De Oostenrijkse schrijver en acteur Robert Seethaler werd geboren op 7 augustus 1966 in Wenen. Zie ook alle tags voor Robert Seethaler op dit blog.
Uit: Das Café ohne Namen
„Roben Simon verließ die Wohnung, in der er mit der Kriegerwitwe Martha Pohl lebte, um halb fünf an einem Montagmorgen. Es war im Spätsommer des Jahres 1966, Simon war einunddreißig Jahre alt. Er hatte allein gefrühstückt — zwei Eier, Brot mit Butter und schwarzen Kaffee. Die Witwe hatte noch geschlafen. Aus der Kammer hatte er ihr leises Schnarchen gehört. Er mochte das Geräusch, es rührte ihn auf merkwürdige Weise an, und manchmal warf er einen Blick durch den Türspalt, wo er in der Dunkelheit die weit geöffneten Nasenlöcher der alten Frau ahnte. Auf der Straße schlug ihm der Wind entgegen. Wenn der Wind von Süden kam, brachte er den Marktgestank, den Geruch von Abfall und faulem Obst mit sich, aber heute kam er aus westlicher Richtung und die Luft war frisch und kühl. Simon lief an dem grauen Wohnblock der Straßenbahnpensionäre vorbei, an der Blechwerkstatt Schneeweis & Söhne und an einer Reihe kleiner Läden, die allesamt noch geschlossen waren. Er ging über die Malzgasse zur Leopoldsgasse und gelangte, indem er die Schiffamtsgasse überquerte, zur kleinen Haidgasse. An der Ecke blieb er stehen, um einen Blick in den Gastraum des ehemaligen Marktcafés zu werfen. Er legte die Stirn an die Scheibe und spähte mit zusammengekniffenen Augen ins Innere. Vor dem großen schwarzen Tresen standen Tische und Stühle übereinandergestapelt. Die Tapete war aus-gebleicht und wölbte sich an einigen Stellen. Es sah aus, als hätten die Wände Gesichter. Die Mauern brauchen Luft, dachte Simon. Die Fenster müssten ein paar Tage offen bleiben, erst danach würde er streichen. Der Moder und die Feuchtigkeit. Die alten Schatten und der Staub. Er drückte sich von der Scheibe ab, drehte sich um und über-querte die Straße zum Markt, wo Johannes Berg gerade mit lautem Knattern die Rollläden seiner Fleischerei auf-fahren ließ. »Guten Morgen«, sagte der Fleischermeister. »Du kannst mir ein paar Blöcke Eis hacken, wenn du willst.« »Ich hab genug mit dem Gemüse zu tun«, sagte Simon. »Neunzehn Kisten Steckrüben.« Der Fleischer zuckte mit den Schultern und machte sich daran, mit einer Kurbelstange die Markise auszufahren. Er schwitzte, und sein Nacken glänzte in der Morgensonne. »Wenn du willst, schmiere ich dir später die Scharniere«, sagte Simon.
»Das kann ich auch allein.« »Letzten Winter hast du sie mit ranzigem Schmalz ein-geschmiert. Im Frühling ist der Gestank bis hinüber in den Prater gezogen.« »Das war kein Schmalz, sondern Schlachtfett.« »Sag einfach, wenn ich dir helfen soll«, sagte Simon. »Ich kann es nachher machen. Dauert nicht lange.« »Ist gut«, sagte der Fleischer. Er hakte die Stange aus, stellte sie neben die Eingangstür und wischte mit den Händen über seine von Blutflecken bedeckte Schürze. Sein Gesicht wirkte weich im gedämpften Licht unter dem rot-weiß gestreiften Stoffdach. »Heute wird ein schöner Tag«, sagte er. »Viel Sonne, aber nicht zu heiß.« »Bestimmt«, sagte Simon. »Wir sehen uns später.« Er war ein hagerer Mann mit sehnigen Armen und langen, dünnen Beinen. Sein Gesicht war braungebrannt von der Arbeit im Freien, sein Haar hing ihm aschblond und wirr in die Stirn. Seine Hände waren groß und übersät mit Narben, wie sie beim Hantieren mit den spröden Holz-kisten entstehen. Seine Augen waren blau. Sie waren das einzig wirklich Schöne an ihm. Er ging langsamer als gewöhnlich, und viele Händler hoben die Hand oder riefen ihm ein paar freundliche Worte zu.“
De Engelse dichter Philip Larkin werd op 9 augustus 1922 geboren in Coventry. Zie ook alle tags voor Philip Larkin op dit blog.
KOMEND
Als avonden lengen,
Baadt ’t licht, nog gélig
En kil, het serene
Voorhoofd van huizen.
Een lijster zingt,
Omringd door laurieren
In tuinen diep en kaal, en
Zijn vers-gepèlde stem
Verbijstert de baksteen.
Snel zal ’t lente zijn,
Snel zal ’t lente zijn—
En ik, na een jeugd
Van vergeten verveling,
Voel me een kind
Dat een toneel opkomt
Van volwassen verzoening,
En niets anders kan vatten
Dan ’t ongewoon lachen,
En dat proeft aan blijdschap.
Vertaald door Cornelis W. Schoneveld
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