Christus geneest een melaatse door Jean-Marie Melchior Doze, 1864
Am dritten Sonntage nach Heilige Drei Könige
Ev.: Vom Aussätzigen und Hauptmann.
»Geh hin und dir gescheh’ wie du geglaubt!«
Ja, wer da glaubt, dem wird sein Heil geschehen;
Was aber ihm, dem in verborgnen Wehen
Das Leben hat sein Heiliges geraubt?
Herr, sprich ein Wort, so wird dein Knecht gesund!
Herr, sprich das Wort, ich kann ja nichts als wollen;
Die Liebe kann das Herz dir freudig zollen,
Der Glaube wird ja nur als Gnade kund!
Wie kömmt es, da ich dich am Abend rief,
Da ich am Morgen ausging dich zu finden,
Daß du in Lauheit und des Zweifels Sünden
Mich sinken ließest, tiefer stets und rief.
Ist nicht mein Ruf in meiner höchsten Not
Zu dir empor geschollen aus der Tiefe?
Und war es nicht, als ob ich Felsen riefe,
Indes mein Auge stets von Tränen rot?
Verzeih, o Herr, was die Bedrängnis spricht,
Ich habe dich doch oft und süß empfunden,
Ich war ja eins mit dir zu ganzen Stunden,
Und in der Not gedacht’ ich dessen nicht!
Und ist mir nun, als sei ich ganz allein
Von deinem weiten Gnadenmahl verloren,
Der ausgesperrte Bettler vor den Toren:
O Gott! die Schuld ist doch gewißlich mein!
Fühlt’ ich in Demut, wie ich nimmer wert,
Daß ich dein Wort in meinem Geist empfangen,
Daß meine Seufzer an dein Ohr gelangen,
Daß meine Seele dich erkennt und ehrt?
Mein Herr, gedenke meiner Sünden nicht,
Wie oft hab’ ich auf selbstgewähltem Pfade
Geschrien im Dunkel, Gott, um deine Gnade,
Wie um ein Recht, und wie um eine Pflicht!
O hätt’ ich ihre Gaben nicht versäumt!
Hätt’ ich sie nicht zertreten, und verachtet!
Ich stände nicht so grauenvoll umnachtet,
Daß das entflohne Licht mir wie geträumt!
Wie oft ist nicht, noch eh die Tat geschah,
Die als Gedanke lüstern mich umflogen,
In milder Warnung still vorbeigezogen
Dein Name mir, dein Bild auf Golgatha!
Und wenn ich nun mich frevelnd abgewandt,
Die Sünde die ich klar erkannt begangen,
Wie hast du dann in reuigem Verlangen
Nicht oft in meiner Seele nachgebrannt!
Ach, viel und schwere Sünden übt’ ich schon,
Noch mehr der Fehle, klein in ihren Namen,
Doch groß in der Verderbnis tiefstem Samen,
Taub für des jammernden Gewissens Ton.
Nun ist mir endlich alles Licht dahin!
Und öfters deine Stimme ganz verschollen,
Doch wirf mich, o du siehst ich kann noch wollen,
Nicht zu den Toten weil ich lebend bin!
Mein Jesu, sieh, ich bin zu Tode wund,
Und kann in der Zerrüttung nicht gesunden,
Mein Jesu, denk an deine bittern Wunden,
Und sprich ein Wort, so wird dein Knecht gesund!
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)
De kapel van Burg Hülshoff, de geboorteplaats van Annette von Droste-Hülshoff
Zie voor de schrijvers van de 21e januari ook mijn vorige blog van vandaag.