Edward Lear, Diana Raznovich, Andrej Amalrik, Maurice Carême, Massimo Bontempelli

De Engelse dichter, schrijver en illustrator Edward Lear werd geboren op 12 mei 1812 in Highgate. Zie ook alle tags voor Edward Lear op dit blog.

 

There was an Old Man with a beard,

There was an Old Man with a beard,
Who said, ‘It is just as I feared!
Two Owls and a Hen,
Four Larks and a Wren,
Have all built their nests in my beard!’

 

There was an Old Man who said, ‘Hush!

There was an Old Man who said, ‘Hush!
I perceive a young bird in this bush!’
When they said, ‘Is it small?’
He replied, ‘Not at all!
It is four times as big as the bush!’

 

There was an Old Man on the Border

There was an old man on the Border,
Who lived in the utmost disorder;
He danced with the cat, and made tea in his hat,
Which vexed all the folks on the Border.

 


Edward Lear (12 mei 1812 – 29 januari 1888)
Illustratie bij “There was an Old Man on the Border“

 

De Argentijnse schrijfster, theatermaakster en caricaturiste Diana Raznovich werd geboren op 12 mei 1945 in Buenos Aires. Zie ook alle tags voor Diana Raznovich op dit blog.

Uit: Herbstzeitlose (Vertaald door Gerd-Rainer Prothmann)

„ROSALIA Der wollte dich heiraten, das ist klar.
GRISELDA Aber das Gedicht war von einem andern, von Gabriel Celaya. (Sie schläft ein.)
ROSALIA Ich würde dir auch nicht Gute Nacht sagen, wenn ich schlafen könnte. Ich würde so einschlafen wie du. Ganz plötzlich. Von einem Augenblick zum andern. Mitten in einer Geste. (Sie probiert es.) Der Ring der Braut… oder das offene Auge Gottes. (Sie stellt sich schlafend, öffnet ein Auge.) Das wachsame Auge Gottes. Das ist Schlaflosigkeit. Das wachsame Auge Gottes.
Welche Rolle spielt es schon für mich, dass das Gedicht nicht von ihm war? (Sie rüttelt GRISELDA und schreit sie an.) Das wachsame Auge Gottes, Griselda!… Ich hätte ihm verziehn, weißt du?
GRISELDA Der Ring einer Braut… oder das wachsame Auge Gottes. (Plötzlich weint sie.) Heute verzeihe ich ihm auch. Bei totaler Dunkelheit hört man aus dem eingeschalteten Fernseher einen Dialog: Es handelt sich um den Dialog der Protagonisten des Teletheaters MARCELO und VALERIA. MARCELO ist Automechaniker und spricht wie ein Junge aus der Vorstadt. VALERIA ist ein junges Mädchen aus der gehobenen Mittelklasse. Das Licht des Fernsehers beleuchtet das Gesicht GRISELDAS, die ein geblümtes, blaues Kleid trägt. Auf dem Rock hat sie eine gewaltige Dose mit Keksen, die sie gierig
verschlingt, während sie fernsieht.
MARCELO Ist das Auto für Ihren Verlobten gut geworden?
VALERIA Ja, Sie haben das sehr gut in Ordnung gebracht… Danke
MARCELO Sagen Sie Ihrem Verlobten, er kann vorbeikommen, wann er will. Ist
immer gut, ‘ne kleine Inspektion zu machen…, und sagen Sie ihm.“

 


Diana Raznovich (Buenos Aires,12 mei 1945)

 

De Russische schrijver en dissident Andrej Aleksejevitsj Amalrik werd geboren in Moskoui op 12 mei 1938. Zie ook alle tags voor Andrej Amalrik op dit blog.

Uit: Niet begeerde reis naar Siberië (Vertaald door Karel van het Reve)

“Eind januari 1965 werd ik wakker van de telefoon en een onbekende vrouwenstem zei dat ze een catalogus van de Zverev-tentoonstelling voor me had. Zo hoorde ik dat de tentoonstelling, waar zovelen over praatten en die zo weinigen voor mogelijk hadden gehouden, toch door was gegaan. De voorgeschiedenis ervan is vrij interessant.
Bij zijn eerste bezoek aan Moskou zag de Franse dirigent Markevitsj in een particuliere verzameling tussen schilderijen van Kandinski, Chagall en Tatlin werk van de jonge Moskouse schilder Anatoli Zverev. Later maakte hij met Zverev zelf kennis. Hij ontmoette een man van gemiddelde lengte, ongeschoren, in lang niet gewassen, met afgedragen, gekregen kleren, geflikte schoenen, een klein gezichtje, opgejaagde ogen en zenuwachtige bewegingen. Markevitsj wist al, dat hij een van de interessantste figuren van de huidige Russische schilderkunst voor zich had, maar ik geloof dat in zijn sympathie voor Zverev als kunstenaar en zijn besluit om hem een tentoonstelling in het buitenland te bezorgen zijn belangstelling voor de mens Zverev een grote rol speelde. Markevitsj en Zverev leken, vond ik, zeer veel op elkaar, en ik heb wel eens gedacht dat Zverev, als hij het zelfvertrouwen en de roem van een beroemd dirigent had, als twee druppels water op Markevitsj zou lijken.
De tentoonstelling werd in Parijs op drie februari geopend. Zverev zelf was in Moskou de laatste die er van hoorde. Ik kon hem een hele tijd niet vinden, hij had geen huis en zwierf door Moskou, een kamer hurend of overnachtend waar het zo uitkwam. Gewoonlijk kwam hij bijna dagelijks bij me aan, maar nu was hij of het zo wezen moest onvindbaar. Wij waren de opening van de tentoonstelling al aan het vieren toen Zverev onverwacht verscheen in een veel te grote rode overjas die niet van hem zelf was. Ons nieuws scheen hem weinig te doen, hij zei alleen dat we een beetje te vroeg waren, het was pas twee februari. Wij vergisten ons inderdaad nogal eens in de datum, want niemand van ons had vast werk.”

 

 
Andrej Amalrik (12 mei 1938 – 12 november 1980)
Cover

 

De Belgische, Franstalige, dichter en schrijver Maurice Carême werd geboren op 12 mei 1899 in Waver bij Brussel. Zie ook alle tags voor Maurice Carême op dit blog.

 

L’enfant

A quoi jouait-il cet enfant ?
Personne n’en sut jamais rien
On le laissait seul dans un coin
Avec un peu de sable blanc

On remarquait bien, certains jours,
Qu’il arquait les bras tels des ailes
Et qu’il regardait loin, très loin,
Comme du sommet d’une tour.

Mais où s’en allait-il ainsi
Alors qu’on le croyait assis ?
Lui-même le sut-il jamais ?

Dès qu’il refermait les paupières,
Il regagnait le grand palais
D’où il voyait toute la mer.

 

La bise

“Ce sont des feuilles mortes”,
Disaient les feuilles mortes
Voyant des papillons
S’envoler d’un buisson.

” Ce sont des papillons “,
Disaient les papillons
Voyant des feuilles mortes
Errer de porte en porte.

Mais la bise riait
Qui déjà les chassait
Ensemble vers la mer.

 

 
Maurice Carême (12 mei 1899 – 13 januari 1978)

 

De Italiaanse schrijver en dichter Massimo Bontempelli werd geboren op 12 mei 1878 in Como. Zie ook alle tags voor Massimo Bontempelli op dit blog.

Uit: Ein Tag aus dem Leben eines Automobils (Vertaald door Marianne Schneider)

“Es war an einem Morgen im Mai, als die Limousine 522 den geschlossenen Raum verließ und in die Welt hinausfuhr. In den Werkstätten, wo sie geboren wurde, hatten ihre Schöpfer oftmals —auch bevor sie ihr die schönen vibrierenden Blechfolien anlegten, worauf sie so stolz gewesen war — ihren Motor singen lassen; und später hatte sie schon gespürt, wie die Bewegung durch ihre ganze Gestalt hindurch bis zu den Rädern ging und sie antrieb. Aber so fröhlich war sie noch nie gewesen. Mehr als ihr Kleid aus den funkelnden Blechfolien beglückten sie jetzt das rhythmische Schlagen tief in ihrem Inneren und die Geschwindigkeit, die sich von dort ausbreitete und sie immer weiter und weiter nach vorne trieb, hinein in die lichte Luft, hinaus auf die fließende Straße, die vor ihr entspringt und auf eine ferne Szene zuläuft. Die Welt ist ein unendlicher, kühler Raum, der die Dinge mit Licht überflutet und mit Leichtigkeit umgibt. Zu den beiden Seiten wiegten zwei Reihen Pappeln ihre bleichen Stämme und ihre Wipfel. So wehen sie von oben Wind auf die Straße, liebevoll senkt sich die Luft auf das schöne Asphaltband und um die braune Motorhaube und die leuchtende Hautschicht des Kühlers. 522 fährt, angetrieben von der Lust, zu leben und die Erde zu entdecken. Auch jenseits der Straße und der zwei Pappelreihen liegt viel Welt links und rechts, die bis zum Ätherkreis des Horizonts aus weitem, grünem Land besteht. Da und dort steigen aus dem Gras langsam bläuliche Wölkchen auf und zerfließen in der Luft. Dann kommen mit einem Schlag Lichtstrahlen und treffen mit ihren Spitzen den letzten Nebelhauch auf dem Gras, der sich darauf schnell verflüchtigt; da erstaunen ringsum die Wiesen und halten den Atem an. Die Strahlen kommen geradewegs von der Sonne, die den Ätherkreis durchbrochen hat und über der Erde erschienen ist; dort beginnt ihr langsamer Weg über den Himmel, eine unermeßliche, umgewendete Mulde aus hell strahlendem Blau. Unter der steigenden Sonne beginnt auch der ebene Asphalt der Straße zu           glänzen, 522 spiegelt sich darin und sieht sich funkelnd laufen. Aber die Pappeln sind des Wehens ein wenig müde und bringen nicht mehr soviel Kühlung. Jetzt verspürte die Limousine 522 vor allem in den Gummireifen eine andauernde und elastische Lust. Ein sicherer Instinkt, der von ihren oberen Zonen auszugehen schien, ließ sie die Straße beherrschen. Zu ihrer größten Genugtuung hielt sie sich bestens rechts, beinahe die Pappelstämme streifend, wohlgefällig schwang sie sich in die Kurven oder schnitt sie mit einer geraden Linie. Auf einmal sah sie, daß die Straße anzusteigen begann.“

 

 
Massimo Bontempelli (12 mei 1878 – 21 juli 1960)
Hier met Luigi Pirandello (rechts) in 1933

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