Am Tage der Himmelfahrt Christi (Martin Opitz)

Bij Hemelvaartsdag

 

 
Ascensione di Cristo door Pietro Perugino, 1496-1500

 

Am Tage der Himmelfahrt Christi

Wie Christus auferstanden
Und nun entgangen war
Des finstern Todes Banden,
Zeigt’ er sich seiner Schar,
Ließ seine starke Hand
Noch vierzig Tage sehen;
Man hat ihn wohl erkannt
Aus dem, was ist geschehen.

Er sprach: Ihr Jünger, weichet
Von Solyma hier nicht,
Bis ihr die Tauf erreichet,
Die Gott euch selbst verspricht;
Die Zeit wird eilends sein.
Johannes hat genommen
Das Wasser nur allein,
Ihr sollt den Geist bekommen.

Ihr werdet ihn empfangen
Den Geist der Herrlichkeit,
Und solche Kraft erlangen,
Die reiche weit und breit:
Ihr sollt mir Zeugen sein
So weit der Bau der Erden
Durch meinen Sonnenschein
Erleuchtet pflegt zu werden.

Mit diesem wollt’ er enden,
Bis eine Wolke kam
Und ihn aus ihren Händen
Hin in den Himmel nahm,
Von da er nach der Zeit,
Wie er ward aufgenommen,
Mit großer Herrlichkeit,
Und Macht wird wiederkommen.

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Martin Opitz  (23 december 1597 – 20 augustus 1639)
Parochiekerk “Maria-Hemelvaart” in Bunzlau. Opitz werd geboren in Bunzlau

 

Zie voor de schrijvers van de 14e mei ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

Karl-Markus Gauß, Jo Gisekin, Eoin Colfer, Gaby Hauptmann, Dante Alighieri

De Oostenrijkse schrijver, essayist en uitgever Karl-Markus Gauß werd geboren op 14 mei 1954 in Salzburg. Zie ook alle tags voor Karl-Markus Gauß op dit blog.

Uit: Lob der Sprache, Glück des Schreibens

„Als Bianca Jagger in Salzburg einen Ring verlor, dessen Wert lumpige 200.000 Euro betragen soll, wurde der bedauerliche Verlust zugleich mit der Nachricht vermeldet, dass es sich bei der Besitzerin um eine weltberühmte Menschenrechtskämpferin handle. Dadurch entstand der Eindruck, der Kampf um Menschenrechte wäre ein einträgliches Gewerbe, mit dem man sich nebenbei eine passable Ausstattung an Schmuck zulegen könne. Kein Wunder, dass unter Salzburger Kindern, die nach ihrem Berufswunsch befragt werden, die notorischen Astronauten, Fernsehmoderatoren, Popstars so was von out sind und neuerdings ein jedes meint, wenn es erst groß wäre, würde es sein Geld am liebsten auch als weltberühmter Menschen rechtsaktivist verdienen.
Der Wunsch ist verständlich, denn welcher Beruf ist heute schon edel und einträglich zugleich? Vielleicht der des Investmentbankers? Nein, der ist zwar edel, aber nicht mehr einträglich, denn ein solcher Banker bleibt sein Leben lang von staatlicher Unterstützung abhängig – und wer will das schon außer den wirklich Reichen? Wer sich für den Beruf des Menschenrechtsaktivisten entscheidet, setzt hingegen darauf, dass sich das Ansehen der Mutter Teresa ohne Schwierigkeiten mit der Ausstattung von Tante Bianca verbinden lasse.
Und wenn einem der immerwährende Einsatz für die Entrechteten und Gedemütigten, die einem Gottseidank so schnell nicht ausgehen werden, wieder einmal zu langweilig geworden ist, dann heißt es eben Shoppen, bis die Ringe von den Fingern rutschen.
Früher, in barbarischen Zeiten, wurden die Kämpfer und Kämpferinnen für die Menschenrechte ja noch ermordet, inhaftiert, verfolgt; oder sie waren, bestenfalls und in demokratischen Staaten, übel beleumundet als Störenfriede, die den guten Geschäftsgang mit Diktaturen und Despotien störten.“

 
Karl-Markus Gauß (Salzburg, 14 mei 1954)
Cover

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Jens Sparschuh, Krister Axel, Evelyn Sanders, Walter E. Richartz, Karin Struck, Kasper Peters

De Duitse schrijver Jens Sparschuh werd geboren op 14 mei 1955 in Karl-Marx-Stadt en groeide op in Oost-Berlijn Zie ook alle tags voor Jens Sparschuh op dit blog.

Uit: Ende der Sommerzeit

“Als Nabokov 1917 mit seinen Eltern auf der Flucht war, gerät auf einem irgendwo in der Ukraine gelegenen Bahnhof sein Spazierstock unter die Räder des langsam Fahrt aufnehmenden Eisenbahnzuges. Und da kommt es zu einer Szene, die herzerschütternd schön ist. Nabokov setzt alles daran, den Stock wiederzubekommen. Als er ihn hat, bemerkt er, dass der Zug langsam wegfährt. Er rennt dem schneller werdenden Zug hinterher, und da streckt sich ihm ein Rotarmisten-Arm entgegen, der, so schreibt es Nabokov, alle Regeln des Marxismus außer acht lassend, sich eher an die Vorgaben eines wunderbaren Trivialromans hält, und dem Mann auf den Zug hilft. Und das ist eine Umsetzung dessen, was für Nabokovs gesamtes Werk zentral und wichtig ist: Es zählt nur das Einzelne. Vergiss’ alle Ideologien, vergiss’ alles, was dir die Obrigkeit sagt – es gibt Situationen, da musst du nur helfen.”

 
Jens Sparschuh (Karl-Marx-Stadt, 14 mei 1955)

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