Adrienne Rich, Paul Gellings, Friedrich Rückert, Jakob van Hoddis, Juan Rulfo

 

De Amerikaanse dichteres Adrienne Rich werd 16 mei 1929 geboren te Baltimore. Zie ook alle tags voor Adrienne Rich op dit blog.

 

Cartographies of Silence

1.
A conversation begins
with a lie. and each

speaker of the so-called common language feels
the ice-floe split, the drift apart

as if powerless, as if up against
a force of nature

A poem can being
with a lie. And be torn up.

A conversation has other laws
recharges itself with its own

false energy, Cannot be torn
up. Infiltrates our blood. Repeats itself.

Inscribes with its unreturning stylus
the isolation it denies.

2.
The classical music station
playing hour upon hour in the apartment

the picking up and picking up
and again picking up the telephone

The syllables uttering
the old script over and over

The loneliness of the liar
living in the formal network of the lie

twisting the dials to drown the terror
beneath the unsaid word

3.
The technology of silence
The rituals, etiquette

the blurring of terms
silence not absence

of words or music or even
raw sounds

Silence can be a plan
rigorously executed

the blueprint of a life

It is a presence
it has a history a form

Do not confuse it
with any kind of absence

 

 
Adrienne Rich (16 mei 1929 – 27 maart 2012)

 

De Nederlandse dichter en vertaler Paul Johann Gellings werd geboren in Amsterdam op 16 mei 1953. Zie ook alle tags voor Paul Gellings op dit blog.

 

Verborgen kamers

Ik hou van pleintjes onder bladerdaken
naamloos en driehoekig uit een straat geknipt
je loopt er zo voorbij, alleen ik niet

altijd schemerig en louter bewoond
door geesten en hun flessen in
een walm van pis en slechte wijn

misschien zijn het wel wormgaten
naar de hel en is dat wat me zo
aantrekt: als toerist op doorreis

in het duister en dan gauw terug naar huis
met toch onveranderlijk een diep verlangen
naar deze pleintjes onder bladerdaken  

waar nog altijd iets als uit een ander leven
in verborgen kamers lijkt te wachten

of alleen de donkergroene schaduw ervan

 

 

Spoken van Rembrandt

Glans en daglicht langzaamaan geoxideerd
tot avond met een ander, dieper perspectief
in de alkoven thuis had men elkander lief
en bij de hoeren werd het vlees geëerd

in gezelschap van het vroeg gestorven kind
in ons ontwaken wij nog steeds om twaalf uur
nu er op uit! het feest is slechts van korte duur!
gelukkig kent onze kapitein de route blind

men hoort de lansen op de Kloveniersburgwal
men ziet de vlammen op de toortsen trillen
en kijk, daar is de Dam, het Damrak al

dan verstrakken wij weer wanneer in de prille
zon de vensters hier opeens gaan zinderen
en wij alleen nog leven in het oog van kinderen

 

 
Paul Gellings (Amsterdam, 16 mei 1953)

 

 

De Duitse dichter Johann Michael Friedrich Rückert werd geboren in Schweinfurt op 16 mei 1788. Zie ook alle tags voor Friedrich Rückert op dit blog.

Uit: Kindertotenlieder

 

Meine Klagen sollen lieblich wallen

Meine Klagen sollen lieblich wallen,
Den Kristallen gleich im Frühlingsbache,
Die mit Ache hüpfen auf am Strande,
Wo vom Rande sich zwei Blumen neigen
Und mit Schweigen sich im heiterblauen
Spiegel schauen, aber, eingeladen
Sich zu baden, scheu zurück sich biegen,
Und sich schmiegen, alsob sie sich schämen;
Doch mit Grämen trüben ihren hellen
Blick die Wellen, die vorüber müßen,
Schmerzlich grüßen sie im Weitereilen,
Möchten weilen, müßen doch entjagen.

Meine Klagen sollen lieblich wanken,
Wie die Ranken sich am Boden dehnen,
Auf sich sehnen nach der Lebensflamme,
Nach dem Stamme, der zum Himmel steiget,
Der sich neiget, wenn ihn rühren linde
Frühlingswinde, doch die stolzen Glieder
Hebt er wieder, ohne sich der armen
Zu erbarmen, die umsonst sich mühen
Aufzublühen, jede Luft benützen,
Falsche Stützen, die sie nur erheben,
Um mit Beben fallen sie zu lassen
Auf den nassen Grund, wo sie verzagen.

Meine Klagen sollen lieblich stöhnen
Gleich den Tönen holder Nachtigallen,
Die vor allen, Rose, dich zu lieben
Sind getrieben, und die Blumenschaaren
Nicht gewahren, die zu den Gesängen
Rings sich drängen, doch nur dir zum Preise
Tönt die Weise: Ros’ im Brautgemache
Wach’, erwache! Tritt vom Duft der Träume
In die Räume, daß die rauhe Erde
Lieblich werde, daß des Todes Bleiche
Schamroth weiche, wenn mit Brautgesange
Dir die Wange röthet unser Schlagen.

 

Uit: Geharnischte Sonnette

XI.
Vom Himmel laut ruft Nemesis Urania:
Auf, denn heut soll die Löwenjagt beginnen;
Das Frührot blutet! Auf, ihr Jägerinnen,
Auf, erste Schützin meines Hains, Germania!
 
Auf, Russia! auf, Borussia!, auf Hispania!
Doch nein, euch ruf ich nicht, ihr steht schon drinnen;
Du Austria, schau nicht müßig von den Zinnen!
Was säumst du Suecia? was entweichst du Dania?
 
Auf, Jägerinnen, in vereintem Heere!
Der Löw’, der meine Heerden frißt, soll bluten;
Mischt euer Feldgeschrei, mischt eure Speere!
 
Fortgeißeln sollen heut ihn eure Ruten
Vom festen Land, und will er fliehn zum Meere,
So treff’ ihn Albions Dreizack aus den Fluten!

 

 
Friedrich Rückert (16 mei 1788 – 31 januari 1866)
Erlangen: Het graf van Rückerts kinderen Ernst en Louise die op jonge leeftijd stierven aan roodvonk

 

 

De Duitse dichter Jakob van Hoddis (pseudoniem van Hans Davidsohn) werd geboren in Berlijn op 16 mei 1887. Zie ook alle tags voor Jakob von Hoddis op dit blog.

 

Die Himmelsschlange

Sonne glüht und Nächte schweigen,
Aus den hellen Fenstern steigen
Die Gespenster,
Unzucht treibend
In der Luft.
Und die Stadt
Verhüllt der Duft
Ihrer Schnapsgesichter.

»Laßt uns durch die großen Hallen
Der betörten Himmel wallen;
Denn der Mond ist doch schon fern.
Es verglomm der Grimm der Sterne.
Ist es Funkel, ist es dunkel,
Ist es Sang, Gebet, Gemunkel,
Sind’s Paläste oder Plunder?
Schweigt, wir sind im Reich der Wunder.«

Hunderttausend Heere ziehen
Durch die Wolkenplane.
Hunderttausend Freunde fliehen
Vor der Wolken Karawane.
Ach, dem Denker wird es übel,
Der das Heut’ bedenken soll.
Steckt ihn in den Wasserkübel.
Er ist toll.

Die Wolken winden sich wie Leinentuch,
Im Himmel spür’ ich gräßliche Exzesse.
Die Engel fürchten sich vor Gottes Fluch
Und haben Zigaretten in der Fresse.

Denn Luzifer ist heute eingeladen
Und geht mit einem sicherlich zu Bett.
Durch sieben Himmel zieht in dicken Schwaden
Dampf von Tabak und Armesünder-Fett.

 

 
Jakob van Hoddis (16 mei 1887 – mei/juni ? 1942)
Portret in het archief van het Deutsche Historische Museum

 

 

De Mexicaanse schrijver Juan Rulfo werd geboren op 16 mei 1917 in Sayula. Zie ook alle tags voor Juan Rulfo op dit blog.

Uit: No Dogs Bark (Vertaald door George D. Schade)

“Are you crying, Ignacio? The memory of your mother makes you cry, doesn’t it? But you never did anything for her. You always repaid us badly. Somehow your body got filled with evil instead of affection. And now you see? They’ve wounded it. What happened to your friends? They were all killed. Only they didn’t have anybody. They might well have said: ‘We have nobody to be concerned about.’ But you, Ignacio?”
At last, the town. He saw roofs shining in the moonlight. He felt his son’s weight crushing him as the back of his knees buckled in a final effort. When he reached the first dwelling, he leaned against the wall by the sidewalk. He slipped the body off, dangling, as if it had been wrenched from him.
With difficulty he unpried his son’s fingers from around his neck. When he was free, he heard the dogs barking everywhere. “And you didn’t hear them, Ignacio?” he said. “You didn’t even help me listen.”

 

 
Juan Rulfo (16 mei 1917 – 8 januari 1986)
Borstbeeld in Mexico-Stad 

 

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 16e mei ook mijn vorige blog van vandaag.