De Duitse dichter en schrijver Franz Fühmann werd geboren op 15 januari 1922 in Rochlitz (in het huidige Tsjechië). Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Aber kein Kerker…
Aber kein Kerker ist härter
als der in die Seele gesenkt,
was sind Schlösser und Schwerter,
wenn der Geist ein Bild nicht mehr denkt,
sich versagt ihm, versargt es für immer
in des Hirns versiegeltes Fort,
keine Schauer, keine Schimmer
kommen je wieder von dort.
Freilich: Auch alle die Blitze
und Blicke, die uns entzückt,
die blanke, blendende Spitze
des Witzes: sie sind entrückt
mit den Plänen und Plagen, den bösen,
zusammen geht es ins Grab,
da ist nichts herauszulösen,
alles muß hinab,
das Ganze zugemauert,
daß nichts mehr deutbar sei,
kein Trost, keine Trauer, die dauert,
alles ist vorbei,
eine Grabeszelle
in der Seele, nicht Schmerz, nicht Lust,
eine tote Stelle,
mir schon unbewußt,
schon Legende, Lüge,
daß dies wäre geschehn.
Keine vertrauten Züge,
nichts mehr zu verstehn.
Verschlossen ein Bild für immer
im härtesten, festesten Fort,
keine Schauer, keine Schimmer
kommen je wieder von dort.
Franz Fühmann (15 januari 1922 – 8 juli 1984)
Cover
De Duitse dichteres en schrijfster Martha Saalfeld werd geboren op 15 januari 1898 in Landau. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Wie schwimmt der Berg im Blauen
Wie schwimmt der Berg im Blauen! Milde schmeckt
Der Win
d nach früher Blüte. Süßes Gras
Schwillt in der Mulde. Es erklingt wie Glas
Die dünne Luft. Mit trockner Zunge leckt
Die zärtliche den feuchten Spiegel, drin
Der Himmel steht, die Pappel und der Pflug
Des Ackerers. Gestirn und Wolkenzug –
O starke Schrift vom mildesten Beginn!
Die Traubenhyazinthe hat das Blau
Des Himmels eingesogen. Morgenstern
Und Miere blühn im Wingert. Aber fern –
Her kommt der Trunkene. Er atmet lau.
Martha Saalfeld (15 januari 1898 – 14 maart 1976)
De Chinese dichter Xu Zhimo werd geboren op 15 januari 1897 in de provincie Zhejiang. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
I Don’t Know Which Direction the Wind is Blowing
I don’t know,
Which direction the wind is blowing——
I am in a dream,
Her tenderness, my fascination.
I don’t know,
Which direction the wind is blowing——-
I am in a dream,
Sweetness is the glory of the dream.
I don’t know,
Which direction the wind is blowing——-
I am in a dream,
Her betrayal, my depression.
I don’t know,
Which direction the wind is blowing——-
I am in a dream,
Heartbreaking in the gloom of the dream.
I don’t know,
Which direction the wind is blowing——-
I am in a dream,
Dimness is the glory of the dream.
Xu Zhimo (15 januari 1897 – 19 november 1931)
De Duitse schrijver Walter Serner werd op 15 januari 1886 in de Tsjechische plaats Karlsbad (Bohemen) geboren. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Uit: Die Tigerin
„Dennoch gingen sie etwa eine Viertelstunde noch neben, vor und hinter einander einher, bis endlich Fec das unerträglich gewordene Schweigen brach, indem er, in einer unwiderstehlichen Laune, den sehr unverständlichen Wunsch aussprach: “Gib mir eine Bohne und ich werde dir sagen, daß jene Wurst blau ist.”
Bichette wartete, ob nicht noch etwas folgen würde. Dann lachte sie häßlich und laut. “Wie wärs, hein, wenn du diese geholten Sachen ließest?”
Fec wurde mit einem Blick lebendig. “Das ist es! Das ist es! Geholte Sachen! Geholte Sachen!”
Bichette lachte noch lauter und noch häßlicher. “Machen wir uns, Herr Baron? Oder machen wir uns nicht.”
“Das ist es. Wir machen uns.”
“Schlingue! Was denn! So sprich doch schon!” Bichette stupste Fec, seinen Ellbogen packen, vorwärts.
Fec blieb sofort stehen. “Sprachst du nicht gestern von der Tatsache, daß wir uns lieben? Und daß es feststünde, wir wüßten bloß nicht – warum, und nicht – wie? Wenn aber …” Er hielt, seine Hand auf Bichettes Unterarm, inne, um die Wirkung dessen, was er sagen wollte, noch zu erhöhen. “Wenn aber das Warum fehlt und das Wie, wie steht es dann mit der Tatsache?”
Bichette riß sich zornig seine Hand herunter. “Was willst du damit sagen, hein?”
“Folgendes.” Fec ging, die Hände vor der Brust schließend, langsam weiter. “Weder du hattest recht, noch hatte ich recht. Die Prügelei in der Jetée hat sich nicht ereignet, weil wir doch leer laufen, aber auch nicht, weil wir nicht mehr leer laufen. Unsere Abmachung ist durchaus nicht etwas anderes geworden. Sie ist geblieben, was sie war.”
Walter Serner (15 januari 1886 – augustus 1942)
Portret door Christian Schad
De Duitse schrijver en satiricus Alexander Moszkowski werd geboren in Pilica, Polen, op 15 januari 1851. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Weltgeschichte
Stets bei einer Zeitenwende
Nach der Länderkarte greift man,
Was sich da geändert fände
Mit den Blicken überschweift man;
Und da sieht man: die Rumänen
Sind von rechts nach links schraffiert,
Während wieder die Hellenen
Meist von links nach rechts liniiert;
Aber in Bulgarien, merke,
Da verläuft’s horizontal.
Während wiederum der Terke
Liniiert ist vertikal,
Solche Karte, auf der Platte
Zinkgeätzt und stahlgestichelt,
Wird, wie man es nötig hätte,
So gestrichelt, — so gestrichelt.
Wenn wir dann noch weiter leben,
Kommt ein neues Blatt heraus,
Da radiert und kratzt man eben
Wieder ein paar Strichel aus;
Banden wüten, Schlachten toben,
Völkerbrand und Massakrierung,
Das ergibt dann, unten, oben,
Eine andere Schraffierung.
Schändung, Greuel und Gezeter,
Pulver, Schwert und Dynamit,
Das bedeutet, daß man später —
Ein paar neue Strichel sieht.
Und den Völkern knackt die Schwarte,
Und Europa macht Spektakel,
Resultat: auf dieser Karte,
Ein paar neue Krikelkrakel.
Immer neue Varianten
Gibt’s beim Sengen und beim M
orden,
Und die älteren Atlanten
Sind dann immer falsch geworden;
Unablässig wird die vorige
Karte wieder umgewühlt,
Ein Beweis, daß die Historie
Stets mit falschen Karten spielt.
Alexander Moszkowski (15 januari 1851 – 26 september 1934)
De Russische schrijver Aleksandr Sergejevitsj Gribojedov werd geboren in Moskou op 15 januari 1795. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Uit: WOE FROM WIT (Lijden door verstand, vertaald door A.S.Vagapov)
„L i z i e
It’s you, sir ?
F a m u s o v
Yes, it’s me.
( stops the clock music)
You naughty little mischief maker ! I didn’t know !
I had just wondered what it could be:
Now it’s a flute, now it’s a piano,
It’s much too early in the day
For Sofia to play.
L i z i e
No, sir . . . For once . . .
I did it quite by chance.
F a m u s o v
That’s it:
I must be on the watch indeed,
It was intended
to be sure.
(cuddles up to her)
You naughty girl, you mischief maker, you are ! . .
L i z i e
Naughty yourself ! The words you say
Do not befit you, do they ?
F a m u s o v
You’re modest but the frivolous kind,
Frivolities and mischief are all you have in mind.“
Aleksandr Gribojedov (15 januari 1795 – 11 februari 1829)
Portret door Ivan Kramskoi
De Duitse dichteres Sidonia Hedwig Zäunemann werd geboren op 15 januari 1714 in Erfurt. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.
Das brennende Erfurt (Fragment)
Ach! vergiß nicht einen Tag,
Da sich Wind und Gluth verschworen,
Nicht zu ruhn in deinen Thoren,
Biß ein Theil in Staube lag;
Da die Luft von Stürmen brüllte,
Und der Dampf den Tag verhüllte.
O wie fassest du betrübt
Auf den heissen Feuer-Stäten!
Gott ließ dich vergebens beten,
Biß sein Grimm war ausgeübt,
Und dein Sabbath gab dir, leider!
Feuer für die Feyer-Kleider.
O! Was erhebt sich vor ein Sturm!
Wie braußt der Wind in unsern Gassen!
Dort wankt ein hochgespizter Thurm,
Den hunderttausend Wirbel fassen.
Hier kracht ein schwach und mürbes Haus;
Sein Grimm bricht Kalch und Ziegel aus;
Er pfeift durch Gärten und Gebäude.
Entstünd ein Feuer ohngefehr,
Wo nähmen wir jezt Rettung her;
Wie schlecht wär unsre Sabbaths-Freude!
O weh uns! kaum gedenk ich dran,
So hör ich Feuer! Feuer! schreyen.
Die Funken steigen Himmel an,
Und scheinen uns den Tod zu dräuen.
Die ganze Stadt erschrikt und bebt,
Und was in unsern Mauren lebt,
Erzittert, läuft und eilt zum Retten.
Der stark und ungeheure Wind
Treibt Gluth und Flammen so geschwind,
Als ob sie güldne Flügel hätten.
Sidonia Zäunemann (15 januari 1714 – 11 december 1740)
De Noorse schrijver Peter Christen Asbjørnsen werd geboren op 15 jamuari 1812 in Kristiania, tegenwoordig Oslo. Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 15 januari 2007 en ook mijn blog van 15 januari 2009.
Uit: Per Gynt
„”Ei, ob du gerade oder krumm bist, du sollst mich doch weiterlassen,” sagte Per Gynt, denn er merkte, daß er im Kreise herumging und der Krumme sich um die Sennhütte herumgeschlängelt hatte. Bei diesen Worten schob sich der Krumme ein wenig auf die Seite, so daß Per Gynt an die Sennhütte hingelangen konnte. Als er hineinkam, war es da drinnen nicht heller als draußen; er stolperte und tastete an den Wänden umher, denn er wollte seine Flinte abstellen und seine Jagdtasche ablegen. Aber während er so suchend umhertappte, fühlte er wieder das Kalte, Große und Schlüpfrige.
“Wer ist denn das nun?” rief Per Gynt.
“Ach, ich bin der große Krumme,” lautete die Antwort. Und wohin er auch faßte, und wohin er den Fuß setzte, überall fühlte Per Gynt den Ring, den der Krumme um ihn gezogen hatte.
“Hier ist nicht gut sein,” dachte Per Gynt, “weil dieser Krumme ebensogut hier drinnen als draußen ist; aber ich werde diesem Ruhestörer bald ein Ende machen.” Er nahm seine Flinte, ging wieder hinaus und tastete an dem Krummen entlang, bis er den Kopf fand.
“Wer bist du denn eigentlich?” fragte er.
“Ach, ich bin der große Krumme von Etnedal,” sagte der große Troll. Da machte Per Gynt kurzen Prozeß und schoß ihm drei Kugeln mitten durch den Kopf.
“Schieß noch einmal!” rief der Krumme. Aber Per Gynt wußte es besser, denn wenn er noch einmal geschossen hätte, wäre die Kugel auf ihn selbst zurückgeprallt. Als dies getan war, faßten Per Gynt und die Hunde fest zu und zogen den großen Troll aus der Sennhütte hinaus, damit sie es sich in der Hütte bequem machen könnten. Währenddessen lachte und höhnte es von allen Bergen ringsum.
“Per Gynt zog viel, aber die Hunde zogen mehr!” ertönte es.
Am Morgen wollte Per Gynt hinaus auf die Jagd. Als er tief in die Berge hineinkam, sah er ein Mädchen das Schafe und Ziegen über einen Berggipfel trieb. Als er aber den Gipfel erreicht hatte, war das Mädchen mit seiner Herde verschwunden, und Per Gynt sah nichts als ein großes Rudel Bären.“
Peter Christen Asbjørnsen (15 januari 1812 – 6 januari 1885)
Standbeeld in Oslo