Andreas Altmann, Max Eastman, Daniel Mursa, Markus Seidel, Jacob Grimm

De Duitse dichter en schrijver Andreas Altmann werd geboren in Hainichen (Sachsen) op 4 januari 1963. Zie ook alle tags voor Andreas Altmann op dit blog. Zie ook mijn blog van 8 juni 2009.

 

grenz wald

du blickst der grenze durch die augen. streu
siedlung, die verwesende haut der häuser.
du in den zimmern als kind. dahinter wege,
die sich um die blicke schnüren. magen
beschwerden vom kleiner werden. der wald
mit den schüssen auf dich gerichtet.

der vater müde vom schweigen. die mutter
müde vom schweigen. kein wort,
das zurück führt. sie kehren nicht heim
bis zum tod, der einen augenblick über
die zeit reicht. die grenze beginnt
in den augen davor. soldaten, papiere, ich

bin zu fuß mit den augen des vaters,
der meine hand fester drückt, und die perlen
auf mutters wimpern, die ich aufheb in leeren
zigarrenkartons und die beschlagen
bei jedem öffnen unter dem bett. im wald
sind gewehre vergraben, hat mir einer erzählt

ohne namen, seitdem sind die bäume
in den himmel geschossen, der hier verschwand.
ich achte nur auf den weg, daß ich heraus
find, bevor der abend sich aufstellt.
nur wenn ich allein bin im zimmer, schlaf ich
mit licht ein, das sich zerstreut.

 

 
Andreas Altmann (Hainichen, 4 januari 1963)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Max Forrester Eastman werd geboren op 4 januari 1883 in Canandaigua, N.Y. Zie ook alle tags voor Max Eastman op dit blog.

 

The Lonely Bather

Loose-veneid and languid as the yellow mist
That swoons along the river in the sun,
Your flesh of passion pale and amber-kissed
With years of heat that through your veins have run,

You lie with aching memories of love
Alone and naked by the weeping tree,
And indolent with inward longing move
Your slim and sallow limbs despondently.

If love came warm and burning to your dream,
And filled you all your avid veins require,
You would lie sadly still beside the stream,
Sobbing in torture of that vivid fire;

The same low sky would weave its fading blue,
The river still exhale its misty rain,
The willow trail its waving over you,
Your longing only quickened into pain.

Bed your desire among the pressing grasses;
Lonely lie, and let your thirsting breasts
Lie on you, lonely, till the fever passes,
Till the undulation of your longing rests.

 

Hours

Hours when I love you, are like tranquil pools,
The liquid jewels of the forest, where
The hunted runner dips his hand, and cools
His fevered ankles, and the ferny air
Comes blowing softly on his heaving breast,
Hinting the sacred mystery of rest.

 

 
Max Eastman (4 januari 1883 – 25 maart 1969)
In 1915

 

De Duitse toneelschrijver Daniel Mursa werd geboren op 4 januari 1979 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Daniel Mursa op dit blog.

Uit: Fieberwelten

Tanja
Ich konnte nicht schlafen Gestern
Strik
Ich bin noch müde. Ich bin aufgewacht.
Mitten in der Nacht.
Jemand hat Steine in den Fluß gekippt.
Das heißt: mir war als schütte jemand Steine in den Fluß.
Und als das nicht aufhörte, da bin ich ans Fenster gegangen
Und draußen war ein Schwarm kleiner
schwarzer Fliegen,
die sich von einem toten Tier erhoben.
Einem Vogel glaube ich.
Und da wußte ich,
daß das Geräusch keine Steine waren,
sondern das Summen von den Fliegen
im Flug über dem Vogel.
Strik

Und später in der Nacht hörte ich einen Hund
Der unten am Fluß Knochen zerbeißt
Dachte ich
Wirklich
Und dann saß ich wieder senkrecht im Bett
Und stand auf“

 

 
Daniel Mursa (Hamburg, 4 januari 1979)
Hamburg in Kersttijd

 

De Duitse schrijver Markus Seidel werd geboren op 4 januari 1969 in Wilhelmshaven. Zie ook alle tags voor Markus Seidel op dit blog.

Uit: Hasen, die Haken schlagen

“Es war viertel vor zehn am Sonntagabend, der Abspann des Tatort lief. Eben hatte ich das Rotweinglas umgestoßen, das neben dem Sofa auf dem Fußboden stand, als das Telefon klingelte. Ich kümmerte mich nicht darum, ging rasch in die Küche auf schwankenden Beinen, holte einen Schwamm und wischte den Wein damit auf. Das Glas war zerbrochen. Prompt schnitt ich mich an einer der Scherben. Mein Zeigefinger blutete. Jetzt musste ich also auch das Blut fortwischen. Ich war müde und etwas betrunken. Deshalb das umgeworfene Glas. Deshalb der Schnitt in den Finger. Sonst passierte mir so etwas nicht. In der Nacht zuvor hatte ich bis halb drei morgens im Internet recherchiert. Seit kurzem nämlich saß ich an einem größeren Artikel über einen amerikanischen Journalisten und Schriftsteller, dessen Name mir bislang völlig unbekannt gewesen war und der sich vor ein paar Jahren mittels Kopfschuss das Leben genommen hatte. Ich beabsichtigte, für die Tageszeitung, für die ich schrieb, eine längeren Beitrag zu verfassen. Damit wollte ich gewissermaßen meinen journalistischen Durchbruch einleiten. Allmählich wurde es Zeit, dass sich etwas tat in meiner Karriere. Es sollte ein langer, wichtiger Beitrag werden für die übernächste Wochenendausgabe. Ich musste also sauber recherchieren. Diesmal musste alles wasserdicht sein. Wasserdicht und vor allem geistreich. Je mehr ich über Hunter S. Thompson in Erfahrung brachte, desto mehr zog er mich in den Bann. Seine Methode der Vermengung von Tatsachen und Fantasie fand ich großartig. Sein Selbstmord hingegen war für mich eine einzige Überraschung und eigentlich kaum zu glauben. Es wollte mir einfach nicht in den Sinn, weshalb der Bursche sich selbst zur Strecke gebracht hatte. Und genau hier lag der Schlüssel zu meinem Artikel: Er sollte unter anderem eine Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Künstlertum und Suizid darstellen. Denn natürlich war Thompson kein Einzelfall, was den Selbstmord unter Künstlern – Schriftstellern, Malern, Komponisten, Philosophen und so weiter – betraf. Immer schon hatte es eine Vielzahl von Selbstmördern unter ihnen gegeben. Eine befreundete Psychologin hatte ich bereits auf diese Verbindung angesprochen. In Kürze erwartete ich ihre Ergebnisse zu diesem Thema. Als Dank, so hatte ich es mir gedacht, würde ich sie zum Essen ins Restaurant einladen. Oder ich kochte einfach selbst. Frauen mögen Männer, die kochen können, dachte ich. Ich konnte es nicht.”

 

 
Markus Seidel (Wilhelmshaven, 4 januari 1969)
Cover

 

De Duitse jurist, taal- en letterkundige Jacob Ludwig Karl Grimm werd geboren in Hanau op 4 januari 1785. Zie ook alle tags voor Jacob Grimm op dit blog.

Uit: Der alte Sultan (Kinder- und Hausmärchen)

„Ein Bauer hatte einen getreuen Hund, der war alt, und konnte nichts mehr fest packen. Da sagte der Bauer zu seiner Frau: »ich will den alten Sultan todtschießen, er ist uns doch zu nichts mehr Nutz,« die Frau aber antwortete: »thu das nicht und laß das treue Thier das Gnadenbrod essen, es hat uns so lange Jahre gedient.« Der Mann sagte: »du bist nicht recht gescheidt, was fangen wir mit ihm an, er hat keinen Zahn mehr im Maul, und es fürchtet sich kein Dieb mehr vor ihm; hat er uns gedient, so hat ers des Hungers wegen gethan, und weil er hier gutes Fressen kriegte; morgen ist sein letzter Tag, dabei bleibts.« Der Hund hatte alles, was Mann und Frau zusammen gesprochen, mit angehört, nun hatte er einen guten Freund, das war der Wolf, zu dem ging er Abends hinaus und klagte ihm sein Leiden und daß sein Herr ihn Morgen todtschießen wolle. »Mach dir keine Sorgen, sagte der Wolf, ich will dir einen guten Anschlag geben: Morgen früh geht dein Herr mit seiner Frau hinaus ins Heu, da nehmen sie auch ihr kleines Kind mit, bei der Arbeit legen sie das draußen hinter die Hecke, da leg du dich daneben, als wenn du es bewachen und da ruhen wolltest; alsdann will ich kommen und das Kind wegnehmen, und du mußt mir nachspringen, was du kannst, und mir es abjagen, dann werden sie glauben, du habest ihr Kind errettet, dadurch wirst du in völlige Gnade kommen und sie werden dirs an nichts fehlen lassen dein Lebelang.« Das gefiel dem Hund gut und ward, wie es verabredet war, ausgeführt; der Wolf lief ein Stück Wegs, und als ihn der Hund eingeholt hatte, ließ er das Kind fallen, und der Hund trug es seinem Herrn zurück.“

 

 
Jacob Grimm (4 januari 1785 – 20 september 1863)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 4e januari ook mijn vorige blog van vandaag.