Bertolt Brecht

Het jaar 2006 is een Bertolt Brecht jaar. De Duitse schrijver stierf op 14 augustus 1956, vandaag dus precies vijftig jaar geleden.

 

Begin 1949 vertrekt Bertolt Brecht met een Tsjechisch paspoort via Praag naar Oost-Berlijn. Hij neemt zijn intrek in het huis dat later bekend wordt als het Brechthuis in de wijk Weißensee. In Oost-Berlijn leeft hij een rustig en relatief luxe leven. In het jaar van aankomst richt hij samen met zijn vrouw Helene Weigel het Berliner Ensemble op. Ook pakt hij de draad als theatermaker weer op. Zijn stukken worden zo nu en dan opgevoerd in steden buiten de DDR. Die opvoeringen buiten de DDR leiden weer tot spanningen in de DDR zelf, hij krijgt te maken met de censuur van het Oostblok en ziet enkele van zijn stukken afgekeurd worden.

 

In zijn laatste levensjaren houdt Brecht zich vooral bezig met het stimuleren van in zijn ogen getalenteerde schrijvers en toneelspelers. In Oost-Berlijn verhuist Brecht nog één keer, naar de Chausseestraat direct naast het kerkhof waar hij na zijn dood begraven wordt. Vlak voor zijn dood mag hij – in 1955 – nog de Stalin-Vredesprijs in ontvangst nemen. Brecht sterft in 1956 aan een hartinfarct.

 

 

Die Moritat von Mackie Messer

Und der Haifisch, der hat Zähne
und die trägt er im Gesicht
und Macheath, der hat ein Messer
doch das Messer sieht man nicht.

Ach, es sind des Haifischs Flossen
rot, wenn dieser Blut vergießt.
Mackie Messer trägt ‘nen Handschuh
drauf man keine Untat liest.

An ‘nem schönen blauen Sonntag
liegt ein toter Mann am Strand
und ein Mensch geht um die Ecke
den man Mackie Messer nennt.

Und Schmul Meier bleibt verschwunden
und so mancher reiche Mann
und sein Geld hat Mackie Messer
dem man nichts beweisen kann.

Jenny Towler ward gefunden
mit ‘nem Messer in der Brust
und am Kai geht Mackie Messer
der von allem nichts gewußt.

Und das große Feuer in Soho
sieben Kinder und ein Greis –
in der Menge Mackie Messer, den
man nicht fragt und der nichts weiß.

Und die minderjährige Witwe
deren Namen jeder weiß
wachte auf und war geschändet –
Mackie, welches war dein Preis?
Wachte auf und war geschändet –
Mackie, welches war dein Preis?

 

An meine Landsleute

Ihr, die ihr überlebtet in gestorbenen Städten
Habt doch nun endlich mit euch selbst Erbarmen!
Zieht nun in neue Kriege nicht, ihr Armen
Als ob die alten nicht gelanget hätten:
Ich bitt euch, habet mit euch selbst Erbarmen!

Ihr Männer, greift zur Kelle, nicht zum Messer!
Ihr säßet unter Dächern schließlich jetzt
Hättet ihr auf das Messer nicht gesetzt
Und unter Dächern sitzt es sich doch besser.
Ich bitt euch, greift zur Kelle, nicht zum Messer!

Ihr Kinder, daß sie euch mit Krieg verschonen
Müßt ihr um Einsicht eure Eltern bitten.
Sagt laut, ihr wollt nicht in Ruinen wohnen
Und nicht das leiden, was sie selber litten:
Ihr Kinder, daß sie euch mit Krieg verschonen!

Ihr Mütter, da es euch anheimgegeben
Den Krieg zu dulden oder nicht zu dulden
Ich bitt euch, lasset eure Kinder leben!
Daß sie euch die Geburt und nicht den Tod dann schulden
Ihr Mütter, lasset eure Kinder leben!

 

Entdeckung an einer jungen Frau

Des morgens nüchterner Abschied, eine Frau
Kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehn.
Da sah ich: eine Strähn in ihrem Haar war grau
Ich konnt mich nicht entschließen mehr zu gehen.

Stumm nahm ich ihre Brust, und als sie fragte
Warum ich Nachtgast nach Verlauf der Nacht
Nicht gehen wollte, denn so war’s gedacht
Sah ich sie unumwunden an und sagte:

Ist’s nur noch eine Nacht, will ich noch bleiben
Doch nütze deine Zeit; das ist das Schlimme
Daß du so zwischen Tür und Angel stehst.

Und laß uns die Gespräche racher treiben
Denn wir vergaßen fast, daß du vergehst.
Und es verschlug Begierde mir die Stimme
.

 

Ontdekking aan een jonge vrouw

Een nuchter afscheid ’s morgens en een vrouw,
nog eenmaal koel bekeken en in haast.
Een grijze haarlok zag ik toen verbaasd
en ik besloot dat ik nog blijven zou.

Stom greep ik naar haar borsten. Toen zij vroeg,
waarom ik, nachtgast, ook nog na de nacht
niet wilde weggaan – en zo onverwacht –
zei ik, terwijl ik vrij mijn blik opsloeg:

Ik wil nog best een nachtje langer blijven.
Er is helaas al te veel tijd verstreken,
sinds jij zo zinloos op de drempel staat.

Dus laat ons de gesprekken voorwaarts drijven,
want wij vergaten haast dat jij vergaat.
En van begeerte kon ik niet meer spreken.

 

Vertaling: Frans Roumen

 

 

Bertolt Brecht (10 februari 1898 – 14 augustus 1956)