De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.
Uit: Ein Mann fällt in Hietzing
für Karin
„Ein Mann fällt in Hietzing. Er hat das Weiße verlassen, das er zu feinem Knochenmehl zermahlen hat. Jetzt bläst ihm das Werk seiner eigenen Hände in Gesicht und Kleidung, legt sich an ihn, als wollte es ihn begraben und halten gleichzeitig. Er denkt an Wiederholung, an das Rieseln von solcherlei Mehl in Weißwein, den er Tags zuvor noch getrunken hat und der ihm nun aus allen Poren bricht. Eine Hülle ist das, was ihm bleibt, nachdem er sich selbst ausgelöffelt hat, weil ihm zwei Antworten gleichzeitig aus dem Mund gebrochen sind, die beide hätten verschluckt sein wollen, obwohl sie ihm doch tagelang den Hals wund gescheuert haben. Er setzt Fußspuren in Knochenmehl, als wollte er einen Weg markieren, als hieße es eine Route zu finden, aber das einzige Ziel, das er sich vorstellen kann, ist dort, wo der Fuß zum ersten Mal ins Mehl getreten ist. Im Kopf leuchten ihm nun die kleinen grünen Sonnen, die er so gerne bei sich gehabt hätte. Er wollte etwas gegen sie eintauschen, aber er konnte sich nichts Passendes vorstellen und hätte dies womöglich auch gar nicht besessen. Statt dessen hat ihn das Knochenmehl von den Füßen geholt und das, was ihm vom kleinen Grünen noch in den Taschen steckt, ist doch nur mehr ein winziger Henkel: ein Phantomgewicht, das ihm die Hände nicht mehr schwer macht, wenn er danach greift. Ein Vortag mit feinem Ascheflockenregen, denkt er, während er sich im weißen Staub versinken lässt. Andere Möglichkeiten, die grünen Sonnen zu erwerben, kennt er nicht. Warum also lässt er sie nicht dort, wo sie sind? Seine Hände, denkt er, und hebt diese unbrauchbarsten aller Werkzeuge, haben Geschwindigkeitsbegrenzungen verletzt. Da hat sich etwas selbständig gemacht, denkt er. Etwas ist aus mir heraus gebrochen, von dem ich gar nicht wusste, dass es darinnen war. Es bröckelt nur so an ihm herab. Mit spitzen Fingern, als wären sie mit Kot glasiert, hebt er Teile von sich auf und bezweifelt sofort deren Nützlichkeit. Er verwechselt Hülle und Inhalt an sich selbst. Die Uhr, sagt er, hat zu schlagen begonnen. Das Pendel, das durch die feinen Ascheflocken in der Luft pflügt, außerdem jenes Tentakel, das durch Felsspalten zu ihm vordringt, aber natürlich hat er alles verwechselt. Er schaufelt sich Mehl in den Mund, als könnte es dadurch wieder ganz werden. Es ist ein jämmerliches Bild. Gotteskrieger, sagt er.”
De Amerikaanse dichter en schrijver William Michaelian werd geboren op 20 mei 1956 in Dinuba, Californië. Zie ook alle tags voor William Michaelian op dit blog.
Als ik, toen ik een kind was
Als ik, toen ik een kind was,
een glimp had opgevangen
van mezelf zoals ik nu ben,
zou ik een vreemde
hebben gezien.
Als hetzelfde is gebeurd
toen ik op de rand van mannelijkheid stond,
zou ik gelachen hebben om mijn verbazing en mijn angst
te verbergen.
Nu ben ik hier.
Maar ik herinner me het kind
en zou het overal herkennen:
op de trap, in de tuin, in een boom,
slapend in zijn niet-afgemeerde bed,
drijvend door de straat,
lief en zich van niets bewust.
Ik weet, ook, dat de wereld
wordt gedroomd door veel van zulke ogen,
en hoorde zachtjes roepen
in de nacht.
En toch als we elkaar ontmoeten,
verheugen we ons zelden.
Vreemden zijn overal.
Maar onze levens
zijn als spiegels.
Vertaald door Frans Roumen
Zie voor nog meer schrijvers van de 19e mei ook mijn blog van 19 mei 2020 en eveneens mijn blog van 19 mei 2019 en ook mijn blog van 19 mei 2018 deel 1 en eveneens deel 2.