Carl Busse

De Duitse dichter en schrijver Carl Hermann Busse werd geboren op 12 november 1872, waarschijnlijk in Lindenstadt bij Birnbaum in Posen. Busse bezocht het Gymnasium in Wongrowitz. Hij woonde vanaf 1893 in Berlijn en bezocht daar het Militärpädagogium. Vanaf 1894 studeerde hij filologie, geschiedenis en filosofie aan de Universiteit van Berlijn en publiceerde in 1898 met Wolfgang Golther aan de Universiteit van Rostock een werk over de lyrische poëzie van Novalis. Vanaf 1898 was hij actief als freelance schrijver en literatuurcriticus in Berlijn, mederedacteur van het Deutsche Wochenblatt, een tijdschrift voor politiek, kunst en literatuur, en medewerker van Velhagen & Klasings Monatsheften. Busse was mede-oprichter van het “Kartel van Duitse Lyrische Auteurs”. De componist Heinrich Kasperschmid zette in 1903 het gedicht “Schöne Nacht” voor stem en piano op muziek. Er volgden meer componisten die zijn werk op muziek zetten. Busse nam vanaf 1916 deel aan WO I en kreeg het IJzeren Kruis II-klasse uitgereikt. Hij stierf aan de Spaanse griep, die in 1918 in Europa woedde. In Berlijn is de Busseallee genoemd naar hem.

Schöne Nacht

Schöne Nacht, Gestirne wandeln
Heilig über dir,
Und des Tags bewegtes Handeln
Stillt zum Traum sich hier.

Was ich sehne, was ich fühle,
Ist nun doppelt mein,
Ach in deiner keuschen Kühle
Wird es gut und rein!

Und so bringst du diese Erde,
Bringst mein Herz zur Ruh,
Daß es still und stiller werde,
Schöne Nacht, wie du!

 

An einen Jugendfreund

Schon auf der Schulbank saßen wir zusammen
Und lasen uns die ersten Lieder vor,
Und in uns beiden schlugen wild die Flammen
Der ersten heißen Leidenschaft empor.
Du lieber Gott, was waren das für Zeiten!
Rapiere blitzten und der Becher klang,
Und trutzig brauste durch die Frühlingsweiten
Aus junger Brust der Sekundanersang.

Und hat das Leben uns auch längst vertrieben
Aus unsrer Jugend heitrem Blütenland,
Die alten Freunde sind wir doch geblieben,
Weil dich und mich der gleiche Schmerz verband.
In unsrer Seelen tiefverborgnem Grunde
Liegt still ein Grab, davor wir beten gehn
Und für die Liebe, die wir dort begruben,
Giebt es kein Ostern und kein Auferstehn.

So gehn wir einsam durch ein schweres Leben
Mit müdem Sinn, bis uns der Tod einst bricht,
Mir hat der Schmerz den Dichterkranz gegeben,
Dich ziert kein Kranz – dich ruft nur rauh die Pflicht.
Es trieb der Nacht tiefdunkelndes Gefieder
Zwei Freunde fort, weitfort von Glück und Haus,
Der eine singt noch wilde Sehnsuchtslieder,
Der andre weint sich nur im stillen aus.

 
Carl Busse (12 november 1872 – 3 december 1918)