De Duitse schrijver Alfred Wellm werd geboren op 22 augustus 1927 in Neukrug/Elbing als zoon van een visser. Vanaf 1941 bezocht hij een lerarenopleidingscentrum in Mehlsack. In januari 1945 werd hij opgeroepen voor de Wehrmacht, maar nam om gezondheidsredenen niet meer deel aan gevechtshandelingen. Na de laatste fase van de oorlog in Zuidwest-Duitsland te hebben doorgebracht keerde Wellm terug naar zijn vader in Falkensee. Hij bezocht een school voor nieuwe leraren en werkte vanaf 1946 tot 1962 in verschillende plaatsen in het onderwijs, als directeur van een middelbare school en als onderwijsinspecteur. Sinds 1963 werkte hij als freelance schrijver in Groß-Menow bij Fürstenberg, later in Lohmen bij Güstrow. Alfred Wellm schreef romans, kinder- en jeugdboeken en draaiboeken. In de DDR werd hij zeer gewaardeerd als kinderboekschrijver. Hij werd bekend door zijn boek “Pause für Wanzka oder die Reise nach Descansar” (1968), en door de autobiografische roman “Pugowitza oder Die silberne Schlüsseluhr“ (1975). De laatste bevat een indringende beschrijving van de ontsnapping uit Oost-Duitsland in 1945. Alfred Wellm was lid van de Duitse Schrijversbond, de Duitse Academie van Beeldende Kunsten (sinds 1978) van PEN International Center van de DDR en sinds 1998 van PEN International Center Duitsland. Hij ontving onder andere in 1959 en 1969 de Fritz Reuter-prijs van het district Schwerin, in 1969 de Heinrich Mann-prijs en in 1976 een nationale prijs van de DDR.
Uit:Pugowitza oder Die silberne Schlüsseluhr
“Nein, dachte Komarek, du gehst nicht aus Dubrowka.
Der alte Mann stand bei seinem Schuppen und dachte immer diesen einen Satz, daß er nicht aus Dubrowka gehen werde. Er lauschte auf den fernen unheimlichen Donner. Manchmal schwoll der Donner an, und der Wald um ihn herum erbebte. Das ist in der Selbongener Heide, sagte der alte Mann zu sich, sie sind jetzt südlich von Selbongen.
Dann geht er in den Schuppen. Er legt Holz in den runden Ofen und zündet ein Feuer an.
Er, dieser sonderbare alte Mann, hat immer mit der Einsamkeit gelebt, jetzt denkt er: Ach, gäbe es doch einen Menschen, mit dem du dich beraten könntest! Gewiß, es gab einige Menschen, mit denen er sich ausgesprochen gut verstanden hatte. Sie wohnten hier und dort in den Dörfern Masurens. Er hatte bei ihnen Unterkunft gefunden, wenn es sich ergab, er hatte zu jeder Stunde zu ihnen kommen können. Aber er hatte keine ständige Berührung zu ihnen unterhalten, manchmal waren Jahre vergangen, dann erst hatte es sich ergeben, und er hatte bei ihnen eingesehen.
Der Alte ist nicht untätig. Er geht in seiner Hütte um und her. Er nimmt ein Dutzend Reusenbügel, er überprüft und hängt die Bügel wieder an den Nagel.
Er tritt abermals vor die Türe. Steht da und horcht.
Von seinem Schuppen aus kann er fünf Dächer sehen. Einen Hügel. Ein paar Gartenzäune. Dicht bei seiner Hütte stehen zwei uralte Kiefern, die der Mann sehr mag.
Er geht hinab ins Dorf, in dieses müde Dorf. Aber die Häuser beherbergen seit zwei Tagen keinen Menschen mehr. Er geht, dreht sich und ist allein.”
Alfred Wellm (22 augustus 1927 – 17 december 2001)