De Duitse schrijver Kristof Magnusson werd geboren op 4 maart 1976 in Hamburg. Zie ook mijn blog van 4 maart 2007 en ook mijn blog van 4 maart 2008 en ook mijn blog van 4 maart 2009.
Uit: Das war ich nicht
“Ich sollte mich wirklich schämen. Schämen solltest du dich, Henry LaMarck! Auf jeder anderen Party wäre es im Rahmen des gesellschaftlich Akzeptierten gewesen, sich sang- und klanglos davonzustehlen, doch auf der Party zu meinem eigenen sechzigsten Geburtstag war es das sicher nicht.
Meine Verlegerin Gracy Welsh hatte mich zu Parker Publishing gebeten, angeblich um mir die Umschlagentwürfe für die Taschenbuchausgabe meines letzten Romans, Windeseile, zu zeigen. Als ich jedoch das Großraumbüro im 24. Stock betrat, standen plötzlich jede Menge Leute um mich herum und riefen: “Überraschung!” Viele hatten sich mit Hütchen dekoriert, mit ganz ironisch hässlichen Hütchen natürlich, da ich bei Parker Publishing für meinen Humor bekannt war. Humor – Schmumor, ich war sechzig geworden, was war daran witzig?
Als sich der Überraschungslärm nicht legen wollte, schnippte Gracy mit dem Zeigefinger an ihren mit Sekt gefüllten Plastikbecher, begrüßte und beglückwünschte mich und sagte dann das, von dem sie dachte, das ich es ohnehin längst wusste:
“Henrys Geburtstag wäre ja an sich schon eine tolle Sache, aber das ist erst der Anfang: Henry ist nämlich mit Windeseile einer der Finalisten um den diesjährigen Pulitzerpreis. Ist das nicht fantastisch?”
Alle schienen zu jubeln, das sah ich ihren Gesichtern an, denn ich hörte nichts, und spürte auch nichts, außer diesem Herzrasen, das mich seit einiger Zeit immer wieder befiel und in meinem ganzen Körper wiederzuhallen schien, aufdringlich und schnell. Oh Gott. Ich war für den Pulitzerpreis nominiert, den ich vor etlichen Jahren schon einmal für meinen Roman Unterm Ahorn bekommen hatte. Damals war das eine echte Auszeichnung gewesen, doch jetzt schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf: Sie wollen dir schnell noch mal den Pulitzerpreis geben, bevor sie dich aufs literarische Abstellgleis schieben.
Kristof Magnusson (Hamburg, 4 maart 1976)
De Afghaanse schrijver Khaled Hosseini is geboren op 4 maart 1965 in Kabul. Zie ook mijn blog van 4 maart 2007 en ook mijn blog van 4 maart 2008 en ook mijn blog van 4 maart 2009.
Uit: Tausend strahlende Sonnen (Vertaald door Michael Windgassen)
“Mariam war f
ünf, als sie zum ersten Mal das Wort »harami« hörte. Es war an einem Donnerstag, zweifelsohne, denn Mariam erinnerte sich, dass sie aufgeregt und mit ihrenGedanken woanders gewesen war, wie immer an Donnerstagen, wenn Jalil in der kolba zu Besuch kam. Sie sehnte sich danach, ihn endlich im kniehohen Gras der Lichtung winkend näher kommen zu sehen, und hatte, um sich die Zeit zu vertreiben, das Teeservice aus dem Schrank geholt. Für ihre Mutter Nana war das Teeservice das einzige Andenken an die eigene Mutter, die zwei Jahre nach Nanas Geburt gestorben war. Nana hielt jedes Einzelteil aus blauem und weißem Porzellan in Ehren, die Kanne mit der elegant geschwungenen Tülle, den handgemalten Finken und Chrysanthemen,und das Zuckerschälchen mit dem Drachen, der böse Geister fernhalten sollte. Ausgerechnet dieses Zuckerschälchen glitt Mariam aus der Hand, fiel auf die Holzdielen der kolba und zersprang in tausend Stücke.
Als Nana die Scherben sah, verfärbte sich ihr Gesicht dunkelrot, die Unterlippe bebte, und die Augen, das lidlahme ebenso wie das gesunde, trafen Mariam mit hartem, starrem Blick. Sie war so wütend, dass Mariam fürchtete, der Dschinn würde wieder Besitz von ihr ergreifen. Doch der Dschinn kam nicht, diesmal nicht. Stattdessen packte Nana Mariam bei den Händen, zog sie nah zu sich heran und stieß zwischen zusammengepressten Zähnen hervor:
»Du ungeschickter kleiner harami. Das ist wohl der Dank für das, was ich alles ertragen musste. Zerbrichst mir mein Erbe, du ungeschickter kleiner harami.« Damals verstand Mariam nicht. Sie wusste weder, was harami bedeutete, noch war sie alt genug zu begreifen, wie ungerecht der Vorwurf war, denn schließlich hatten sich die Erzeuger schuldig gemacht und nicht der harami – der Bankert –, dessen einziges Vergehen darin bestand, auf die Welt gekommen zu sein. Der Tonfall
ihrer Mutter ließ allerdings vermuten, dass ein harami etwas Hässliches, Widerwärtiges war, so etwas wie ein Insekt, wie die krabbelnden Kakerlaken, die Nana immer fluchend aus der kolba fegte.
Später konnte sich Mariam sehr wohl einen Begriff davon machen. Die Art, in der Nana das Wort aussprach – oder vielmehr ausspuckte –, ließ Mariam den Stachel spüren, der darin steckte.”
Khaled Hosseini (Kabul, 4 maart 1965)
De Oostenrijkse dichter en schrijver Robert Kleindienst werd geboren op 4 maart 1975 in Salzburg. Hij studeerde germanistiek, pedagogie en politicologie. Kleindienst schrijft gedichten, proza en drama. Zie ook mijn blog van 4 maart 2009.
Uit: Später vielleicht
„Erst im Weitergehen realisierte er, was soeben passiert war: Um Haaresbreite wäre er von der Schaufel eines Baggers getroffen worden. Um Haaresbreite wäre er nicht mehr jemand gewesen, der durch die Stadt ging, auf der Suche nach Ideen, sondern ein Körper, um den sich nach und nach Menschen versammelt hätten. Betroffene Bauarbeiter. Fotografierende Touristen. Kinder, die unbeantwortet bleibende Fragen an ihre Eltern gestellt hätten. Irgendwann wäre der Arzt eingetroffen und hätte wohl nur noch seinen Tod festgestellt. Seltsam. Nie im Leben hatte er ernsthaft daran gedacht, sich das Leben zu nehmen. Und jetzt, wo er fast von einem metallenen Klotz ausgelöscht worden wäre, ohne die leiseste Vorwarnung, fühlte er einen unabdingbar stärkeren Drang, zu leben. Er ging ins nächste Café und schrieb.
Seltsam, alles aufzuschreiben, was man eben wahrnimmt. So greift man ein Stück Welt auf und erschafft sie gleichzeitig neu am Papier. Aber ich möchte erleben und dann erst Worte dafür finden, nicht umgekehrt. Ich bin kein Bildersammler, der gleich beim ersten Sehen alles in Worte umsetzt, jemand, dessen Wahrnehmung sich aufs Schreiben reduziert. Aber wo kann ich Bilder finden, wenn nicht vor der Haustür? Es ist ein pointillistisches Vermessen von Menschen und Landschaft, mit dem Zweck, später alles in Worten wiederzugeben. Ich schreibe das Drehb
uch meines eigenen Lebens, aber ich schreibe nicht über mich, sondern schreibe mich selbst.“
Robert Kleindienst (Salzburg, 4 maart 1975)
De Russische dichteres en dissidente Irina Ratushinskaya werd geboren op 4 maart 1954 in Odessa. Zie ook mijn blog van 4 maart 2007 en ook mijn blog van 4 maart 2009.
Uit: Wind Of The Journey
Fairy tales creep on little cat paws
And smell like currants.
And by night they steal away
Little boys, if they don’t go to bed properly,
Little girls, if they don’t go to bed properly,
And even little bear cubs.
Oh, they are naughty, terribly naughty.
And they take the stolen child to the raspberry wood,
There is a honeysuckle bridge and beyond it a valley,
And whatever you fear, that’s what they have there:
An old witch stares at you and eats you up,
A tree ensnares you and eats you up,
Wolves’ eyes glow in the dark, too many to count.
And no one, no one will wake you!
Once you’ve had your fill of fear, you can fly,
Jump on a bed made of clouds,
Tickle the stars’ whiskers:
A scarlet bell, hot bronze!
If you burn yourself, don’t bawl:
There’s a bear that patrols the sky
Waiting to have fun with the hunting dogs.
And from there you can see it all clearly:
The castles and roads and the chases.
Over there, the mermaids wave, laughing.
“Hey, you over there, behind the bronze mountain!
If you feel like a hero, come out and fight!
But if you’re a coward we’ll send you home,
You’ll go back for ever and ever.”
And then you’ll cry under the covers,
You’ll remember how it was and is no more.
Only a scent, like after a thunderstorm.
Oh you, stars and voices!
Now I am closing my eyes tight-tight:
Steal me back there!
If you don’t I’ll run away anyway!
Vertaald door Lydia Razran Stone
Irina Ratushinskaya (Odessa, 4 maart 1954)
Zie voor nog meer schrijvers van de 4e maart ook mijn vorige twee blogs van vandaag.