Bij de derde zondag van de Advent (Advent, Christina Rossetti)

Bij de derde zondag van de Advent

 

 
Johannes de Doper door Michelangelo da Caravaggio, ca. 1604

 

Advent

This Advent moon shines cold and clear,
These Advent nights are long;
Our lamps have burned year after year
And still their flame is strong.
‘Watchman, what of the night?’ we cry,
Heart-sick with hope deferred:
‘No speaking signs are in the sky,’
Is still the watchman’s word.

The Porter watches at the gate,
The servants watch within;
The watch is long betimes and late,
The prize is slow to win.
‘Watchman, what of the night?’ But still
His answer sounds the same:
‘No daybreak tops the utmost hill,
Nor pale our lamps of flame.’

One to another hear them speak
The patient virgins wise:
‘Surely He is not far to seek’—
‘All night we watch and rise.’
‘The days are evil looking back,
The coming days are dim;
Yet count we not His promise slack,
But watch and wait for Him.’

One with another, soul with soul,
They kindle fire from fire:
‘Friends watch us who have touched the goal.’
‘They urge us, come up higher.’
‘With them shall rest our waysore feet,
With them is built our home,
With Christ.’—’They sweet, but He most sweet,
Sweeter than honeycomb.’

There no more parting, no more pain,
The distant ones brought near,
The lost so long are found again,
Long lost but longer dear:
Eye hath not seen, ear hath not heard,
Nor heart conceived that rest,
With them our good things long deferred,
With Jesus Christ our Best.

We weep because the night is long,
We laugh for day shall rise,
We sing a slow contented song
And knock at Paradise.
Weeping we hold Him fast, Who wept
For us, we hold Him fast;
And will not let Him go except
He bless us first or last.

Weeping we hold Him fast to-night;
We will not let Him go
Till daybreak smite our wearied sight
And summer smite the snow:
Then figs shall bud, and dove with dove
Shall coo the livelong day;
Then He shall say, ‘Arise, My love,
My fair one, come away.’

 

 
Christina Rossetti (5 december 1830 – 27 december 1894)
Londen, Westminster Abbey in Kersttijd

 

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Ingo Schulze, Klaus Rifbjerg, Jan Greshoff, Simone van der Vlugt, Edna O’Brien

De Duitse schrijver Ingo Schulze werd geboren in Dresden op 15 december 1962. Zie ook alle tags voor Ingo Schulze op dit blog.

Uit: Simple storys

„Es war einfach nicht die Zeit dafür. Fünf Tage mit dem Bus: Venedig, Florenz, Assisi. Für mich klang das alles wie Honolulu. Ich fragte Martin und Pit, wie sie denn darauf gekommen seien und woher überhaupt das Geld stamme und wie sie sich das vorstellten, eine illegale Reise zum zwanzigsten Hochzeitstag.
Ich hatte mich darauf verlassen, daß Ernst nicht mitmacht. Für ihn waren ja diese Monate die Hölle. Wir hatten wirklich anderes im Kopf als Italien. Aber er schwieg. Und Mitte Januar fragte er, ob wir nichts vorbereiten müßten – am 16. Februar, einem Freitag in den Schulferien, sollte es losgehen – und wie wir mit unseren DDR-Papieren über die italienische Grenze kämen und über die österreichische. Als ich ihm sagte, was ich von den Kindern wußte, daß wir von dem Reisebüro in München westdeutsche Ausweise erhalten würden, gefälschte wahrscheinlich, spätestens da dachte ich, jetzt ist Schluß, nicht mit Ernst Meurer. Aber er fragte nur, ob die beiden Paßbilder dafür gewesen seien. »Ja«, antwortete ich, »zwei Paßbilder, Geburtsdatum, Größe und Augenfarbe – mehr brauchen die nicht.«
Es war wie immer. In den dunkelgrünen Koffer packten wir unsere Sachen, in die schwarzrot karierte Tasche Besteck, Geschirr und Proviant: Wurst- und Fischkonserven, Brot, Eier, Butter, Käse, Salz, Pfeffer, Zwieback, Äpfel, Apfelsinen und je eine Thermoskanne Tee und Kaffee. Pit fuhr uns nach Bayreuth. An der Grenze fragten sie, wohin wir wollten, und Pit sagte Shopping.”

 

 
Ingo Schulze (Dresden, 15 december 1962

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Hans Carossa, François de La Rochefoucauld, Nicolas Gilbert, Maxwell Anderson, Muriel Rukeyser, Laura van der Haar

De Duitse dichter en schrijver Hans Carossa werd geboren op 15 december 1878 in Bad Tölz. Zie ook alle tags voor Hans Carossa op dit blog.

Uit: Eine Kindheit

 “Am Fronleichnamstag merkte man freilich, daß alle anderen Tage nur auf diesen einen gewartet hatten. Der Platz glich dann einem ungeheuren offenen Saal, an dessen Wän- den sich der Umgang mit Lichtern, Bannern und Standbildern hinbewegte. Noch bei Nacht wurde der Boden mit Laub und Schilf bestreut, und wenn sich der Zug schon ordnete, eilten bekränzte Kinder den singenden Wandlern voraus und warfen zerblätterte Pfingstrosen und Narzissen auf den duftenden Teppich. An vier Häusern sind Altäre für die vier Evangelien aufgebaut; junge Birkenopfer, an Türpfosten und Fensterkreuzen angeknebelt, mischen Sterbeatem süß in bitteren Weihrauch, der nach und nach in die Wohnungen dringt. Aus Fenstern ist goldstreifiger Scharlach herabgebreitet, und Flämmchenreihen rauchen vor den Heiligenbildern. Mächtig ist das Ineinanderströmen der Gebete und Gesänge. Chor der Männer, Chor der Frauen, der Jungfrauen, der Knaben, der Mädchen, jeder fleht und preist inbrünstig für sich, ohne des andern zu achten, höchstens, daß einer den andern zu überbieten sucht. Geschieht es dann einmal, daß alle Hymnen zu einer unendlichen Erhebung zusammentreffen, und schallen zu Tuben und Posaunen auch noch die zusammengeläuteten Glocken darein, so entsteht eine Lautwoge, die sich vor Kraft überschlägt, bis auf einmal das Zeichen erklingt, der Priester das goldene Gehäus erhebt und die Wandlung, glühend im kleinen Brote, die Menschen beugt und verstummen macht.“

 

 
Hans Carossa (15 december 1878 – 13 september 1956)
Bad Tölz

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