Susanne Fischer, Moritz Rinke

Beste lezers,

De nieuwe editor heeft nog steeds streken, daarom blijf ik het aantal postings beperken. Voor meer schrijfsters en schrijvers kunt u dus terecht op mijn alternatieve blog adres en hiernaast bij Romenu II.

  

De Duitse schrijfster Susanne Fischer werd geboren op 16 augustus 1960 in Hamburg. Zij studeerde germanistiek en politicologie en werkte van 1980 tot 1988 als freelance journaliste en hoorspellector. Van 1989 tot 2001 was zij wetenschappelijk medewerkster van de Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld, daarna zakelijk leidster van dezelfde stichting. Vanaf 1995 was zij columniste bij de tageszeiung. Zij publiceerde in talrijke bloemlezingen.

 Uit: Die Platzanweiserin

 »Es war ein Schlag, wissen Sie, er ist beim Frühstück vom Küchenstuhl gefallen.« Kummer und Erregung tanzten in den Waagschalen, mal leicht, mal schwer, sie wußte selbst nicht, welcher Empfindung sie zum Sieg verhelfen würde. Max war in den Keller verschwunden, ohne daß sie es bemerkt hatte. In der Küche, in der wir standen, trug der Vorhang dasselbe Muster wie die Tapete, und es hätte mich nicht gewundert, wenn auch die alte Frau ein Kleid aus jenem Stoff besessen hatte, doch jetzt war sie schwarz überlackiert von den Schultern bis zum Knie, in ein Witwcnfutteral gesteckt, traurig schon, aber eben auch nagelneu, ungewohnt, glänzend und knarzig. Der Abfluß roch, ein Haus mit Mundgeruch, die Witwe war unschlüssig, ob sie es bemerken sollte oder ihr Haus liebevoll vorstellen wie einen alten Pullover, den andere immer so vergammelt finden, während man selbst weiß, wie einzigartig er paßt. Aber die Witwe schrumpfte schon, das Reihenhaus schlotterte um ihren Bauch, es warf Falten und hatte Halsentzündung. Nicht mehr lange, und es würde sie ausgespien haben.

 

 
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Susanne Fischer  (Hamburg, 16 augustus 1960)

 

De Duitse (toneel)schrijver Moritz Rinke werd geboren op 16 augustus 1967 in Worpswede bij Bremen. Hij studeerde toegepaste theaterwetenschappen en werkte vervolgens voor kranten als de Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit en Theater heute. Als redacteur bij de Berlijnse Der Tagesspiegel ontving hij tweemaal de Axel-Springer-Preis. Eenmaal voor zijn verslag van de Love Parade in 1997 en een keer voor zijn reportage Ein Tag mit Marlene. Sinds 1999 schrijft hij theaterstukken. Hij actualiseerde Die Nibelungen voor de Nibelungenfestspiele in Worms in 2002 en 2003.   

Uit: Das große Stolpern


“Kürzlich war ich gebucht auf Lufthansa von Stuttgart nach Berlin. Dieser Flug war

so ungefähr das Schlimmste, was ich an Personenbeförderung je erlebt habe.
Ich saß neben Dolly Buster. Ich hatte sie gerade auf ihren schönen Talisman angesprochen, da ging es los. Sie konnte gerade noch sagen, dass das ein tibetischer Buddha sei, da gerieten wir in große Turbulenzen, die Stewardessen mussten ihren Service einstellen und alle schrien.
Ich selbst wurde von einer Turbulenz auf die Seite von Dolly Buster hinübergeworfen und lag auf ihrer riesigen linken Brust. Sie sagte immer wieder in ihrem wunderbaren Akzent: ‘Wir stürzzzen ab, wir stürzzzzen ab’, und ich überlegte mir, wie groß die Chance zu überleben sei, wenn ich jetzt einfach zwischen den beiden Brüsten von Dolly Buster wäre, als mir Busters Buddha hart ans Brustbein drückte.
Ich sagte noch ‘Pardon’, sie entgegnete ‘Ist doch jetzt egal’ – aber wir überlebten.
Im Bus flüsterte sie: ‘Kommen Sie doch auf die Cebit- Fachmesse in Hannover, da bin ich auch!’ Auf einer ICE-Reise Tage später las ich: ‘Die FDP ist sexy – Stimmen Sie mit Dolly Buster für die Liberalen!’ Ich stieg sofort in Hannover aus, aber ich habe sie nicht gefunden auf der Fachmesse.”

 



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Moritz Rinke (Worpswede, 16 augustus 1967)