De IJslandse schrijfster Kristín Marja Baldursdóttir werd geboren op 21 januari 1949 in Hafnarfjörður. Zij studeerde in 1970 af als lerares aan de Pedagogische Hogeschool van IJsland en haalde haar Bachelor of Arts in de Duitse en IJslandse taal in 1991. Verdere opleidingen volgden in Denemarken en Duitsland. Van 1975 tot 1988 werkte zij als lerares aan een basisschool in Reykjavik. Daarna werd zij journaliste voor de krant “Morgunblaðið”. Zij werkte er tot 1995. De eerste roman van Baldursdóttir “Mávahlátur” (De lach van de meeuw) verscheen in 1995. Die vertelt het verhaal van het meisje Agga dat in relatieve armoede opgroeit in een klein dorpje. Op een dag komt haar tante Freya over uit Amerika en zet het leven van de dorpsbewoners op stelten. Het boek was een groot succes en werd verfilmd. Ander werk o.a.: “Kular af degi”, ( De dag wordt kouder), “Hús úr húsi“ (Van huis tot huis), „Karítas án titils” (Mistsluier)
Uit: Die Eismalerin (Duitse vertaling door Coletta Bürling)
“Die Leine sang im Frost, als die Schwestern sie berührten und die Schürzen, die zum Trocknen aufgehängt worden waren und sich vor Kälte aneinander gekuschelt hatten, waren steifgefroren und völlig verwickelt. Ein eisiger Wind aus dem Norden hatte während der Nacht an ihnen herumgezerrt und die Mädchen versuchten, sich vorzustellen, wie er zu Werke ging; blies er zunächst aus dem Norden, dann aus dem Osten und wurde dann zu einem anhaltenden Südwind, oder hatte er sich andersherum gedreht? Sie spähten in alle Richtungen, als wäre der Wind irgendwo sichtbar, mit Kopf und Schwanz, aber er hatte sich schon lange vor dem Morgengrauen über den Berg getrollt. Nur der Frost war geblieben und knarrte unter ihren Füßen.
Die Magd kam auf den Hofplatz hinaus, um nach der Stricknadel zu suchen, die sie beim letzten Anfall verloren hatte. Sie sah die verwickelten Schürzen auf der Leine und nachdem sie sie abgetastet und einen Jammerlaut ausgestoßen hatte, erklärte sie: “Ihr werdet euer ganzes Leben lang so zusammengewickelt sein wie diese Schürzen, meine Lämmchen.” Und dann blökte sie in der eiskalten Morgenluft wie ein Schaf, während sie nach der Stricknadel suchte. Da trat die Mutter aus dem Haus. Sie sagte kein Wort, während sie das Schürzengewusel betrachtete, sondern schlang nur das Wolltuch fester um die Brust und kniff wegen des schneidenden Frosts die Augen zusammen. Mit hartem Gesichtsausdruck glitt ihr Blick von den Schürzen hinaus auf die flache breite Bucht mit der starken Brandung, sie starrte durchbohrend auf den Ozean, als wolle sie den Vater ihrer Kinder wieder aus der Tiefe heraufbeschwören. Dann drehte sie sich halb um und blickte zu dem tief verschneiten Berg auf, der sich jederzeit und wann immer es ihm beliebte seiner Last entledigen konnte, um Mensch und Vieh darunter zu begraben. Zum Schluss stand sie mit dem Rücken zum Meer und ließ die Augen über das Tal schweifen und hinauf zur Hochheide, wo der böse Geist lebte. Als sie den Kreis vollendet hatte, sagte sie schroff: “Im nächsten Frühjahr ziehen wir in den Norden nach Akureyri.”
Kristín Marja Baldursdóttir (Hafnarfjörðu,r 21 januari 1949)
De Duitse schrijver Ludwig Thoma werd geboren op 21 januari 1867 in Oberammergau. Zijn vader was boswachter. Thoma studeerde ook bosbouw en toen rechten in München en Erlangen. Van 1893 tot 1899 werkte hij als advocaat in Dachau, daarna in München. Sinds 1899 was hij redacteur van het tijdschrift “Simplicissimus”,, sinds 1907 van “März”. In WO I was hij ziekenverzorger. Daarna woonde hij in München en Rottach-Egern. Thoma werd al tijdens zijn leven beschoiuwd als een voorbeeld bij uitnemendheid van een sentimenteel-humoristische volksdichter. Daarbij zag men snel over het hoofd dat hij in zijn werk meer biedt dan Beierse folklore en couleur locale. In zijn toneelstukken levert hij scherpe aanvallen, vaak vol sarcasme, op politiek klerikalisme, kleinburgerlijke moraal en schijnheiligheid.
Uit: Der Münchner im Himmel
„Alois Hingerl, Nr. 172, Dienstmann in München, besorgte einen Auftrag mit solcher Hast, daß er vom Schlage gerührt zu Boden fiel und starb.
Zwei Engel zogen ihn mit vieler Mühe in den Himmel, wo er von St. Petrus aufgenommen wurde. Der Apostel gab ihm eine Harfe und machte ihn mit der himmlischen Hausordnung bekannt. Von acht Uhr früh bis zwölf Uhr mittags »frohlocken«, und von zwölf Uhr mittags bis acht Uhr abends »Hosianna singen«. – »Ja, wann kriagt ma nacha was z’trink’n?« fragte Alois. – »Sie werden Ihr Manna schon bekommen«, sagte Petrus.
»Auweh!« dachte der neue Engel Aloisius, »dös werd schö fad!« In diesem Momente sah er einen roten Radler, und der alte Zorn erwachte in ihm. »Du Lausbua, du mistiga!« schrie er, »kemmt’s ös do rauf aa?« Und er versetzte ihm einige Hiebe mit dem ärarischen Himmelsinstrument.
Dann setzte er sich aber, wie es ihm befohlen war, auf eine Wolke und begann zu frohlocken:
»Ha-lä-lä-lä-lu-u-hu-hiah!«…
Ein ganz vergeistigter Heiliger schwebte an ihm vorüber. – »Sie! Herr Nachbar! Herr Nachbar!« schrie Aloisius, »hamm Sie vielleicht an Schmaizla bei Eahna?« Dieser lispelte nur »Hosianna!« und flog weiter.
»Ja, was is denn dös für a Hanswurscht?« rief Aloisius. »Nacha hamm S’ halt koan Schmaizla, Sie Engel, Sie boaniga! Sie ausg’schamta!« Dann fing er wieder sehr zornig zu singen an: »Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu – uuu – iah!«
Er schrie so, daß der liebe Gott von seinem Mittagsschlafe erwachte und ganz erstaunt fragte: »Was ist denn da für ein Lümmel heroben?«
Sogleich ließ er Petrus kommen und stellte ihn zur Rede. »Horchen Sie doch!« sagte er. Sie hörten wieder den Aloisius singen: »Ha – aaaaah – läh – – Himml – Himml Herrgott – Saggerament – uuuuuh – iah!« …
Petrus führte sogleich den Alois Hingerl vor den lieben Gott, und dieser sprach: »Aha! Ein Münchner! Nu natürlich! Ja, sagen Sie einmal, warum plärren denn Sie so unanständig?«
Alois war aber recht ungnädig, und er war einmal im Schimpfen drin. »Ja, was glaab’n denn Sie?« sagte er. »Weil Sie der liabe Good san, müaßt i singa, wia ‘r a Zeiserl, an ganz’n Tag, und z’trinka kriagat ma gar nix! A Manna, hat der ander g’sagt, kriag i! A Manna! Da balst ma net gehst mit dein Manna! Überhaupts sing i nimma!«
»Petrus«, sagte der liebe Gott, »mit dem können wir da heroben nichts anfangen, für den habe ich eine andere Aufgabe. Er muß meine göttlichen Ratschlüsse der bayrischen Regierung überbringen; da kommt er jede Woche ein paarmal nach München.«
Ludwig Thoma (21 januari 1867 – 26 augustus 1921)
De Hongaarse schrijver Imre Madách werd geboren op 21 januari 1823 in Dolná Strehová in het huidige Slowakije. Hij studeerde rechten en werd in eerste instantie ambtenaar op het platteland. Na de revolutie van 1848 raakte hij steeds verder geïsoleerd. In deze tijd ontstond zijn belangrijkste dramatische werk: De Tragedie van de Mens (Az ember tragédiája). Het drama, onder invloed van Goethes Faust geschreven, werd in meer dan 18 talen vertaald en wereldwijd opgevoerd.
Uit: Die Tragödie des Menschen
„Herrliche Gegend. Kleine rohgezimmerte Holzhütte. Adam schlägt Pflöcke zu einer Umzäumung ein. Eva baut eine Laube. Luzifer.
ADAM
Das ist mein. Ein Erdenfleck
Der großen Welt, Besitz und Heimat.
Ich schütze ihn vor wilden Tieren,
Ich zwinge ihn, mir Frucht zu tragen.
EVA
Und ich bau eine Laube, so
Wie jene war, und zaubre her
Verlornes Eden.
LUZIFER
Großen spracht
Ihr aus: Familie und Besitz:
Sie werden einst die Welt bewegen
Und alle Lust und Qual gebären.
Die zwei Gedanken wachsen weiter
Und werden: Vaterland und Arbeit.
Sie zeugen alles Große, Edle,
Und fressen ihre eignen Kinder.
ADAM
Du sprichst in Rätseln. Du versprachst
Mir Wissen! Drum entsagt der Lust ich,
Um, wenn auch kämpfend, groß zu sein.
Und mein Gewinn?“
Imre Madách (21 januari 1823 – 5 oktober 1864)
De Oostenrijkse schrijver Egon Friedell werd op 21 januari 1878 in Wenen geboren als zoon van de joodse fabrikant Moriz Friedmann en diens vrouw Karoline. Hij studeerde germanistiek, filosofie en natuurwetenschappen in Berlijn en Heidelberg. In 1897 ging hij over naar de evangelisch-lutherse kerk. In 1891 kreeg hij de erfenis van zijn vader die hem zijn leven lang financiële zekerheid bood. Hij promoveerde in 1904 met een dissertatie over Novalis als filosoof. In 1908 publiceerde hij de eenakter Goethe die hem populair maakte bij een groter publiek. Samen met de Weense auteur Alfred Polgar schreef hij nog meer theaterstukken en stond hij ook als acteur op het toneel. Nadat hij enige tijd gepubliceerd had onder het pseudoniem “Friedlnder” liet hij zijn naam in 1916 veranderen in Friedell. Hij werkte in de jaren daarna lange tijd als journalist en theatercriticus. Na een aanbod van Max Reinhardt werd hij regisseur, dramaturg en acteur aan het Deutsche Theater in Berlijn en aan het Burgtheater in Wenen. In de periode 1927 tot 1932 schreef hij zijn driedelige “Kulturgeschichte der Neuzeit”, een essayistische-anekdotische interpretatie van de gebeurtenissen vanaf de renaissance tot aan het imperialisme die hem internationale roem opleverde. Na 1927 nam hij geen vaste aanstellingen meer aan wegens toenemende gezondheidsklachten en leefde hij als zelfstandig schrijver. Zijn historische werk werd in 1937 door de nazi’s in beslag genomen omdat het niet overeenstemde met hun beeld van de geschiedenis. Op 16 maart, kort na de “Anschluß” van Oostenrijk verscheen de Gestapo voor het huis van Friedell. In hevige beroering pleegde hij daarop zelfmoord door uit het raam te springen.
Uit: Die österreichische Seele
Lieber Friedell,
über Österreich zu schreiben, ist schwer. Was wird das Ausland dazu sagen? Sassmann
Hochverehrter Meister!
Sehr geschätzter Herr Sassmann!
In meinem Restaurant habe ich erfahren, daß Sie der Hauptmitarbeiter der »Frankfurter Zeitung« sind. Schon lange war es mein Wunsch, an diesem hervorragenden Organ ebenfalls mitarbeiten zu dürfen. Es wird ihnen ein Leichtes sein, durch ihre Beziehungen dies zu vermitteln. Ich habe mich zwar bis jetzt noch nicht schriftstellerisch versucht, bin aber ein langjähriger persönlicher Bekannter von Franz Werfel. Sollte ihnen eine mündliche Aussprache erwünscht sein, so finden Sie mich täglich von zehn bis eins und drei bis sechs im Café Pyramide.
In aufrichtiger Bewunderung
Franz Zehntbauer
städtischer Marktkommissär
………..
Lieber Sassmann,
zu meiner Bestürzung erfahre ich im Café Eden, daß Du den Beitrag für die »Frankfurter Zeitung« richtig verschlampt hast. Damit hast Du mir ungemein geschadet; denn das hätte für mich der Anfang einer dauernden Mitarbeit werden können, und außerdem werden sie mich jetzt bei der nächsten Rundfrage möglicherweise übergehen. Ganz abgesehen vom Prestige beim Ausland. Das alles verdanke ich Dir!
Friedell
Lieber Friedell,
ich weiß nicht, was Du noch haben willst. Erst vorige Woche war ich in drei Gesellschaften, die bisher noch nie das geringste von Dir gehört hatten und sich jetzt um mich gerissen haben, bloß weil ich mit Dir bekannt bin. Überall werde ich vorgestellt als »der Freund des berühmten Friedell, der die Frankfurter Zeitung hat aufsitzen lassen«. Du bist die populärste Persönlichkeit von Wien. Und das verdankst Du mir. Du siehst also, daß ich doch nicht so »unzuverlässig« bin, wie Du immer behauptest.
Sassmann
Lieber Sassmann,
in Österreich wird man eben nur zum großen Mann, wenn man etwas auffällig nicht tut. Kaiser Josef hat unter größtem Aufsehen keine Reformen durchgeführt, Laudon hat unter allgemeiner Aufmerksamkeit Friedrich den Großen nicht besiegt und Lueger hat unter ungeheurem Zulauf nichts für Wien geleistet. Für die »Frankfurter Zeitung« haben schon viele nicht geschrieben, aber keiner ist dadurch der Mittelpunkt Wiens geworden. Weil die anderen eben alle kein Talent haben. Zumindest kein österreichisches Talent.
Friedell”
Egon Friedell (21 januari 1878 – 16 maart 1938)