Einar Már Gudmundsson, Jens Rehn, William March, Jayne-Ann Igel, Justinus Kerner

De IJslandse dichter en schrijver Einar Már Gudmundsson werd op 18 september 1954 geboren in Reykjavík. Zie ook mijn blog van 18 september 2010.

 

Homer, Singer of Tales

One rainy afternoon,

on a ship from a much-travelled dream,

Homer the singer of tales arrived in Reykjavík.

He walked from the quayside

and took a cab that drove him

along rain-grey streets

where sorry houses passed by.

At the crossroads Homer the singer of tales turned

to the driver and said:

‘How can it be imagined

that here in this rain-grey

monotony lives a nation of storytellers?’

‘That’s exactly why,’ answered the cab diver,

‘you never want to hear

a good tale as much as when the drops

beat on the windows.’

When the drops beat on the windows

and the fog gliding into the bay

covers mountain and ocean alike,

nothing worth the telling

except the slush on the streets,

no enchanting song,

no singing sun,

only footprints that vanish

like rain into the ocean,

into the void and the wind

that sings and blows…

Cloaked in grey

time passes along the streets,

the odd bird hovers

dreamlessly above the town,

the clouds’ veils of rain

tighten around the throat

and the dark of night pours

like a net over the world.

A man sails a boat out into the ocean,

there is a singing wave,

there is a sleeping house,

a sail wrung in a dream,

the world ripples

across a black sea

and the lights pass

like flames along the streets.

Vertaald door Bernard Scudder



Einar Már Gudmundsson (Reykjavík, 18 september 1954)

 

De Duitse schrijver Jens Rehn werd als Otto Jens Luther op 18 september 1918 in Flensburg geboren.Zie ook mijn blog van 18 september 2010.

 

Uit: Nichts in Sicht

“Der Andere war mit einem Ruck aufgewacht und sah ohne Verstand um sich. Sein Gesicht schlief noch so lange, bis er begriffen hatte, wo er eigentlich war.
»Gib mir mal Feuer«, sagte der Einarmige. »Ich bekomme das verdammte Streichholz nicht an.«
»Wieviel Zigaretten haben wir eigentlich noch?«
Sie zählten. Sie hatten noch 64 Zigaretten. Dazu gut eine halbe Flasche Whisky. Dann noch ein paar Riegel Schocacola und etliche Kaugummis. Das war alles. Mehr hatten sie in dem Schlauchboot nicht vorgefunden.
Der Andere gab ihm Feuer und rauchte dann auch selbst. Der Rauch tat gut. Er atmete tief durch und wurde leicht schwindelig.
Der Himmel war langsam grün geworden. Über der Kimm lagen schwache Cumuli.
Sie tranken ihre Whisky-Abendration. Die Flüssigkeit schien gar nicht bis in den Magen zu kommen, so, als würde sie bereits von der vertrockneten Zunge aufgesaugt.
Der Armstumpf stand wieder waagerecht vom Körper ab. Der Andere wollte sagen, daß er doch endlich den Arm anlegen solle, die unnatürliche Stellung irritierte ihn. Lieber nicht, dachte er, die Menschen sind schwierig, wenn sie etwas haben. So sagte er nur:
»Was macht dein Arm?«

 

Jens Rehn (18 september 1918 – 3 januari 1983)

 

De Amerikaanse schrijver William March, pseudoniem van William Edward Campbell werd geboren op 18 september 1893 in Mobile, Alabama. Zie ook mijn blog van 18 september 2010.

 

Uit: The Bad Seed

„At this point Miss Burgess Fern, the middle sister, the practical one who handled the business affairs of the school, said, It was so much easier in those days, with a houseful of servants and everybody helpful and anxious to please. Mother and some of the servants would drive down to Benedict a few days in advance of the picnic, sometimes as early as the first of June, when the season was officially open, although the established residents of the coast didn’t consider the season really in swing until the day of our picnic.”

“Benedict is such a beautiful spot,” said Miss Claudia Fern. “Little Lost River bounds our property on the Gulf side, and flows into the bay there.” Miss Claudia taught art in the school, and automatically she added, “The landscape at that point reminds one so much of those charming river scenes by Bombois.” Then, feeling that some of her pupils might not know who Bombois was, she went on. “For the sake of some of the younger groups, Bombois is a modern French primitive. Oh, he is so cunning in his artlessness! So right in his composition, and in the handling of green! You’ll learn much about Bombois later on.”

It was from the Fern town house, the school itself, that the picnickers were to begin their long day of pleasure; and the parents of each pupil had been asked to have their particular child on the school lawn not later than eight o’clock, when the chartered busses were scheduled to leave. Thus it was that Mrs. Christine Penmark, who disliked being late or keeping others waiting, set her clock for six, which, she felt, would allow time for her ordinary tasks of the morning and for the remembrance of those last-minute, hurried things which are so easily overlooked.“

 

William March (18 september 1893 – 15 mei 1954)

 

De Duitse schrijfster Jayne-Ann Igel werd als Bernd Igel op 18 september 1954 in Dresden geboren. Zie ook mijn blog van 18 september 2010.

 

Uit: Baumschulen-Einmaleins

„Zeitig genug in die Baumschule gegangen, den Baumschulenweg, in die Schule der Tollkirsche zuerst, dann bot sich das weit ausladende Geäst eines Apfelbaums an, auf unserem Grundstück, das nah genug an Schulen ganz anderer Art grenzte, der Haft-, der Landesnervenheilanstalt, an der von letzterer betriebenen Gärtnerei mit den Winterapfelsorten (da lagen die Nerven blank).
Also zeitig genug in die Baumschule gegangen, umhegt und ein zartes Astwerk entwickelt, Triebe, von denen manche arg beschnitten, andere ins uferlose geschossen, wie die der Weiden in der Siedlung jenseits unserer Einfriedung, deren Zweige ins Bachwasser wiesen …
Und dann die erste öffentliche Ziehanstalt, die ich wachen Auges passierte, an der Einmündung der Straße des 18. Oktober in die Phillip-Rosenthal-Straße in L. gelegen, die Baumschule hatte die Geländespitze zwischen den beiden Straßen inne – diese erste Baumschule war noch ohne Alphabet, wenn man von der großen Tafel über der Pforte an der Spitze des Grundstücks absah.
Der Inhaber dieser Schule privat, auf der umzäunten Fläche Nadelgehölze, kniehoch, die über die Jahre, da ich das Areal alltäglich tangierte, auch nicht an Höhe zu gewinnen schienen, wiewohl ich selbst ein zögerliches Wachstum zu verzeichnen hatte. Auf dem Gelände war ein zierliches Holzhaus errichtet worden, quadratisch und mit Fenstern zu jeder Seite – ein Haus, in dem ich hätte wohnen mögen; nie habe ich dort jemand ein oder ausgehen sehen, so oft ich auch durch den Maschendraht hindurch das Ganze beobachtete.“

 

Jayne-Ann Igel (Leipzig, 18 september 1954)

Boekomslag

 

De Duitse dichter en schrijver Justinus Andreas Christian Kerner werd geboren op 18 september 1786 in Ludwigsburg. Zie ook mijn blog van 18 september 2010.

 

Stirb, Lieb’ und Freud’

Zu Augsburg steht ein hohes Haus,

Nah bei dem alten Dom,

Da tritt am hellen Morgen aus

Ein Mägdelein gar fromm;

Gesang erschallt,

Zum Dome wallt

Die liebe Gestalt.

Dort vor Marias heilig’ Bild

Sie betend niederkniet,

Der Himmel hat ihr Herz erfüllt,

Und alle Weltlust flieht:

,,O Jungfrau rein!

Laß mich allein

Dein eigen sein!”

Alsbald der Glocke dumpfer Klang

Die Betenden erweckt,

Das Mägdlein wallt die Hall’ entlang,

Es weiß nicht, was es trägt;

Am Haupte ganz

Von Himmelsglanz

Einen Lilienkranz.

Mit Staunen schauen all’ die Leut’

Dies Kränzlein licht im Haar,

Das Mägdlein aber wallt nicht weit,

Tritt vor den Hochaltar:

,,Zur Nonne weiht

Mich arme Maid!

Stirb, Lieb’ und Freud’!”

Gott, gib, daß dieses Mägdelein

Ihr Kränzlein friedlich trag’,

Es ist die Herzallerliebste mein,

Bleibt’s bis zum jüngsten Tag.

Sie weiß es nicht,

Mein Herz zerbricht,

Stirb, Lieb’ und Licht!

 

Justinus Kerner (18 september 1786 – 21 februari 1862)

Portret (met mondharp) door Ottavio d’Albuzzi, 1852