Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Jean Cayrol, Pierre Corneille, Hendrik van Teylingen, V. C. Andrews, Frank Gericke

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Buddenbrooks

„Die Feder eilte weiter, glatt, behende, und indem sie hie und da einen kaufmännischen Schnörkel ausführte, und redete Zeile für Zeile zu Gott. Zwei Seiten weiter hieß es: »Ich habe meiner jüngsten Tochter eine Police von 150 Courant-Thalern ausgeschrieben. Führe du sie, ach Herr! auf deinen Wegen, und schenke du ihr ein reines Herz, auf daß sie einstmals eingehe in die Wohnungen des ewigen Friedens. Denn wir wissen wohl, wie schwer es sei, von ganzer Seele zu glauben, daß der ganze liebe süße Jesus mein sei, weil unser irdisches kleines schwaches Herz …« Nach drei Seiten schrieb der Konsul ein »Amen«, allein die Feder glitt weiter, sie glitt mit feinem Geräusch noch über manches Blatt, sie schrieb von der köstlichen Quelle, die den müden Wandersmann labt, von des Seligmachers heiligen, bluttriefenden Wunden, vom engen und vom breiten Wege und von Gottes großer Herrlichkeit. Es kann nicht geleugnet werden, daß der Konsul nach diesem oder jenem Satze die Neigung verspürte, es nun genug sein zu lassen, die Feder fortzulegen, hinein zu seiner Gattin zu gehen oder sich ins Comptoir zu begeben. Wie aber! Wurde er es so bald müde, sich mit seinem Schöpfer und Erhalter zu bereden? Welch ein Raub an Ihm, dem Herrn, schon jetzt einzuhalten mit Schreiben … Nein, nein, als Züchtigung gerade für sein unfrommes Gelüste, citierte er noch längere Abschnitte aus den heiligen Schriften, betete für seine Eltern, seine Frau, seine Kinder und sich selbst, betete auch für seinen Bruder Gotthold, – und endlich, nach einem letzten Bibelspruch und einem letzten, dreimaligen Amen, streute er Goldsand auf die Schrift und lehnte sich aufatmend zurück. Ein Bein über das andere geschlagen, blätterte er langsam in dem Hefte zurück, um hie und da einen Abschnitt der Daten und Betrachtungen zu lesen, die sich von seiner Hand dort vorfanden, und sich wieder einmal dankbar der Erkenntnis zu freuen, wie immer und in aller Gefahr Gottes Hand ihn sichtbar gesegnet.

Iris Berben als Konsulin Bethsy Buddenbrook en Armin Mueller-Stahl als Konsul Jean Buddenbrook. Scene uit de verfilming van „Buddenbrooks“ uit 2008.

Er hatte die Pocken gehabt so stark, daß alle Leute ihm das Leben absprachen, aber er war gerettet worden. Einmal – er war noch ein Knabe – hatte er den Vorbereitungen zu einer Hochzeit beigewohnt, wobei viel Bier gebraut wurde (denn es bestand die alte Sitte, das Bier im Hause zu brauen), und zu diesem Ende stand ein großes Brau-Küben vor der Thüre aufgerichtet. Nun, dasselbe schlug nieder und die Bodenseite auf den Knaben, mit solchem Knall und solcher Gewalt, daß die Nachbarn vor die Thüre kamen und ihrer sechs genug zu thun hatten, es wieder aufzurichten. Sein Kopf ward gequetscht, und das Blut rann heftig über alle seine Gliedmaßen. Er wurde in einen Laden getragen, und da noch ein wenig Leben in ihm war, ward zum Doktor und zum Wundarzt geschickt. Dem Vater aber sprach man zu, er möge sich in Gottes Willen schicken, es sei unmöglich, daß der Knabe am Leben bliebe … Und nun höre: Gott der Allmächtige segnete die Mittel und half ihm wieder zur vollkommenen Gesundheit! – Als der Konsul diesen Unglücksfall im Geiste aufs neue erlebt hatte, ergriff er noch einmal die Feder und schrieb hinter sein letztes Amen: »Ja, Herr, ich will dich loben ewiglich!« -Ein anderes Mal, als er, ein ganz junger Mensch noch, nach Bergen gekommen war, hatte Gott ihn aus großer Wassersgefahr errettet. »Indem wir«, stand dort, »in der Stromzeit, wenn die Nordfahrer angekommen sind, sehr viel arbeiten mußten, durch die Jagden zu kommen und zu unserer Brücke zu gelangen, so ging es mir dabei so, daß ich auf dem Rande der Schute stand, die Füße gegen die Dollen und den Rücken gegen die Jagd gestützt, um die Schute immer näher zu bringen; zu meinem Unglück brechen die eichnen Dollen, wogegen ich die Füße gesetzt hatte, und ich falle über Kopf ins Wasser.“

 

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Rond 1939

 

De Russische dichter en schrijver Aleksandr Poesjkin werd geboren in Moskou op 6 juni 1799. Zie ook alle tags voor Aleksandr Poesjkin op dit blog.

Uit: Evgeny Onegin (Vertaald door G. R. Ledger)

IV

Tatyana, (to her heart’s core a Russian,
Herself not knowing the reason why),
With all their cold and frigid beauty,
Loved Russian winters with great passion:
The sun-lit hoar-frost on frozen days,
Sledge rides, and from the sunset’s glow
The rosy radiance on the snow;
The foggy nights of Epiphany,
Evenings which, by ancient rule,
They celebrated in the old time ways:
The servants from the house and yard
All told the fortunes of their mistresses,
Each year they gave them the blissful word:
An army husband and a trip abroad.

V.

Tatyana implicitly believed the tales
Of the simple country folk of old;
Dreams, fortune by cards, the cold
Predictions which the moon reveals.
All omens used to make her shudder,
All objects spoke mysteriously,
Pronouncing one thing or another,
Forebodings crowded her anxiously.
The curious cat, on the stove shelf sitting,
Purrs and washes its paws with its tongue:
A sure sign to her that guests would come;
Then suddenly, seeing up above,
The face of the two-horned waxing moon,
On the left hand side, almost in a swoon,

VI.

She shook and grew pale as any waif.
And, whenever a falling star
Through the sky’s darkness cut a path,
And then dispersed, — then in utter fear
Tatyana hastened, in confusion,
(And while the star was still on fire)
To whisper to it her heart’s desire.
Whenever it happened, in her delusion,
That she met a black monk, or in the fields,
A racing hare would suddenly
Strike across her way, and run obliquely,
Then in very fear not knowing what remedy
To take, and full of sad expectation
She sensed bad fortune in anticipation.

 

Aleksandr Poesjkin (6 juni 1799- 10 februari 1837)
Poesjkin Afscheid van de Zee door Ivan Aivazovsky en Ilya Repin, 1877

 

De Amerikaanse schrijfster Sarah Dessen werd geboren op 6 juni 1970 in Evanston, Illinois. Zie ook alle tags voor Sarah Dessen nop dit blog.

Uit: The Rest of the Story

“The wedding was over. But the party had just begun.
“It’s just so romantic,” my best friend Bridget said, picking up the little glass jar of candy from her place setting and staring at it dreamily. “Like a fairy tale.”
“You think everything is like a fairy tale,” my other best friend Ryan told her, wincing as she reached down yet again to rub her sore feet. None of us were used to dressing up very much, especially in heels. “All those days of playing Princess when we were kids ruined you.”
“I seem to remember someone who had a Belle fixation,” Bridget said, putting the candy down with a clank. She tucked her short, choppy dark bob behind her ears. “Back before you decided that being cynical and depressed was much cooler.”
“I was the one who liked Belle,” I reminded her. We all had our roles: they were always bickering about our shared history, while I was the one who remembered all the details. It had been like this since we’d met on the playground in second grade. “Ryan was all about Jasmine.”
“She’s right,” Ryan said. “And I’ll remind you again that I’m not cynical or depressed, I’m realistic. We can’t all see the world as rainbows and unicorns.”
“I don’t even like rainbows and unicorns,” Bridget muttered. “They’re so overdone.”
“The truth is,” Ryan continued, “even with cute candy favors, the divorce rate in this country is over fifty percent.”
“Oh, my God. Ryan!” Bridget looked horrified. Ryan was right about one thing: she was the biggest optimist I knew. “That is a horrible thing to say at Emma’s dad’s wedding.”
“Seriously,” I added. “Way to jinx my future. Was my past not bleak enough for you?”
Ryan looked at me, worried. “Oh, crap. Sorry.”
“I’m kidding,” I told her.
“And I hate your humor,” she replied. “Have I mentioned that lately?”
She had not. But she didn’t need to. Everyone seemed to have a problem with what I found funny. “Despite the statistics,” I said, “I really do feel Dad and Tracy will make it.”

 

Sarah Dessen (Evanston, 6 juni 1970)

 

De Franse dichter en schrijver Jean Cayrol werd geboren op 6 juni 1911 in Bordeaux. Zie ook alle tags voor Jean Cayrol op dit blog.

 

Marguerite…

Marguerite, tu me réponds :
je ris trop dans le couchant
quand le vent
se plaint de mon comportement.
Avec mes pétales
un p’tit coin de bal
j’ai le sentiment.

Marguerite,
mon rire blanc,
choisie pour des rites
jamais décevants.

Marguerite des champs
connais-tu celle des villes,
la marguerite qui file
l’amour entre les dents ?

Toutes les marguerites sont reines
en plein été ;
les rosières se déchaînent,
au corsage est leur secret.

Marguerite
tu donnes la paix
aux hommes sans gîte

la marguerite est la clef
soleil quand tu m’invites.

 

Jean Cayrol (6 juni 1911 – 10 februari 2005)
Cover

 

De Franse dichter en schrijver Pierre Corneille werd geboren in Rouen op 6 juni 1606. Zie ook alle tags voor Pierre Corneille op dit blog.

 

Amourettes de jeune homme

J’ai fait autrefois de la bête,
J’avais des Philis à la tête,
J’épiais les occasions,
J’épiloguais mes passions,
Je paraphrasais un visage.
Je me mettais à tout usage,
Debout, tête nue, à genoux,
Triste, gaillard, rêveur, jaloux,
Je courais, je faisais la grue
Tout un jour au bout d’une rue.
Soleil, flambeaux, attraits, appas,
Pleurs, désespoir, tourment, trépas,
Tout ce petit meuble de bouche
Dont un amoureux s’escarmouche,
Je savais bien m’en escrimer.
Par là je m’appris à rimer,
Par là je fis, sans autre chose,
Un sot en vers d’un sot en prose.

 

Chagrin

Usez moins avec moi du droit de tout charmer ;
Vous me perdrez bientôt si vous n’y prenez garde.
J’aime bien a vous voir, quoi qu’enfin j’y hasarde ;
Mais je n’aime pas bien qu’on me force d’aimer.

Cependant mon repos a de quoi s’alarmer ;
Je sens je ne sais quoi dès que je vous regarde ;
Je souffre avec chagrin tout ce qui m’en retarde,
Et c’est déjà sans doute un peu plus qu’estimer.

Ne vous y trompez pas, l’honneur de ma défaite
N’assure point d’esclave à la main qui l’a faite,
Je sais l’art d’échapper aux charmes les plus forts,

Et quand ils m’ont réduit à ne plus me défendre,
Savez-vous, belle Iris, ce que je fais alors ?
Je m’enfuis de peur de me rendre.

 

Espérance

D’un accueil si flatteur, et qui veut que j’espère,
Vous payez ma visite alors que je vous vois,
Que souvent à l’erreur j’abandonne ma foi,
Et croîs seul avoir droit d’aspirer à vous plaire.

Mais si j’y trouve alors de quoi me satisfaire,
Ces charmes attirants, ces doux je ne sais quoi,
Sont des biens pour tout autre aussi bien que pour moi,
Et c’est dont un beau feu ne se contente guère.

D’une ardeur réciproque il veut d’autres témoins,
Un mutuel échange et de vœux et de soins,
Un transport de tendresse à nul autre semblable.

C’est là ce qui remplit un cœur fort amoureux :
Le mien le sent pour vous ; le vôtre en est capable.
Hélas ! si vous vouliez, que je serais heureux !

 

Pierre Corneille (6 juni 1606 – 1 oktober 1684)
Musée Pierre Corneille in Rouan

 

De Nederlandse dichter en vertaler Hendrik van Teylingen werd geboren op 6 juni 1938 in IJmuiden. Zie ook alle tags voor Hendrik van Teylingen op ditt blog.

 

Had ik nooit een vers gelezen

Had ik nooit een vers gelezen,
Mocht ik nu geen dichter wezen:
Had ik van het geitenweitje
Met zijn klaaglijk krijtend geitje

In mijn jonkheid niet vernomen.
Was het er niet van gekomen
Dat het beieren der rijmen
Me nu schreiend doet bezwijmen

Van een huiverend genieten
Dat ik in elk vers wil gieten
Opdat in betraande horden
Al mijn lezers dichter worden.

 

Ceder

Een zilte windbazuin
blies uw bladerkruin
heen en weer weder.

Een zilvergrijze vrouw
knielde neer in rouw,
krakend als leder,

en klom in u omhoog.
Boven keek haar oog
nog even neder.

Ze hing zich in u op
– sluier werd tot strop –
en deinde teder.

Nu wiegt ge weer alleen.
Haar last woei van u heen,
licht als een veder.

 

Hendrik van Teylingen (6 juni 1938 – 25 december 1998)

 

De Amerikaanse schrijfster V. C. Andrews (eig. Cleo Virginia Andrews) werd geboren in Portsmouth op 6 juni 1923. Zie ook alle tags voor V. C. Andrews op dit blog.

Uit: Seeds of Yesterday

“And so it came to pass the summer when I was fifty-two and Chris was fifty-four that our mother’s promise of riches, made long ago when I was twelve and Chris was fourteen, was at last realized. We both stood and stared at that huge, intimidating house I’d never expected to see again. Even though it was not an exact duplicate of the original Foxworth Hall, still I quivered inside. What a price both Chris and I had paid to stand where we were now, temporary rulers over this mammoth house that should have been left in charred ruins. Once, long ago, I’d believed he and I would live in this house like a princess and prince, and between us we’d have the golden touch of King Midas, only with more control. I no longer believed in fairy tales. As vividly as if it had happened only yesterday, I remembered that chill summer night full of mystical moonlight and magical stars in a black velvet sky when we’d first approached this place, expecting only the best to happen. We had found only the worst. At that time Chris and I had been so young, innocent, and trusting, believing in our mother, loving her, believing as she led us and our five-year-old twin brother and sister through the dark and somehow scary night, to that huge house called Foxworth Hall, that all our future days would be colored green for wealth and yellow for happiness.
What blind faith we’d had when we tagged along behind. Locked away in that dim and dreary upstairs room, playing in that dusty, musty attic, we’d sustained ourselves by our belief in our mother’s promises that someday Foxworth Hall and all its fabulous riches would be ours. However, despite all her promises, a cruel and heartless old grandfather with a bad but tenacious heart refused to stop beating in order to let four young and hopeful hearts live, and so we’d waited, and waited, until more than three long-long years passed, and Momma failed to keep her promise.”

 

V. C. Andrews (6 juni 1923 – 19 december 1986
James Maslow (Bart), Sammi Hanratty (Cindy), Jason Lewis (Christopher) en Rachael Carpani (Cathy) in de film “Seeds of Yesterday” uit 2015

 

De Nederlandse dichter en publicist Frank Gericke (pseudoniem van Derk Gerhardus Hoek) werd geboren in Hoogvliet op 6 juni 1887. Zie ook alle tags voor Frank Gericke op dit blog.

 

Hei

Kleintjes, duistertjes
Groeit op de hei,
Aan den blinkenden grindweg,
Een pijnboomrij.

De wolkjes schuiven,
De vogeltjes slaan,
En ik zie er een eenzaam
Boerinnetje gaan.

Aan de wijkende blauwte drijft
Helder en ijl,
Op het briesje gestuwd, een
Zonnewit zeil.

Het licht is zoo glanzend,
Mijn hart zoo blij,
Want ik min de heide
En de heide mij!

 

Magnolia

Hoe wektet Gij Uw leven
In ’t levenlooze hout!
Nauw deed Uw glimlach even
Hun tengre luchters beven
Of, de open kelk geheven,
Ontploken ze in Uw goud.

En dekt, geslecht, geslagen,
Hun glanzend weefsel ’t pad,
Nog ronden, onder ’t vragen
Naar Uw begeerd behagen,
Hun schelpen zich en dragen
D’ Onwelkbre in ’t welkend blad.

 

Frank Gericke (6 juni 1887 − 14 december 1976)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn blog van 6 juni 2015 deel 2.

Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Jean Cayrol, Pierre Corneille, Hendrik van Teylingen, V. C. Andrews, Frank Gericke

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Doktor Faustus

Ich breche aufs neue ab, indem ich mich daran erinnere, daß ich auf das Genie und seine jedenfalls dämonisch beeinflußte Natur nur zu sprechen kam, um meinen Zweifel zu erläutern, ob ich zu meiner Aufgabe die nötige Affinität besitze. Möge denn nun gegen den Gewissensskrupel geltend gemacht sein, was immer ich dagegen ins Feld zu führen habe. Es war mir beschieden, viele Jahre meines Lebens in der vertrauten Nähe eines genialen Menschen, des Helden dieser Blätter, zu verbringen, ihn seit Kinderzeiten zu kennen, Zeuge seines Werdens, seines Schicksals zu sein und an seinem Schaffen in bescheidener Helfersrolle teilzuhaben. Die librettistische Bearbeitung von Shakespeares Komödie »Verlorene Liebesmüh«, Leverkühns mutwilligem Jugendwerk, stammt von mir, und auch auf die textliche Zubereitung der grotesken Opernsuite »Gesta Romanorum« sowie des Oratoriums »Offenbarung S. Johannis des Theologen« durfte ich Einfluß nehmen. Das ist das eine, oder es ist bereits das eine und andere. Ich bin aber ferner im Besitz von Papieren, unschätzbaren Aufzeichnungen, die der Heimgegangene mir und keinem anderen in gesunden Tagen oder, wenn ich so nicht sagen darf, in vergleichsweise und legaliter gesunden Tagen letztwillig vermacht hat, und auf die ich mich bei meiner Darstellung stützen werde, ja, aus denen ich mit gebotener Auswahl einiges direkt in dieselbe einzuschalten gedenke. Letztens und erstens aber — und diese Rechtfertigung war noch immer die gültigste, wenn nicht vor den Menschen, so doch vor Gott: ich habe ihn geliebt — mit Entsetzen und Zärtlichkeit, mit Erbarmen und hingebender Bewunderung — und wenig dabei gefragt, ob er im mindesten mir das Gefühl zurückgäbe. Das hat er nicht getan, o nein.

 
Jon Finch als Adrian Leverkühn en Marie-Hélène Breillat als Marie Godeau in de film uit 1982

In der Verschreibung der nachgelassenen Kompositionsskizzen und Tagebuchblätter drückt sich ein freundlich-sachliches, fast möchte ich sagen: gnädiges und sicherlich mich ehrendes Vertrauen in meine Gewissenhaftigkeit, Pietät und Korrektheit aus. Aber lieben? Wen hätte dieser Mann geliebt? Einst eine Frau — vielleicht. Ein Kind zuletzt — es mag sein. Einen leichtwiegenden, jeden gewinnenden Fant und Mann aller Stunden, den er dann, wahrscheinlich eben weil er ihm geneigt war, von sich schickte — und zwar in den Tod. Wem hätte er sein Herz eröffnet, wen jemals in sein Leben eingelassen? Das gab es bei Adrian nicht. Menschliche Ergebenheit nahm er hin — ich möchte schwören: oft ohne sie auch nur zu bemerken. Seine Gleichgültigkeit war so groß, daß er kaum jemals gewahr wurde, was um ihn her vorging, in welcher Gesellschaft er sich befand, und die Tatsache, daß er sehr selten einen Gesprächspartner mit Namen anredete, läßt mich vermuten, daß er den Namen nicht wußte, während doch der andere ein gutes Recht zur Annahme des Gegenteils hatte. Ich möchte seine Einsamkeit einem Abgrund vergleichen, in welchem Gefühle, die man ihm entgegenbrachte, lautlos und spurlos untergingen. Um ihn war Kälte — und wie wird mir zumute, indem ich dies Wort gebrauche, das auch er in einem ungeheuerlichen Zusammenhange einst niederschrieb! Einzelnen Vokabeln können Leben und Erfahrung einen Akzent verleihen, der sie ihrem alltäglichen Sinn völlig entfremdet und ihnen einen Schreckensnimbus verleiht, den niemand versteht, der sie nicht in ihrer fürchterlichsten Bedeutung kennengelernt hat.“

 

 
Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

 

De Amerikaanse schrijfster Sarah Dessen werd geboren op 6 juni 1970 in Evanston, Illinois. Zie ook alle tags voor Sarah Dessen nop dit blog.

Uit: Evgeny Onegin (Vertaald door G. R. Ledger)

Book 5

I
That year the autumn weather lingered
Over the field and around the yards,
Winter held back, Nature awaited,
In January only snow fell at last
On the third, at night. And waking early
Tatyana saw through the window clearly
The yard all covered with morning whiteness,
The flower beds, roofs, and all the fences;
On the window glass the leaves of frost,
The trees in their winter silveriness,
And cheerful magpies in the snow.
The hills all covered with the soft glow
Of winter’s carpet glistening bright,
Around all was shining, all was white.
II
Winter ! The peasant breathes a sigh,
Renews his sledge, and makes his way.
His horse, snorting in the fresh snow
With a finicky trot gets along somehow.
And now the dashing kibitka flies,
In the powdery snow cutting feathery furrows.
The coachman sits huddled upon his box,
In a sheepskin coat and a scarlet sash.
A yard boy runs out, and on his sledge
His favourite ‘Dasher’ is the driver,
While he himself is the willing puller;
The rascal struggles with frozen hands;
What fun it is, but so painful too,
While his mother scolds him above at the window.
III
But perhaps recollection of winter’s scenes
Does not arouse you, gentle reader:
It is all base, lowly, and vulgar Nature,
But not much here of refinement breathes.
Warmed by the inspiration of the Muse,
Another poet, in luxuriant gloss,
Has painted for us the first fallen snow,
And all the shades of winter’s sloth.
I am sure that he more than ever enchants you,
Depicting in his flamboyant verse
The charm of a secret rendezvous,
On a sledge; yet to fight I am somewhat averse,
With him, or with that other minstrel
Of the Finnish maiden, as bright as tinsel.

 

 
Aleksandr Poesjkin (6 juni 1799- 10 februari 1837)
Cover

 

De Amerikaanse schrijfster Sarah Dessen werd geboren op 6 juni 1970 in Evanston, Illinois. Zie ook alle tags voor Sarah Dessen nop dit blog.

Uit: Just Listen

“I taped the commercial back in April, before anything had happened, and promptly forgot about it. A few weeks ago, it had started running, and suddenly, I was everywhere. On the rows of screens hanging over the ellipticals at the gym. On the monitor they have at the post office that’s supposed to distract you from how long you’ve been waiting in line. And now here, on the TV in my room, as I sat at the edge of my bed, fingers clenched into my palms, trying to make myself get up and leave. “It’s that time of year again….” I stared at myself on the screen as I was five months earlier, looking for any difference, some visible proof of what had happened to me. First, though, I was struck by the sheer oddness of seeing myself without benefit of a mirror or photograph. I had never gotten used to it, even after all this time. “Football games,” I watched myself say. I was wearing a baby-blue cheerleader uniform, hair pulled back tight into a ponytail, and clutching a huge megaphone, the kind nobody ever used anymore, emblazoned with a K. “Study hall.” Cut to me in a serious plaid skirt and brown cropped sweater, which I remembered feeling itchy and so wrong to be wearing just as it was getting warm, finally. “And, of course, social life.” I leaned in, staring at the me on-screen, now outfitted in jeans and a glittery tee and seated on a bench, turning to speak this line while a group of other girls chattered silently behind me. The director, fresh-faced and just out of film school, had explained to me the concept of this, his creation. “The girl who has everything,” he’d said, moving his hands in a tight, circular motion, as if that was all it took to encompass something so vast, not to mention vague. Clearly, it meant having a megaphone, some smarts, and a big group of friends. Now, I might have dwelled on the explicit irony of this last one, but the on-screen me was already moving on. “It’s all happening this year,” I said. Now I was in a pink gown, a sash reading HOMECOMING QUEEN stretched across my midsection as a boy in a tux stepped up beside me, extending his arm. I took it, giving him a wide smile. He was a sophomore at the local university and mostly kept to himself at the shooting, although later, as I was leaving, he’d asked for my number. How had I forgotten that?”

 

 
Sarah Dessen (Evanston, 6 juni 1970)

 

De Franse dichter en schrijver Jean Cayrol werd geboren op 6 juni 1911 in Bordeaux. Zie ook alle tags voor Jean Cayrol op dit blog.

 

Retour

À feu et à sang
belle fille qui se repent
les oiseaux sont dans le vent
à chercher qui vous attend

À feu et à sang
les villes tendres de la mort
les hauts jardins les fruits les corps
le désastre au premier rang

À feu et à sang
sans qu’on puisse dire une prière
un fleuve qui trouve la barque éphémère
un homme haletant

À feu et à sang
la guerre comme chevreau mort
sur tes épaules et tout ce qui dort
sur la rive d’Avant

À feu et à sang
j’ai de grands vergers qui hantent le soir
j’ai de grands amis qui peuvent me voir
des plaies qui s’en vont

À feu et à sang
la porte n’est jamais fermée
entends-tu au fond de l’année
l’écho, le démon

À feu et à sang
reviens mon enfant
inlassablement.

 


Jean Cayrol (6 juni 1911 – 10 februari 2005)

 

De Franse dichter en schrijver Pierre Corneille werd geboren in Rouen op 6 juni 1606. Zie ook alle tags voor Pierre Corneille op dit blog.

Uit: Le Cid

« LE COMTE
Je l’avoue entre nous, mon sang un peu trop chaud
S’est trop ému d’un mot, et l’a porté trop haut ;
Mais puisque c’en est fait, le coup est sans remède.
DON ARIAS
Qu’aux volontés du roi ce grand courage cède :
Il y prend grande part, et son cœur irrité
Agira contre vous de pleine autorité.
Aussi vous n’avez point de valable défense :
Le rang de l’offensé, la grandeur de l’offense,
Demandent des devoirs, et des soumissions
Qui passent le commun des satisfactions.
LE COMTE
Le roi peut à son gré disposer de ma vie.
DON ARIAS
De trop d’emportement votre faute est suivie.
Le roi vous aime encore ; apaisez son courroux.
Il a dit : « Je le veux ; » désobéirez-vous ?
LE COMTE
Monsieur, pour conserver tout ce que j’ai d’estime,
Désobéir un peu n’est pas un si grand crime ;
Et quelque grand qu’il soit, mes services présents
Pour le faire abolir sont plus que suffisants.
DON ARIAS
Quoi qu’on fasse d’illustre et de considérable,
Jamais à son sujet un roi n’est redevable.
Vous vous flattez beaucoup, et vous devez savoir
Que qui sert bien son roi ne fait que son devoir.
Vous vous perdrez, Monsieur, sur cette confiance. »

 


Pierre Corneille (6 juni 1606 – 1 oktober 1684)
Cover

 

De Nederlandse dichter en vertaler Hendrik van Teylingen werd geboren op 6 juni 1938 in IJmuiden. Zie ook alle tags voor Hendrik van Teylingen op ditt blog.

 

Antoine

In deze winternacht
is de gracht belegd
met een kruimige vacht
van bierschuim en licht.

Geëerde Stoffeerder,
zend thans uw borduurders.
Stuur uwe woerden
en eenden in horden.

Roep op uit de wakken.
Laat ze haast maken.
Dat al wat kan kwaken
guirlanden trappele

rondom de bijt
waarin Antoine, door de hik
van de wal gewipt,
allengs berijpt.

 


Hendrik van Teylingen (6 juni 1938 – 25 december 1998)
IJmuiden, Het Zee-en Havenmuseum

 

De Amerikaanse schrijfster V. C. Andrews (eig. Cleo Virginia Andrews) werd geboren in Portsmouth op 6 juni 1923. Zie ook alle tags voor V. C. Andrews op dit blog.

Uit:Petals on the Wind

“How young we were the day we escaped. How exuberantly alive we should have felt to be freed, at last, from such a grim, lonely and stifling place. How pitifully delighted we should have been to be riding on a bus that rumbled slowly southward. But if we felt joy, we didn’t show it. We sat, all three, pale, silent, staring out the windows, very frightened by all we saw.
Free. Was ever a word more wonderful than that one? No, even though the cold and bony hands of death would reach out and drag us back, if God wasn’t up there somewhere, or maybe down here on the bus, riding with us and looking out for us. At some time in our life we had to believe in someone.
The hours passed with the miles. Our nerves grew frazzled because the bus stopped often to pick up and let off passengers. It stopped for rest breaks, for breakfast, then to pick up a single huge black lady who stood alone where a dirt road met the concrete interstate. It took her forever to pull herself onto the bus, then lug inside the many bundles she carried with her. Just as she was finally seated, we passed over the state line between Virginia and North Carolina.
Oh! The relief to be gone from that state of our imprisonment! For the first time in years, I began to relax—a little.
We three were the youngest on the bus. Chris was seventeen years old and strikingly handsome with long, waving blond hair that just touched his shoulders, then curled upward. His darkly fringed blue eyes rivaled the color of a summer sky, and he was in personality like a warm sunny day—he put on a brave face despite the bleakness of our situation. His straight and finely shaped nose had just taken on the strength and maturity that promised to make him all that our father had been—the type of man to make every woman’s heart flutter when he looked her way, or even when he didn’t. His expression was confident; he almost looked happy. If he hadn’t looked at Carrie he might have even been happy. But when he saw her sickly, pale face, he frowned and worry darkened his eyes. He began to pluck on the strings of the guitar strapped to his shoulder.”

 


V. C. Andrews (6 juni 1923 – 19 december 1986)
Scene uit de gelijknamige film uit 2014 met Wyatt Nash (Christopher) en Rose McIver (Cathy)

 

De Nederlandse dichter en publicist Frank Gericke (pseudoniem van Derk Gerhardus Hoek) werd geboren in Hoogvliet op 6 juni 1887. Zie ook alle tags voor Frank Gericke op dit blog.De naaister

Weken na weken, jaren na jaar, met een duldenden glimlach,
Minzaam, bescheiden en oud, komt zij en zet zich aan ’t raam.
Kraaloogend volgde, uit mijn wieg, ik het bezig geheim van heur handen;
Morgen… Wie weet het hoe snel zij ook mijn doodslaken naait?
Wàt verzilvert heur taak, wàt doet haar, van ’t deemstren des morgens,
IJvrend tot Helios daalt, ’t zonnegoud zaamle’ in heur oog?
Dieper dan ’t staamrend verstand van den zinnenden dichter, den wijsgeer,
Weet zij hoe de eeuwigheid bloeit, bloeit uit een mensch en zijn taak.

 

Het renteniertje

Parkwaart stiert hij den tred: hij kiest, onder ’t loof der platanen,
‘T plekje dat, vroolijk en wijd, uitzicht en lommer hem biedt;
Volgt, met de baby, het meisje, en let hoe de wieletjes glijden; –
Krachtig stort de muziek volkwaart uit schaduw en tent.
Doet, in ’t grauw van zijn baard, u zijn blik geen monkellach raden?
Heimelijk loert hij, en lonkt, pinkoogt en monkellacht weêr…
De ure verstilt; de kilte doorhuivert zijn leden… Zoo keert hij
Schoorvoetend weder, en steels pinkt hij uit d’ ooghoek een traan.

 

 
Frank Gericke (6 juni 1887 − 14 december 1976)
Hoogvliet, kerk

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn blog van 6 juni 2015 deel 2.

Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Frank Gericke, Jean Cayrol, Pierre Corneille, Hendrik van Teylingen, V. C. Andrews

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog..

Uit: Joseph und seine Brüder

„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? Dies nämlich dann sogar und vielleicht eben dann, wenn nur und allein das Menschenwesen es ist, dessen Vergangenheit in Rede und Frage steht: dies Rätselwesen, das unser eigenes natürlich-lusthaftes und übernatürlich-elendes Dasein in sich schließt und dessen Geheimnis sehr begreiflicherweise das A und das 0 all unseres Redens und Fragens bildet, allem Reden Gedrängtheit und Feuer, allem Fragen seine Inständigkeit verleiht. Da denn nun gerade geschieht es, daß, je tiefer man schürft, je weiter hinab in die Unterwelt des Vergangenen man dringt und tastet, die Anfangsgründe des Menschlichen, seiner Geschichte, seiner Gesittung. sich als gänzlich unerlotbar erweisen und vor unserem Senkblei, zu welcher abenteuerlichen Zeitenlänge wir seine Schnur auch abspulen, immer wieder und weiter ins Bodenlose zurückweichen. Zutreffend aber heißt es hier: wieder und weiter.; denn mit unserer Forscherangelegendichkeit treibt das Unerforschliche eine Art von foppendem Spiel: es bietet ihr Scheinhalte und Wegesziele, hinter denen, wenn sie erreicht sind, neue Vergangenheitsstrecken sich auftun, wie es dem Küstengänger ergeht, der des Wanderns kein Ende findet, weil hinter jeder lehmigen Dünenkulisse, die er erstrebte, neue Weiiten zu neuen Vorgebirgen vorwärtslocken. So gibt es Anfänge bedingter Art, welche den Ur-Beginn der besonderen Überlieferung einer bestimmten Gemeinschaft, Volkheit oder Glaubensfamilie praktisch-tatsächlich bilden, so daß die Erinnerung, wenn auch wohl belehrt darüber, daß die Brunnenteufe damit keineswegs ernstlich als ausgepeilt gelten kann, sich bei solchem Ur denn auch national beruhigen und zum persönlich-geschichtlichen Stillstande kommen mag.

 
Jozef vertelt de droom aan zijn broers door Rafaël, fresco in het Vaticaan, ca. 1515/18.

Der junge Joseph zum Beispiel, Jaakobs Sohn und der lieblichen, zu früh gen Westen gegangenen Rahel, loseph zu seiner Zeit, als Kurigalzu, der Kossäer, zu Babel saß, Herr der vier Gegenden, König von Schumir und Akkad, höchst wohltuend dem Herzen Bel-Marudugs, ein zugleich strenger und üppiger Gebieter, dessen Bartlöckchen so künstlich gereiht erschienen, daß sie einer Abteilung gut ausgerichteter Schildträger glichen;— zu Theben aber, in dem Unterlande, das Joseph »Mizraime oder euch »Kerne, das Schwarze«, zu nennen gewohnt war, seine Heiligkeit der gute Gott, genannt .Antun ist zufrieden« und dieses Namens der dritte, der Sonne leiblicher Sohn, zum geblendeten Entzücken der Staubgeborenen im Horizont seines Palastes strahlte; als Assur zunahm durch die Kraft seiner Götter und auf der großen Straße am Meere, von Gaza hinauf zu den Pässen des Zederngebirges, königliche Karawanen Höflichkeitskontributionen in Lapislazuli und gestempeltem Golde zwischen den Höfen des Landes der Ströme und dem Pharaos hin und her führten; als man in den Städten der Amoriter zu Beth-San, AjaInn, Ta’anek, Urusalini der Aschtarti diente, zu Sichern und Beth-Lahama das siebentägige Klagen um den Kehrhaften Sohn, den Zerrissenen, erscholl und zu Gebal, der Buchstadt, El angebetet ward, der keines Tempels und Kultus bedurfte: Joseph also, wohnhaft im Distrikte Kenana des Landes, das ägyptisch das Obere Retenu hieß, in seines Vaters von Terebinthen und immergrünen Steineichen beschattetem Familienlager bei Hebron, ein berühmt angenehmer Jüngling, angenehm namentlich in erblicher Nachfolge seiner Mutter, die hübsch und schön gewesen war, wie der Mond. wenn er voll ist, und wie lschtars Stern, wenn er milde im Reinen schwimmt, außerdem aber, vom Vater her, ausgestattet mit Geistesgaben, durch welche er diesen wohl gar in gewissem Sinne noch übertraf, – Joseph denn schließlich (zum fünften- und sechstenmal nennen wir seinen Namen und mit Befriedigung; denn um den Namen steht es geheimnisvoll, und uns ist, als gäbe sein Besitz uns Beschwörerkraft über des Knaben zeitversunkene, doch einst so gesprächig-lebensvolle Person) – Joseph für sein Teil erblickte in einer südbabylonischen Stadt namens Uru, die er in seiner Mundart »Ur Kaschdim«, »Ur der Chaldäer« zu nennen pflegte, den Anfang aller, das heißt: seiner persönlichen Dinge.“

 Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Portret door Max Oppenheimer, 1926

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De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook mijn blog van 6 juni 2010 en eveneens alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Doktor Faustus

„Mit aller Bestimmtheit will ich versichern, daß es keineswegs aus dem Wunsche geschieht, meine Person in den Vordergrund zu schieben, wenn ich diesen Mitteilungen über das Leben des verewigten Adrian Leverkühn, dieser ersten und gewiß sehr vorläufigen Biographie des teuren, vom Schicksal so furchtbar heimgesuchten, erhobenen und gestürzten Mannes und genialen Musikers, einige Worte über mich selbst und meine Bewandtnisse vorausschicke. Einzig die Annahme bestimmt mich dazu, daß der Leser — ich sage besser: der zukünftige Leser; denn für den Augenblick besteht ja noch nicht die geringste Aussicht, daß meine Schrift das Licht der Öffentlichkeit erblikken könnte, — es sei denn, daß sie durch ein Wunder unsere umdrohte Festung Europa zu verlassen und denen draußen einen Hauch von den Geheimnissen unserer Einsamkeit zu bringen vermöchte; — ich bitte wieder ansetzen zu dürfen: nur weil ich damit rechne, daß man wünschen wird, über das Wer und Was des Schreibenden beiläufig unterrichtet zu sein, schicke ich diesen Eröffnungen einige wenige Notizen über mein eigenes Individuum voraus, — nicht ohne die Gewärtigung freilich, gerade dadurch dem Leser Zweifel zu erwecken, ob er sich auch in den richtigen Händen befindet, will sagen: ob ich meiner ganzen Existenz nach der rechte Mann für eine Aufgabe bin, zu der vielleicht mehr das Herz als irgendwelche berechtigende Wesensverwandtschaft mich zieht.

Armel Loriquet als Echo en Jon Finch als Adrian Leverkühn in de film uit 1982

Ich überlese die vorstehenden Zeilen und kann nicht umhin, ihnen eine gewisse Unruhe und Beschwertheit des Atemzuges anzumerken, die nur zu bezeichnend ist für den Gemütszustand, in dem ich mich heute, den 23. Mai 1943, zwei Jahre nach Leverkühns Tode, will sagen: zwei Jahre nachdem er aus tiefer Nacht in die tiefste gegangen, in meinem langjährigen kleinen Studierzimmer zu Freising an der Isar niedersetze, um mit der Lebensbeschreibung meines in Gott ruhenden — o möge es so sein! — in Gott ruhenden unglücklichen Freundes den sächlich hat das Erlebnis mich gezwungen, über dieses Problem so angestrengt, so inständig nachzudenken,»daß es mir schreckhafter Weise zuweilen schien, als würde ich damit über die mir eigentlich bestimmte und zukömmliche Gedankenebene hinausgetrieben und erführe selbst eine »unlautere« Steigerung meiner natürlichen Gaben …“

 Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
In 1947

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Uit: Der Tod in Venedig

„Gustav Aschenbach oder von Aschenbach, wie seit seinem fünfzigsten Geburtstag amtlich sein Name lautete, hatte an einem Frühlingsnachmittag des Jahres 19.., das unserem Kontinent monatelang eine so gefahrdrohende Miene zeigte, von seiner Wohnung in der Prinz-Regentenstraße zu München aus, allein einen weiteren Spaziergang unternommen. Überreizt von der schwierigen und gefährlichen, eben jetzt eine höchste Behutsamkeit, Umsicht, Eindringlichkeit und Genauigkeit des Willens erfordernden Arbeit der Vormittagsstunden, hatte der Schriftsteller dem Fortschwingen des produzierenden Triebwerks in seinem Innern, jenem »motus animi continuus«, worin nach Cicero das Wesen der Beredsamkeit besteht, auch nach der Mittagsmahlzeit nicht Einhalt zu tun vermocht und den entlastenden Schlummer nicht gefunden, der ihm, bei zunehmender Abnutzbarkeit seiner Kräfte, einmal untertags so nötig war. So hatte er bald nach dem Tee das Freie gesucht, in der Hoffnung, daß Luft und Bewegung ihn wieder herstellen und ihm zu einem ersprießlichen Abend verhelfen würden.

 Scene uit de film „Dood in Venetië” van Luchino Visconti uit 1971

Es war Anfang Mai und, nach naßkalten Wochen, ein falscher Hochsommer eingefallen. Der Englische Garten, obgleich nur erst zart belaubt, war dumpfig wie im August und in der Nähe der Stadt voller Wagen und Spaziergänger gewesen. Beim Aumeister, wohin stillere und stillere Wege ihn geführt, hatte Aschenbach eine kleine Weile den volkstümlich belebten Wirtsgarten überblickt, an dessen Rande einige Droschken und Equipagen hielten, hatte von dort bei sinkender Sonne seinen Heimweg außerhalb des Parks über die offene Flur genommen und erwartete, da er sich müde fühlte und über Föhring Gewitter drohte, am Nördlichen Friedhof die Tram, die ihn in gerader Linie zur Stadt zurückbringen sollte. Zufällig fand er den Halteplatz und seine Umgebung von Menschen leer. Weder auf der gepflasterten Ungererstraße, deren Schienengeleise sich einsam gleißend gegen Schwabing erstreckten, noch auf der Föhringer Chaussee war ein Fuhrwerk zu sehen; hinter den Zäunen der Steinmetzereien, wo zu Kauf stehende Kreuze, Gedächtnistafeln und Monumente ein zweites, unbehaustes Gräberfeld bilden, regte sich nichts, und das byzantinische Bauwerk der Aussegnungshalle gegenüber lag schweigend im Abglanz des scheidenden Tages”

 Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
In 1905 

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Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Jean Cayrol, Pierre Corneille

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Uit: Der Zauberberg

„Ähnlich also wie diese Lasterträume vermag die Erzählung mit der Zeit zu Werke gehen, ähnlich vermag sie sie zu behandeln. Da sie aber “behandeln” kann, so ist klar, daß die Zeit, die das Element der Erzählung ist, auch zu ihrem Gegenstande werden kann; und wenn es zuviel gesagt wäre, man könne “die Zeit erzählen” so ist doch, von der Zeit erzählen zu wollen, offenbar kein ganz so absurdes Beginnen, wie es uns anfangs scheinen wollte, – so daß denn also dem Namen des “Zeitromans” ein eigentümlich träumerischer Doppelsinn zukommen könnte. Tatsächlich haben wir die Frage, ob man die Zeit erzählen könne, nur aufgeworfen, um zu gestehen, daß wir mit laufender Geschichte wirklich dergleichen vorhaben. Und wenn wir die weitere Frage streiften, ob die um uns Versammelten sich noch ganz im klaren darüber seien, wie lange es gegenwärtig her ist, daß der unterdessen verstorbene ehrliebende Joachim jene Bemerkung über Musik und Zeit ins Gespräch flocht (die übrigens von einer gewissen alchimistischen Steigerung seines Wesens zeugt, da solche Bemerkungen eigentlich nicht in seiner brave Natur lagen), – so wären wir wenig erzürnt gewesen, zu hören, daß man sich wirklich im Augenblick nicht mehr so recht im klaren darüber sei: wenig erzürnt, ja zufrieden aus dem einfachen Grunde, weil die allgemeine Teilnahme an dem Erleben unseres Helden natürlich in unserem Interesse liegt und weil dieser, Hans Castorp, in beregtem Punkte durchaus nicht ganz fest war, und zwar schon längst nicht mehr. Das gehört zu seinem Roman, einem Zeitroman, – so – und auch wieder so genommen.

 Hofrat Dr. Behrens (Hans Christian Blech) en Hans Castorp (Christoph Eichhorn)
Scene uit de verfilming van „Der Zauberberg “ uit 1982

Wie lange Joachim eigentlich hier oben mit ihm gelebt, bis zu seiner wilden Abreise oder im ganzen genommen; wann, kalendermäßig, diese erste trotzige Abreise stattgefunden, wie lange er weggewesen, wann wieder eingetroffen und wie lange Hans Castorp selber schon hier gewesen, als er wieder eingetroffen und dann aus der Zeit gegangen war; wie lange, um Joachim beiseite zu lassen, Frau Chauchat ungegenwärtig gewesen, seit wann, etwa der Jahreszahl nach, sie wieder da war (denn sie war wieder da), und wieviel Erdenzeit Hans Castorp im ‘Berghof’ damals verbracht gehabt hatte, als sie zurückgekehrt war: bei all diesen Fragen, gesetzt, man hätte sie ihm vorgelegt, was aber niemand tat, auch er selber nicht, denn er scheute sich wohl, sie sich vorzulegen, hätte Hans Castorp mit den Fingerspitzen an seiner Stirn getrommelt und entschieden nicht recht Bescheid gewußt, – eine Erscheinung, nicht weniger beunruhigend als jene vorübergehende Unfähigkeit, die ihn am ersten Abend seines Hierseins befallen hatte, nämlich Herrn Settembrini sein eigenes Alter anzugeben, ja, eine Verschlimmerung dieses Unvermögens, denn er wußte nun allen Ernstes und dauernd nicht mehr, wie alt er sei!“

 Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

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Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Jean Cayrol

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook mijn blog van 6 juni 2010 en eveneens alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Buddenbrooks

“Zwei und ein halbes Jahr später, um die Mitte des April schon, war zeitiger als jemals der Frühling gekommen, und zu gleicher Zeit war ein Ereignis eingetreten, das den alten Johann Budden­brook vor Vergnügen trällern machte und seinen Sohn aufs freu­digste bewegte.
Um 9 Uhr, eines Sonntag morgens, saß der Konsul im Früh­stückszimmer vor dem großen, braunen Sekretär, der am Fenster stand und dessen gewölbter Deckel vermittelst eines witzigen Mechanismus zurückgeschoben war. Eine dicke Le­dermappe, gefüllt mit Papieren, lag vor ihm; aber er hatte ein Heft mit gepreßtem Umschlage und Goldschnitt herausgenom­men, und schrieb, eifrig darüber gebeugt, in seiner dünnen, winzig dahineilenden Schrift, – emsig und ohne Aufenthalt, es sei denn, daß er die Gänsefeder in das schwere Metall-Tintenfaß tauchte…
Die beiden Fenster standen offen, und vom Garten her, wo eine milde Sonne die ersten Knospen beschien, und wo ein paar kleine Vogelstimmen einander kecke Antworten gaben, weh­te voll frischer und zarter Würze die Frühlingsluft herein und trieb dann und wann sacht und geräuschlos die Gardinen ein wenig empor. Drüben, auf dem Frühstückstische, ruhte die Sonne blendend auf dem weißen, hie und da von Brosamen ge­sprenkelten Leinen und spielte in kleinen, blitzenden Drehun­gen und Sprüngen auf der Vergoldung der mörserförmigen Tassen …
Beide Flügel der Tür zum Schlafzimmer waren geöffnet, und von dorther vernahm man die Stimme Johann Buddenbrooks, der ganz leise nach einer alten drolligen Melodie vor sich hin summte:

»Ein guter Mann, ein braver Mann,
Ein Mann von Complaisancen;
Er kocht die Stipp’ und wiegt das Kind
Und riecht nach Pomeranzen.
†

Bendix Grünlich (Justus von Dohnányi) vraagt Tony Buddenbrook (Jessica Schwarz) ten huwelijk. Scene uit de verfilming van „Buddenbrooks“ uit 2008.†

Er saß zur Seite der kleinen Wiege mit grünseidenen Vorhängen, die bei dem hohen Himmelbett der Konsulin stand und die er mit einer Hand in gleichmäßiger Schwingung erhielt. Die Kon­sulin und ihr Gatte hatten sich, der leichteren Bedienung halber, für einige Zeit hier unten eingerichtet, während ihr Vater und Madame Antoinette, die, eine Schürze über dem gestreiften Kleide und eine Spitzenhaube auf den dicken weißen Locken, sich dort hinten am Tische mit Flanell und Linnen zu schaffen machte, das dritte Zimmer des Zwischengeschosses zum Schla­fen benutzten.
Konsul Buddenbrook warf kaum einen Blick in das Neben­zimmer, so sehr war er von seiner Arbeit in Anspruch genom­men. Sein Gesicht trug einen ernsten und vor Andacht beinahe leidenden Ausdruck. Sein Mund war leicht geöffnet, er ließ das Kinn ein wenig hängen, und seine Augen verschleierten sich dann und wann. Er schrieb:
»Heute, d. 14. April 1838, morgens um 6 Uhr, ward meine liebe Frau Elisabeth, geb. Kröger, mit Gottes gnädiger Hilfe aufs glücklichste von einem Töchterchen entbunden, welches in der hl. Taufe den Namen Clara empfangen soll. Ja, so gnädig half ihr der Herr, obgleich nach Aussage des Doktors Grabow die Ge­burt um etwas zu früh eintrat und sich vordem nicht alles zum Besten verhielt und Bethsy große Schmerzen gelitten hat. Ach, wo ist doch ein solcher Gott, wie du bist, du Herr Zebaoth, der du hilfst in allen Nöten und Gefahren und uns lehrst deinen Wil­len recht zu erkennen, damit wir dich fürchten und in deinem Willen und Geboten treu mögen erfunden werden! Ach Herr, leite und führe uns alle, solange wir leben auf Erden … « –
†

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Ets door Johannes Lindner, 1905

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Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Lesley Blanch, Sarah Dessen

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Uit: Tristan

„Hier ist >Einfried<, das Sanatorium! Weiß und geradlinig liegt es mit seinem langgestreckten Hauptgebäude und seinem Seitenflügel inmitten des weiten Gartens, der mit Grotten, Laubengängen und kleinen Pavillons aus Baumrinde ergötzlich ausgestattet ist, und hinter seinen Schieferdächern ragen tannengrün, massig und weich zerklüftet die Berge himmelan.

Nach wie vor leitet Doktor Leander die Anstalt. Mit seinem zweispitzigen schwarzen Bart, der hart und kraus ist wie das Roßhaar, mit dem man die Möbel stopft, seinen dicken, funkelnden Brillengläsern und diesem Aspekt eines Mannes, den die Wissenschaft gekältet, gehärtet und mit stillem, nachsichtigem Pessimismus erfüllt hat, hält er auf kurz angebundene und verschlossene Art die Leidenden in seinem Bann, — alle diese Individuen, die, zu schwach, sich selbst Gesetze zu geben und sie zu halten, ihm ihr Vermögen ausliefern, um sich von seiner Strenge stützen lassen zu dürfen.

Was Fräulein von Osterloh betrifft, so steht sie mit unermüdlicher Hingabe dem Haushalte vor. Mein Gott, wie tätig sie, treppauf und treppab, von einem Ende der Anstalt zum anderen eilt! Sie herrscht in Küche und Vorratskammer, sie klettert in den Wäscheschränken umher, sie kommandiert die Dienerschaft und bestellt unter den Gesichtspunkten der Sparsamkeit, der Hygiene, des Wohlgeschmacks und der äußeren Anmut den Tisch des Hauses, sie wirtschaftet mit einer rasenden Umsicht, und in ihrer extremen Tüchtigkeit liegt ein beständiger Vorwurf für die gesamte Männerwelt verborgen, von der noch niemand darauf verfallen ist, sie heimzuführen. Auf ihren Wangen aber glüht in zwei runden, karmoisinroten Flecken die unauslöschliche Hoffnung, dereinst Frau Doktor Leander zu werden…“

Manns werkkamer en schrijftafel, nu in het Thomas Mann Archiv in Zürich

††Ozon und stille, stille Luft … für Lungenkranke ist >Einfried<, was Doktor Leanders Neider und Rivalen auch sagen mögen, aufs wärmste zu empfehlen. Aber es halten sich nicht nur Phthisiker, es halten sich Patienten aller Art, Herren, Damen und sogar Kinder hier auf: Doktor Leander hat auf den verschiedensten Gebieten Erfolge aufzuweisen. Es gibt hier gastrisch Leidende, wie die Magistratsrätin Spatz, die überdies an den Ohren krankt, Herrschaften mit Herzfehlern, Paralytiker, Rheumatiker und Nervöse in allen Zuständen. Ein diabetischer General verzehrt hier unter immerwährendem Murren seine Pension. Mehrere Herren mit entfleischten Gesichtern werfen auf jene unbeherrschte Art ihre Beine, die nichts Gutes bedeutet. Eine fünfzigjährige Dame, die Pastorin Höhlenrauch, die neunzehn Kinder zur Welt gebracht hat und absolut keines Gedankens mehr fähig ist, gelangt dennoch nicht zum Frieden, sondern irrt, von einer blöden Unrast getrieben, seit einem Jahre bereits am Arm ihrer Privatpflegerin starr und stumm, ziellos und unheimlich durch das ganze Haus.

Dann und wann stirbt jemand von den >Schweren<, die in ihren Zimmern liegen und nicht zu den Mahlzeiten noch im Konversationszimmer erscheinen, und niemand, selbst der Zimmernachbar nicht, erfährt etwas davon. In stiller Nacht wird der wächserne Gast beiseite geschafft, und ungestört nimmt das Treiben in >Einfried< seinen Fortgang, das Massieren, Elektrisieren und Injizieren, das Duschen, Baden, Turnen, Schwitzen und Inhalieren in den verschiedenen mit allen Errungenschaften der Neuzeit ausgestatteten Räumlichkeiten…“

†Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)

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Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Lesley Blanch, Sarah Dessen

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook mijn blog van 12 augustus 2009 en ook mijn blog van 6 juni 2010 en eveneens alle tags voor Thomas Mann op dit blog.

Uit: Tonio Kröger

„Die Wintersonne stand nur als ein armer Schein, mil­chig und matt hinter Wolkenschichten über der engen Stadt. Naß und zugig war’s in den giebeligen Gassen, und manchmal fiel eine Art von weichem Hagel, nicht Eis, nicht Schnee.
Die Schule war aus. Ueber den gepflasterten Hof und heraus aus der Gatterpforte strömten die Scharen der Befreiten, teilten sich und enteilten nach rechts und links. Große Schüler hielten mit Würde ihr Bü­cherpäckchen hoch gegen die linke Schulter gedrückt, indem sie mit dem rechten Arm wider den Wind dem Mittagessen entgegen ruderten; kleines Volk setzte sich lustig in Trab, daß der Eisbrei umherspritzte und die Sieben Sachen der Wissenschaft in den Seehunds­ränzeln klapperten. Aber hie und da riß alles mit from­men Augen die Mützen herunter vor dem Wotanshut und dem Jupiterbart eines gemessen hinschreitenden Oberlehrers …
»Kommst du endlich, Hans?« sagte Tonio Kröger, der lange auf dem Fahrdamm gewartet hatte; lächelnd trat er dem Freunde entgegen, der im Gespräch mit anderen Kameraden aus der Pforte kam und schon im Begriffe war, mit ihnen davon zu gehen … »Wieso?« fragte er und sah Tonio an … »ja, das ist wahr! Nun gehen wir noch ein bißchen.«

Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Thomas Mann als 9-jarige in Lübeck

Armin Martens,

Het model voor Hans Hansen

Tonio verstummte, und seine Augen trübten sich. Hatte Hans es vergessen, fiel es ihm erst jetzt wieder ein, daß sie heute Mittag ein wenig zusammen spazie­ren gehen wollten? Und er selbst hatte sich seit der Verabredung beinahe unausgesetzt darauf gefreut!
»Ja, adieu, ihr! « sagte Hans Hansen zu den Kamera­den.»Dann gehe ich noch ein bißchen mit Kröger.« – Und die Beiden wandten sich nach links, indes die Anderen nach rechts schlenderten.
Hans und Tonio hatten Zeit, nach der Schule spa­zieren zu gehen, weil sie beide Häusern angehörten, in denen erst um vier Uhr zu Mittag gegessen wurde. Ihre Väter waren große Kaufleute, die öffentliche Aemter bekleideten und mächtig waren in der Stadt. Den Hansens gehörten schon seit manchem Men­schenalter die weitläufigen Holz-Lagerplätze drunten am Fluß, wo gewaltige Sägemaschinen unter Fauchen und Zischen die Stämme zerlegten. Aber Tonio war Konsul Krögers Sohn, dessen Getreidesäcke mit dem breiten schwarzen Firmendruck man Tag für Tag durch die Straßen kutschieren sah; und seiner Vorfah­ren großes altes Haus war das herrschaftlichste der ganzen Stadt … Beständig mußten die Freunde, der vielen Bekannten wegen, die Mützen herunter neh­men, ja, von manchen Leuten wurden die Vierzehn­jährigen zuerst gegrüßt …“

Breite Straße 38 in Lübeck

Het geboortehuis

Untere Breite Straße

Rond 1880

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Thomas Mann, Aleksandr Poesjkin, Sarah Dessen, Lesley Blanch, Jean Cayrol

De Duitse schrijver Thomas Mann werd geboren in Lübeck op 6 juni 1875. Zie ook mijn blog van 23 maart 2006mijn blog van 6 juni 2006, mijn blog van 12 augustus 2006,en mijn blog van 6 juni 2007mijn blog van 12 augustus 2007, en mijn blog van 6 juni 2008 , mijn blog van 12 augustus 2008 en ook mijn blog van 6 juni 2009 en mijn blog van 12 augustus 2009.

Uit: Herr und Hund

„Wenn die schöne Jahreszeit ihrem Namen Ehre macht und das Tirili der Vögel mich zeitig wecken konnte, weil ich den vorigen Tag zur rechten Stunde beendigte, gehe ich gern schon vor der ersten Mahlzeit und ohne Hut auf eine halbe Stunde ins Freie, in die Allee vorm Hause oder auch in die weiteren Anlagen, um von der jungen Morgenluft einige Züge zu tun und, bevor die Arbeit mich hinnimmt, an den Freuden der reinen Frühe ein wenig teilzuhaben. Auf den Stufen, welche zur Haustüre führen, lasse ich dann einen Pfiff von zwei Tönen hören, Grundton und tiefere Quart, so, wie die Melodie des zweiten Satzes von Schuberts unvollen­deter Sinfonie beginnt, – ein Signal, das etwa als die Vertonung eines zweisilbigen Rufnamens gelten kann. Schon im nächsten Augenblick, während ich gegen die Gartenpforte weitergehe, wird in der Ferne, kaum hör­bar zuerst, doch rasch sich nähernd und verdeutlichend, ein feines Klingeln laut, wie es entstehen mag, wenn eine Polizeimarke gegen den Metallbeschlag eines Halsbandes schlägt; und wenn ich mich umwende, sehe ich Bauschan in vollem Lauf um die rückwärtige Hausecke biegen und gerade auf mich zustürzen, als plane er, mich über den Haufen zu rennen. Vor Anstrengung schürzt er die Unterlippe ein wenig, so daß zwei, drei seiner unteren Vorderzähne entblößt sind und prächtig weiß in der frühen Sonne blitzen.
Er kommt aus seiner Hütte, die dort hinten unter dem Boden der auf Pfeilern ruhenden Veranda steht, und worin er, bis mein zweisilbiger Pfiff ihn aufs äu­ßerste belebte, nach wechselvoll verbrachter Nacht in kurzem Morgenschlummer gelegen haben mag. Die Hütte ist mit Vorhängen aus derbem Stoff versehen und mit Stroh ausgelegt, woher es kommt, daß ein oder der andere Halm in Bauschans obendrein vom Liegen etwas struppigem Fell haftet oder sogar zwischen sei­nen Zehen steckt: ein Anblick, der mich jedesmal an den alten Grafen von Moor erinnert, wie ich ihn einst, in einer Aufführung von höchst akkurater Einbildungs­kraft, dem Hungerturme entsteigen sah, einen Stroh­halm zwischen zwei Trikotzehen seiner armen Füße. Unwillkürlich stelle ich mich seitlich gegen den Her­anstürmenden, in Abwehrpositur, denn seine Schein­absicht, mir zwischen die Füße zu stoßen und mich zu Falle zu bringen, hat unfehlbare Täuschungskraft.

Denkmal_Thomas_Mann(3)
ThomasMannHunde1
Thomas Mann (6 juni 1875 – 12 augustus 1955)
Met Bauschan in brons vereeuwigd in Gmund am Tegernsee

†

thomasmann_haus

Thomas Manns vakantiehuis in Nida (Litouwen) waar hij in de jaren 1930 – 1932 met zijn gezin vakantie vierde en werkte aan de Joseph tetralogie.

 

 De Russische dichter en schrijver Aleksandr Poesjkin werd geboren in Moskou op 6 juni 1799. Zie ook mijn blog van 6 juni 2007 en ook mijn blog van 6 juni 2008 en ook mijn blog van 6 juni 2009.

Uit: Die Pique-Dame

„Die Pique-Dame bedeutet versteckte Feindseligkeit.

(Neuestes Wahrsagebuch)

Beim Gardeoffizier Narumow fand ein Kartenabend statt. Die lange Winternacht ging ganz unmerklich dahin, und man setzte sich zum Souper erst um fünf Uhr morgens. Diejenigen, die gewonnen hatten, zeigten großen Appetit, die andern saßen zerstreut vor den leeren Tellern. Als der Champagner kam, wurde die Unterhaltung lebhafter, und alle nahmen an ihr teil.

»Nun, wie geht’s, Ssurin?« fragte der Gastgeber. »Schlecht, ich habe alles verloren, wie gewöhnlich. Ich muß gestehen, ich habe immer Pech: ich spiele Mirandole, ruhig, gelassen, lasse mich durch nichts aus der Fassung bringen, und doch verliere ich immer.« »Hast du dich denn nie hinreißen lassen, Route zu setzen? … Ich bewundere deine Selbstbeherrschung!« »Wie gefällt euch der Hermann?« sagte ein Gast, auf einen jungen Genieoffizier zeigend. »Er hat noch nie im Leben eine Karte angerührt, nie gesetzt, und doch bringt er es fertig, mit uns bis fünf Uhr dazusitzen und dem Spiel zuzuschauen.«

»Das Spiel interessiert mich sehr,« sagte Hermann, »ich bin aber nicht in der Lage, das Unentbehrliche auf die Karte zu setzen, um Überflüssiges zu gewinnen.«

»Hermann ist ein Deutscher: er ist sparsam und vernünftig  – das ist die Sache!« versetzte Tomskij. »Wen ich aber nicht begreife, das ist meine Großmutter Anna Fjodorowna.«

»Wieso?« riefen die Gäste.

»Ich finde es unbegreiflich,« fuhr Tomskij fort, »warum sie nie pointiert.«

»Es wäre doch weit merkwürdiger, wenn eine achtzigjährige Alte pointieren würde,« bemerkte Narumow.

»Wißt ihr denn gar nichts von ihr?«

»Nein, wirklich nichts.«

»Also hört! Ihr müßt wissen, daß meine Großmutter vor sechzig Jahren in Paris war und dort großen Erfolg hatte. Das ganze Volk lief zusammen, um die ›Venus moscovite‹ zu sehen. Selbst Richelieu machte ihr den Hof, und
meine Großmutter behauptet, er hätte sich ihretwegen beinahe das Leben genommen. Um jene Zeit spielten die Damen noch Pharao.“

AleksandrPushkin

Aleksandr Poesjkin (6 juni 1799- 10 februari 1837)
Portret door Vasili Tropinin, 1827

 

De Amerikaanse schrijfster Sarah Dessen werd geboren op 6 juni 1970 in Evanston, Illinois. Zie ook mijn blog van 6 juni 2009.

 Uit: Along for the Ride

 „My mother claimed not to be surprised. Ever since the divorce, she’d been predicting it would not be long before my dad, as she put it, “shacked up with some coed.” At twenty-six, Heidi was the same age my mother had been when she had my brother Hollis, followed by me two years later, although they could not be more different. Where my mother was an academic scholar with a smart, sharp wit and a nationwide reputation as an expert on women’s roles in Renaissance literature, Heidi was…well, Heidi. The kind of woman whose strengths were her constant selfmaintenance (pedicures, manicures, hair highlights), knowing everything you never wanted to about hemlines and shoes, and sending entirely too chatty e-mails to people who couldn’t care less.

Their courtship was quick, the implantation (as my mother christened it) happening within a couple of months. Just like that, my father went from what he’d been for years—husband of Dr. Victoria West and author of one well-received novel, now more known for his interdepartmental feuds than his long-in-progress followup— to a new husband and father to be. Add all this to his also-new position as head of the creative writing department at Weymar College, a small school in a beachfront town, and it was like my dad had a whole new life. And even though they were always inviting me to inviting me to come, I wasn’t sure I wanted to find out if there was still a place for me in it.“

Sarah Dessen

Sarah Dessen (Evanston, 6 juni 1970)

 

 De Engelse schrijfster Lesley Blanch werd geboren op 6 juni 1904 in Londen geboren. Zie ook mijn blog van 6 juni 2009.

 Uit: The Wilder Shores Of Love

 „Everything about her was extraordinary. She was a woman, dressed as a man. A European turned Arab. A Russian who transposed ‘nitchevo’ into ‘mektoub’, whose untidy mystical torments, l’âme slave, found peace in Islam’s faith – and flesh. She was born on the prim, pale lakeside of Geneva. She died on the burning desert. She was an expatriate wanderer whose nomadic Slav background led her to range the desert insatiably: yet she dreamed of a petit-bourgeois haven, a grocer’s shop in some obscure little Algerian town where she and her Arab husband and all his hordes of relatives could conduct a modest business. She adored her insignificant husband, but her sensual adventures were without number. Her behaviour was outrageous: she drank, she smoked hashish, but déclassée, she remained racée. She was the outcast, despised and rejected by French Administration and the colony in general. But she was General Lyautey’s trusted friend. She was a writer who was almost unrecognised, and quite penniless till after her death, when, ironically, posthumous editions of her books earned a small fortune —- for others. Her death was strangest of all, for she was drowned in the desert.

In her brief lifetime Isabelle Eberhardt aroused violent interest. She was loathed or loved, rejected or despised. No one was indifferent to her. Her echoes have never died. No one who knew her ever forgot her. Those who had never known her felt the strange, compelling force of her character. She was a legend during her lifetime.“

LBlanch

 

De Franse dichter en schrijver Jean Cayrol werd geboren op 6 juni 1911 in Bordeaux. Zie ook mijn blog van 6 juni 2009.

Père Jacques, mon pur feu flambant

Père Jacques, vous me donnez la force d’être à visage ouvert
et je vous trouve sur mon chemin, en pleine gloire.
Mes cheveux blancs ont perdu le vert de mes hivers
et je suis dans vos silences, à jamais sans histoires.

Père Jacques, que je ne sois pas cet enfant misérable,
un errant qui se plaint et ne sait que trahir.
Vous, le tendre invité invisible à ma table
vous faites respirer les cordes de ma lyre.

Père Jacques, mon compagnon du jour, mon trésor
qui me gardez du Mal dont je suis un veilleur.
Par chacun de vos mots si brillants dans votre or
aide-moi à parler de la cendre d’un cœur.

Père Jacques aux mains ouvertes par nos plaies,
je ne deviens plus qu’un seul de vos soupirs.

Vous m’avez ouvert les yeux, vous m’avez donné la Clef.
Ne me laissez pas seul sur un trop vieux navire.

Vous m’êtes l’immortel tremblement de la Paix.

Jean-CAYROL

Jean Cayrol (6 juni 1911 – 10 februari 2005)

Zie voor nog meer schrijvers van de 6e juni ook mijn vorige blog van vandaag.