Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Lou Andreas-Salomé, Sabahattin Ali, Friedrich de la Motte-Fouqué, John Hennessy

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook alle tags voor Barbara Honigmann op dit blog.

Uit: Roman von einem Kinde

„Einmal möchte ich eine Feder in der Hand halten oder eine goldene Kugel, mit der ich mich und Dich berühren muß, und dann würden wir erlöst sein. Oder ein Losungswort, aber keiner weiß das Wort. Einer vielleicht, aber man muß ihn erst finden, und muß den Weg erst finden und nein, keiner weiß es.
Nur manchmal, wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, mit Leuten, die ich eigentlich gar nicht kenne, auf der Straße oder im Gemüseladen, und wir sprechen erst über das Einkaufen und dann kommen wir auf das und jenes und sie erzählen etwas von ihrer Familie, da ist manchmal so ein Moment, plötzlich, ich weiß nicnt woher, fühle ich mich so leicht, so erleichtert, und ich hoffe, ich könnte ihnen etwas ablauschen. Denn dann scheint es mir nicht mehr, als ob keiner was weiß, sondern nur, als ob ich allein nichts weiß. Sie wissen vielleicht alles, und alles ist ganz einfach, nur ich weiß es nicht, aber von ihnen kann ich es vielleicht erfahren. Es ist ja auch manchmal so ein Gefühl, wenn man abends in die hellen Fenster vom gegenüberliegenden Haus sieht oder in den Straßen zwischen Gärten und Häusern in einer fremden Gegend spaziert. Da ist alles so friedlich und glücklich in sich abgeschlossen, und ich werde dann ganz sehnsüchtig und denke, da, dort, hinter diesem Fenster, in diesem Haus, da wissen sie, wie alles gehen muß. Und ich möchte hingehen und anklopfen und fragen, ob ich reinkommen und ob ich auch dort wohnen darf, und dann möchte ich immer mit diesen Menschen zusammenbleiben.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

 

De Duitse schrijver en dichter Detlev Meyer werd geboren op 12 februari 1950 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Detlev Meyer op dit blog.

Gemeinsam ein Liebesgedicht aufsagen

Ich bin du
   Du bist ich

Ich bist du
   Du bin ich

Ich bist ich
   Du bin du

Ich bin ich
   Du bist du

So
und nun
laß es uns
noch einmal
versuchen

 

Kollekte

Einige lebende Künstler,
deren Namen mir entfallen sind,
haben eine tödliche Krankheit,
die ich mir nicht merken kann.

Tag für Tag springen sie dem Tod von
der Schippe, entreißen dem Sensenmann
die Hippe und vertreiben Bruder Hein.

Hut ab!

Tag für Tag lassen sie sich dabei
fotografieren, filmen und befragen.

Hut ab! Und rumgehen lassen.

 
Detlev Meyer (12 februari 1950 – 30 oktober 1999)

 

De Russisch-Duitse dichteres en schrijfster Lou Andreas-Salomé werd geboren op 12 februari 1861 in Sint Petersburg. Zie ook alle tags voor Lou Andreas-Salomé op dit blog.

Uit: Aus fremder Seele

„Der junge Mensch unterdrückte ein Gähnen.
»Wer ist denn der Täufling?« fragte er leise seine hübsche Nachbarin, aus Interesse für sie, nicht für das Kind.
»Ein gar armer Wurm«, entgegnete sie flüsternd, »ein Urenkelchen von der steinalten, gebückten Frau, die gleich vorn sitzt. Das ist die Rieke, – eine der Aeltesten bei uns.
Alle ihre Kinder hat sie verloren, und ihre Enkelin, was die Mutter vom Kinde ist, liegt auch schwer krank.«
»Daher wohl die vielen Menschen bei dieser Taufe«, bemerkte ihr Nachbar.
Sie schüttelte den Kopf.
»Nicht daher. Sondern weil ihre Enkelin, die Kathrine mit Schimpf und Schande aus ihrem Stadtdienst gejagt worden ist, – weil sie das Kind bekam. Sie diente bei einem Geistlichen. Und nun will jeder hören, wie gut dagegen unser Himmelspastor der alten Rieke zuspricht.«
»Wer –?«
Sie sah ihn erstaunt an.
»Unser Himmelspastor. Anders heißt er hier nicht.«
Der junge Mensch blickte nach der schmächtigen, in den Schultern ein wenig gebückten Gestalt des Predigers. Der obere Teil des Kopfes, schon seit langem kahl, wurde von der blassen Oktobersonne beleuchtet, die durch die Bogenfenster schien. Ungewöhnlich schön war die Stirn, und eine kräftig ansetzende, leicht gebogene Nase gab dem Profil etwas Energisches.
Er kannte den Pastor Theodor Arnsfeldt nur ganz flüchtig, obschon dessen Adoptivsohn Kurt sein Freund war. Aber dieser hatte ihn meistens in der Stadt aufgesucht, und war dann ein ganzes Jahr fort gewesen, in einer Genfer Erziehungsanstalt. Erst heute morgen war Kurt von dort zurückgekommen, – unerwartet, ein paar Tage zu früh, und soeben erst hatte er den Heimgekehrten von der Stadt zu Fuß hierher begleitet.“

 
Lou Andreas-Salomé (12 februari 1861 – 5 februari 1937)
Hier met Rainer Maria Rilke (links)

 

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Zie ook alle tags voor Sabahattin Ali op dit blog.

Uit: The Madonna in the Fur Coat

“Other visitors were pushing past me but I couldn’t move. What was it about the portrait? It’s hard to describe. The woman’s expression was a bizarre mix of wild savagery but at the same time it was aloof and emanated extraordinary strength, a blend of elements I had never seen in a woman’s face before. However, it was simultaneously familiar, as if we had once known each other. That pale complexion with those dark eyes beneath black eyebrows and ringed with chestnut hair; even more importantly that expression combining innocence and determination, infinite melancholy and charismatic personality, such a face could never be foreign to me. I knew her from the books I’d first read when I was seven and from the dream worlds I’d imagined when I was five. There was an element of Halid Ziya’s Nihal, Vecihi Bey’s Mehcure, Chavalier Büridan’s lover, it was even reminiscent of the Cleopatra I’d gleaned from history books and a mental image of Mohammad’s mother Amine Hatun conjured up by the ethereal chant of the mevlit.
She was a mix of all my fantasy women. Framed in a coat of wild cat skins, buried in shadows, arose a pale thin neck topped by an elliptical human face. Her black eyes were cast downwards as if deep in enigmatic thought, searching for something but aware that it was all in vain. Although there was disappointment, it was tinged with a resigned acceptance as if saying,“Yes, I shall not find what I’m looking for. But, who cares?”

 
Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

 

De Duitse schrijver Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte-Fouqué werd geboren in Brandenburg an der Havel op 12 februari 1777. Zie ook alle tags voor Friedrich de la Motte-Fouqué op dit blog.

Uit:Die wunderbaren Begebenheiten des Grafen Alethes von Lindenstein

“In der trüben Zeit, wo durch Gottes damals unerforschlichen, jetzt aber wohl Allen, die Augen haben, klargewordnen Rathschluß ein dumpfzerdrückendes Band über unserm deutschen Vaterlande lag, und es mir beinahe vorkam, als seye für Männer von gesetzlichem Sinn die Bahn zu ächten Thaten durch ehrne Riegel verschlossen, – in der Zeit, wo ich die Lust und das Vertrauen für das Erdenleben nur durch die Aussicht auf beglücktere Nachkommen zu erhalten wußte, – in Mitten all dieses ängstigenden Leidens geschah es, daß ich die vorliegende Geschichte zu schreiben begann. Ich that es nicht eben für ein Publikum, ich müßte denn allenfalls das ganz kleine darunter verstehen, dem ich alle Abende etwas vorzulesen pflegte, bald von mir gedichtet, bald von Andern. Diese befreundeten Menschen sollten denn allenfalls auch den Alethes hören, und sich daran ergötzen, aber eigentlich strömte ich ihn hin, um dem Andrange des wildverstörten, bald klagenden, bald sehnenden, bald zürnenden Herzens irgend ein Genüge zu thun.
Da begannen denn nach und nach solche Zeichen der Zeit innerlich und äußerlich merkbar zu werden, daß auch ich auf ganz andre Gedanken und Bestrebungen gerieth. Die ersten drei Bücher des Alethes waren geschrieben. Ich ließ ihn liegen, und schenkte die Handschrift einem Freunde, und verordnete in meinem letzten Willen, dies Fragment solle nie gedruckt werden dürfen.
Jetzt, im Jahr 1816, kam auf einer heitern Reise mir die Kunde zu, Alethes habe in all seiner Verlassenheit sich Freunde und Freundinnen gewonnen, und zwar Freunde und Freundinnen, wie man sie sich nicht eben alle Tage zu gewinnen pflegt. Da ging er mir wieder in aller frühern Vertraulichkeit und Liebe auf; das zweite Buch des zweiten Theiles stand als Beendung des Ganzen noch immer klar und hell, obwohl kein Wort davon aufgeschrieben war, vor meinem Innern, ja wohl noch klarer und heller, als vordem, denn da der Mensch immer nur vorwärts oder rückwärts geht, und ich durch Gottes Gnade in der ganzen Zwischenzeit nicht rückwärts gekommen war, sah ich Vieles aus unendlich besseren Standpunkten, als sonst.“

 
Friedrich de la Motte-Fouqué (12 februari 1777 – 23 januari 1843)
Brandenburg an der Havel, Steintorturm

 

Onafhankelijk van geboortedata:

De Amerikaanse dichter John Hennessy werd geboren in 1965 in Philadelphia. Zie ook alle tags voor John Hennessy op dit blog.Zie ook alle tags voor John Hennessy op dit blog.

In the Drink
He would have gone to Hell ageine, and earnest sute did make: But Charon would not suffer him to passe the Stygian lake. —Ovid, Metamorphoses (Tr. by Arthur Golding)

Never mind phantom forms, the Keaton-crash
that dumped us in that sea-fed swamp,
the Dutch kill, Latin nihil, thing without
opposite—attend instead the transcendent,

the flying, for god’s sake, what we saw
the moment before we thwocked overboard:  
a heron stutter-flapped and lifted off,
clumsy as a wind-mauled tarp at first,

but couth beyond sublime once clear
of cattail punks and saltgrass tips,  
the overturned rowboat’s rusted hull.  
Or the cormorant that plunked and dipped,  

rose flipping fish from beak to tongue  
and down its neck, water beading on its head.
But the crown that really pleased the crowd
my maiden voyage was iridescent green,  

brilliantined, a merganser’s spiky coxcomb.
He swam right by, chasing red herrings
and cackling so happily I had to pull
a feather from his cap. And so I surfaced

solo. I tell myself, I only launch the bark,  
I never book the seats. I didn’t stop
to spin the prop or wipe the rail, just tipped  
the motor up and paddle-poled, bottom-

stirred. Rousted horseshoe crabs, sleeping  
ducks, cranky grebes, slapped along
the little waves, the seeping tide, lonelier, sure,
indignant, too—what better lover

has plucked and boasted, over what better lyre?
An open boat: it’s company, not coin, I want.  
I’ll tune the wake to silence, court grace, make change—
still trading on the laughs I’ve jerry-rigged.

 
John Hennessy (Philadelphia, 1965)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 12e februari ook mijn blog van 12 februari 2012 deel 1 en eveneens deel 2 en ook deel 3.