A. F.Th. van der Heijden, Friedrich Nietzsche, Michail Lermontov, P.G. Wodehouse

De Nederlandse schrijver A. F. Th. van der Heijden werd geboren in Geldrop op 15 oktober 1951. Zie ook mijn blog van 15 oktober 2010 en eveneens alle tags voor A. F.Th. van der Heijden op dit blog.

 

Uit: Das Scherbengericht (Vertaald door Helga van Beuningen)

1.

Der Bart brannte ihm im Gesicht. Es fühlte sich an, als stäche jedes der harten Haare einzeln. Warum seine Haut so glühte, ob vor Juckreiz oder Scham, wußte er nicht. An einen Bart war er nicht gewöhnt. Wenn die Aufseher mal einen Augenblick nicht auf ihn achteten, wagte er es, sich mit zwei Fingern gleichzeitig zu kratzen, wobei er die Nägel tief zwischen die Haarwurzeln grub. Doch jedesmal, wenn er den Juckreiz geortet zu haben glaubte, sei es am Kinn, sei es an der Wange, hatte sich das Kribbeln rasend schnell woandershin bewegt und tauchte in der Nähe eines Ohrs auf, unter der

Nase oder im Bereich des Adamsapfels. Am liebsten hätte er mit beiden Händen in seinem Gestrüpp gewühlt – hätten Scham und Handschellen es ihm nicht verwehrt.

2.

Vor zwei Monaten hatte sein Anwalt, Douglas Dunning von der Kanzlei Dunning & Hendrix, ihm geraten, vorsorglich etwas an seinem Äußeren zu ändern. »Für eine graue Maus, die mein und dein verwechselt hat, ist Choreo schon kein Ferienparadies. Geschweige denn für eine Berühmtheit wie

dich. Und dann noch bei einer solchen Anschuldigung.«

Dunnings Stimme klang noch hohler und trockener als gewöhnlich. Seine langen Hände, sonst immer hackend in Bewegung, um seiner eintönigen Rede Profil zu verleihen, hingen ihm schlaff zwischen den Oberschenkeln. Genauso viele schlechte Zeichen, wie Finger an ihnen saßen.

»Ach, Doug, diese angebliche Berühmtheit … das empfinde ich überhaupt nicht so. Schauspieler, die auf dem Strip erkannt werden, ja, klar. Meine Tätigkeit habe ich immer als dienenden Beruf betrachtet. Agieren im Off … Im Schatten.«

»Kann man wohl sagen.«

»Nach Choreo werde ich völlig unsichtbar.«

»Ich weiß«, sagte der Anwalt müde. »Das olympische Feuer vor dem Grab des Unbekannten … sag’s noch mal. Aber nicht: Soldaten.«

»Ich bin reif für ein inneres Exil.«

»Verbannt wirst du jetzt erst mal nach Choreo. Äußerst sichtbar. Um nicht zu sagen … ins Auge springend. Du mit deinem tragischen Hintergrund. Dein Leben ist noch viel mehr Allgemeinbesitz als das deiner Kollegen. Und dazu gehört ein Gesicht.«

»Hört das denn nie auf ? Vor acht Jahren hat man mein eigenes Unglück auch schon gegen mich verwandt. Undjetzt …«

 

A. F.Th. van der Heijden (Geldrop, 15 oktober 1951)

 

De Duitse dichter, filosoof, filoloog en schrijver Friedrich Nietzsche werd geboren op 15 oktober 1844 in Röcken ten zuidwesten van Leipzig. Zie ook mijn blog van 15 oktober 2008 en ook mijn blog van 15 oktober 2009 en ook mijn blog van 15 oktober 2010

 

Uit: Wo immer ich gehe, folgt mir ein Hund namens Ego.

 

„Was man versprechen kann. – Man kann Handlungen versprechen, aber keine Empfindungen;

denn diese sind unwillkürlich. Wer jemandem verspricht, ihn immer zu lieben oder immer zu hassen oder ihm immer treu zu sein, verspricht etwas, das nicht in seiner Macht steht; […] Das Versprechen, jemanden immer zu lieben, heißt also:

So lange ich dich liebe, werde ich dir die Handlungen der Liebe erweisen; liebe ich dich nicht

mehr, so wirst du doch dieselben Handlungen, wenn auch aus anderen Motiven, immerfort von mir empfangen: so daß der Schein in den Köpfen der Mitmenschen bestehenbleibt, daß die Liebe unverändert und immer noch dieselbe sei. – Man verspricht also die Andauer des

Anscheines der Liebe, wenn man ohne Selbstverblendung jemandem immerwährende Liebe gelobt.

Intellekt und Moral. – Man muß ein gutes Gedächtnis haben, um gegebene Versprechen

halten zu können. Man muß eine starke Kraft der Einbildung haben, um Mitleid haben zu

können. So eng ist die Moral an die Güte des Intellekts gebunden.

In der Moral behandelt sich der Mensch nicht als Individuum, sondern als Dividuum.

Inhalt des Gewissens. – Der Inhalt unseres Gewissens ist alles, was in den Jahren der

Kindheit von uns ohne Grund regelmäßig gefordert wurde, durch Personen, die wir verehrten

oder fürchteten. Vom Gewissen aus wird also jenes Gefühl des Müssens erregt (»dieses muß ich tun, dieses lassen«), welches nicht fragt: Warum muß ich? – In allen Fällen, wo eine Sache mit »weil« und »warum« getan wird, handelt der Mensch ohne Gewissen; deshalb aber noch nicht wider dasselbe. – Der Glaube an Autoritäten ist die Quelle des Gewissens:

Es ist also nicht die Stimme Gottes in der Brust des Menschen, sondern die Stimme einiger Menschen im Menschen.“

 


Friedrich Nietzsche (15 oktober 1844 – 25 augustus 1900)

 

De Russische dichter en schrijver Michail Joerjevitsj Lermontov werd geboren op 15 oktober 1814 in Moskou. Zie ook mijn blog van 15 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Michail Lermontov op dit blog.

 

The Angel

The angel was flying through sky in midnight,
And softly he sang in his flight;
And clouds, and stars, and the moon in a throng
Hearkened to that holy song.
He sang of the garden of God’s paradise,
Of innocent ghosts in its shade;
He sang of the God, and his vivacious praise
Was glories and unfeigned.
The juvenile soul he carried in arms
For worlds of distress and alarms;
The tune of his charming and heavenly song
Was left in the soul for long.
It roamed on earth many long nights and days,
Filled with a wonderful thirst,
And earth’s boring songs could not ever replace
The sounds of heaven it lost.

 

The Sail

The sail is whitening alone
In blue obscurity of sea:
What did it leave in country own?
What does it want so far to see.

The wind is strong, the mast is creaking,
The wave is playing with the wave …
But not a fortune is it seeking,
Nor from this fortune is its way.

By it a stream is bright as azure,
By beams of sun it’s warmed and blessed
But it is seeking gales as treasure,
As if the tempests give a rest.

 

Vertaald door Yevgeny Bomver


Michail Lermontov (15 oktober 1814 – 27 juli 1841)
Portret door Nikolai Pavlovich Ulyanov

 

De Brits-Amerikaanse schrijver Grenville Wodehouse werd geboren op 15 oktober 1881 in Guildford. Zie ook mijn blog van 15 oktober 2010 en eveneens alle tags voorP.G. Wodehouseop dit blog.

 

Uit: Jeeves and the Old School Chum

„I’m beginning to understand this business of matrimony. I’m beginning to see how the thing works. Would you care to hear how I figure it out, Jeeves?”

“Extremely, sir.”

“Well, it’s like this. Take a couple of birds. These birds get married, and for a while all is gas and gaiters. The female regards her mate as about the best thing that ever came a girl’s way. He is he king, if you know what I mean. She looks up to him and respects him. Joy, as you might say, reigns supreme. Eh?”

“Very true, sir.”

“Then gradually, by degrees – little by little, if I may use the expression – disillusionment sets in. She seems him eating a poached egg, and the glamour starts to fade. She watches him mangling a chop, and it continues to fade. And so on and so on, if you follow me, and so forth.”

“I follow you perfectly, sir.”

(…)

It’s rummy how people differ in this matter of selecting the beverage that is to touch the spot. It’s what Jeeves would call the psychology of the individual. Some fellows in my position might have voted for a tankard of ale, and the Pyke’s idea of a refreshing snort was, as I knew from what she had told me on the journey out, a cupful of tepid pip-and-peel water or, failing that, what she called the fruit-liquor. You make this, apparently, by soaking raisins in cold water and adding the juice of a lemon. After which, I suppose, you invite a couple of old friends in and have an orgy, burying the bodies in the morning.

(…)

To this, Mrs. Bingo’s reply was long and eloquent and touched on the fact that in her last term at St. Adela’s a girl named Simpson had told her (Mrs. Bingo) that a girl named Waddesley had told her (the Simpson) that the Pyke, while pretending to be a friend of hers (Mrs. Bingo’s), had told her (the Waddesley) that she (the Bingo) couldn’t eat strawberries and cream without coming out in spots, and, in addition, had spoken in the most catty manner about the shape of her nose. It could all have been condensed, however, into the words “Right ho”.

 

P.G. Wodehouse (15 oktober 1881 – 14 februari 1975)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 15e oktober ook mijn vorige blog van vandaag.