Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Mariana Leky, Lou Andreas-Salomé, Sabahattin Ali, Friedrich de la Motte-Fouqué, Janwillem van de Wetering, Joachim Meyerhoff, John Hennessy

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook alle tags voor Barbara Honigmann op dit blog.

Uit: Das überirdische Licht

„Aber wie! Vielleicht ist sie eine Berühmtheit, vielleicht ist sie bloß die weiße Pudelqueen von der Charles Street. Vielleicht sieht sie auch nur aus wie eine Frau. Wer weiß, wie sie sich selbst nennt. Wir sind ja hier nicht weit von der legendären Christopher Street, in deren Nähe, in der Bethune Street, sich übrigens auch die Synagoge Simchat Tora für schwule, lesbische, bi- und transsexuelle Juden eingerichtet hat. Der Gedanke, daß dieses heimelige Village mit seinen Häuschen und Vorgärtchen die Heimat der amerikanischen Bohème und von diesem Dorf alle Queer-Kultur der Welt ausgegangen ist, wirkt erheiternd, ja paradox. Ich muß zugeben, daß es in manchen Schaufenstern tatsächlich Dinge zu sehen gibt, von denen ich nicht einmal genau weiß, wie herum man sie sich anschaut und wozu und an welchen Körperstellen sie etwa benutzt werden, so daß ich noch nicht einmal zu erröten brauche, weil mein Interesse rein technisch bleibt. Direkt daneben ist wieder eine ganz altbackene Drogerie, die lauter Krimskrams verkauft, wie ich ihn zum letzten Mal in meiner Kindheit in Ost-Berlin gesehen habe. Dann eine Galerie. Der marokkanische Fotograf, der darin ausstellt, bittet mich, ihn nach Paris weiterzuempfehlen. Dort würde es doch sicher auch eine synagogue connection geben, wie er das nennt. Davon weiß ich nichts, und warum sagt er mir das.
Auf die Frage Where do you come from, damit von Anfang an soviel Klarheit wie möglich geschaffen ist und vielleicht auch aus einer Art Bekenntnissucht, antworte ich in aller Aufrichtigkeit: I come from France, but I am a German Jew. Die Formelhaftigkeit, in der meine Existenz so ihren Ausdruck findet, beglückt mich. Und sogar in New York bleiben diese Zuordnungen mein magische Dreieck. Fast jeden Tag gehe ich im Deutschen Haus vorbei und lasse mich von Kathrin und Kathrina, die dort angestellt sind, um die deutsche Sprache und Kultur in Amerika zu verbreiten, betreuen, oder ich drucke mir etwas aus oder nehme mir eine deutsche Zeitung mit und halte die beiden von ihrer wichtigen Mission ab. Nebenbei tauschen wir unsere Beobachtungen über Amerika im allgemeinen und New York im besonderen aus, über Schwierigkeiten und Auffälligkeiten des Alltags und der Sprache, und dazu geben Kathrina und ich aus der Höhe unserer erwachsenen Kinder Kathrin Ratschläge für ihre erste Schwangerschaft und alles, was darauf folgt. Eine Art Schwangeren- und Mütterberatung. Mit einem der selten auftauchenden Herren, der dort auch noch irgendeine Funktion hat, verkrache ich mich schon, bevor wir uns noch mit unseren Kaffeetassen am Tisch niedergesetzt haben, natürlich über den Nahost-Konflikt und Israel. Ich würde so gerne gelassen bleiben, aber bei dem Thema reagiere ich, wie die meisten Juden, hysterisch. Leider.”

 

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

 

De Duitse schrijver en dichter Detlev Meyer werd geboren op 12 februari 1950 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Detlev Meyer op dit blog.

Uit: Das Sonnenkind

„Aus diesem Grunde ist auch das Fräulein Reeskow offiziell Großvaters ehemalige Sekretärin und mehr nicht! Und aus diesem Grunde kann sie im Hause Wollin verkehren, mit Else Tee trinken, mit Max heimliche Blicke tauschen und die naseweisen Enkel mit knallbunten Fondants bestechen. Die Jungen sind nämlich furchtbar neugierig und ganz und gar nicht begabt mit dieser Wollin’schen Diskretion. Nach ihren Besuchen bei den Großeltern erzählen sie der Mutter jedes Mal aufgeregt, dass Fräulein Reeskow den Großvater wieder so komisch angeschaut habe. Der älteste Sohn, Stephan, will wissen, was zwischen den beiden sei, wird aber von Elses Tochter mit einem knappen »Später mal« abgespeist. Carsten liebt das Fräulein Reeskow sehr. Erstens hat sie lackierte Fingernägel, zweitens raucht sie Zigaretten in einer silbernen Spitze – Wer mag ihr die wohl geschenkt haben? -, und drittens hat sie die Angewohnheit, beim Kuchenessen ihre Fingerkuppen an die gespitzten Lippen zu führen, um die Krümelchen quasi wegzuküssen. Dabei werden dann jene berühmten Blicke getauscht. Fräulein Reeskows Haar ist von einem Blond schwankender Intensität, das Carsten immer an Gold denken lässt. Er mag ihre hohen Stöckelschuhe und die kurzen Röcke ihrer ansonsten züchtigen Kostüme. Wie sie sich mit der beringten linken Hand durchs Haar streicht, gefällt ihm auch. Diese Geste übt er vor dem mütterlichen Frisierspiegel, er sagt dann jedes Mal mit spitzem Mund: »Mein lieber Herr Wollin, nein, wie köstlich!« (so werden Großvaters Bonmots kommentiert), und lacht, wie nur Fräulein Reeskow zu lachen versteht: perlend, laut Großvater; affektiert, laut Großmutter. Dass Fräulein Reeskow Linkshänderin ist, macht sie zu Carstens Verbündeter. Niemand darf ihn auffordern, auch einmal die rechte Hand zu benutzen. Er antwortet dann: Tut Fräulein Reeskow auch nicht, und die war Opas Sekretärin! Das ist sie von 1925 bis zu Großvaters Pensionierung im Jahre 1945. Als Großvater mit vierunddreißig Abteilungsleiter in einem Versicherungsunternehmen wird, tritt sie in sein Berufsleben, wenig später in sein Privatleben und gehört zu diesen beiden Leben bis zu Großvaters letztem Atemzug.“

 

 
Detlev Meyer (12 februari 1950 – 30 oktober 1999)
Poster voor een lezingenavond over de schrijver in Berlijn, 2018

 

De Duitse schrijfster Mariana Leky werd geboren op 12 februari 1973 in Keulen. Zie ook alle tags voor Mariana Leky op dit blog.

Uit: Was man von hier aus sehen kann

“Als SeIrna sagte,sic habe in der Nacht von einem Okapi geträumt, waren wir sicher, dass einer von uns sterben musste, und zwar innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden. Das stimmte beinahe. Es waren neunundzwanzig Stunden. Der Tod trat etwas verspätet ein, und das buchstäblich: Er kam durch die Tür. Vielleicht verspätete er sich, weil er lange gezögert hatte, über den letzten Augenblick hinaus. Selma hatte in ihrem 1 eben dreimal von einem Okapi geträumt, und jedes Mal war danach jemand gestorben. deshalb waren wir überzeugt, dass der Traum von einem Okapi und der Tod unbe-dingt miteinander verbunden waren. Unser Verstand funktioniert so. Er kann innerhalb kürzester Zeit dafür sorgen, dass die einan-der abwegigsten Dinge fest zusammengehören. Kaffeekannen und Schnürsenkel beispielsweise, oder Pfandflaschen und Tan-nenbäume. Der Verstand des Optikers war besonders gut darin. Man sagte dem Optiker zwei Sachen, die nicht im Geringsten zusammen gehörten, und er stellte aus dem Stand eine enge Verwandtschaft her. Und jetzt war es ausgerechnet der Optiker, der behauptete, dass der neuerliche Traum vom Okapi ganz gewiss niemandem den Tod brächte, dass der Tod und Selmas Traum vollkommen zusammenhangslos seien. Aber wir wussten, dass der Optiker es eigentlich auch glaubte. Vor allem der Optiker. Auch mein Vater sagte. dass das hanebüchener Unfug sei und unser Irrglaube vor allem daher käme, dass wir zu wenig Welt in unsere Leben hereinließen. Das sagte er immer: »Ihr müsst mehr Welt hereinlassen.« Er sagte es entschieden und vor allem zu Selma, im Vorhin-ein. Im Nachhinein sagte er das nur noch selten.
Das Okapi ist ein abwegiges Tier, viel abwegiger als der Tod, und es sieht vollkommen zusammenhangslos aus mit seinen Zebra-unterschenkeln, seinen Tatehüften, seinem gitaffenhaft gefortn-ten rostroten Leib, seinen Rehaugen und Mausohren. Bin Okapi ist absolut unglaubwürdig. in der Wirklichkeit nicht weniger als in den unheilvollen Träumen einer Westenvälderin. Es war Oberhaupt erst zweiundachtzig Jahre her, dass das Okapi offiziell in Afrika entdeckt worden war. Es ist das letzte große Säugetier, das der Mensch entdeckt hat; das glaubt er jedenfalls. Vermutlich stimmt das auch, denn nach einem Okapi kann eigentlich nichts mehr kommen. Wahrscheinlich hat schon sehr viel früher einmal jemand ein Okapi inoffiziell entdeckt, aber vielleicht hat er beim Anblick des Okapis geglaubt, er träume oder habe den Verstand verloren, weil eia Okapi, besonders ein plötzliches und unerwartetes, absolut zusammengeträumt wirkt. Das Okapi wirkt alles andere als unheilvoll. Es kann überhaupt nicht unheilvoll wirken, selbst wenn es sich anstrengen würde, was es, soweit man weiß, selten tut. Selbst wenn es in Sehnas Traum sich das Haupt von Krähen und Käuzchen hätte umflat-tern lassen, die ja die Unheilfülle gepachtet haben, hätte es im-mer noch einen sehr sanftmütigen Eindruck gemacht. in Selmas Traum stand das Okapi auf einer Wiese, nahe am Wald, in einer Gruppe von Feldern und Wiesen, die insgesamt «Uhlheck« heißen. Uhlheck bedeutet »Eulenwald«. Die Wester-wälder sagen vieles anders und kürzer, als es eigentlich ist, weil sie das Sprechen gerne schnell hinter sich bringen.“

 

 
Mariana Leky (Keulen, 12 februari 1973)

 

De Russisch-Duitse dichteres en schrijfster Lou Andreas-Salomé werd geboren op 12 februari 1861 in Sint Petersburg. Zie ook alle tags voor Lou Andreas-Salomé op dit blog.

Uit: Aus fremder Seele

„Über dem Schreibtisch, der an einem Seitenfenster, nach dem Hof zu, stand, hing ein in Öl gemaltes Porträt der Mutter des Pastors, – einer schönen Jüdin mit tiefen schwermütigen Augen. Darunter eine Radierung von Klinger in einfachem Rähmchen: die tote Mutter mit dem Kinde, das mit erstaunten Blicken von der Leiche in die Ferne schaut.
Kurt lehnte an der Glastür, er öffnete sie dem Pastor und rief in froher Ungeduld: »Wie lange dauert doch solche Taufe! Und daß du heute überhaupt noch jemand anders gehörst, als mir allein!«
»Mein herrlicher Junge!« sagte der Pastor und faßte ihn an beiden Schultern, »ich hab’ dich ja noch gar nicht ordentlich wiedergesehen. Wie groß und stramm bist du geworden. O so frisch und stramm!«
»Und du so jung und hübsch, Vater!«
»Du Schlingel! Du Taugenichts!«
Und während er Kurt mit freudigen Augen betrachtete, fügte er hinzu: »Es ist sonderbar! Uns alten Leuten wird alles Vergangenheit. Ich habe dich das ganze Jahr als kleinen Buben um mich gesehen. Als ganz kleinen Buben, – so wie du warst, als ich dich noch zu Bett brachte.«
»Ja«, meinte Kurt, »das war die schönste Zeit. Warum hast du mich auch fortgelassen?«
»Weil die Gelegenheit günstig war, dich unter neue Menschen und Eindrücke zu bringen. Weil du selbständig werden, nicht an meinem Rock hängen bleiben solltest, – am Rock des Alten. Alt und jung, – das stimmt nicht.«
»O Vater, zwischen uns hat alt und jung immer gestimmt! Ich hätte sehr gut bei dir zu Ende lernen können, – ich hatte ja auch Lehrer und Kameraden in der Stadt. Aber du warst doch die Hauptsache. Und da draußen, – ja, da hab ich manchmal Angst bekommen, daß die lange Entfernung von dir dich mir noch ganz fortnimmt.«
»Dummer Bub! Wie sollte das wohl möglich sein?« versetzte der Pastor, der an den Schreibtisch getreten war und in zwei bereitstehende Gläser Wein eingoß.
Kurt nahm sein Glas, stieß mit dem Pastor an und leerte es auf einen Zug. Einen Augenblick schwieg er. Dann stellte er das Glas fast heftig nieder und sagte: »Wie? Nun zum Beispiel so, wie du es selbst vorhin erwähntest: daß du mich in der Erinnerung stets als den kleinen Jungen siehst, während ich doch längst groß bin und mich ganz fern von dir weiter entwickelt. Wäre das neben dir, unter deinen Augen geschehn, so wär es für mich ganz anders.«
»Du bist noch immer derselbe Brausekopf!« bemerkte der Pastor lächelnd, aber sein Gesicht war aufmerksam geworden, »also was wäre anders, mein heftiger, ungeduldiger Junge?«
Kurt antwortete nicht. Er war an die Glastür getreten und blickte hinaus. Nach einer Pause sagte er: »Ich möchte dich etwas fragen, Vater: warum hast du mich grade dort, – grade in diesem Jahr und im Auslande konfirmieren lassen?”

 

 
Lou Andreas-Salomé (12 februari 1861 – 5 februari 1937)
Poster voor de film “Lou Andreas-Salomé, The Audacity to be Free” uit 2016

 

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Zie ook alle tags voor Sabahattin Ali op dit blog.

Uit: The Madonna in the Fur Coat (Vertaald door David Gramling en Ilker Hepkaner)

“Although I was 24 years old, I’d never had any adventures with women. A couple of licentious expeditions under the tutelage of some older friends in Havran were nothing but the gauntlets of intoxication, and the timidity in my nature protected me from the desire to repeat them. Woman was a creature that whipped my imagination; she was the abstract, unreachable heroine of my numerous, never-experienced adventures envisioned while lying under the olive trees on hot summer days. For years, I loved our neighbor Fahriye without saying a word, and I would have imaginary relations with her that bordered on shamelessness. When I came across her on the street here and there, my heart would pound strongly enough to knock me down, and I would look for a place to hide, my face burning as if it were ablaze. On Ramadan nights, I would go out and hide opposite their door and watch her accompany her mother to nightly prayers holding a torch; but as soon as those bodies appeared in their long coats at the open door—under the yellow light shining from inside the house—I would turn my head to the wall and start shivering, as if they had noticed I was there.
When I was fond of a woman for any reason, the first thing I did was run away from her. I feared that my every move, my every look would disclose my secret when I encountered her; and, with an inexplicable and suffocating shyness, I would turn into the most pitiful person on earth. I can’t recall looking into the eyes of any woman in my life, my mother included. Recently, especially in Istanbul, I found the determination to fight this meaningless bashfulness, and I tried to act at ease with some girls whom I had met through friends. But when they showed any interest in me, all my determination and decisiveness would fly off. I had never been an innocent person: When I was by myself, I would play out scenes more extreme than even the most experienced lovers could think of. With the women of my imagination, I could feel the inebriating pressure of hot, throbbing lips—a few times stronger than reality permitted.
However, this fur coat picture I saw at the exhibition shook me in a way that kept me from touching her, even in my imagination. I could not even envision us sitting across from each other, like two friends, let alone touching her. I put my coat on, and headed to the exhibition. And this continued for days.”

 

 
Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

 

De Duitse dichter en schrijver Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte-Fouqué werd geboren in Brandenburg an der Havel op 12 februari 1777. Zie ook alle tags voor Friedrich de la Motte-Fouqué op dit blog.

 

Trost

Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast,
und Gott dir gar nichts nähme und gäb′ dir keine Last,
wie wär′s da um dein Sterben, du Menschenkind, bestellt?
Du müßtest fast verderben, so lieb wär′ dir die Welt!

Nun fällt – eins nach dem andern -manch süßes Band dir ab,
und heiter kannst du wandern gen Himmel durch das Grab;
dein Zagen ist gebrochen, und deine Seele hofft. –
Dies ward schon oft gesprochen, doch spricht man′s nie zu oft.

 

Gute Nacht

Allem schöne gute Nacht,
was da schläft und was noch wacht:
Kindern goldne Weihnachtsbäume,
Knaben Kampf– und Minneträume,
Jungfraun reiner Unschuld Walten,
Dichtern glänzende Gestalten,
Müttern aus prophet′schen Bronnen
ihrer Kinder Künf′ge Wonnen,
Männer hoher Taten Mahnung,
Greisen nahen Friedens Ahnung;
allem schöne gute Nacht,
was da schläft und was noch wacht.

 

 
Friedrich de la Motte-Fouqué (12 februari 1777 – 23 januari 1843)
Cover

 

De Nederlandse schrijver Janwillem Van de Wetering werd geboren in Rotterdam op 12 februari 1931. Zie ook alle tags voor Janwillem van de Wetering op dit blog.

Uit: Outsider in Amsterdam

“Grijpstra dug in his wallet and after a while his square fat fingers found his police identification with its blue and red stripes and photograph of a much younger Grijpstra dressed in uniform with the silver button of his rank on both shoulders.
The dark man bent forward and read the card.“H. F. Grijpstra,” he read in a clear voice. “Adjutant. Municipal Police of Amsterdam.”
He paused.
“I have seen it. Please come in.”
“Extraordinary,” de Gier thought. “Fascinating. That fellow actually read the card. It never happens. Grijpstra always shows his credit card and nobody ever notices anything. He could have shown a receipt from the electricity department and nobody would object, but this chap really reads the identification.”
“Who are you?” Grijpstra was asking.
“Jan Karel van Meteren,” the man said.
They were in the corridor. There were three doors on the right, heavy oak doors. One of the doors was open and de Gier saw a bar and several young men with long hair and one elderly man with a bald head. Everybody was drinking beer. He had a glance of another young man behind the bar, dressed in a white T-shirt and decorated with a necklace of colored stones. Van Meteren was leading the way and they followed obediently. A staircase at the end of the corridor, again made of oak and recently polished. The floor of the corridor was covered with slabs of marble, cracked but very clean. Near the staircase Grijpstra noticed a niche with an upright Indian figure, made of bronze, life-size and with the right hand raised in a gesture of solemn greeting. Perhaps the gesture symbolized a blessing.
They climbed the staircase and came into a large open space with a high ceiling made of iron, painted white and with a relief of garlands picked out in gold. This was the restaurant, occupying the entire floor. De Gier counted ten tables, six seating four persons and four seating six persons. Nearly every chair was taken.
Grijpstra had stopped while their guide waited patiently. He was admiring a statue, standing on a stone platform attached to the wall. It was a statue of a female deity, performing a dance. The noble head on its slender neck seemed to contrast at first with the full breasts and the lewdly raised foot and Grijpstra was surprised that this naked sexual figure represented divinity and that he accepted her divinity.”

 

 
Janwillem van de Wetering (12 februari 1931 – 4 juli 2008)
Rutger Hauer en Rijk de Gooyer in Wim Verstappens film “Grijpstra en De Gier” (internationale titel: Outsider in Amsterdam) uit 1979

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Duitse schrijver, acteur en regisseur Joachim Philipp Maria Meyerhoff werd geboren in 1967 in Homburg (Saarland). Zie ook alle tags voor Joachim Meyerhoff op dit blog.

Uit: Alle Toten fliegen hoch

„Von der norddeutschen Kleinstadt, in der ich nicht geboren, aber aufgewachsen bin, braucht der Eilzug nach Hamburg keine zwei Stunden. In diesen Zug stieg ich ein und suchte mir einen Sitzplatz. Geboren bin ich seltsamerweise in Homburg im Saarland, von wo aus wir nach nur drei Jahren nach Norddeutschland umgezogen waren. Da ich leider nicht zu den genialischen Menschen gehöre, deren Erinnerung mit pränatalen Fnicht-wassererlebnissen oder Mozartschallwellen einsetzt, oder zu denen, die gestochen scharfe Bilder ihrer frühesten Le-bensjahre in wohlbehüteten Gehirnkammern aufbewahren, zum Beispiel, wie sie mit anderthalb gegen eine geschlossene Glasschiebetür geknallt sind, habe ich an Homburg im Saar-land nicht die geringste Erinnerung. Ganz verschwommen sehe ich hin und wieder eine Elster, eine saarländische Es-tcr, die auf der Schiebestange meines Kinderwagens sitzt und mich anstarrt. Das mir der Glasschieberür ist mir selbst widerfahren. Ich konnte gerade laufen. Mein ältester Bruder setzte mich in einen Sessel und ging auf die ‘Terrasse hinaus. Erst wenn er meinen Namen rief, durfte ich vom durchgesessenen Blu-menmustersessel hinunterkrabbeln und auf meinen noch wackeligen Beinen durch das Zimmer hinaus ins Freie, in seine Arme rennen. Über die Bodenschienen der Schiebe-tür hinweg hätte ich jedes Mal einen niedlichen Hopser ge-macht. Angeblich konnte ich von diesem Im-Sessel-Sitzen und Auf-Kommando-ins-Freie-laufen im Gegensatz zu mei-nem Bruder nicht genug bekommen. Schon in seinen Ar-men, den Bruderarmen, hätte ich *Noch mal! Noch mal!« gerufen. Nach dem zwanzigsten oder flinfundzwanzipten *Noch mal! Noch mal!« setzte mich mein Bruder wieder in den Sessel und zog die Schiebetür zu, um herauszufinden, ob ich schon wüsste, dass man nicht durch Glas gehen kann. Ich wusste es nicht und donnerte mit solcher ‘Wucht gegen die Scheibe, dass meiner Mutter vor Schreck das Buch bis an die Zimmerdecke flog und mein Vater in der Küche dachte, je-mand hätte mit voll Karacho einen Fußball gegen die Schie-betür geschossen. Wie eine unsichtbare Faust hatte mich die Scheibe auf dem Weg in die weit geöffneten Arme meines Bruders niedergestreckt. Mein Vater kam und wollte den Übeltäter schimpfen, fand aber nur mich. Vor der Tür lie-gend, benommen, wie eine gegen das Fenster geknallte Am-sel. Mein Bruder wurde ermahnt, keine Experimente mit mir zu machen, und in sein Zimmer geschickt. Auf der Scheibe waren in geringem Abstand ein Speichel- und ein Fettfleck. Ich soll nach dieser Kollision mir dem Nichts mehrere Tage lang beim Umhergehen verängstigt mit vorgestreckten Hän-den die Luft abgetastet und nach unsichtbaren Mauern ge-sucht haben. Das, so mein Vater, wäre ihm damals sehr zu Herzen gegangen.“

 


Joachim Meyerhoff (Homburg, 1967)
Cover luisterboek

 

De Amerikaanse dichter John Hennessy werd geboren in 1965 in New Jersey. Zie ook alle tags voor John Hennessy op dit blog.Zie ook alle tags voor John Hennessy op dit blog.

 

More Sky Please

More sky please push open the apartment shutters
crowbar the paint factory’s broken window frames rip
tar paper from the caving roof push it back crack it open

blast an airshaft through the neighboring buildings snap
it back expose the bird-ridden drafts the wren’s been busy
here mornings year-round churr and chip golden open-throat

yodel smack in the sleep cycle soldered to feeder suet
in ivy like titmouse chickadee refusing to shift it back
Carolina Canada climate haywire more sky please rik tik tik

break open more light all the way past oil tank farms
creosote docks the Kill Van Kull slide by kingfisher flap
past cormorant incongruous flights parallel and merging

plunge into slap out of tidal pools the Fresh Kills beak
full of killifish and silversides crayfish and krill tarp
past the salt grass and bridges fly Pulaski Skyway

Bayonne’s silver buildings blank tower blocks sky
wide as the river mouth more sky more please push it back
past tankers and tugboats the last hulking cruise ship

lasers fired across a spinning disco ball wobble bass
and echo chamber dancing on deck past clanging buoys
waveless channels to deepest basin all things even

terns drop away sea and sky opened wide and empty

 

 
John Hennessy (Philadelphia, 1965)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 12e februari ook mijn blog van 12 februari 2017 deel 2 en eveneens deel 3.

Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Mariana Leky, Lou Andreas-Salomé, Sabahattin Ali, Friedrich de la Motte-Fouqué, Janwillem van de Wetering, Joachim Meyerhoff, John Hennessy

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook alle tags voor Barbara Honigmann op dit blog.

Uit: Das überirdische Licht

„Touristische Pflichten habe ich mir nicht auferlegt, die habe ich schon bei früheren Besuchen erfüllt. Am Ende meiner Residenzzeit werde ich dann feststellen, daß ich eigentlich nie aus dem Village herausgekommen bin, und meine Dorfgenossen werden mir bestätigen, das geht hier allen so! Weil es ja ein Dorf ist, wenn auch ein größeres, kann man es, wenn man gute Schuhe hat, auch zu Fuß erlaufen, die kleinen Streets hinauf und die mittleren Streets hinunter, und dabei sogar einige Avenues überqueren. Natürlich bleibe ich dauernd stehen, weil ich vieles näher betrachten will, Buchläden, Galerien, Drogerien und ihre customers, ein petshop, in dessen Auslage eine Handvoll ganz kleiner Hunde in einem Körbchen unter einem Infrarotstrahler wachsen. Am Union Square habe ich dann sogar ein ganzes Pet-Kaufhaus, mehrstöckig, mit einer Abteilung für Hundemode im basement entdeckt. Für Katzen gibt es aber keine Modeabteilung, die würden sich so etwas Affiges auch nicht bieten lassen.
Meine Dorfgenossen stehen der Vielgestaltigkeit ihrer Stadtlandschaft in nichts nach, so multiverschieden, multi-ethnisch und multisozial, multiform und multifarbig wie sie sind und ausschauen und dahergehen. Was sie anhaben, tun und wie sie sich benehmen. Manche laufen ganz wild aussehend herum, manche picobello wie vom Laufsteg weg, einige richtig bohèmehaft, andere mehr gepflegt vernächlassigt, viele ganz schön exzentrisch und ein jeder mit dem festen Willen zur Gestaltung, das ist unübersehbar. Deeply superficial, hat Andy Warhol alle diese Leute und sich selbst treffend beschrieben; der hat hier auch irgendwo gewohnt. Richtig Meschuggene, die laut deklarieren und wild gestikulieren, laufen auch mehr als in anderen Städten herum, obwohl sich der Unterschied zu denen, die einfach laut mit ihrem cell herumtelefonieren, verringert haben dürfte. Den Hauptpreis für Exzentrik spreche ich innerlich einer ganz großen, gertenschlanken Frau von tiefschwarzer Hautfarbe zu, die im schneeweißen Pelzmantel mit schneeweißer Pelzkappe und schneeweißen Stiefeletten auf 10 cm hohen Absätzen einher- stöckelt und ihren schneeweißen Pudel spazierenführt.“

 

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Uit: Chronik meiner Straße

„Wenn wir sagen, daß wir in der Rue Edel wohnen, antwortet man uns meistens, ach ja, da haben wir am Anfang auch gewohnt.
Unsere Straße scheint also eine Straße des Anfangs und des Ankommens zu sein, bevor man nämlich in die besseren Viertel umzieht, die ruhiger sind und in deren Häusern nur zwei, drei Parteien wohnen, Häuser, die von kleinen oder größeren Gärten umgeben sind und in der Nähe von Parks liegen oder des Europa Parlaments, oder aus deren Fenster man einen Blick auf die Kathedrale hat oder auf die Ill, die ein Nebenfluß des Rheins ist und die Altstadt von Straßburg einschließt.
Von alldem hat unsere Straße gar nichts, Bäume oder Sträucher oder sonst etwas Grünes gibt es in unserer Straße nicht, keine Gärten, keine Parks in unmittelbarer Nähe, kein Europa Parlament, keine Kathedrale und keine Ill, dem Blick bietet sich nichts als die baumlose Straße und die gegenüberliegenden Häuser, von denen einige sehr häßliche Betonklötzer sind, schnell in eine Baulücke gesetzt; eine Freundin, die mit ihren Eltern hier auch am Anfang gewohnt hat, erinnert sich noch, daß sie als Kind in einer solchen Lücke Ball spielte.
Als wir einzogen, am Anfang, vor langer Zeit, sagten wir ja auch, das Haus ist häßlich, die Straße triste, die Gegend öde, nahe dem öden Neubauviertel, wir ziehen jetzt nur schnell ein, damit wir erst einmal einen Platz für uns und die Kinder und unsere Kisten und Kartons haben und unsere Koffer auspacken können, nach Wochen, in denen wir in provisorischen Unterkünften nur aus dem Koffer gelebt haben, und danach, bald, in den nächsten Monaten, werden wir in Ruhe eine neue Wohnung in einer anderen, schöneren Gegend suchen. Und haben nur das Nötigste ausgepackt, Küchengerätschaften und Kleider und Spielsachen und Bücher. Vieles andere ließen wir in den Kisten und Kartons liegen, wo es zum Teil immer noch liegt, denn wir sind hier nie ausgezogen und wohnen heute noch in der Straße, in der man eigentlich nur »am Anfang« wohnt.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Uit: Damals, dann und danach

»Halt die Schnauze, Anne! Halt bloß die Schnauze, wag es nicht, mir zu widersprechen, du bist das undankbarste Geschöpf auf der Erde, und ich hab es immer gewußt.« Jetzt fing auch ich an zu schreien, sie sei ja verrückt und besoffen, und ich sei nicht Anne, sie solle das endlich begreifen, »ich bin es nicht, nein und nochmals nein« und jetzt wolle ich hier weg und hoch in meine Wohnung, und wenn sie mich nicht in Ruhe lasse, würde ich bei nächster Gelegenheit die Polizei holen. Sie hat mich losgelassen, hat weitergeheult, weitergebrüllt, alles mögliche vom Tisch geworfen, so daß ich in Deckung ging, und dann lief ich schnell zur Tür, aber sie holte mich schon ein und wimmerte bloß noch: »Warum hast du dich bloß nie wieder bei mir gemeldet, Anne?« Ich sagte wieder:
»Bitte Frau Schulze, seien Sie doch vernünftig, ich bin nicht Anne, und ich weiß auch nicht, wer Anne überhaupt sein soll.« Dann hat sie mich wieder zurück ins Zimmer geschubst, hat Fotoalben, die da schon griffbereit lagen, herausgezerrt, und ich habe lauter Fotos von Frau Schulze und einem kleinen Mädchen gesehen, das tatsächlich ein bißchen so aussah, wie ich als kleines Mädchen auch ausgesehen habe, schwarze Haare, dunkle Augen, dicke Augenbrauen, und Frau Schulze sagte, daß Anne schließlich bei ihr gelebt und gewohnt hat, und daß sie sich um sie gekümmert habe, in der schlimmen Zeit. Aber dann sei ihre Mutter zurückgekommen, und Anne ist wieder mit ihrer Mutter mitgegangen, die Mutter hat sie abgeholt, hat gesagt, bloß schnell weg von hier, und sonst kein Wort, und die beiden haben nie wieder etwas von sich hören lassen. Ausgeflogen! Weggeflogen! Undankbar! Unverschämt! Nun ahnte ich ungefähr, was das für eine Geschichte gewesen sein mußte, und habe Frau Schulze versucht zu erklären, daß Anne ja um einiges älter sein müßte als ich, daß ich erst nach der »schlimmen Zeit« geboren worden bin, und daß sie auch meine Mutter hier im Hause schon manchmal gesehen hatte.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Uit: Roman von einem Kinde

„Einmal möchte ich eine Feder in der Hand halten oder eine goldene Kugel, mit der ich mich und Dich berühren muß, und dann würden wir erlöst sein. Oder ein Losungswort, aber keiner weiß das Wort. Einer vielleicht, aber man muß ihn erst finden, und muß den Weg erst finden und nein, keiner weiß es.
Nur manchmal, wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, mit Leuten, die ich eigentlich gar nicht kenne, auf der Straße oder im Gemüseladen, und wir sprechen erst über das Einkaufen und dann kommen wir auf das und jenes und sie erzählen etwas von ihrer Familie, da ist manchmal so ein Moment, plötzlich, ich weiß nicnt woher, fühle ich mich so leicht, so erleichtert, und ich hoffe, ich könnte ihnen etwas ablauschen. Denn dann scheint es mir nicht mehr, als ob keiner was weiß, sondern nur, als ob ich allein nichts weiß. Sie wissen vielleicht alles, und alles ist ganz einfach, nur ich weiß es nicht, aber von ihnen kann ich es vielleicht erfahren. Es ist ja auch manchmal so ein Gefühl, wenn man abends in die hellen Fenster vom gegenüberliegenden Haus sieht oder in den Straßen zwischen Gärten und Häusern in einer fremden Gegend spaziert. Da ist alles so friedlich und glücklich in sich abgeschlossen, und ich werde dann ganz sehnsüchtig und denke, da, dort, hinter diesem Fenster, in diesem Haus, da wissen sie, wie alles gehen muß. Und ich möchte hingehen und anklopfen und fragen, ob ich reinkommen und ob ich auch dort wohnen darf, und dann möchte ich immer mit diesen Menschen zusammenbleiben.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Lou Andreas-Salomé, Sabahattin Ali, Friedrich de la Motte-Fouqué, John Hennessy

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook alle tags voor Barbara Honigmann op dit blog.

Uit: Damals, dann und danach

„Frau Schulze wohnte im ersten Stock, und ich wohnte unter dem Dach. Ich war Studentin, und was Frau Schulze für einen Beruf hatte, weiß ich heute noch nicht. Wenn ich an ihrer Tür vorbeilief, hörte ich oft ein merkwürdiges Lärmen dahinter und manchmal eine merkwürdige Stille, und beides kam mir unheimlich vor, und manchmal hatte ich sogar das Gefühl, daß sie hinter der Tür stand und mir auflauerte. Abends und lange bis in die Nacht hörte man sie mit ihrer lauten Stimme durch das ganze Haus schreien und lallen. Ich hatte bald begriffen, daß sie eine Trinkerin war.
Deshalb schlich ich so leise, wie es mir nur irgend möglich war, an ihrer Tür vorbei, mehrmals jeden Tag.
An einem Abend aber riß sie tatsächlich, wie ich es schon immer befürchtet hatte, als ich vorbeischlich, die Tür auf, zerrte mich in ihre Wohnung hinein, mit Gewalt zog sie an mir und schubste und stieß mich, daß ich mich nicht wehren konnte, und brüllte auf mich ein, komm, Anne, komm rein, jetzt kommst du endlich rein, Anne, und dann drückte sie mich auf einen Stuhl in ihrer Küche, und da sah ich und roch den Alkohol, weil Frau Schulze mich gar nicht mehr losließ und heulte und grölte, bis ich endlich sagte:
»Was haben Sie denn, was ist denn los?«
Sie schrie immer mehr, warum ich nie gekommen sei, früher, was ich mir denn erlauben würde.
»Warum bist du nie wieder zu mir gekommen, Anne?«
Ich sagte, daß ich nicht Anne heiße und nicht Anne sei und daß sie mich wohl mit jemandem verwechseln müsse.
»Aber du bist eine Jüdin, ich habe dich sofort er- kannt!«
Ich habe »Ja« gesagt, »ich bin eine Jüdin«, sollte ich etwa nein sagen? Deswegen war ich noch lange nicht Anne! Doch nun ahnte ich es schon, woran es lag, daß sie so auf mich einschrie und mich nicht losließ.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Sabahattin Ali, Otto Ludwig, Michel de Saint Pierre, R. F. Delderfield, Friedrich de la Motte-Fouqué

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Zie ook alle tags voor Sabahattin Ali op dit blog.

 

Uit: The Devil Within

„She was shocked when the car stopped and for a moment she couldn’t remember where she was. Omer was trying to help her from the car by holding her arm. When she stepped out the headlights of an approaching car dazzled her eyes. She stood leaning against the car’s chassis.

Having asked the drivers to wait, Hüseyin Bey began to rap on a glass door. The place resembled a night club devoid of customers. A sleepy barefoot man in white underwear opened the door without checking who was there scowling as if ready to curse. Upon recognising editorialist Hüseyin Bey, his manner changed.

“Welcome sir,” he said respectfully. “Please come in.”

They all entered. All of them including Hüseyin Bey felt tired and sluggish. The night and damp weather soothed the nerves. It was as if they didn’t feel up to having fun but, having set out to, they felt obliged to continue. The girls were exhausted, their faces sulky and worn out. Without makeup as suited intellectual women, they looked more like young men out on the town.

Whatever the reason, the waiter put on a white apron over his underwear and having switched on a light in a far corner of the night club, invited the guests over. Then he went over to the sideboard to gather together a few bottles of raki, a bit of bread and cheese and two tins of sardines. Ismet Şerif, in order to cheer up his silent friends, began to speak flippantly. Apart from the girl introduced by Emin Kamil, no one laughed. As Omer chatted with Ümit Hanim, Hüseyin Bey continued to talk with the girl with glasses. Even Professor Hikmet was subdued and thoughtful. Anyway, it was often like that. He would organise nights out and trips with all the best intentions and taking care of all the details but, having drunk a couple of glasses, would be overcome by a strange lethargy. It was as if he needed the alcohol to be his true self. When sober, he felt he could achieve anything but alcohol cured him of such delusions of omnipotence and returned him to his pain filled real life.

Not being able to feel anything, they would pour glass after glass of raki down their throats. Macide drank every glass put before her and smiled not with pleasure but painfully as if scolding someone. At one point she got up and looked around.“

 

Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

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Sabahattin Ali, Otto Ludwig, Michel de Saint Pierre, R. F. Delderfield, Friedrich de la Motte-Fouqué

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Zie ook mijn blog van 12 februari 2009 en ook mijn blog van 12 februari 2010.

 

Uit: The Devil Within 

 

„Two cars, side by side, sped along the road to Mecidiyeköy.  Beside editorial journalist Hüseyin Bey sat a girl wearing glasses.

“My God, it’s deserted here,” the girl said with feigned nervousness. “Where are we going?”

“Sonny, take us to Büyükdere,” Hüseyin Bey thought it more appropriate to answer by addressing the driver. “As long as you don’t crash, keep driving!”

The driver seemed a sensible type, without turning his head he continued.  The headlights scythed through the darkness so brightly they seemed to fell the trees on each side of the road.  The cool of the night seemed to have sobered up Macide, but now the speed of the car made her head swirl again. All her being was focused on the trees being cut by the headlights. She decided to allow herself to be carried away by the stream of events. She felt secure in herself.

“What can happen?” she thought. “Omer’s with me.”

Immediately she confessed to herself that her confidence stemmed not from Omer’s proximity but from having come to a decision about so many things.  But at that moment she couldn’t remember the actual decisions or maybe she didn’t want to.

After a while the car began to descend via a series of hairturn bends.  Behind the heads of Hüseyin Bey and the bespectacled girl was the panorama of the dark and swirling sea.  Looking out of the window, Macide thought the hiss of the sea sounded as if it was a field of ripe wheat.  Here and there the view was spotted with harbour lights and warning beams of passing ferries resembling fireflies.  Macide felt all alone. This feeling seemed strange to her.  She had lived years of lonliness before but back then she had tried to escape from the feeling by struggling against it.  Now she felt resigned to the sense, no urge to resist.  The lonliness was calming and reassuring; she felt buried in a paralysis of equisite pain like a child’s body tired from running a long distance and stretched out under the sun in a yellow grassy field. 

 


Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

 

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Otto Ludwig, Hans Dieter Baroth, Michel de Saint Pierre, R. F. Delderfield, Sabahattin Ali

De Duitse schrijver Otto Ludwig werd geboren op 12 februari 1813 in Eisfeld. Zie ook mijn blog van 12 februari 2009.

 

Uit: Zwischen Himmel und Erde

 

„Das Gärtchen liegt zwischen dem Wohnhause und dem Schieferschuppen; wer von dem einen zum andern geht, muß daran vorbei. Vom Wohnhaus zum Schuppen gehend hat man es zur linken Seite; zur rechten sieht man dann ein Stück Hofraum mit Holzremise und Stallung, vom Nachbarhause durch einen Lattenzaun getrennt. Das Wohnhaus öffnet jeden Morgen zweimal sechs grünangestrichene Fensterladen nach einer der lebhaftesten Straßen der Stadt, der Schuppen ein großes graues Tor nach einer Nebengasse; die Rosen an den baumartig hochgezogenen Büschen des Gärtchens können in das Gäßchen hinausschauen, das den Vermittler macht zwischen den beiden größern Schwestern. Jenseits des Gäßchens steht ein hohes Haus, das in vornehmer Abgeschlossenheit das enge keines Blickes würdigt. Es hat nur für das Treiben der Hauptstraße offene Augen; und sieht man die geschlossenen nach dem Gäßchen zu genauer an, so findet man bald die Ursache ihres ewigen Schlafes: sie sind nur Scheinwerk, nur auf die äußere Wand gemalt.

Das Wohnhaus, das zu dem Gärtchen gehört, sieht nicht nach allen Seiten so geschmückt aus als nach der Hauptstraße hin. Hier sticht eine blaß rosenfarbene Tünche nicht zu grell von den grünen Fensterladen und dem blauen Schieferdache ab; nach dem Gäßchen zu die Wetterseite des Hauses erscheint von Kopf zu Fuß mit Schiefer geharnischt; mit der andern Giebelwand schließt es sich unmittelbar an die Häuserreihe, deren Beginn oder Ende es bildet; nach hinten aber gibt es einen Beleg zu dem Sprüchwort, daß alles seine schwache Seite [388] habe. Hier ist dem Hause eine Emporlaube angebaut, einer halben Dornenkrone nicht unähnlich. Von roh behauenen Holzstämmen gestützt, zieht sie sich längs des obern Stockes hin und erweitert sich nach links in ein kleines Zimmer. Dahin führt kein unmittelbarer Durchgang aus dem obern Stock des Hauses. Wer von da nach der »Gangkammer« will, muß aus der hintern Haustüre heraus und an der Wand hin wohl sechs Schritt an der Hundehütte vorbei bis zu der hölzernen hühnersteigartigen Treppe, und wenn er diese hinaufgestiegen, die ganze Länge der Emporlaube nach links wandeln. Der letzte Teil der Reise wird freilich aufgeheitert durch den Blick in das Gärtchen hinab. Wenigstens im Sommer; und vorausgesetzt, die der Länge des Ganges nach doppelt aufgezogene Leine ist nicht durchaus mit Wäsche behängt. Denn im Winter schließen sich die Laden, die man im Frühjahre wieder abnimmt, mit der Barriere zu einer undurchdringlichen Bretterwand zusammen, deren Lichtöffnungen über dem Bereiche angebracht erscheinen, den eine gewöhnliche Menschenlänge beherrscht.“

 

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Otto Ludwig (12 februari 1813 – 25 februari 1865)

 

De Franse schrijver Michel de Saint Pierre werd geboren op 12 februari 1916 in Blois. Zie ook mijn blog van 12 februari 2009.

 

Uit: Mademoiselle de Fondreuil

 

Mlle Isabelle de Fondreuil n’était pas encore majeure.
Orpheline, ayant désormais la disposition totale d’une imposante fortune, elle avait décidé que la campagne lui convenait et qu’elle irait habiter Fondreuil.
Elle s’y trouva fort aise. Le château Louis XIII était assez grand et ses toits de tuiles, ses cheminées hautes, les deux pavillons légers qui l’encadraient comme les ailes d’une coiffe ancienne, faisaient merveille au milieu de ce parc noyé d’ombre et de passé. Il y avait une grille de fer, dorée de rouille ; des allées tristes en forme d’ogives, une petite clairière solennelle comme un chœur d’église. Et tout cela plaisait à Mlle de Fondreuil, qui était arrivée en même temps que les grives de septembre et ne voulait point repartir. Elle avait choisi d’être seule à vingt ans, seule avec deux vieux serviteurs dans une demeure au sein de laquelle une trentaine de personnes eussent vécu à l’aise, régnant sur ce bout de forêt à grands pavois de branches, soutenus par des arbres centenaires.
Puis janvier était venu. Vers quatre heures du soir, Isabelle s’emmitouflait dans une pèlerine bleu-horizon boutonnée de cuir, et sortait. Elle portait un passe-montagne, et ses nattes brunes passaient là-dessous d’une manière étrange ; son étroit visage triangulaire aux yeux gris légèrement bridés, était serré comme une tête de chevalier dans le heaume.
Isabelle allait au chenil détacher son bleu d’Auvergne, une grande bête maigre et douce, triste, ardente, au poil couleur de crépuscule et de forêt du soir. Ils marchaient ainsi, le beau chien sur les talons de la belle fille : parfois dans les allées du parc où sautillaient des trilles de merles, où des faisans rappelaient, où le vieux rose des soirs venait au bas du ciel en même temps qu’à la cime des arbres. Parfois encore, franchissant la grille, ils s’en allaient sur la route blanche entre les haies, le long des prés mouillés.”

 

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Michel de Saint Pierre (12 februari 1916 – 19 juni 1987)
Buste in het Espace François Cacheux, Angers

 

De Engelse schrijver Ronald Frederick Delderfield werd geboren op 12 februari 1912 in Bermondsey, London. Zie ook mijn blog van 12 februari 2009.

 

Uit: To Serve Them All My Days

 

The guard at Exeter warned him he would have to change at Dulverton to pick up the westbound train to Bamfylde Bridge Halt, the nearest railhead to the school, but did not add that the wait between trains was an hour. It was one of those trivial circumstances that played a part in the healing process of the years ahead, for the interval on that deserted platform, set down in a rural wilderness, and buttressed by heavily timbered hills where spring lay in ambush, gave Powlett-Jones an opportunity to focus his thoughts in a way he had been unable to do for months, since the moment he had emerged from the dugout and paused, rubbing sleep from his eyes, to glance left and right down the trench. From that moment, down long vistas of tortured, fearful and horribly confused dreams, his thoughts, if they could be recognised as thoughts, had been random pieces of a child’s jigsaw, no two dovetailing, no half-handful forming a coherent pattern. Yet now, for a reason he could not divine, they coalesced and he was aware, on this account alone, of a hint of reprieve.

***

The shell, a coal-box, must have pitched directly on the parados of the nearest traverse, filling the air with screaming metal and raising a huge, spouting column of liquid mud. He had no real awareness of being flung backwards down the slippery steps, only a blessed certainty that this was it. Finish. Kaput. The end of three years of half-life, beginning that grey, October dawn in 1914, when his draft had moved up through a maze of shallow ditches to a waterlogged sector held by the hard-pressed Warwickshires they were relieving. Even then, after no more than two days in France, hissense of geography had been obliterated by desolation, by acres and acres of debris scattered by the sway of two battle-locked armies across the reeking mudflats of Picardy.“

 

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R. F. Delderfield (12 februari 1912 – 24 juni 1972)

 

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Zie ook mijn blog van 12 februari 2009.

 

Uit: The Madonna in the Fur Coat

 

“I remember the day well. I’d been in Germany almost a year and it was in September, rainy and dark. I was looking through a newspaper when a critical essay on an exhibition of new painters caught my eye. I knew little about the work of new artists. Maybe it was their excessiveness, the tendency to show off and be eye catching in one way or the other, that made me dislike their work. Thus I didn’t even read the article. But a few hours later, when I was out on my daily excursion, walking the streets at random, I realized that I was standing right before the building where the exhibition was taking place. I had nothing better to do so I succumbed to the coincidence and wandered around the exhibition, examining the big and small paintings hanging on the walls with the minimum of interest. Most evoked at least a smile; diagonal knees and shoulders, disproportionate heads and breasts, starkly coloured landscapes as if made with glossy handicraft paper, crystal vases as formless as broken bricks, lifeless flowers that looked as if they’d been pressed between book pages for years, and finally, horrible portraits resembling suspects from a police identification catalogue.… If nothing else, they were at least amusing. Perhaps artists, whose intention is to create a big impact with the minimum of effort; who knowingly accept that their work will be misunderstood and ridiculed and even get a perverse sense pleasure from such derision, really deserve nothing but pity. I stopped suddenly in front of the wall near the door of the main salon. After all these years I’m still not able to say what I exactly felt at that moment. I just remember that I stood there as if nailed to the spot, transfixed by the portrait of a woman wearing a fur coat.”

  

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Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

Barbara Honigmann, Lou Andreas-Salomé, Detlev Meyer, Janwillem van de Wetering, Reinhard Federmann, Otto Ludwig, Hans Dieter Baroth, Michel de Saint Pierre, R. F. Delderfield, Sabahattin Ali, George Meredith, Thomas Campion, C. Barlaeus, Charles Duclos

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007 en ook mijn blog van 12 februari 2008.

 

Uit: Das Gesicht wiederfinden

 

Jede der Parteien weiß sich indiesem Glaubenskrieg im Besitz der jeweils einzig richtigen Religion, Idee, Überzeugung, und sie sind gerade gut genug, in ihrem Namen Blutbäder anzurichten. Montaigne aber ist sich ziemlich sicher, daß es nicht die Ideen, die Überzeugungen und Religionen sind, die Blut-bäder anrichten, sondern einzelne Menschen, Leute wie du und ich; jeder haßt seinen Nächsten so gut er kann. Und weil für ihn »jeder Mensch die Gesamtheit des Menschseins in sich trägt«, zieht er sich zurück, um eines dieser schwer verständlichen Wesen –nämlich sich selbst – zu erforschen, und kommt dabei zu interessanten und ungewohnten Schlüssen: »Ordnung halten ist eine glanz- und lichtlose Tugend. Eine Festung stürmen, eine Gesandtschaft führen, ein Volk regieren, das sind Taten, die auffallen; schelten, lachen, verkaufen, bezahlen, lieben, hassen und mit den Seinen und mit sich selbst ein Gespräch führen – bei alldem behutsam und gerecht bleiben, nicht locker lassen, sich nicht untreu werden – das ist etwas Selteneres, Schwierigeres und weniger Außerordentliches. Deshalb stellen die zurückgezogenen Leben, obwohl es nicht so scheint, ebenso schwierige und harte Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, wie die anderen Leben, vielleicht nochschwierigere. (…) Ich kann mir leicht den Sokrates an Alexanders Stelle vorstellen, Alexander an der Stelle von Sokrates kann ich mir nicht denken. Wenn man Alexander fragt, was er versteht, wird ersagen: die Welt unterwerfen, wenn man den Sokrates danach fragt, sowird er sagen: die eigentlichen Aufgaben erfüllen, die uns das menschliche Leben stellt, das ist ein viel umfassenderes, gewichtigeres und berechtigteres Können.« Der Rückzug auf das Familienschloß hat in Wirklichkeit nicht lange gedauert, Montaigne unternahm schon bald wieder ausgedehnte Reisen und ließ sich für zwei Amtszeiten zum Bürgermeister von Bordeaux wählen. Aber der Bruch, den er mit dem Rückzug in die Kontemplation vollzogenhatte, motivierte ihn, bis zu seinem Lebensende an den Essais weiterzuschreiben, die in diesem Sinne unvollendet geblieben sind.“

 

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Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

 

De Russisch-Duitse dichteres en schrijfster Lou Andreas-Salomé werd geboren op 12 februari 1861 in Sint Petersburg. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007 en ook mijn blog van 12 februari 2008.

 

Uit: Ruth

 

„Ruth hatte sich langsam erhoben. Auf ihrem Gesicht prägte sich ein grenzenloses Befremden aus, – Zweifel, Unglaube, ja Entsetzen prägten sich darauf aus. Ihr war, als müsse sie nach einem Entfernten, – nach Erik rufen, – ihn zu ihrer Hilfe rufen gegen einen Unverstandenen, Unbekannten. Aber er – er war es ja gerade, der da vor ihr stand–. Erik sah den Wechsel in ihren Zügen, die Selbstbeherrsch
ung verließ ihn. Er fühlte nur noch Angst, – die Angst, sie zu verlieren.»Ruth!« rief er, »verzeih, daß du vor mir gekniet hast.
Ich will es tun vor dir. Nur sei mein! Nicht nur mein Kind mehr, – du bist kein Kind mehr, – ein Weib, – mein Weib!«In diesem Augenblick wurde die Tür vom Flur aus aufgerissen. Jonas erschien auf der Schwelle. Er trat nicht ein. Er warf die Tür wieder ins Schloß. Man hörte ihn sich entfernen.»Jonas!« murmelte Ruth halb bewußtlos, »–wir müssen, – er hat gehört, – wir müssen nach Jonas sehen.«Während sie es sagte, ertönte ein dumpfer Fall. Erik sprang auf. Ruth war schon bei der Tür. Sie öffnete sie. Im Flur lag Jonas am Boden, – lang hingestreckt. Mit dem Kopf war er im Fallen gegen den Mantelständer geschlagen. Über seine linke Schläfe träufelte Blut.“

 

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Lou Andreas-Salomé (12 februari 1861 – 5 februari 1937)

 

De Duitse schrijver en dichter Detlev Meyer werd geboren op 12 februari 1950 in Berlijn. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007 en ook mijn blog van 12 februari 2008.

 

Groschen

 

Dieses Gedicht

möchte

ins Gewicht fallen

oder wenigstens

aus der Reihe

         dem Rahmen

 

nicht

in jemandes Wort

oder

gar

unter den Tisch

und die Räuber

 

auch nicht

vom Stengel

oder

jemandem zur Last

                in den Rücken

 

wie Schuppen von den Augen

möchte es

jemandem in den Schoß

 

aber lieber doch:

 

ins Gewicht

das Gedicht

 

und aus allen Wolken

  

 

Reisevorbereitung

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus.

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus und die

Verrentung.

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung

und einen Designersarg.

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung

einen Designersarg und einen verstorbenen Lover.

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung

einen Designersarg einen verstorbenen Lover und

zwei Krücken.

 

Ich packe in meinen Koffer das Virus, die Verrentung

einen Designersarg einen verstorbenen Lover, zwei

Krücken und drei Talkshowauftritte.

 

Toll, das packe ich auch alles in meinen Koffer.

Ich leg aber noch eine unglückliche Kindheit dazu.

So viel Platz muß sein!

 

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Detlev Meyer (12 februari 1950 – 30 oktober 1999)

 

De Nederlandse schrijver Janwillem Van de Wetering werd geboren in Rotterdam op 12 februari 1931. Zie ook mijn blog van 9 juli 2008.

 

Uit: Ontdekking van de oostpool

“Het speet me voor Paultje, wiens arm door de asperge-achtige agent werd omgedraaid terwijl zijn maat, een dwerg met een bleek meloenvormig gezicht, me aanschreeuwde, en terwijl Balthazar gromde.
‘Ja, mevrouw, wij gaan tot het ui-ter-ste,’ brulde Asperge. Zijn gezicht, te klein voor zijn uitgerekte lengte, leek beschilderd met felrode koontjes. Een allergie, waarschijnlijk. Er zweefde veel stuifmeel in de lucht, ikzelf ging daar van niesen. Meloen kon een vroegere circusdwerg zijn, door de machtsverschuiving verlost uit een lachwekkend bestaan. Wat een idioot duo, hoe het daar in de vroege morgen op mijn voordeur beukte en later binnen tekeerging. Oorlog brengt rare akeligheid met zich mee. Het land was altijd zo vredig, tot op het saaie toe, maar zodra de grote buur de macht overnam begonnen spannende tijden. Lastigvallende bezetters verschenen in alle soorten en maten, en de eigen gezagsdragers werkten mee. Moraliteit en immoraliteit zijn zijden van dezelfde penning. Bettina zei dat. Ik protesteerde. ‘Betje, moeten we niet een van tweeën kiezen, en is netjes zijn niet netter? Liever moreel en een beetje suffig dan amoreel en bepaald kwaadaardig?’
‘Gooi die domme penning toch weg, lieve Aagje.’ Bettina kuste mijn wang. ‘Aagje liefste, het is heus niet het een of het ander. Wie zich van kleingeestige wat-wel-of-niet-mag-jes durft te bevrijden is amoreel. Amoraliteit is vrijheid. Als je losstaat van eigenbelang kun je je toch niet meer jegens de ander misdragen? Dan zijn we toch vanzelf heilig?’

 

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Janwillem van de Wetering (12 februari 1931 – 4 juli 2008)

 

De Oostenrijkse schrijver Reinhard Federmann werd geboren op 12 februari 1923 in Wenen. Na zijn terugkeer uit Russisch krijgsgevangenschap studeerde hij rechten. Vanaf 1947 was hij als zelfstandig schrijver, journalist, uitgever en vertaler werkzaam. Federmann schhreef vooral detectives, avonturenromans en historische romans.

 

Uit: Barrikaden

 

“Wenn ich mir die Gesichter der Leute hier anschaue, dann kann ich – ob Du mir das glaubst oder nicht – sehen, was in ihren Köpfen vorgeht. Warum tun wir nicht dasselbe wie die Franzosen? fragen sie sich. Warum jagen wir nicht unsern Ferdinand davon mitsamt der ganzen müden, unbeirrbar in die falsche Richtung dahinrumpelnden Staatskonferenz? Oder nein! Sie haben gar nichts gegen den Kaiser, der ist ja nur ein Name, ein Wort, eine Einbildung. Metternich muß weg! Das geht in ihren Köpfen vor. In meinem Kopf auch.

(…)

Die Schüsse hörte ich erst in der Fahnengasse. Zuerst war ich von der fliehenden Menge gegen den Graben zu mitgerissen worden (vielleicht ist “mitgerissen” nicht das richtige Wort, ich floh aus freien Stücken, es wäre mir auch gar nichts anderes übriggeblieben, wenn man das so sagen kann; man ist in solcher Situation wie eine Welle im Fluß). Dann war ich nach links ausgewichen, um Anschluß an meine Freunde, die im Landhaus geblieben waren, zu gewinnen. ich kam aber nicht mehr bis zum Landhaus, da fegten die Schüsse der Pioniere schon durch die Herrengasse. Danach war mir, als senke sich eine ungeheure Glasglocke über mich. Für einen Augenblick wurde alles still. Das Geschrei in der Ferne war nur wie die Begleitmusik zu dieser Stille. Unwillkürlich sah ich in die Höhe auf ein dreieckiges Stück blauen Himmels zwischen Wolkenfetzen.”

 

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Reinhard Federmann (12 februari 1923 – 29 januari 1976)
Vlnr: Reinhard Federmann, Milo Dor, Ingeborg Bachmann en Paul Celan 1952 bij een zitting van de “Gruppe 47” in Niendorf

 

De Duitse schrijver Otto Ludwig werd geboren op 12 februari 1813 in Eisfeld. In 1834 werden zijn opera’s „Die Geschwister“ en „Die Köhlerin“ opgevoerd. In 1839 begon hij in Leipzig muziek te studeren bij Felix Mendelssohn Bartholdy met een beurs van de hertog van Meiningen. Wegens ziekte moest hij de studie opgeven. Na in verschillende Duitse steden gewoond te hebben vestigde hij zich in 1849 definitief in Dresden, waar in het Hoftheater zijn drama „Der Erbförster“ werd opgevoerd. Behalve met dit werk was hij ook met verhalen succesvol. Hij gebruikte voor het eerst de term poëtisch realisme om een vertelwijjze vanuit een subjectief vertellersperspectief&nb
sp; aan te duiden.

 

Uit: Aus dem Regen in die Traufe

 

In Luckenbach, fast am Ende des Städtchens, steht ein kleines Haus. Luckenbach hat ganz ansehnliche Häuser; die meisten prangen mit zwei Fensterreihen, ja das Rathaus hat ihrer drei. Man trifft da Leute genug, die ein ganzes Haus besitzen; häufiger aber findet es sich, daß ein und dasselbe Haus zwei Eigentümer hat. Einem gehört dann das Parterre, dem andern das obere Stockwerk. In Keller und Boden sind Scheidungen angebracht; es ist ganz genau im Kaufbriefe beschrieben, welchen Raum der eine, welchen der andere Eigentümer zur Benutzung ansprechen darf. Und das ist gut. Entstehen doch trotzdem nur zu oft vorübergehende Reibungen, ja dauernde Feindschaften zwischen den zwei Besitzern, die zuletzt an dem Besitztum kleben bleiben, so daß der neue Käufer der einen Hälfte auch in die alte Feindschaft eintritt. Ich habe noch ein Haus in Luckenbach gesehen, das den Haß seiner beiden Besitzer offen auf der Stirne trug. Der eine hatte seine Hälfte außen rot malen lassen, sogleich strich der andere die seine grün an. Unter solchem forterbenden Fluche litt das Häuschen nicht, das ich meine. Es hatte zwar zwei Fensterreihen übereinander und war unten und oben bewohnt, und wär es zur Feindschaft zwischen den Bewohnern gekommen, so könnt es eine gefährlichere werden, als irgendwo. Denn die Bewohner der untern Hälfte waren beständig unter Waffen und trugen nicht einmal eine Scheide darum. Sie konnten sie nicht aus den Händen legen; das ging sehr natürlich zu: sie hatten keine Hände. Sie trugen sie auf dem Kopfe; kurz gesagt, es war eine Ziege und eine Kuh.

 

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Otto Ludwig (12 februari 1813 – 25 februari 1865)

 

De Duitse schrijver Hans Dieter Baroth werd geboren op 12 februari 1937 in Oer-Erkenschwick. Zie ook mijn blog van 12 februari 2008.

Uit: Streuselkuchen in Ickern

“Mein Großvater … war ein Trinker. Die Großmutter mußte ihm das Geld für die Miete und das minderwertige Essen abringen, sie mußte es ihm, wie meine Mutter erzählte, aus der Tasche nehmen, wenn er betrunken im Bett lag und schlief. Den geringen Lohn für die harte Arbeit gab es wöchentlich. Die paar Mark wurden an einem Schalter in der Lohnhalle von Ludwig ausgezahlt. Von der Zeche König Ludwig bis zu der viel zu kleinen Mietswohnung in einem der drei Häuser in der Nähe des Kanals waren es rund fünf Kilometer zu Fuß, die der Großvater zurückzulegen hatte. Ein Fahrrad besaß er nicht, die Straßenbahn war für ihn zu teuer. Er verkürzte die Strecke zwar über einige Feldwege, aber es gab noch genug Kneipen, in die er, mit den wenigen Mark in der Tasche, einkehren konnte. Und das muß er ausgiebig getan haben. Denn er kam an Lohntagen regelmäßig sturzbetrunken nach Hause, von den Kindern und der Mutter ängstlich erwartet, weil die Kinder dann noch mehr kuschen mußten und die Großmutter, je nach Grad seiner Betrunkenheit, wie üblich dann gegen ihren Willen beschlafen wurde.”

 

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Hans Dieter Baroth (Oer-Erkenschwick, 12 februari 1937)

 

De Franse schrijver Michel de Saint Pierre werd geboren op 12 februari 1916 in Blois. Hij werd opgeleid aan o.a. het Collège Saint-Jean-de-Béthune en de Sorbonne. In 1941 sloot hij zich aan bij het verzet, wat hem later verschillende onderscheidingen opleverde. Voor La Mer à boire kreeg hij in 1954 de Grand Prix de la Société des gens de lettres, voor zijn roman Les Aristocrates in 1955 de Grand Prix du Roman de l’Académie française.

 

Uit : La Mer à Boire

 

Marc songeait à l’extraordinaire soumission de l’être humain. Les trajets qu’il faisait chaque jour en métro pour aller à ses cours de médecine lui vinrent à l’esprit. Heure d’affluence. Des gens pressés dans l’espace et pressés dans le temps, femmes au chapeau inquiet, hommes au coude agressif… Cependant chaque homme, chaque femme acceptaient l’inconfort, le contact des fesses ambiantes, la moiteur générale et ce bouquet d’haleines. Excusez-moi, monsieur, disait à la ronde un jeune gaillard bien mis, d’allure sportive, qui se laissait bousculer. Vigueur physique humiliée – fantaisie vestimentaire étranglée – mille autres symptômes : de toutes parts on attendait à l’épanouissement de l’homme. On nivelait le monde à coups de grands mots sourds tels que social et collectif. Pourquoi ? Dans quel but ? Et comment finirait ce piétinement, cette conspiration des troupeaux ? “

 

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Michel de Saint Pierre (12 februari 1916 – 19 juni 1987)

 

De Engelse schrijver Ronald Frederick Delderfield werd geboren op 12 februari 1912 in Bermondsey, London. Verschillende van zijn historische romans gaan over jonge mannen die uit de oorlog terugkeren en in Engeland een leven gaan leiden dat het de schriijver mogelijk maakt diep in de sociale geschiedenis te graven, vanaf het Edwardiaanse tijdperk tot de jaren zestig: Voorbeelden daarvan zijn:  To Serve Them All My Days, God is an Englishman , A Horseman Riding By en The Avenue. Veel van zijn werk is bewerkt voor televisie.

Uit: To Serve Them All My Days

 “David noticed dismally that his hands had begun to shake.
Herries got up suddenly … he crossed the room and pointed to a fading sepia photograph hanging above one of the bookshelves. It was a very conventional photograph, fifteen lumpish youngsters, ranged in three rows, one lad squatting and nursing a ball.

‘There’s no need to feel isolated from us, least of all from me. That was our 1913 First Fifteen. Twelve are dead and one of the survivors is legless. We’ve lost eighty-seven to date, seventy-two of them known to me personally. My boys.’ He was silent for a moment. Then, ‘On July 8th 1916 I recorded eight names in one week’s casualty list. Does that help?’

 

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R. F. Delderfield (12 februari 1912 – 24 juni 1972)

 

De Turkse dichter en schrijver Sabahattin Ali werd geboren op 12 februari 1906 in Gümülcine, tegenwoordig, Komotini, Griekenland. Van 1928 tot 1930 studeerde hij in Berlijn en werkte daarna als leraar in Turkije. In 1932 werd hij wegens een satirisch gedicht over Atatürk aangeklaagd en een jaar gevangen gezet. In 1938 ging hij als vertaler en dramaturg werken aan het conservatorium in Ankara. In 1944 trok hij naar Istanbul, waar hij o.a. een satirisch blad uitgaf. Dat leverde weer de nodige problemen op. Op de vlucht naar Bulgatije werd hij op 2 april 1948 vermoord. De omstandigheden rond de moord werden nooit geheel opgehelderd. Sabahattin Ali werd vooral bekend door zijn realistische korte verhalen waarin hij het landelijke leven in het toenmalige Turkije beschreef.

Uit: Die Madonna im Pelzmantel (Vertaald door Ute Birgi)

Unter allen Menschen, die meinen bisherigen Lebensweg kreuzten, hat einer mich ganz besonders beeindruckt. Und obwohl seit unserer ersten Begegnung Monate vergangen sind, hält dieser starke Eindruck unvermindert an. Wann immer ich mit mir allein bin, taucht in aller Lebendigkeit das offene Gesicht des Raif Efendi vor mir auf, mit seinen etwas weltfremd dreinblickenden Augen, die jedoch immer sofort zu einem Lächeln bereit waren, sobald sie auf einen Menschen fielen. Dabei war Raif Efendi keineswegs außergewöhnlich, vielmehr gehörte er zu jenen ganz normalen Sterblichen ohne herausragende Eigenschaften, wie sie uns täglich zu Hunderten begegnen und denen wir kaum einen Blick schenken. Mit Sicherheit gab es in keiner der uns mehr oder weniger bekannten Facetten seines Lebens irgendwelche besonderen Umstände, die unsere Neugierde hätten wecken können. Beim Anblick solcher Zeitgenossen fragen wir uns oft: „Wozu leben sie überhaupt? Welches Ziel verfolgen sie in ihrem Dasein? Wo liegt die Logik oder der tiefere Sinn, der ihnen befiehlt, auf dieser Erde zu wandeln?“

Doch bei derartigen Überlegungen sehen wir eben nur das Äußere jener Menschen. Es kommt uns gar nicht in den Sinn, dass auch sie einen Kopf mit sich herumtragen, in welchem, ob sie es wollen oder nicht, ein zum ständigen Funktionieren verurteiltes Hirn liegt, das ihnen ihr ganz eigenes Bewusstsein gibt. Wenn wir, statt diesen für uns undurchschaubaren Individuen jegliches Seelenleben abzusprechen, auch nur ein wenig neugierig wären und ihre verborgene Innenwelt zu erforschen versuchten, würden wir sehr wahrscheinlich auf überraschende Dinge, ja unerwartete Schätze stoßen. Doch der Mensch zieht es offensichtlich vor, auf bekanntem Terrain zu forschen.“

 

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Sabahattin Ali (12 februari 1906 – 2 april 1948)

 

De Engelse dichter en schrijver George Meredith werd geboren op 12 februari 1828 in Portsmouth. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007 en ook mijn blog van 12 februari 2008.

 

Uit: The Egoist

 

You may as well know him out of hand, as a gentleman of our time and country, of wealt
h and station; a not flexile figure, do what we may with him; the humour of whom scarcely dimples the surface and is distinguishable but by very penetrative, very wicked imps, whose fits of roaring below at some generally imperceptible stroke of his quality, have first made the mild literary angels aware of something comic in him, when they were one and all about to describe the gentleman on the heading of the records baldly (where brevity is most complimentary) as a gentleman of family and property, an idol of a decorous island that admires the concrete. Imps have their freakish wickedness in them to kindle detective vision: malignly do they love to uncover ridiculousness in imposing figures. Wherever they catch sight of Egoism they pitch their camps, they circle and squat, and forthwith they trim their lanterns, confident of the ludicrous to come. So confident that their grip of an English gentleman, in whom they have spied their game, never relaxes until he begins insensibly to frolic and antic, unknown to himself, and comes out in the native steam which is their scent of the chase. Instantly off they scour, Egoist and imps. They will, it is known of them, dog a great House for centuries, and be at the birth of all the new heirs in succession, diligently taking confirmatory notes, to join hands and chime their chorus in one of their merry rings round the tottering pillar of the House, when his turn arrives; as if they had (possibly they had) smelt of old date a doomed colossus of Egoism in that unborn, unconceived inheritor of the stuff of the family. They dare not be chuckling while Egoism is valiant, while sober, while socially valuable, nationally serviceable. They wait.

 

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George Meredith (12 februari 1828 – 18 mei 1909)

 

De Engelse dichter, schrijver, componist en medicus Thomas Campion werd geboren op 12 februari 1567 in Londen. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007.

 

Now Winter Nights Enlarge

  

Now winter nights enlarge

This number of their hours;

And clouds their storms discharge

Upon the airy towers.

Let now the chimneys blaze

And cups o’erflow with wine,

Let well-tuned words amaze

With harmony divine.

Now yellow waxen lights

Shall wait on honey love

While youthful revels, masques, and courtly sights

Sleep’s leaden spells remove.

 

This time doth well dispense

With lovers’ long discourse;

Much speech hath some defense,

Though beauty no remorse.

All do not all things well:

Some measures comely tread,

Some knotted riddles tell,

Some poems smoothly read.

The summer hath his joys,

And winter his delights;

Though love and all his pleasures are but toys

They shorten tedious nights.

 

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Thomas Campion (12 februari 1567 – 1 maart 1620)
Boekomslag

 

De Nederlandse dichter, schrijver en predikant Casparus Barlaeus werd geboren op 12 februari 1584 te Antwerpen. Zie ook mijn blog van 12 februari 2007.

Uit: De briefwisseling van P.C. Hooft (C. Barlaeus aan P.C. Hooft.)

 

Omdat ik aan het rumoer van de grote stad en aan inwijdingsfestiviteiten een hekel heb, ben ik weggetrokken naar den Beemster, waar mij op zijn hofstede uiterst gastvrij heeft ontvangen de doorluchte Dirck van Os, daar ter plaatse dijkgraaf. Zo doende zijn door mij de vacantiedagen doorgebracht omgeven van geletterde en vindingrijke beroemdheden, Hooft en Van Os; en bij de herinnering aan hen tuit mij het rechteroor en ‘aan de linkertepel springt op’ het beste deel daarvan. Terwijl ik daar nu ben en overdag de bekoringen zoek van betamelijk genoegen, word ik, zie, des nachts door een gevleugeld soort gekorven diertjes gekweld en verscheurd, door diertjes, zeg ik, bij welke de slurf minder beduidend is dan van den elp, de snebbe kleiner dan van den adelaar, de keel niet zo welluidend als van een uitgehongerden os, het lichaam in geringer maat bevleesd dan bij den Arcadischen ever, de voeten ranker dan de voeten van den kolos van Rhodus. Zij vliegen, zoemen, snorren, zijn gezeten, boren, drinken, een tweevleugelige, ‘niet van zins onze huid te verlaten dan vol van ons hartbloed’. Gedachtig aan de muggen, die uw Muiden den zomer door koestert, heb ik een vergelijking gemaakt tussen de Muider en de Beemsterse en beide groepen onder vervloekingen – met uw permissie! – naar de hel gewenst.

(…)

In haast, diep in den ochtend, 28 september 1639.”

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Casparus Barlaeus (12 februari 1584 – 14 januari 1648)

 

De Franse schrijver Charles Pinot Duclos werd geboren op 12 februari 1704 in Dinan. Als schrijver raakte hij bekend en gewaardeerd toen hij in 1751 zijn Considérations sur les mœurs de ce siècle publiceerde. In 1731 werd hij lid van de Académie française, in 1747 benoemd tot secretaris ervan en in die hoedanigheid heeft hij nuttige hervormingen doorgevoerd.

 

Uit: Acajou et Zirphile

 

“L’esprit ne vaut pas toujours autant qu’on le prise, l’amour est un bon précepteur, la providence sait bien ce qu’elle fait ; c’est le but moral de ce conte : il est bon d’en avertir le lecteur, de peur qu’il ne s’y méprenne. Les esprits bornés ne se doutent jamais de l’intention d’un auteur, ceux qui sont trop vifs l’exagèrent ; mais ni les uns ni les autres n’aiment les réflexions : c’est pourquoi j’entre en matière.
Il y avoit autrefois, dans un pays situé entre le royaume des acajous et celui de minutie, une race de génies malfaisans qui faisoient la honte de ceux de leur espèce, et le malheur de l’humanité. Le ciel fut touché des prières qu’on faisoit contre cette race maudite ; la plupart périrent d’une mort tragique, il n’en restoit plus que le génie Podagrambo et la fée Harpagine ; mais il sembloit que ces deux derniers eussent hérité de toute la méchanceté de leurs ancêtres.“

 

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Charles Pinot Duclos (12 februari 1704 – 26 maart 1772)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 12 februari 2007.

De Duitse schrijver Theodor Plievier werd geboren op 12 februari 1892 in Berlijn.

De Duitse schrijver Friedrich Heinrich Karl Freiherr de la Motte-Fouqué werd geboren in Brandenburg an der Havel op 12 februari 1777.

De Poolse dichter en schrijver Kazimierz Przerwa-Tetmajer werd geboren op 12 februari 1865 in Ludźmierz.