O Vrijheid! (Mustafa Stitou)

 

Bij Bevrijdingsdag

 

 
Bevrijdingsfeest op de Zeedijk, aquarel door Piet Spijker, 1945

 

O Vrijheid!

jij vaal
vaal visioen
uit een ver verleden
van vermetele filosofen

er zijn er die roepen dat je maar
een middel bent
tot blijheid

-hoe durven ze!
heeft niet het leven
juist omwille van jou
ontelbare levenden afgestaan?

slapen in jouw schoot niet rechten
en plichten zacht?
o vrijheid!
bén je een maar een vaal visioen
of ben je de grond,
onvervreemdbare grond
voor ons dierbaarste doen
ons meest achteloze laten?

 

 
Mustafa Stitou (Tétouan, 20 oktober 1974)

 

Zie voor de schrijvers van de 5e mei ook mijn vorige blog van vandaag.

Miklós Radnóti, Roni Margulies, Petra Else Jekel, Morton Rhue, Christopher Morley, George Albert Aurier, Henryk Sienkiewicz

De Hongaarse dichter en schrijver Miklós Radnóti werd geboren op 5 mei 1909 in Boedapest. Zie ook alle tags voor Miklós Radnóti op dit blog.

 

Brief an die Gattin

Schweigende, stumme Weiten in der Tiefe.
Die Stille heult. Ich schreie. Doch wer riefe
mir Antwort zu in diesem todumhauchten
serbischen Land, des Täler blutig rauchten;
und du bist fern. Nur nachts durch meine Träume
klingt deine Stimme noch. In heiße Räume
des Herzens berg ich sie, ihr tags zu lauschen,
indes um mich die schlanken Farne rauschen.

Wann ich dich wiederseh, kann ich nicht wissen,
du Hort, stark wie ein Psalm in Ärgernissen,
wie Licht und Schatten schön! Ach, selbst mit blinden
Augen würd ich unfehlbar zu dir finden;
die Landschaft birgt dich, doch von innen schwebst du
mir vor das Aug, und unzerstörbar lebst du:
Wirklichkeit warst, Traum wirst du, Wunderbare,
erneut im Brunnen meiner Knabenjahre.

Voll Eifersucht dring ich in dich: Sag, liebst du
mich? Und, am Gipfel meiner Jugend, gibst du
die Hand als Gattin mir? Ich hoff’s; erneut im
Wachsein weiß ich: Du bist’s: Ehfrau und Freundin,
nur fern bist du. Jenseits drei wilder Grenzen.
Auch wird’s September, bunt schon Kronen glänzen.
Vergißt mich selbst der Herbst? Ins Ungewisse
treib ich und schmeck noch taumelnd unsre Küsse.

An Wunder glaubt ich und vergaß sie. Lärmend
ziehn Bomber über uns. Am Himmel, schwärmend,
sah ich dein Augenblau – nun, unter Dröhnen
trübt es sich ein, und wild die Bomben sehnen
zum Sturz sich droben. Ihnen trotzend leb ich
und bin gefangen, doch, glaub mir, bald schweb ich
zu dir und weiß, daß ich dich nicht verfehle.
Für dich legt ich die Länge meiner Seele,

der Wege all zurück. Durch Purpurgluten,
wenn es so sein muß, durch brüllende Fluten
werd ich mich zaubern, daß zu dir ich finde,
ich werde zäh sein wie am Baum die Rinde,
mit wilder Männer Ruh werd ich aufwiegen
Waffen und Macht; es lehrt die Not mich siegen
und die Gefahr, und hold wird Hoffnung schenken
die Nüchternheit des 2x 2 dem Denken.

 

Vertaald door Franz Fühmann

 

 
Miklós Radnóti (5 mei 1909 – 9 november 1944)
Standbeeld in Radnovce (Hongaars: Nemesradnót)

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