De Duitse schrijver en musicus Sven Regener werd geboren op 1 januari 1961 in Bremen. Zie ook alle tags voor Sven Regener op dit blog.
Uit: Herr Lehmann
„Wer weiß, was das für einer ist, dachte er, vielleicht ist der auf irgendwas abgerichtet, ein Killerhund, ein Hodenbeißer, einer, dachte er, der die Schlagader im Arm trifft, und dann verblutet man hier mitten auf dem Lausitzer Platz, es ist ja niemand da, der Platz ist menschenleer, dachte er, wer soll sich so früh am Sonntagmorgen schon hier herumtreiben, die Kneipen sind ja alle schon geschlossen, es ist ja immer das Einfall, das am allerspätesten zumacht, vom Abfall einmal abgesehen, aber das zählt nicht, dachte er, um diese Zeit treiben sich ja bloß noch Verrückte herum, geisteskranke Berliner mit abgerichteten Killerhunden, Perverse, die sich im Gebüsch einen runterholen, während sie sich ansehen, dachte Herr Lehmann, wie ihre beißwütigen Hunde ihr tödliches Spiel mit mir treiben. »Wem gehört dieser Hund hier?«, rief er über den leeren Platz, »WEM GEHÖRT DIESER VERDAMMTE SCHEISSHUND?«, aber niemand meldete sich. Nur der Hund knurrte noch lauter und verdrehte seinen Kopf so, dass die Augen rot glühend schimmerten. Es ist bloß die Netzhaut, beruhigte sich Herr Lehmann, es ist bloß die blöde Netzhaut, er hat den Kopf verdreht, und jetzt fällt das Licht so in seine Augen, dass es von der Netzhaut in meine Richtung reflektiert wird, dachte er, es ist die Netzhaut, die ist rot, Karotin, Vitamin A und so Zeug, das ist ja bekannt, dass das gut für die Augen ist, dachte er, er hatte daran eine dunkle Erinnerung aus seiner Schulzeit, er war immer gut in Biologie gewesen, aber das war nun auch schon lange her, Biologie, dachte Herr Lehmann, Biologie hilft jetzt auch nicht mehr weiter, ich muss hier weg, und es erfüllte ihn ein nie zuvor gekanntes Verlangen nach seinem Zuhause, einer Eineinhalbzimmerwohnung in der Eisenbahnstraße, wo seine Bücher und sein leeres Bett auf ihn warteten, keine hundert Meter entfernt von der Stelle, an der jetzt ein völlig fremder Hund sein Leben bedrohte. Wenn er mich nicht vorbeilässt, dachte Herr Lehmann, den sie früher alle ganz normal Frank genannt hatten, bis eben dieser kindische Witz, ihn mit Herr Lehmann anzureden, um sich gegriffen hatte, dann muss ich eben zurückgehen. Und er sah im Geiste schon die Stationen des Umwegs, den er nehmen musste, um die tollwütige Bestie des Lausitzer Platzes weiträumig zu umgehen, Waldemarstraße, Pücklerstraße, Wrangelstraße und dann von der anderen Seite kommend in die Eisenbahnstraße hinein, das ist ein Kinderspiel, dachte er, manchmal ist ein Rückzug besser als ein Angriff, dachte Herr Lehmann, ein taktisch kluger Rückzug kann strategisch zum Sieg führen.“
Sven Regener (Bremen, 1 januari 1961)
Scene uit de gelijknamige film uit 2003
De Canadess-Pakistaanse (Urdu) Ashfaq Hussain werd geboren op 1 januari 1951 in Karachi, Pakistan. Zie ook alle tags voor Ashfaq Hussain op dit blog.
Muhabbat Aur Zaroorat
From the core of my heart
From its very depths
I concede
‘I love you’
But what I’m saying
It’s quite possible
Carries the truth which mightn’t have undergone
The real test of fire
The word love that my lips utter
It’s quite possible
Was born out of necessity
Ashfaq Hussain (Karachi, 1 januari 1951)
De Pruisische-Litouwse dichter Kristijonas Donelaitis werd geboren op 1 januari 1714 in Lasdinehlen bij Gumbinnen in het oostelijk deel van Oost-Pruisen. Zie ook alle tags voor Kristijonas Donelaitis op dit blog.
Winter Cares (Fragment)
As I mused all alone, a pack of wolves drew near;
Their howls broke savagely into the midnight’s hush.
Fie ye, rapacious beasts, do you miss your fresh meat?
Doubtless your empty bellies ache and growl at you.
Come, come ye lusty winds and lash out at these beasts!
Strike them with your sharp darts that paralyze and slay!
It is an awful thing how these bloodthirsty brutes,
Like gory butchers, kill scores of our sheep and kine.
When they attack a herd at a green forest’s edge,
They care not if a sow is corpulent or lean;
They never hesitate to take a young pig’s life,
And have no fear to tear a husky shoat apart.
Those slaughterers, e’en when filled up with luscious pork,
Are not content, but crave savory veal and beef;
They slay the bearing cows as well as barren ones.
And still they seek for more. With bloody fangs agape,
They kill a gallant bull and a tenacious ox.
In fact they slay a horde of oxen ev’ry year.
They slaughter oxen white, they slaughter oxen black,
They slaughter oxen red, and of every hue;
Fearless, unhesitant, they leap upon a herd,
And slaughter cows and calves to suit their appetites.
They even have no fear of herdsmen and their crews,
Who come at them with shouts and cries. These deadly beasts
Snatch ewes at the wood’s edge and there they lie and eat.
O mighty winter, pray, come forth and punish them!
Else all our kine and sheep and swine will be no more.
Then these rapacious beasts will maim and kill us, too,
And slaughter our sweet wives and our beloved babes.
Kristijonas Donelaitis (1 januari 1714 – 18 februari 1780)
Portret door Petras Stauskas, 1960
De Nederlandse dichter, filosoof en advocaat Johannes Kinker werd geboren in Nieuwer-Amstel op 1 januari 1764. Zie ook alle tags voor Johannes Kinker op dit blog.
De Toekomst (Fragment)
Intusschen spoedt het naast-aanstaande op aadlaars vlerken;
’t Spoedt aan gelijk een straal van ’t flikkrend zonnehof.
Poogt wat den tijdsgeest durft braveren te versterken!
Vergeefs! – zijn algeweld werpt uw gevaarte in ’t stof!
Tergt door uw kreestengang zijn’ invloed, dan niet langer,
Baant u geen voetpad op een’ ondergraven weg!
Uw kunstnarij, uw web, uw listig overleg,
Gaat van een misgeboorte, een’ klomp, ontijdig zwanger.
’t Zinkt alles in het graf, dat reeds zijn kaken spart. –
Ziet opwaards! – Maar gij kunt dien vuurgloed niet verdragen.
Welaan, gluurt dan op de asch van uw verstorven magen,
Zingt hun een’ lijkzang, ter verligting van uw hart!
Maar gij, die in den nacht der eeuwen, lang verloopen,
Naar Plato’s zoekt, in ’t licht, helaas, te schaars verspreid.
Gij die dien straal herkent door ’t duister uitgebreid,
Der wijzen grafzerk eert, door tijd noch kracht te sloopen –
Gij die dien lichtstraal in de toekomst voorwaards rukt,
Zijn’ invloed, die verdubblend aanspoedt, kunt berekenen,
U voegt het, stout en trots, dit landschap af te teekenen;
Gij blikt omhoog, ook als heel ’t menschdom nederbukt. –
Dit land der toekomst daagt, schoon flaauw omwolkt, gedragen
Op ’t donker zwerk des tijds, waarop het sluimrend vaart –
Dat hare komst voorspelt, met doffe donderslagen,
En bliksems schiet in ’t oog, dat op haar grootheid staart.
Johannes Kinker (1 januari 1764 – 16 september 1845)
Portret door J.C. van Rossum, 1845
De Hongaarse dichter Sándor Petőfi werd geboren in Kiskőrös op 1 januari 1823. Zie ook alle tags voor Sándor Petőfi op dit blog.
Through the village
Through the village, all the way,
A gipsy band for me doth play,
A flask of wine I wave in glee,
I dance in maddest revelry.
O gipsy, play thy saddest airs,
That I may weep away my cares;
But when yon window we do reach,
Play joyous tunes I thee beseech.
The maid who lives there is my star,
The star, that shot from me afar;
She left me, strives from me to hide,
And blooms at other lovers’ side.
This is her window. Gipsy, play
A tune which is beyond all gay!
Let not the false maid even see,
That I can feel her falsity.
Drunk For The Country’s Sake
God bless you boys! come take a drink,
Let us the merry glass fill high!
Pray let me not my country see
Forsaken and in misery;
Far rather drunk in dreams I’d lie.
When drunk, I dream that once again
At home the voice of cheer I hear.
It seems to me, that, with each round
Of joyous drink, I heal a wound
Thou sufferest from, my country dear.
If it could be while I lie drunk
My country truly happy were –
You never should, good friends, I say,
Even if I should live for aye,
Behold me sober more, I swear!
Sándor Petőfi (1 januari 1823 – 31 juli 1849)
Portret door Ágost Egerváry Potemkin, z.j.
De Duitse dichteres en schrijfster Anne Duden werd geboren op 1 januari 1942 in Oldenburg. Zie ook alle tags voor Anne Duden op dit blog.
Van Gogh geht zur Arbeit
Van Gogh geht zur Arbeit
auf steiler abschüssiger Bahn.
Der Boden brennt ihm unter den Füßen
in kühler Dunkelheit.
Eine immer schneller sich bewegende Lavamasse
sein Wohnort.
Feuerball, flüssige Sonne.
Nicht anhalten, weiter.
Von einem Fuß auf den andern.
Nicht stehen- sitzen- liegenbleiben.
Alles versengt.
Ein Skifahrer bei der Abfahrt auf rotglühender Piste.
Zur Arbeit.
Und immer entlang dieser schwarzen Luft
in die er eingehen wird – als Rauch –
nach getaner Arbeit. Oder eher.
Weiter. Zur Arbeit.
Nichts anderes geht mehr.
Schon das leichteste Feldbett
würde in der kreisenden Hitze versinken
und sich spurlos verflüssigen.
Wirklich. Seine Glieder dürfen nie wieder weich
werden.
Nie mehr darf er sich hinlegen.
Nie eine einzige Ruhe finden.
Es ist kein Licht.
Neben dem Glutstrom nichts als uferlose Kaltluft.
Wer wirft denn den verkrüppelten Schatten
hinter und unter ihn.
Oder kommt er schon ins Rutschen.
Ist dies schon die Sengspur des sich ankündenden Sturzes.
Geh schneller, van Gogh, zur Arbeit.
Lauf. Es ist vielleicht gerade noch Zeit
zwischen Vereisen und Verglühen.
Kein Zweifel, er wird sich ums Leben laufen
bei diesen Arbeitsbedingungen.
Noch ein paar Bilder
kopfüber mit dem Flammenwerfer gemalt
immer noch einmal gegen die letzte Mauer,
die Leinwand.
Sein Gepäck will nicht leichter werden.
Er müßte sich selber durchbrennen
wie ein Blutvergießer sich hinfeuern mit Haut und
Haar.
Dann – es ist schon passiert –
geht ein dunkles, in alle Richtungen sich
dehnendes Blau
das sommerliche Bewölkung nur teilweise abdeckt
mit gelbgrünen Feldern und Wiesen
ihm auf bis zum Horizont.
Aus diesem Bild kommt keiner mehr lebend heraus.
Bis in die Mitte muß er gehen
sich einwühlen, an der Faltachse aufschlagen
oder sich zerquetschen in der plötzlichen Enge.
Die Erde reicht zu hoch, der Himmel zu tief.
Er sieht die Wolkenschweife noch hektisch das
Bild fliehen
das stärkste Blau immer hohler werden.
Er müßte hindurch.
Ganz vorn noch und winzig schon im Rücken
die Ansammlung roter Blumenköpfe.
Wie ein Fangeisen schlägt es über ihm zusammen.
Er ist zu weit gegangen.
Van Gogh ist tot.
Bei der Arbeit gestorben.
Sein Rauch steigt auf in die Kaltluft.
Sein Krüppelschatten kreist weiter auf unendlicher
Umlaufbahn.
Anne Duden (Oldenburg, 1 januari 1942)