De Duitstalige schrijver Elias Canetti werd geboren op 25 juli 1905 in Russe in Bulgarije. Zie ook mijn blog van 25 juli 2006.
Uit: Aufzeichnungen für Marie-Louise
„Keiner will die Türe sein.
Drei- oder viermal im Tage schüttelte er sich selber herzlich die Hand, statt der Besuche, die nie kamen, und immer brachte er sich überraschende Neuigkeiten mit.
Sie kämpfen zwischen den Zehen, im Nabel, in den Nüstern, sie kämpfen im Hintern, unter den Achseln, in den Ohren und im Mund, es gibt keinen versteckten Ort, kein Zollbreit, keine Pore tief, wo sie nicht auf Leben und Tod miteinander kämpfen.
Die Nationen sind Freudenmädchen und Klageweiber.
Sie schneiden ihren Opfern erst Ohren und Namen ab ; dann hören die niemand rufen ; dann kann die niemand rufen ; und sind nur noch Hände.
Er kann nur noch unter Tieren lachen.
Er bemühte sich in der Hölle vernünftig zu bleiben.
»Zu Hause« war für ihn ein Haufen von vergilbten Bohnen.
Im letzten Kriegsjahr wurde auf jede Träne eine Buße von 10 Reichsmark gelegt. In die Herzen der Mütter wurden Mikrophone eingebaut.
Wüßte ich, wer aus ihm spricht, aus diesem, aus jenem, aus dem andern ! Soviel Tote suchen nach lebenden Stimmen und wie stoßen sie einander fort ! Härter noch als bei uns Lebenden ist ihr Kampf untereinander, sie kämpfen um viel mehr ; und der Geschlagene bei ihnen ist nie tot, nur vertrieben. Mögen sie nur dieser niedrigen Rauferei fähig sein, ich segne sie, ich segne sie für dieses letzte bißchen Leben ; und sie können mich besetzen, schütteln und quälen, wenn sie nur irgendetwas tun. Tote, o geliebte Tote, wie möchte ich euch kennen und erfreuen und beschenken, mit vollen schönen Stunden meines kurzen Lebens!“
Elias Canetti (25 juli 1905 – 14 augustus 1994)
De Duitse dichter en schilder Max Dauthendey werd geboren op 25 juli 1867 in Würzburg. Dauthendey wilde oorspronkelijk al dichter worden, maar zijn vader verlangde van hem dat hij hem zou opvolgen in zijn fotoatelier. Het weerspannige gedrag van zijn zoon was zelfs aanleiding hem voor korte tijd te laten opnemen in een zenuwinrichting. In 1891 maakte Dauthendey zich definitief van zijn vader los en vertrok hij zonder middelen van bestaan naar Berlijn en later naar Parijs waar hij zijn brood probeerde te verdienen als zelfstandig schrijver en schilder. Dat lukte soms met moeite en nood, en soms ook helemaal niet. Over zijn gedichten zei echter niemand minder dan Stefan George: „Sie sind das einzige, was jetzt in der ganzen Literatur als vollständig Neues dasteht … eine eigenartige Kunst, die reicher genießen lässt als Musik und Malerei, da sie beides zusammen ist.”
Alleingelassen bei Erinnerungen
Jetzt sitzt der weiße Schlaf vor allen Wintertüren,
Die Fenster sind gleich blassen Eierschalen,
Dahinter leben Straßen voll Gespenster
Und Stimmen, die uns ferne Menschen malen.
Man kann die Welt nicht sehen und nur spüren.
Wie Blinde ahnt man dunkel das Geschehen,
Alleingelassen bei Erinnerungen,
Die an den Türen wie die Bettler stehen,
Die bei den Ofenflammen warm sich rühren,
Erregt mit nimmersatten Hungerzungen.
Sie können uns an magern Händen führen
Und haben in der Asche noch nicht ausgesungen.
Das Blut bleibt still mir stehen
Gesträubte Bäume stehen mit hagern Zweigen,
Bestäubte Berge lagern am pechschwarzen Fluß.
Wolken gehen und steigen
Wie Feuer, Rauch und Ruß.
Im Wind eine Silberpappel
Muß ihre Blätter drehen,
Daß sie wie weiße Augen
Blind in das Chaos sehen.
Das Blut bleibt still mir stehen,
Es scheint, daß die Himmel zerreißen,
Vor der Sehnsucht Wehen.
Der Regen scheint besessen
Ich hör’ den Regen dreschen
Und übers Pflaster fegen.
Der Regen scheint besessen
Und will die Welt auffressen.
Ich muß mich näher legen
Ins Bett zu meiner Frauen.
Wird sich ihr Äuglein regen,
Kann ich ins Blaue schauen.
Max Dauthendey (25 juli 1867 – 29 augustus 1918)
De Duitse dominee en dichter Albert Knapp werd geboren op 25 juli 1798 in Tübingen. Hij was oprichter van de eerste vereniging voor dierenbescherming in Duitsland. Knapp schreef ongeveer 1200 wereldlijke en geestelijke gedichten en liederen. Ook schreef hij portretten van dichters en theologen. Veel van zijn geestelijke liederen zijn in gezangbundels opgenomen.
Himmel, Erde, Luft und Meer
Himmel, Erde, Luft und Meer
zeugen von des Schöpfers Ehr;
meine Seele, singe du,
bring auch jetzt dein Lob herzu.
Seht das große Sonnenlicht,
wie es durch die Wolken bricht;
auch der Mond, der Sterne Pracht
jauchzen Gott bei stiller Nacht.
Seht, wie Gott der Erde Ball
hat gezieret überall.
Wälder, Felder, jedes Tier
zeigen Gottes Finger hier.
Seht, wie fliegt der Vögel Schar
in den Lüften Paar bei Paar.
Blitz und Donner, Hagel, Wind
seines Willens Diener sind.
Seht der Wasserwellen Lauf,
wie sie steigen ab und auf;
von der Quelle bis zum Meer
rauschen sie des Schöpfers Ehr.
Ach mein Gott, wie wunderbar
stellst du dich der Seele dar!
Drücke stets in meinen Sinn,
was du bist und was ich bin.
Albert Knapp (25 juli 1798 – 18 juni 1864)
De Oostenrijkse dichter, priester en Augustijner Koorheer Ottokar Kernstock werd geboren op 25 juli 1848 in Marburg an der Drau. Vanaf 1875 publiceerde Kernstock historische en literaire werken. Zijn gedichten verschenen vanaf 1878 in de Fliegende Blätter, een tijdschrift uit München. In 1923 schreef hij het zogenaamde „Hakenkreuzlied“ voor de Fürstenfelder Ortsgruppe van de DNSAP. Het lied werd ingezet tijdens de verkiezingsstrijd in de Sudetenduitse gebieden en veroorzaakte een storm van protest vanuit de Christelijk Sociale Partij en vanuit de katholieke kerk. Kernstock ontkende een Hakenkreuzler te zijn en verdedigde zich door te zeggen dat hij een gedicht geschreven had, dat „den idealen Zielen galt, die ursprünglich den Hakenkreuzlern vorschwebten und mit denen sich jeder brave Deutsche einverstanden erklären musste.“
Die gerettete Blume
Auf staubiger Ackerkrume
Stand frierend im kalten Wind
Eine schöne seltsame Blume,
Verwaist wie ein mutterlos Kind.
Du hülltest voller Erbarmen
In warme Liebe sie ein,
Du wurdest die Mutter der Armen,
Ihr Tau und ihr Sonnenschein.
Und täglich entfaltet freier
Sich ihre verborgene Zier,
Und täglich erblühte ein neuer
Bezaubernder Reiz an ihr…
So oft ich d
er Blume, der schlanken,
In die leuchtenden Augen schau’
Möcht’ tausendmal ich dir danken,
Du liebe, barmherzige Frau.
Ottokar Kernstock (25 juli 1848 – 5 november 1928)
De Duitse schrijfster Annette Pehnt werd geboren op 25 juli 1967 in Keulen. Zij studeerde Engels, keltologie en germanistiek in Keulen, Galway (Ierland), Berkley (Californië) en Freiburg im Breisgau. In die laatste plaats promoveerde zij ook in 1997. Sinds 1992 is zij zelfstandig schrijfster en literatuurcritica.
Uit: Insel 34
“In der Schulbibliothek fand ich einen Bildband mit historischen Aufnahmen aller vierunddreißig Inseln vor unserer Küste. Weil die anderen mich hänselten, na gehst du wieder pauken, traute ich mich selten in die Bibliothek und achtete darauf, daß mich niemand auf den mit grünem Teppich beklebten Stufen erwischte. Der Teppich, den sie nirgendwo anders im ganzen Gebäude verlegt hatten, war fleckig und aus Kunststoff, und wenn ich mit den Schuhen darüberschabte, lud ich mich elektrisch auf und knisterte an den Fingerspitzen. Weil ich das Gefühl mochte, schlurfte ich über die Stufen und entlud mich mit einem wohligen Schreck am Türgriff der Bibliothek. Vielleicht könnte ich Bibliothekarin werden, dachte ich und horchte in mich hinein, aber mein Herz schlug nicht schneller. Die Bibliothekarin hielt mich wohl für einen Bücherwurm, aber ich war genauso oft in der Turnhalle, wo ich an Tauen bis zur Decke kletterte, am Reck die Beine spreizte und Medizinbälle auf dem Kopf balancierte, oder im Musikraum, wo ich mich zwischen Flöten, Klavier und Bongos nicht entscheiden konnte und stundenlang herumzupfte und in die Tasten griff, bis man mich auf den Schulhof schickte, schön, daß du dich so interessierst, aber jetzt geh mal an die frische Luft zu deinen Freunden. Die Lehrer ermüdeten oft schneller als ich, sie hatten sich ja auch schon entschieden und mußten nicht alles gleichzeitig machen und dazu noch gemocht werden.”
Annette Pehnt (Keulen, 25 juli 1967)