Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Pat Donnez, Feridun Zaimoglu, Nikoloz Baratashvili, Emil Aarestrup, Nikolay Nekrasov, Trudi Guda, Thomas Carlyle

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook alle tags voor Rainer Maria Rilke op dit blog.

 

Uit: Die frühen Gedichte (Gebet der Mädchen zur Maria)

Schau, unsre Tage sind so eng
und bang das Nachtgemach;
wir langen alle ungelenk
den roten Rosen nach.

Du musst uns milde sein, Marie,
wir blühn aus deinem Blut,
und du allein kannst wissen, wie
so weh die Sehnsucht tut;

du hast ja dieses Mädchenweh
der Seele selbst erkannt:
sie fühlt sich an wie Weihnachtsschnee,
und steht doch ganz in Brand…

 

Sankt Georg

Und sie hatte ihn die ganze Nacht
angerufen, hingekniet, die schwache
wache Jungfrau: Siehe, dieser Drache,
und ich weiß es nicht, warum er wacht.

Und da brach er aus dem Morgengraun
auf dem Falben, strahlend Helm und Haubert,
und er sah sie, traurig und verzaubert
aus dem Knieen aufwärtsschaun

zu dem Glanze, der er war.
Und er sprengte glänzend längs der Länder
abwärts mit erhobnem Doppelhänder
in die offene Gefahr,

viel zu furchtbar, aber doch erfleht.
Und sie kniete knieender, die Hände
fester faltend, daß er sie bestände;
denn sie wußte nicht, daß Der besteht,

den ihr Herz, ihr reines und bereites,
aus dem Licht des göttlichen Geleites
niederreißt. Zuseiten seines Streites
stand, wie Türme stehen, ihr Gebet.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Das VIII. Sonett

Nur im Raum der Rühmung darf die Klage
gehn, die Nymphe des geweinten Quells,
wachend über unserm Niederschlage,
daß er klar sei an demselben Fels,

der die Tore trägt und die Altäre. –
Sieh, um ihre stillen Schultern früht
das Gefühl, daß sie die jüngste wäre
unter den Geschwistern im Gemüt.

Jubel weiß, und Sehnsucht ist geständig, –
nur die Klage lernt noch; mädchenhändig
zählt sie nächtelang das alte Schlimme.

Aber plötzlich, schräg und ungeübt,
hält sie doch ein Sternbild unsrer Stimme
in den Himmel, den ihr Hauch nicht trübt.

 

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Portret door Helmut Westhoff, 1901

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Werkleute sind wir

Werkleute sind wir: Knappen, Jünger, Meister,
und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
Und manchmal kommt ein ernster Hergereister,
geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister
und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.

Wir steigen in die wiegenden Gerüste,
in unsern Händen hängt der Hammer schwer,
bis eine Stunde uns die Stirnen küsste,
die strahlend und als ob sie Alles wüsste
von dir kommt, wie der Wind vom Meer.

Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern
und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
Erst wenn es dunkelt lassen wir dich los:
Und deine kommenden Konturen dämmern.

Gott, du bist groß.

 

Magnificat

Sie kam den Hang herauf, schon schwer, fast ohne
an Trost zu glauben, Hoffnung oder Rat;
doch da die hohe tragende Matrone
ihr ernst und stolz entgegentrat

und alles wusste ohne ihr Vertrauen,
da war sie plötzlich an ihr ausgeruht;
vorsichtig hielten sich die vollen Frauen,
bis dass die junge sprach: Mir ist zumut,

als wär ich, Liebe, von nun an für immer.
Gott schüttet in der Reichen Eitelkeit
fast ohne hinzusehen ihren Schimmer;
doch sorgsam sucht er sich ein Frauenzimmer
und füllt sie an mit seiner fernsten Zeit.

Dass er mich fand. Bedenk nur; und Befehle
um meinetwillen gab von Stern zu Stern -.

Verherrliche und hebe, meine Seele,
so hoch du kannst: den HERRN.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Das VII. Sonett

Rühmen, das ists! Ein zum Rühmen Bestellter,
ging er hervor wie das Erz aus des Steins
Schweigen. Sein Herz, o vergängliche Kelter
eines den Menschen unendlichen Weins.

Nie versagt ihm die Stimme am Staube,
wenn ihn das göttliche Beispiel ergreift.
Alles wird Weinberg, alles wird Traube,
in seinem fühlenden Süden gereift.

Nicht in den Grüften der Könige Moder
straft ihm die Rühmung lügen, oder
dass von den Göttern ein Schatten fällt.

Er ist einer der bleibenden Boten,
der noch weit in die Türen der Toten
Schalen mit rühmlichen Früchten hält.

 

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Portret door Leonid Pasternak, 1928

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Um die vielen Madonnen sind

Um die vielen Madonnen sind
viele ewige Engelknaben,
die Verheißung und Heimat haben
in dem Garten, wo Gott beginnt.
Und sie ragen alle nach Rang,
und sie tragen die goldenen Geigen,
und die Schönsten dürfen nie schweigen:
ihre Seelen sind aus Gesang.
Immer wieder müssen sie
klingen alle die dunklen Chorale,
die sie klangen vieltausend Male:
Gott stieg nieder aus Seinem Strahle
und du warst die schönste Schale
Seiner Sehnsucht, Madonna Marie.

Aber oft in der Dämmerung
wird die Mutter müder und müder,-
und dann flüstern die Engelbrüder,
und sie jubeln sie wieder jung.
Und sie winken mit den weißen
Flügeln festlich im Hallenhofe,
und sie heben aus den heißen
Herzen höher die eine Strophe:
Alle, die in Schönheit gehn,
werden in Schönheit auferstehn.

 

Gott im Mittelalter

Und sie hatten Ihn in sich erspart
und sie wollten, daß er sei und richte,
und sie hängten schließlich wie Gewichte
(zu verhindern seine Himmelfahrt)

an ihn ihrer großen Kathedralen
Last und Masse. Und er sollte nur
über seine grenzenlosen Zahlen
zeigend kreisen und wie eine Uhr

Zeichen geben ihrem Tun und Tagwerk.
Aber plötzlich kam er ganz in Gang,
und die Leute der entsetzten Stadt

ließen ihn, vor seiner Stimme bang,
weitergehn mit ausgehängtem Schlagwerk
und entflohn vor seinem Zifferblatt.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Das VI. Sonett

Ist er ein Hiesiger? Nein, aus beiden
Reichen erwuchs seine weite Natur.
Kundiger böge die Zweige der Weiden,
wer die Wurzeln der Weiden erfuhr.

Geht ihr zu Bette, so laßt auf dem Tische
Brot nicht und Milch nicht; die Toten ziehts -.
Aber er, der Beschwörende, mische
unter der Milde des Augenlids

ihre Erscheinung in alles Geschaute;
und der Zauber von Erdrauch und Raute
sei ihm so wahr wie der klarste Bezug.

Nichts kann das gültige Bild ihm verschlimmern;
sei es aus Gräbern, sei es aus Zimmern,
rühme er Fingerring, Spange und Krug.

 

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Portret door Knut Odde, 1897

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Kindheit

Es wäre gut viel nachzudenken, um
von so Verlornem etwas auszusagen,
von jenen langen Kindheit-Nachmittagen,
die so nie wiederkamen – und warum?

Noch mahnt es uns -: vielleicht in einem Regnen,
aber wir wissen nicht mehr was das soll;
nie wieder war das Leben von Begegnen,
von Wiedersehn und Weitergehn so voll

wie damals, da uns nichts geschah als nur
was einem Ding geschieht und einem Tiere:
da lebten wir, wie Menschliches, das Ihre
und wurden bis zum Rande voll Figur.

Und wurden so vereinsamt wie ein Hirt
und so mit großen Fernen überladen
und wie von weit berufen und berührt
und langsam wie ein langer neuer Faden
in jene Bilder-Folgen eingeführt,
in welchen nun zu dauern uns verwirrt.

 

Der Leser

Wer kennt ihn, diesen, welcher sein Gesicht
wegsenkte aus dem Sein zu einem zweiten,
das nur das schnelle Wenden voller Seiten
manchmal gewaltsam unterbricht?

Selbst seine Mutter wäre nicht gewiß,
ob er es ist, der da mit seinem Schatten
Getränktes liest. Und wir, die Stunden hatten,
was wissen wir, wieviel ihm hinschwand, bis

er mühsam aufsah: alles auf sich hebend,
was unten in dem Buche sich verhielt,
mit Augen, welche, statt zu nehmen, gebend
anstießen an die fertig-volle Welt:
wie stille Kinder, die allein gespielt,
auf einmal das Vorhandene erfahren;
doch seine Züge, die geordnet waren,
blieben für immer umgestellt.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Sonett IV

O ihr zärtlichen, tretet zuweilen
in den Atem, der euch nicht meint,
laßt ihn an eueren Wangen sich teilen,
hinter euch zittert er, wieder vereint.

O ihr Seligen, o ihr Heilen,
die ihr der Anfang der Herzen scheint.
Bogen der Pfeile und Ziele von Pfeilen,
ewiger glänzt euer Lächeln verweint.

Fürchtet euch nicht zu leiden, die Schwere,
gebt sie zurück an der Erde Gewicht;
schwer sind die Berge, schwer sind die Meere.

Selbst die als Kinder ihr pflanztet, die Bäume,
wurden zu schwer längst; ihr trüget sie nicht.
Aber die Lüfte… aber die Räume….

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Standbeeld in Ronda, Spanje

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Da neigt sich die Stunde und rührt mich an

Da neigt sich die Stunde und rührt mich an
mit klarem, metallenem Schlag:
mir zittern die Sinne. Ich fühle: ich kann –
und ich fasse den plastischen Tag.

Nichts war noch vollendet, eh ich es erschaut,
ein jedes Werden stand still.
Meine Blicke sind reif, und wie eine Braut
kommt jedem das Ding, das er will.

Nichts ist mir zu klein, und ich lieb es trotzdem
und mal es auf Goldgrund und groß
und halte es hoch, und ich weiß nicht wem
löst es die Seele los…

 

Sankt Christofferus

Die große Kraft will für den Größten sein.
Nun hofft er, ihm endlich hier zu dienen
an dieses Flusses Furt; er kam von zwein
berühmten Herren, die ihm klein erschienen,
und ließ sich dringend mit dem dritten ein:

den er nicht kannte; den er durch Gebet
und Fastenzeiten nicht auf sich genommen,
doch der im Ruf steht, jedem nachzukommen
der alles lässt und für ihn geht.

So trat er täglich duch den vollen Fluss –
Ahnherr der Brücken, welche steinern schreiten, –
und war erfahren auf den beiden Seiten
und fühlte jeden, der hinüber muss.

Und ruhte nachts in dem geringen Haus,
gefasst zu handeln, jeder Stimme inne,
und atmete die Mühe mächtig aus,
genießend das Geräumige seiner Sinne.

Dann rief es einmal, dünn und hoch: ein Kind.
Er erhob sich groß, dass er es überführe;
doch wissend, wie die Kinder ängstlich sind,
trat er ganz eingeschränkt aus seiner Türe
und bückte sich -: und draußen war Nachtwind.

Er murmelte: Was sollte auch ein Kind…?
nahm sich zurück mit einem großen Schritte
und lag in Frieden und entschlief geschwind.
Aber da war es wieder, voller Bitte.
Er spähte wieder -: draußen war Nachtwind.

Da ist doch keiner, oder bin ich blind?
warf er sich vor und ging noch einmal schlafen,
bis ihn dieselben Laute zwingend lind
noch einmal im verdeckten Innern trafen:
Er kam gewaltig:
                        draußen war ein Kind.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

III. Sonett

Ein Gott vermags. Wie aber, sag mir, soll
ein Mann ihm folgen durch die schmale Leier?
Sein Sinn ist Zwiespalt. An der Kreuzung zweier
Herzwege steht kein Tempel für Apoll.

Gesang, wie du ihn lehrst, ist nicht Begehr,
nicht Werbung um ein endlich noch Erreichtes;
Gesang ist Dasein. Für den Gott ein Leichtes.
Wann aber sind wir? Und wann wendet er

an unser Sein die Erde und die Sterne?
Dies ists nicht, Jüngling, Dass du liebst, wenn auch
die Stimme dann den Mund dir aufstößt, – lerne

vergessen, dass du aufsangst. Das verrinnt.
In Wahrheit singen, ist ein andrer Hauch.
Ein Hauch um nichts. Ein Wehn im Gott. Ein Wind.

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Portret door Lou Albert Lasard, 1916

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Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Nikoloz Baratashvili

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook alle tags voor Rainer Maria Rilke op dit blog.

 

Ich will ein Garten sein

Ich will ein Garten sein, an dessen Bronnen
die vielen Träume neue Blumen brächen,
die einen abgesondert und versonnen,
und die geeint in schweigsamen Gesprächen.

Und wo sie schreiten, über ihren Häupten
will ich mit Worten wie mit Wipfeln rauschen,
und wo sie ruhen, will ich den Betäubten
mit meinem Schweigen in den Schlummer lauschen.

 

Ich ließ meinen Engel lange nicht los

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß:
und auf einmal war ich das Erbarmen,
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, –
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt…

 

Aus dem Leben eines Heiligen

Er kannte Ängste, deren Eingang schon
wie Sterben war und nicht zu überstehen.
Sein Herz erlernte, langsam durchzugehen;
er zog es groß wie einen Sohn.

Und namenlose Nöte kannte er,
finster und ohne Morgen wie Verschläge;
und seine Seele gab er folgsam her,
da sie erwachsen war, auf daß sie läge

bei ihrem Bräutigam und Herrn; und blieb
allein zurück an einem solchen Orte,
wo das Alleinsein alles übertrieb,
und wohnte weit und wollte niemals Worte.

Aber dafür, nach Zeit und Zeit, erfuhr
er auch das Glück, sich in die eignen Hände,
damit er eine Zärtlichkeit empfände,
zu legen wie die ganze Kreatur.

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Standbeeld in Ronda

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Nikoloz Baratashvili, Emil Aarestrup, Nikolay Nekrasov, Trudi Guda, Samuel Butler, René Fallet, Thomas Carlyle

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zie ook alle tags voor Nikoloz Baratashvili op dit blog.

 

Merani

It runs; it flies; it bears me on; it heeds no trail nor spoor;
A raven black behind me croaks with ominous eyes of doom;
Speed thee on and onward fly with a gallop that knoweth no bound,
Fling to the winds my stormy thoughts in raging darkness found.

Go onward! onward! cleaving through roaring wind and rain
Over many a mount and many a plain, short’ning my days of pain;
Seek not shelter, my flying steed, from scorching skies or storm;
Pity not thy rider sad, by self-immolation worn.

I bid farewell to parents, kin, to friends and sweetheart dear
Whose gentle voice did soothe my hopes to a hot and bitter tear.
Where the night falls, there let it dawn, there let my country be;
Only the heavenly stars above my open heart will see.

The sighs that burn, that rend the heart to stormy waves I hurl;
To thy inspired, wild maddened flight, love’s waning passions whirl.
Speed thee on, and onward fly, with a gallop that knoweth no bound,
Fling to the winds my stormy thoughts, in raging darkness found.

In foreign lands thou lay me low, not where my fathers sleep;
Nor shed thou tears nor grieve, my love, nor over my body weep;
Ravens grim will dig my grave and whirlwinds wind a shroud
There, on desert plains where winds will howl in wailings loud.

No lover’s tears but dew divine will moist my bed of gloom;
No dirge but vultures’ shrieks will sound above my lowly tomb;
Bear me far beyond the bounds of fate, my Merani,
Fate whose slave I never was, and henceforth – never shall be!

By fate repulsed, oh bury me in a dark and lonely grave:
My bloody foe, I fear thee not – thy flashing sword I brave.
Speed thee on and onward fly with a gallop that knoweth no bound,
Fling to the winds my stormy thoughts in raging darkness found.

The yearnings of my restless soul will no in vain have glowed,
For, dashing on, my steel has paved a new untrodden road.
He who follows in our wake, a smoother path will find;
Daring all, his fateful steed shall leave dark fate behind

It runs; it flies; it bears me on; it heeds no trail nor spoor;
A raven black behind me croaks with ominous eyes of doom;
Speed thee on, and onward fly, with a gallop that knoweth no bound,
Fling to the winds my stormy thoughts, in raging darkness found.

 

Vertaald door Venera Urushadze


Nikoloz Baratashvili (4 december 1817 – 21 oktober 1844)

Portret door Lado Gudiashvili

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Rainer Maria Rilke , Geert Mak, Nikoloz Baratashvili, Emil Aarestrup

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Klage um Antinous

Keiner begriff mir von euch den bithynischen Knaben
(daß ihr den Strom anfaßtet und von ihm hübt…).
Ich verwohnte ihn zwar. Und dennoch wir haben
ihn nur mit Schwere erfüllt und für immer getrübt.

Wer vermag denn zu lieben ? Wer kann es ? – Noch keiner.
Und so hab ich unendliches Weh getan -.
Nun ist er am Nil der stillenden Götter einer,
und ich weiß kaum welcher und kann ihm nicht nahn.

Und ihr warfet ihn noch, Wahnsinnige, bis in die Sterne,
damit ich euch rufe und dränge: meint ihr den?
Was ist er nicht einfach ein Toter. Er wäre es gerne.
Und vielleicht wäre ihm nichts geschehn.

 

Klage um Jonathan

Ach sind auch Könige nicht von Bestand
und dürfen hingehn wie gemeine Dinge,
obwohl ihr Druck wie der der Siegelringe
sich widerbildet in das weiche Land.

Wie aber konntest du, so angefangen
mit deines Herzens Initial,
aufhören plötzlich: Wärme meiner Wangen.
O daß dich einer noch einmal
erzeugte, wenn sein Samen in ihm glänzt.

Irgend ein Fremder sollte dich zerstören,
und der dir innig war, ist nichts dabei
und muß sich halten und die Botschaft hören;
wie wunde Tiere auf den Lagern löhren,
möcht ich mich legen mit Geschrei:

denn da und da, an meinen scheusten Orten,
bist du mir ausgerissen wie das Haar,
das in den Achselhöhlen wachst und dorten,
wo ich ein Spiel für Frauen war,

bevor du meine dort verfitzten Sinne
aufsträhntest wie man einen Knaul entflicht;
da sah ich auf und wurde deiner inne: –
Jetzt aber gehst du mir aus dem Gesicht.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil 

Sonett I

Und fast ein Mädchen wars und ging hervor
aus diesem einigen Glück von Sang und Leier
und glänzte klar durch ihre Frühlingsschleier
und machte sich ein Bett in meinem Ohr.

Und schlief in mir. Und alles war ihr Schlaf.
Die Bäume, die ich je bewundert, diese
fühlbare Ferne, die gefühlte Wiese
und jedes Staunen, das mich selbst betraf.

Sie schlief die Welt. Singender Gott, wie hast
du sie vollendet, daß sie nicht begehrte,
erst wach zu sein? Sieh, sie erstand und schlief.

Wo ist ihr Tod? O, wirst du dies Motiv
erfinden noch, eh sich dein Lied verzehrte? –
Wo sinkt sie hin aus mir? … Ein Mädchen fast …

 

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

 

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Träume, die in deinen Tiefen wallen

Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn –

 

Der Engel

Mit einem Neigen seiner Stirne weist
er weit von sich was einschränkt und verpflichtet;
denn durch sein Herz geht riesig aufgerichtet
das ewig Kommende das kreist.

Die tiefen Himmel stehn ihm voll Gestalten,
und jede kann ihm rufen: komm, erkenn -.
Gieb seinen leichten Händen nichts zu halten
aus deinem Lastenden. Sie kämen denn

bei Nacht zu dir, dich ringender zu prüfen,
und gingen wie Erzürnte durch das Haus
und griffen dich als ob sie dich erschüfen
und brächen dich aus deiner Form heraus.

 

Uit: Die Sonette an Orpheus, Zweiter Teil

Sonett I

Atmen, du unsichtbares Gedicht!
Immerfort um das eigne
Sein rein eingetauschter Weltraum. Gegengewicht,
in dem ich mich rhythmisch ereigne.

Einzige Welle, deren
allmähliches Meer ich bin;
sparsamstes du von allen möglichen Meeren, –
Raumgewinn.

Wieviele von diesen Stellen der Raume waren schon
innen in mir. Manche Winde
sind wie mein Sohn.

Erkennst du mich, Luft, du, voll noch einst meiniger Orte?
Du, einmal glatte Rinde,
Rundung und Blatt meiner Worte.

 

 

rainer_maria_rilke

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

De Nederlandse schrijver Geert Mak werd geboren op 4 december 1946 in Vlaardingen. Zie ook alle tags voor Geert Mak op dit blog.

Uit: In Europa

“De ooievaars waren al vertrokken. Hun nesten stonden stil en leeg op de schoorstenen. De zomer gloeide na, de burgemeester maaide zwetend het gemeentegras. Eer was geen mechanisch geluid te horen; alleen stemmen, een hond, een haan, overstekende ganzen, een houten paardenkar die krakend over de weg reed, de zeis van de burgemeester. Later op de middag werden de ovens aangestoken; een dunne sluier blauwe rook trok over de daken. Zo nu en dan krijste een varken.
Het waren de laatste maanden van het millennium, en ik reisde kriskras door Europa, een jaar lang. Ik deed dat in opdracht van mijn krant, NRC Handelsblad, waarvoor ik iedere dag een stukje moest leveren, rechtsonder op de voorpagina. het was een soort eindinspectie: hoe lag het continent erbij, aan het slot van de twintigste eeuw? Tegelijk was het een historische reis: ik volgde, voor zover mogelijk, de loop van de geschiedenis, op zoek naar sporen die waren achtergebleven. En ik had de stille getuigen inderdaad teruggevonden, vele tientallen: een overgroeide kuil bij de Somme, een gemitrailleerde deurpost in de Berlijnse Oranienburger Strasse, een besneeuwd bos bij Vilnius, een krantenarchief in München, een heuvel achter Barcelona, een wit-rood sandaaltje in Auschwitz. Het had bovendien iets met mijzelf te maken, deze reis. Ik wilde eruit, grenzen overschrijden, ervaren wat het inhield, dat mistige begrip ‘Europa’.
Europa is, zo had ik in de loop van dat jaar gemerkt, een continent waar je gemakkelijk heen en weer kunt reizen in de tijd. Alle stadia van de twintigste eeuw worden wel ergens beleefd en herbeleefd. Op de ponten van Istanbul is het altijd 1948. In Lissabon is het 1956. Op het Parijse Gare de Lyon is het 2020. In Budapest hebben jonge mannen de gezichten van onze vaders.

In dit Zuid-Hongaarse dorp Vásárosbéc bleef het almaar 1925. Er leefden zo’n tweehonderd mensen. Zeker een kwart van de bevolking bestond uit zigeuners. De gezinnen kregen een kleine uitkering – zo’n zestig euro per maand – en de vrouwen zeulden langs de deuren met manden en vage koopwaar. Hun huizen verkeerden in een staat van ontbinding, de deuren waren lappen en soms waren zelfs de kozijnen verdwenen, weggestookt tijdens een koude winter.
De geluiden van de zeisen en de paarden waren dan ook de geluiden van de armoede: een liter benzine voor een uurtje motormaaien kostte in Vásárosbéc, omgerekend naar de gemiddelde verdienste van het dorp, al gauw een dagloon. Het leven was hier half zo duur als in West-Europa, maar de mensen verdienden er tien keer zo weinig. Deze Hongaarse dorpelingen warden dus vijf keer zo arm als die in Jorwerd.
De zigeuners waren behoorlijk arm. Nog armer waren de Roemeense zigeuners, die soms met houten woonwagens in het dorp verschenen. En armer dan arm waren de rondtrekkende Albanese zigeuners.
Zij waren ook nog eens de paria’s van alle andere armen, de grootste schlemielen van Europa.“

 

Geert_Mak

Geert Mak (Vlaardingen, 4 december 1946)

 

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zie ook alle tags voor Nikoloz Baratashvili op dit blog.

 

Twilight Over Mtatsminda

O Mtatsminda ! Thou Holy Mount ! the sight does haunt
The soul to thought – a place that wilderness has wrought
The dew divine like drops of pearl does grace the site
And, trembling, mingles in delight with soft twilight.
Both solitude and silence rule the place in proud and haughty state!
And from that mount my eyes behold a scene that rapture does create!
Below, the plain with ambrosial flowers is like a heavenly altar spread;
The fragrance like the incense sweet its blessings on the Mount does shed.
I still recall that lovely eve when full of grief
Your paths I trod, O dusky Mount, to seek relief;
My lonely soul in longing clung to twilight fair,
Which sorrow veiled with heaving sighs and beauty rare!
Ah! Nature wove a gentle dream of loveliness and sadness there.
O sky! O sky! You has engraved your image on my heart forever!
And when I gaze upon your blue my thoughts enraptured towards your fly
Alas, they cannot reach your heights, and in the air dissolve and die
Your radiance conceals this fleeting world of woes!
Beyond your realm my soul takes wing to seek repose
From dreary haunts where every cherished hope expires…
But woe! the gods shun man and all his heart’s desires.
In pensive thought entranced I viewed the waning of the heaven’s glow;
Soft twilight wrapt me in her arms and filled with dusk the glens below,
Where rivulets hummed in low response to gentle winds that haunting sighed;
My soul to nature seemed to cleave, and in her bosom’s depth to bide.
O glowing Mount! whose smiles and tears enthrall the breast;
A sight that cheers the heavy heart by cares oppressed.
My grieving soul with gladness now does seem to blend,
And yet, O Mount, your silent mourn’st, my gentle friend.
Deep silence quivered in delight as twilight dimmed the heaven’s dome;
And eve’s sweet star of love and dreams pursued the moon throughout the gloam.
O have you seen a virgin soul, aweary with excess of prayer?
And so the pale and languid moon came floating through the misty air.
Remembrance brings to mind again that eve in May

 

Baratashvili

Nikoloz Baratashvili (4 december 1817 – 21 oktober 1844)

 

De Deense dichter Emil Aarestrup werd geboren op 4 december 1800 in Kopenhagen. Zie ook alle tags voor Emil Aarestrup op dit blog.

 

 

A sonnet with a twist (1826)

 

What do they mean, these soft-pressed hands, these glances?

What’s really said by kisses, fond embraces?

Only the heart for such, sweet girl, has phrases:

My foolish one, what head can grasp such fancies?

 

But when I find my kisses shunned, forbidden,

My eyes, my arms by you so oft eluded,

Mine is the tiresome task, all else excluded,

Of letting wisdom flow from lips unbidden.

 

Know then: in part a voice may be disarming

And by poetic heart-felt force win over.

Yet that which is most sweet it ne’er advances.

 

Therefore let lips and arms, with bosom, glances,

– How shall I say it? – melt into each other

To form a single tongue, as mute as charming.

 

 

Vertaald door John Irons

 

 

Aarestrup

Emil Aarestrup (4 december 1800 – 21 juli 1856)

 

De Russische dichter Nikolay Nekrasov werd geboren op 4 december 1821 in Nemirovo. Zie ook alle tags voor Nikolay Nekrasov op dit blog.

 

 

On The Day Of Gogol’s Death

How blessed’s the good-natured poet,
With little bile and much emotion:
All lovers of the gentle arts
Send him sincerest greetings;

The admiration of the crowd

Sounds in his ear like rippling waves;

He is a stranger to self-doubt-

That torture of creative souls;

 

Lover of comfort and tranquility,

Shunning audacious satire,

He firmly dominates the crowd

With his peace-loving lyre.

 

He is not cursed nor driven out

But worshipped for his splendid mind,

While all his countrymen prepare

A monument to him in life.

 

But fate will show no mercy

To one whose noble genius

Has led him to unmask the crowd,

Expose its passions and mistakes.

 

His heart abrim with hate

His lips all clad in satire,

He wanders down a thorny path

His wrathful lyre in hand.

 

He is reviled at every step:

He catches sounds of admiration

Not in sweet murmurings of praise

But in wild cries of enmity.

With disbelief and new belief

In his high calling’s dream,

He preaches love to all

Through venomous denial.

 

His speech’s every syllable

Engenders for him cruel foes,

And all men, whether smart or dull,

Are quick to vilify him.

 

They c
urse at him from every side,

And only when they see his corpse

They’ll understand how much he did,

And that in hate, he was yet full of love! 

 

Kramskoi_Nikolay_Nekrasov_in_the_Period_of_Last_Songs

Nikolay Nekrasov (4 december 1821 – 8 januari 1878)
Geschilderd door Ivan Nikolaevich Kramskoy

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 4 december 2008.

 

De Surinaamse dichteres en cultureel antropologe Gertrude (Trudi) Marie Guda werd geboren in Paramaribo op 4 december 1940.

 

De Franse schrijver René Fallet werd geboren op 4 december 1927 in Villeneuve-Saint-Georges.

 

De Engelse schrijver, componist, filoloog en schilder Samuel Butler werd geboren op 4 december 1835 in Langar, Nottinghamshire.

 

De Schotse schrijver Thomas Carlyle werd geboren in Ecclefechan, gelegen in de regio Dumfries and Galloway in Schotland op 4 december 1795.

Rainer Maria Rilke, Geert Mak, Nikoloz Baratashvili, Trudi Guda, René Fallet, Samuel Butler, Thomas Carlyle, Emil Aarestrup, Nikolay Nekrasov

De Duitse dichter Rainer Maria Rilke werd als René Karel Wilhelm Johann Josef Maria Rilke op 4 december 1875 in Praag geboren. Zie ook alle tags voor Rainer Maria Rilke op dit blog.

 

Sonette an Orpheus

 

Das V. Sonett

 

Errichtet keinen Denkstein. Lasst die Rose
nur jedes Jahr zu seinen Gunsten blühn.
Denn Orpheus ists. Seine Metamorphose
in dem und dem. Wir sollen uns nicht mühn

um andre Namen. Ein für alle Male
ists Orpheus, wenn es singt. Er kommt und geht.
Ists nicht schon viel, wenn er die Rosenschale
um ein paar Tage manchmal übersteht?

O wie er schwinden muss, dass ihrs begrifft!
Und wenn ihm selbst auch bangte, dass er schwände.
Indem sein Wort das Hiersein übertrifft,

ist er schon dort, wohin ihrs nicht begleitet.
Der Leier Gitter zwangt ihm nicht die Hände.
Und er gehorcht, indem er überschreitet.

 

Der Hund

Da oben wird das Bild von einer Welt
aus Blicken immerfort erneut und gilt.
Nur manchmal, heimlich, kommt ein Ding und stellt
sich neben ihn, wenn er durch dieses Bild

sich drängt, ganz unten, anders, wie er ist;
nicht ausgestoßen und nicht eingereiht,
und wie im Zweifel seine Wirklichkeit
weggebend an das Bild, das er vergißt,

 

um dennoch immer wieder sein Gesicht
hineinzuhalten, fast mit einem Flehen,
beinah begreifend, nah am Einverstehen
und doch verzichtend: denn er wäre nicht.

 

 

 

Archaischer Torso Apollos

 

Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

 

sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.

 

Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;

 

und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht.
Du mußt dein Leben ändern.

 

 

Rilke

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

 

De Nederlandse schrijver Geert Mak werd geboren op 4 december 1946 in Vlaardingen. Hij groeide op in Hardegarijp, en volgde het Gereformeerd Gymnasium te Leeuwarden. In 1966 begon hij aan een studie staatsrecht en rechtssociologie aan de Vrije Universiteit te Amsterdam, om in 1967 over te stappen naar de Universiteit van Amsterdam. Vanaf 1975 tot 1985 was hij redacteur van De Groene Amsterdammer, daarna was hij verbonden aan NRC Handelsblad en de buitenlandredactie van VPRO-radio. In de jaren negentig werd hij fulltime schrijver. In 2000 werd hij voor een periode van vijf jaar benoemd op de Wibautleerstoel aan de Universiteit van Amsterdam maar hij bekleedde deze slechts tot 2003 toen hij op eigen verzoek terugtrad. Mak brak in 1992 bij het grote publiek door met het boek De engel van Amsterdam. In zijn boek Hoe God verdween uit Jorwerd (1996; Henriette Roland Holst-prijs 1999) behandelt hij de veranderingen in het dorpsleven in de 20e eeuw, met het Friese dorp Jorwerd als voorbeeld. In zijn boek De eeuw van mijn vader (1999) schetst Mak de geschiedenis van Nederland in de 20e eeuw. De zomer van 1823 (2000) – met Marita Mathijsen- verscheen naar aanleiding van de 9-delige RVU-televisie-serie, waarin hij met regisseur Theo Uittenbogaard ‘in het voetspoor’ van Jacob van Lennep diens wandeling door het Nederland van 1823 naloopt. In 2004 verscheen In Europa, een boek over ontwikkelingen in het 20e-eeuwse Europa. Mak besteedt in dit boek van 1223 pagina’s vooral veel aandacht aan de Eerste en Tweede Wereldoorlog.

 

Uit: Hoe God verdween uit Jorwerd

„Peet had nooit het dorp verlaten. Hij leefde in gesloten kringen van gezin, familie, vrienden en buren. ’s Ochtends legde hij soms een bos wortels op de stoep van iemand die hij mocht, of een bloemkool, of een paar preien. Hij hield van de wolken waar het licht in stralen vanaf kon lopen, van het open veld, van de rode ochtendlucht, van het blauw van de najaarsmorgen. En als hij zich dan omdraaide zag hij altijd weer dezelfde toren, de huizen rondom de kerk gekropen, de daken wittig van de eerste nachtvorst, de meeste takken al kaal en zwart.

Het was stil geworden in het dorp. Soms reden er schoolkinderen langs de weg, gebogen, driftig trappend, in lange slierten, tassen vol huiswerk achterop. Soms zag je in de verte een boer, hollend langs een sloot. Soms was er iets met een schaap, of er zat een trekker vast. Soms kwam er rook uit een schoorsteen.

In Peets jonge jaren hoorde je altijd klompen en fietsen in de dorpsstraat. ’s Ochtends, als alle knechten tegelijk van het melken kwamen en thuis gingen ontbijten. Om twaalf uur, als de klok luidde voor warm eten. ’s Middags, als de school uitzwermde. ’s Avonds, als alle winkels nog open waren, en de vrouwen renden om een laatste boodschap.

Peet en zijn klasgenoten hoefden hun ogen maar dicht te knijpen of ze zagen de schimmen over de straten zwerven. De oude man, die aan het eind van het dorp woonde, voordat de ruimte begon. De melkvaarder. Zijn buurman, een slager die in vee handelde en voor zichzelf ook nog wat koeien op stal had staan. De oude De Groot, met zijn kruidenierswinkel en zijn kaaspakhuis. De schipper die turf en antraciet verkocht, bruine brand en zwarte brand, en die in de zomer met mest, bietenpulp en aardappelafval voer. Zijn vrouw, die in slechte tijden van boerderij naar boerderij leurde met een juk met twee grote manden vol broden en koekjes. De scharrelaars die daarnaast woonden, kleine mensen die overleefden door klein te blijven: wat klusjes bij een boer, wat handel in petroleum. De werkman, daarnaast, die ook in de zwarte brand zat. Oude Jantsje, die een kostganger had, een verdwaasde man, dat was zo met de familie geregeld. Evert Beton, dat was zijn bijnaam, vanwege zijn stramgewerkte spieren. Daarnaast het koemelkertje dat touw, carboleum en uierzalf verkocht, en zijn vrouw, die poetste bij de dorpspommeranten.“

 

Mak

Geert Mak (Vlaardingen, 4 december 1946)

 

De Georgische schrijver en dichter Nikoloz Baratashvili werd geboren op 4 december 1817 in Tbilisi. Zie ook mijn blog van 4 december 2006.

Earring

 

As a butterfly
so slowly ripples
a spotless lily of exquisite curves,

just so this earring,
this wild, strange earring,
dances, plays with its shadow and swerves.
May that soft air
breathed in your shadow
return to the source from whence it had gushed!
And may your swaying
stir up a breeze,
by which the overhot heart is refreshed!
Oh, earring, ’tis magic
that set you in motion,
or is it those lips in motion below?

Who feeds on the sherbet
of life without death,
and with the small soul above binds her soul?

 

 

Vertaald door Kevin Tuite

 

 

baratashvili-nikoloz

Nikoloz Baratashvili (4 december 1817 – 21 oktober 1844)

 

De Surinaamse dichteres en cultureel antropologe Gertrude (Trudi) Marie Guda werd geboren in Paramaribo op 4 december 1940. Zij studeerde in Nederland. In Utrecht behaalde zij haar doctoraal in 1967 met de scriptie De transmigratie van de Bosnegers uit het Brokopondomeergebied in Suriname. Trudi Guda publiceerde twee dichtbundels: De geur van franchepane (1970) en Vogel op het licht (1981). Met de laatste bundel was zij ‘first runner-up’ van de Literatuurprijs van Suriname 1980-1982.

 

 

Dichter

 

Een bij

boven de bloesem in de manjeboom

 

Een visser

hurkend op zijn vlot

de monding uit naar zee

 

zoekend, peilend

het zuiverste

helderste

vruchtbare

woord

 

 

Guda

Trudi Guda (Paramaribo, 4 december 1940)

 

De Franse schrijver René Fallet werd geboren op 4 december 1927 in Villeneuve-Saint-Georges. Na WO II ging hij werken voor de krant Libération. In 1946 verscheen zijn eerste gedichtenbundel Le Périscope, in 1947 gevolgd door zijn eerste roman Banlieue Sud-Est. In 1964 verscheen Paris au mois d’août waarmee hij zich definitief als schrijver verankerde in de Franse literatuur. Fallet werkte ook als criticus voor Canard enchaîné en deed radio –en televisiewerk.

 

Uit: Les vieux de la vieille

 

« Blaise Poulossière sortit de sa poche l’immensité d’un mouchoir à carreaux.

-C’est moi qu’à présent je fais cuire la soupe, le lard et le ragoût, confia-t-il à sa femme qui reposait là, devant lui, à l’intérieur du caveau de famille.

-Le monde sont fou, ma pauvre vieille, le monde sont fou…

Il se moucha fortement, ce qui fit s’égailler des mésanges perchées sur une croix. Mai jouait du soleil et des fleurs sur le cimetière de campagne.

-C’est pas bien facile de cuisiner de cultiver la terre en même temps, mais faut s’y faire puisque tu es partie.

Il compta sur le bois de ses doigts :

-… T’est partie ça fait déjà six mois. Ca en fera neuf à la Saint-Hippolyte, sic pour la Saint-Nicomède.

Il parlait fort, et la mère Gougne qui passait sur la route se tapota le front. Blaise Poulossière avant soixante-douze ans, mais la station debout sur sabots ne le fatiguait pas encore. La visière de sa casquette abritait un grand nez tremblotant sculpté dans chandelle, un fagot de moustaches délavées.

-Jeanne, j’ai une poule qui me pond un œuf (il prononçait « un eu », comme tout Bourbonnais bourbonnant) tous les jours que le Bon Dieu nous amène. Tous les jours, parfaitement. C’est la poule grise, tu te rappelles. Une sacrée bonne bête. L’œuf, des fois je le mange à la coque, ou sur le plat, ou bien au vin. Au vin, tu les faisais bien mieux que moi, ma pauvre vieille. »

 

 

fallet

René Fallet  (4 décember 1927 –  25 juli 1983)

 

De Engelse schrijver, componist, filoloog en schilder Samuel Butler werd geboren op 4 december 1835 in Langar, Nottinghamshire. Hij studeerde in Cambridge, maar emigreerde in 1859 na een ruzie met zijn vader naar Nieuw Zeeland om schapen te gaan fokken. Eind 19e eeuw verscheen zijn satirische roman „Erewhon“, waarin hij de religieuze en sociale dubbele moraal van zijn tijd hekelde. Butler is wel met Swift vergeleken en had zeker invloed op schrijvers als Somerset Maugham, D. H. Lawrence, H. G. Wells en James Joyce

 

Uit: Erewhon

 

„But the Erewhonians think differently; the store they set by this hypothetic language can hardly be believed; they will even give any one a maintenance for life if he attains a considerable proficiency in the study of it; nay, they will spend years in learning to translate some of their own good poetry into the hypothetical language — to do so with fluency being reckoned a distinguishing mark of a scholar and a gentleman. Heaven forbid that I should be flippant, but it appeared to me to be a wanton waste of good human energy that men should spend years and years in the perfection of so barren an exercise, when their own civilisation presented problems by the hundred which cried aloud for solution and would have paid the solver handsomely; but people know their own affairs best. If the youths chose it for themselves I should have wondered less; but they do not choose it; they have it thrust upon them, and for the most part are disinclined towards it. I can only say that all I heard in defence of the system was insufficient to make me think very highly of its advantages.

The arguments in favour of the deliberate development of the unreasoning faculties were much more cogent. But here they depart from the principles on which they justify their study of hypothetics; for they base the importance which they assign to hypothetics upon the fact of their being a preparation for the extraordinary, while their study of Unreason rests upon its developing those faculties which are required for the daily conduct of affairs.“

 

 

Samuel-Butler

Samuel Butler (4 december 1835 – 18 juni 1902)
Zelfportret uit 1873

 

De Schotse schrijver Thomas Carlyle werd geboren in Ecclefechan, gelegen in de regio Dumfries and Galloway in Schotland op 4 december 1795  en bezocht de plaatselijke school in Annan. Hij werd sterk beïnvloed door het Calvinisme van zowel zijn familie als zijn land. Nadat hij vanaf zijn 14e jaar de Universiteit van Edinburgh had bezocht, werd hij wiskundeleraar, eerst in Annan en vervolgens in Kirkcaldy. Van 1819 – 1821 keerde Carlyle terug naar de universiteit van Edinburgh, waar hij een intense geloofscrisis doormaakte die tien jaar later het materiaal zou opleveren voor ‘Sartor Resartus’. Naast meerdere vertalingen van wiskundige werken, had hij al sinds 1823 meegewerkt aan Sir David Brewsters Edinburgh Encyclopaedia en tevens aan de Edinburgh Review, met onder meer essays over Montesquieu, Montaigne en Nelson.De nieuwere Duitse literatuur nam hem vervolgens helemaal in beslag. Niemand heeft er meer dan Carlyle aan bijgedragen dat haar bekendheid in Engeland verspreid werd.

 

Uit: SARTOR RESARTUS

 

„But here, as in so many other cases, Germany, learned, indefatigable, deep-thinking Germany comes to our aid. It is, after all, a blessing that, in these revolutionary times, there should be one country where abstract Thought can still take shelter; that while the din and frenzy of Catholic Emancipations, and Rotten Boroughs, and Revolts of Paris, deafen every French and every English ear, the German can stand peaceful on his scientific watch-tower; and, to the raging, struggling multitude here and elsewhere, solemnly, from hour to hour, with preparatory blast of cow-horn, emit his _Horet ihr Herren und lasset’s Euch sagen_; in other words, tell the Universe, which so often forgets that fact, what o’clock it really is. Not unfrequently the Germans have been blamed for an unprofitable diligence; as if they struck into devious courses, where nothing was to be had but the toil of a rough journey; as if, forsaking the gold-mines of finance and that political slaughter of fat oxen whereby a man himself grows fat, they were apt to run goose-hunting into regions of bilberries and crowberries, and be swallowed up at last in remote peat-bogs. Of that unwise science, which, as our Humorist expresses it,

 

                   “By geometric scale

     Doth take the size of pots of ale;”

 

still more, of that altogether misdirected industry, which is seen vigorously thrashing mere straw, there can nothing defensive be said“.

 

Thomas_Carlyle_James_McNeil_Whistler

Thomas Carlyle (4 december 1795 – 5 februari 1881)
Portret door James McNeil Whistler

 

De Deense dichter Emil Aarestrup werd geboren op 4 december 1800 in Kopenhagen. Hij studeerde medicijnen en werkte als arts in Lolland en Odense. Tijdens zijn leven verscheen maar een werk, Digte, Gedichte, in 1838. Van invloed op zijn werk waren Heinrich Heine und Friedrich Rückert.

 

Mittag

Des Tages Melodram will sich entfalten,
mit Sang und Klang den hohen Weg beschreiten;
vom Himmel heiße Strahlen niedergleiten,
die sich brennend überm Pilger ballten.

In klarem Glas wird ein Bouquett gehalten,
mit frischem Nass, und diesem Strauß zur Seiten
beginn ich die Gedanken zu bereiten,
die sich um den Tageseindruck falten.

Es winken mich zu Tisch zwei Lilien-Hände.
Er ist mit Blumen festlich ausgeschmückt,
voll Anmut und der Wein brennt wie Karfunkel,

und meine Rose schürt die zarten Brände
auf Mund und Wange, wenn sie näher rückt.
Ein Tag im Kreis der Lieben wird nie Dunkel.

 

 

Aerestrup

Emil Aarestrup (4 december 1800 – 21 juli 1856)

 

De Russische dichter Nikolay Nekrasov werd geboren op 4 december 1821 in Nemirovo. Hij verliet het gymnasium toen hij zestien was om in het leger te gaan, maar ging op wens van zijn vader later toch studeren. Uit geldgebrek moest hij de studie echter weer afbreken. Nekrassov werkte daarna als journalist. Na het succes van zijn eerste gedichten werd hij, gesteund door Belinski, medewerker van Otetschestwennyje Sapiski. In 1846 verwierf hij het tijdschrift Sowremennik, dat hij tot een van de leidende bladen van zijn tijd maakte. Nekrassov geldt als de belangrijkste Russische dichters van het Realisme. In groot deel van zijn werk behandelt sociale thema’s.

I Shall Soon Fall Prey To Rot

  

I shall soon fall prey to rot.

Though it’s hard to die, it’s good to die;

I shall ask for no one’s pity,

And there’s no one who would pity me.

 

With my lyre I won no glory

For my noble family name;

And I die as distant from my people

As the day that I began to live.

&n
bsp;

Ties of friendship, unions of the heart-

All are broken: from my youth,

Fate has sent me foes implacable,

While my friends all perished in the struggle.

 

Their prophetic songs were left unfinished,

They fell victim to misfortune, were betrayed

In the bloom of life; and now their portraits watch me

From the walls, reproachfully.

 

 

 

The Mourner

 

As to war’s terrors and alarms I list,
When some new victim hath his life-blood shed,
‘Tis not his wife I pity, nor his friend,
Nor grieve I for the hero who is dead.

 

The wife in time will cease to mourn her loss,
The best of friends and comrades will forget;
But there is one who will remember him
Even unto her grave, with eyes still wet.

 

Amid our trivial, hypocritic lives,
The only tears all holy and sincere
That I have seen, are those by mothers shed,
Who sorrow for their children, ever dear.

 

Their children on the bloody field who fell
They ne’er forget, but mourn them all their days.
Like are they to the weeping willow tree,
That never can its drooping branches raise.

 

 

Nekrasov

Nikolay Nekrasov (4 december 1821 – 8 januari 1878)