De Poolse dichter, schrijver en Nobelprijswinnaar Czesław Miłosz werd geboren in Šeteniai op 30 juni 1911. Zie ook alle tags voor Czeslaw Milosz op dit blog.
Wolken
Wolken, meine schrecklichen Wolken,
wie schlägt das Herz voller Leid und Trauer,
Wolken, ihr weißen und schweigsamen Wolken,
die ich am Morgen durch Tränen schaue
und weiß, daß Hochmut in mir und Begierden,
die Grausamkeit und das Korn der Verachtung
zum toten Schlaf mir das Lager flechten,
und meiner Lüge herrlichste Farben
die Wahrheit verbergen. Dann senk ich die Augen
und spüre Gewitter, die mich durchschauern,
brennende, trockene. Wie seid ihr schrecklich,
Wolken, Wächter der Welt! Laßt mich schlafen,
mag die barmherzige Nacht mich verschlingen.
Das
Lauf Mein freudiger Lauf durch dunkle und herbstliche Parks, Über
Wege mit raschelnden Blättern und Tannennadeln, Wenn sich die
Wiesen unter den Eichen leeren, Und bläuliche Fernseh-Augen in
Fenstern verlöschen. Solch Leichtfüßigkeit hab ich nie wirklich
besessen, Höchstens als Junge, achtjährig, zeitig am Morgen, Über
die Erde fliegend, trunken von Licht, Gab es kein Halten im luftigen
Lauf. Doch feindlich begrüßen mich Wachsein und Wirklichkeit. Ich
schleppe mich langsam, asthmatisch, gestützt auf den Stock. Nur die
Nacht nimmt mich mit auf lange Reisen, Wo die Welt wie zuvor
wieder neu und schön. Am Bach Das Rauschen kristallklaren
Wassers zwischen den Steinen im Hochwald, tief in der Schlucht.
Am Ufer das Leuchten der Farne im Sonnenlicht, unfaßbar die
Formenvielfalt der Blätter: wie Lanzen, wie Schwerter, wie Herzen,
wie Schaufeln, wie Zungen, wie Federn, gekerbt und gezähnt,
gezackt und gesägt wer nennt es beim Namen? Und dann erst die
Blüten! Weißliche Rispen, tiefblaue Kelche, hellgelbe Sterne,
Röschen und Dolden. Ich sitze, betrachte das Treiben der Hummeln,
den Flug der Libellen, den plötzlichen Start eines Fliegenschnäppers
und den eiligen, blauschwarzen Käfer im Dickicht der Halme. Und
mir ist, als hört ich die Worte des Demiurgen: »Entweder Felsen,
stumm, wie am ersten Tage der Schöpfung, oder das Leben, bedingt
durch den Tod, und damit die Schönheit, die dich berauscht.«
Vertaald door Doreen Daume
Bij het ochtendgloren
Uiteenstuivende paarden
van een voorbije eeuw.
Een reusachtige dageraad
breidt zich uit over de wereld.
Mijn fakkel verbleekt, de hemel wordt helder.
Ik sta bij een rotshol, daaronder bruist de rivier.
In de eerste glorie boven de bergen een tipje van de maan.
Vertaald door Gerard Rasch
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