Charles Baudelaire, Joolz Denby, Johannes Bobrowski, Arnold Stadler, Lev Kopelev, Bernard-Marie Koltès

De Franse dichter Charles Baudelaire werd geboren in Parijs op 9 april 1821. Zie ook mijn blog van 9 april 2007.

La Beauté

Je suis belle, ô mortels! comme un rêve de pierre,
Et mon sein, où chacun s’est meurtri tour à tour,
Est fait pour inspirer au poète un amour
Eternel et muet ainsi que la matière.

Je trône dans l’azur comme un sphinx incompris;
J’unis un coeur de neige à la blancheur des cygnes;
Je hais le mouvement qui déplace les lignes,
Et jamais je ne pleure et jamais je ne ris.

Les poètes, devant mes grandes attitudes,
Que j’ai l’air d’emprunter aux plus fiers monuments,
Consumeront leurs jours en d’austères études;

Car j’ai, pour fasciner ces dociles amants,
De purs miroirs qui font toutes choses plus belles:
Mes yeux, mes larges yeux aux clartés éternelles!

 

De profundis clamavi

J’implore ta pitié, Toi, l’unique que j’aime,
Du fond du gouffre obscur où mon coeur est tombé.
C’est un univers morne à l’horizon plombé,
Où nagent dans la nuit l’horreur et le blasphème;

Un soleil sans chaleur plane au-dessus six mois,
Et les six autres mois la nuit couvre la terre;
C’est un pays plus nu que la terre polaire
— Ni bêtes, ni ruisseaux, ni verdure, ni bois!

Or il n’est pas d’horreur au monde qui surpasse
La froide cruauté de ce soleil de glace
Et cette immense nuit semblable au vieux Chaos;

Je jalouse le sort des plus vils animaux
Qui peuvent se plonger dans un sommeil stupide,
Tant l’écheveau du temps lentement se dévide!

 

Je te donne ces vers afin que si mon nom

Je te donne ces vers afin que si mon nom
Aborde heureusement aux époques lointaines,
Et fait rêver un soir les cervelles humaines,
Vaisseau favorisé par un grand aquilon,

Ta mémoire, pareille aux fables incertaines,
Fatigue le lecteur ainsi qu’un tympanon,
Et par un fraternel et mystique chaînon
Reste comme pendue à mes rimes hautaines;

Être maudit à qui, de l’abîme profond
Jusqu’au plus haut du ciel, rien, hors moi, ne répond!
— Ô toi qui, comme une ombre à la trace éphémère,

Foules d’un pied léger et d’un regard serein
Les stupides mortels qui t’ont jugée amère,
Statue aux yeux de jais, grand ange au front d’airain!

Charles-Baudelaire

Charles Baudelaire (9 april 1821 – 31 augustus 1867)

 

 

De Engelse dichteres, schrijfster en “spoken-word artist” Joolz Denby werd geboren op 9 april 1955 in Colchester. Zie ook mijn blog van 9 april 2007.

Uit: Wild Thing

“All of it. I had all of it, and more. Jesus, the tales I could tell – not that anyone would believe me because they wouldn’t be about how great it all was and what fascinating and worthwhile people boy-bands, pop-whores and rock musicians are. Or MP’s, newscasters, actors and celebrity chefs either, for that matter. Those stories wouldn’t tow the party line, boost the media profile, you see. Ha! Christ, far from it – like, remember that MP, the one who was on the box all the time saying how Britain should return to a state of decency and Christian principles? Him with the blond hair and fat red face? Yeah – you know. I once saw him at a party stark naked on all fours on a dining table, coked off his tits, eating – well, yeah, not the entrées anyway. People were cheering him on while they shook bottles of Moet up and sprayed him and his – dinner – with them. Cool, eh? Right.

But I won’t name the names. Why should I? Call it a point of honour. I didn’t tell then and I won’t now. The likes of that tosser get theirs one way or another without my help. I’m no kiss-and-tell-whore, whatever else I may be.

Jesus, it’s so cold here, freezing, I’m freezing. I’ve run out of oil for the heaters and it’s coming winter in earnest out here. The van’s dead, too, battery or something – what do I know about cars? Shag all, as it goes. I should have got Evan out to fix it but it didn’t seem urgent two days ago. Two days, is it only two days? I ought to phone him, I should phone Evan, he’d help me, he likes me even though I’m English but I – I can’t seem to – I don’t know. I think this is it. Last night was – I can’t think about it, I can’t. What have I done? God in heaven, what have I done? I thought I was right, you know? I was so convinced I was right, I thought I was doing the decent thing, being stand-up, a real heroine. But it’s such a mess, such a fucking mess.”

Denby

Joolz Denby (Colchester, 9 april 1955)

 

De Duitse schrijver, dichter en essayist Johannes Bobrowski werd geboren op 9 april 1917 in Tilsit. Zie ook mijn blog van 9 april 2007.

 

Sprache

Der Baum
größer als die Nacht
mit dem Atem der Talseen
mit dem Geflüster über
der Stille

Die Steine
unter dem Fuß
die leuchtenden Adern
lange im Staub
für ewig

Sprache
abgehetzt
mit dem müden Mund
auf dem endlosen Weg
zum Hause des Nachbarn.

 

Entfremdung

Zeit
geht umher
in Kleidern
aus Glück
und Unglück.

Der im Unglück

spricht mit der Klapperstimme

der Störche, die Störche

meiden ihn: sein Gefieder

schwarz, seine Bäume schatten,

da ist Nacht, seine Wege

gehn in der Luft. 

 

An Klopstock

Wenn ich das Wirkliche nicht
wollte, dieses: ich sag
Strom und Wald,
ich hab in die Sinne aber
gebunden die Finsternis,
Stimme des eilenden Vogels, den Pfeilstoß
Licht um den Abhang

und die tönenden Wasser –
wie wollt ich
sagen deinen Namen,
wenn mich ein kleiner Ruhm
fände – ich hab
aufgehoben, dran ich vorüberging,
Schattenfabel von den Verschuldungen
und der Sühnung:
so als den Taten
trau ich – du führest sie – trau ich
der Vergeßlichen Sprache,
sag ich hinab in die Winter
ungeflügelt, aus Röhricht
ihr Wort.

Bobrowski

Johannes Bobrowski (9 april 1917 – 2 september 1965)

 

De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook mijn blog van 9 april 2007.

 

Uit: Komm, gehen wir

 

1. Komm, gehen wir. Und sie gingen

Eigentlich waren sie nur zum Braunwerden hierher gekommen.
Deswegen waren sie hier. Und das Meer sehen wollten sie. Und nichts tun. Und sonst gar nichts.

Gerade hatte Jim sie um einen Schluck Wasser gebeten und sich neben sie auf sein kleines Handtuch gesetzt. So begann ihre Geschichte. Und wie jede Liebe begann auch diese mit
einem Blick.

Das wusste er aus den Liebesfilmen. Es war eine alte Sehnsucht, mit der ihn Tante Paula infiziert hatte. Sie liebte Capri, muss es geliebt haben, denn anders ließ es sich nicht erklären, dass sie wie ein Kind sprach, wenn sie davon erzählte. Das Schönste auf der ganzen Welt!, sagte sie, wie Kinder sagen. Roland sah sie noch mit diesem Satz dastehen und hörte noch das Ausrufungszeichen hinter auf der ganzen Welt.
Vielleicht war es auch wegen der Liebe, von der Roland damals noch nicht viel wusste, dass es immer Capri sein musste. Und die Liebe einer alten Frau gab es für ein Kind von einst ohnehin nicht – solche Sätze waren Roland in den Sinn gekommen, als ihm diese Frau in den Sinn kam. Die Erinnerung war Schnee von gestern und das Kapital von Schriftstellern und Verliebten, die ihre große Zeit hinter sich hatten.
Tante Paula hat ihnen jedes Jahr eine Karte von diesem Meer und den Felsen geschickt. So sah er auch nebenbei zum ersten Mal das Meer. Als Kind saß er auf ihrem Schoß, wenig
später hat sie seinen Händen Manieren beibringen wollen, dann die ersten Worte Französisch. Sie sah, wie er wuchs, und jedes Mal, wenn sie zu ihnen nach Hause kam, das war einmal im Jahr, sah Paula, wie er Fortschritte gemacht hatte im Leben. Später, als sie wieder in die Nähe gezogen war, an den See, in der Illusion, zu Hause stürbe es sich leichter, hat sie immer wieder nach ihm gefragt, er solle sie doch einmal besuchen.“

 

Stadler

Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 9 april 2007. 

De Russische schrijver Lev Zinovevitsj Kopelev werd op 9 april 1912 in Kiev geboren.

De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948.