Ennio Flaiano, Frank Norris, Fritz Usinger, Friedrich Schnack, Moritz Carrière

De Italiaanse schrijver Ennio Flaiano werd op 5 maart 1910 in Pescara geboren. Zie ook mijn blog van 5 maart 2009.

 

Uit: Alles hat seine Zeit (Tempo di uccidere, Vertaald door Susanne Hurni)

 

„Ich war erstaunt, am Leben zu sein, doch ich war es müde, auf Hilfe zu warten. Müde vor allem der Bäume, die dem Abgrund entlang wuchsen, überall wo Platz war für ein Samenkorn, das zufällig hingeweht war und dort seine Tage beschloss. Die Hitze, diese weiche Luft, die auch die Morgenbrise nicht zu kühlen vermochte, verlieh den Bäumen das Aussehen von ausgestopften Tieren.

Seit das Lastauto umgekippt war, gerade in der ersten steil abfallenden Straßenkurve, hatte der Zahn wieder angefangen, mir weh zu tun, und jetzt drängte mich etwas, das ich als unwiderstehlich empfand (vielleicht die Ungeduld der Neuralgie), diesen Ort zu verlassen. «Ich gehe», sagteich und stand auf. Der Soldat, der zufrieden rauchte und jetzt bereit war, alles Unvorhergesehene des

neuen Abenteuers mit mir zu teilen, machte ein finsteres Gesicht. «Wohin denn?», fragte er.

«Runter zum Fluss.» Wir sahen den Fluss noch nicht, aber er lag dort unten in seinem seit Jahr hunderten gegrabenen Tal, das von ein paar faulen Krokodilen, auf der Jagd nach Wäscherinnen, bewacht wurde. Ich dachte, ich würde einen Lastwagen finden, um auf der anderen Seite wieder hinaufzufahren. Ich musste vor dem Abend dort sein, oder ich vergeudete einen der vier Tage, die man mir zugestanden hatte, damit ich einen Zahnarzt aufsuchen konnte.

Ja, ich musste weggehen. Jenseits des Tals erschien am weißen Himmel der gegenüberliegende Rand des Hochlands. Der Fluss hatte sich um die Berge herumgegraben, und sie waren trocken geblieben wie Knochen. Zwischen den beiden Felswänden lagen Kilometer, wie viele weiß ich nicht, denn die Entfernungen trügen bei diesem Licht, das weitab liegende winzige Einzelheiten

scharf umreißt; vielleicht waren es fünf oder sechs Kilometer.“

 

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Ennio Flaiano (5 maart 1910 – 20 november 1972)

 

De Amerikaanse schrijver Frank Norris werd geboren op 5 maart 1870 in Chicago. Zie voor onderstaande schrijver ook mijn blog van 5 maart 2007 en ook mijn blog van 5 maart 2009.

 

Uit: The Pit

 

A great, slow-moving press of men and women in evening dress filled the vestibule from one wall to another. A confused murmur of talk and the shuffling of many feet arose on all sides, while from time to time, when the outside and inside doors of the entrance chanced to be open simultaneously, a sudden draught of air gushed in, damp, glacial, and edged with the penetrating keenness of a Chicago evening at the end of February.

The Italian Grand Opera Company gave one of the most popular pieces of its repertoire on that particular night, and the Cresslers had invited the two sisters and their aunt to share their box with them. It had been arranged that the party should assemble in the Auditorium vestibule at a quarter of eight; but by now the quarter was gone and the Cresslers still failed to arrive.

“I don’t see,” murmured Laura anxiously for the last time, “what can be keeping them.“

 

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Frank Norris (5 maart 1870 – 25 oktober 1902)

 

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Fritz Usinger werd geboren op 5 maart 1895 in Friedberg, Hessen. Zie ook mijn blog van 5 maart 2009.

BABYLON DES WORTS

Noch sing ich unter Trümmern, wenn ich zerfallen bin.
Auch aus Zerbrochenem verkündet sich der Sinn.
Das Schöne führt die Linien zu einem Ganzen fort.
Doch ändert sich der Abgrund nicht an seinem Ort.

Die Erde ist vollendet nicht im Ganzen fort und fort.
Sie blüht und sie gedeiht an ihrem seltnen Ort.
Manchmal gelingt ihr wohl ein göttlicher Gewinn,
Doch nie das höchste Wort Jehova-gleich »Ich bin«.

So lass in Trümmern mich, wenn ich zerfallen bin!
Auch die zerbrochnen Tempel sagen noch den Sinn.
Der Sinn ist grösser als der grösste Turm aus Wort.
Unsterblich dauert Babylon an dem Ruinen-Ort.

 

Usinger

Fritz Usinger (5 maart 1895 – 9 december 1982)

 

De Duitse dichter en schrijver Friedrich Schnack werd geboren op 5 maart 1888 in Rieneck, Unterfranken. Zie ook mijn blog van 5 maart 2009.

 

Franken

 

Der Main geht breit und kühl durch weite Feuerwochen

Bamberg und Würzburg segneten ihn ein.

Die Stille lodert, wenn die Weine kochen:

die frohe “Leisten” und der milde “Stein”.

 

Die Glocken wecken auf in den vertrauten Auen,

von Harz und Honig schwebt ein holdes Wehn.

O liebte ich: ich liebte ihre Frauen

und würde in die Rosengärten gehn!

 

Die kleinen Dörfer haben ihre Wunder:

uralte Giebel, Türme, Truhen voller Zinngerät.

Am Tore atmet glühend der Holunder,

die Nacht ist lau, hier wird es niemals spät.

 

Die Brunnen rauschen unter süßen Linden,

die Bienenwolken sprühn wie goldnes Licht.

Die Zäune überstrahlt der Blütenschwarm der Winden

und grüßt Marias wehes Traumgesicht.

 

Die gute Heimat muß ich feurig preisen:

hier wohnte Friedrich Schnack in einem kleinen Haus,

er sah den Main zum fernen Rheine reisen

und lobte Gott und trank den Weinkrug aus.

 

Schnack

Friedrich Schnack (5 maart 1888 – 6 maart 1977)

 

 

De Duitse schrijver en filosoof Moritz Carrière werd geboren op 5 maart 1817 in Griedel, Hessen. Zie ook mijn blog van 5 maart 2009.

Uit: Das Wesen und die Formen der Poesie

 „Der rechte Epiker verschwand hinter seinem Werk, mit eigener Kraft schienen die Bilder des Lebens sich vor unserer Anschauung zu bewegen, nach eigenem Sinne sich zu Gruppen zu verbinden; eine innere Einheit, eine eigene Folgerichtigkeit verkettete die Gedanken. Aber der Lyriker tritt selber in den Mittelpunkt, sein Gefühl ist es das die Welt in sich aufnimmt, er zeigt sie uns nur im Spiegel seines Gemüths. Und wie das All klanglos, dunkel, in schweigender Nacht dastünde, wenn nicht die Wellen der Luft an ein Ohr und die Schwingungen des Aethers an ein Auge schlügen, wo dann die Seele sie empfindend zu Tönen und Farben werden läßt, so sollen wir in der Subjectivität des Dichters die Macht erkennen, welche in aller Fülle der Natur und der Geschichte nur den Wiederschein ihrer eigenen Gefühle erblickt; aus seinem Auge entspringt der Morgensonnenstrahl, der die Memnonsäule tönen macht, und der Hauch seines Mundes wird der belebende Odem der Gebilde seiner Hand. Sein Gefühl singt er um das Echo im Herzen der Andern wach zu rufen, nicht Anschauungen will er vor uns hinführen, sondern Stimmungen in uns erwecken. Die Melodie der Seele und ihre Selbstinnigkeit tönt in seinem Lied, und von den Dingen spricht er nur wie sie das Gemüth bewegen, wie sie durch die Empfindungen, die sie in uns erregen, in ihrer Untrennbarkeit vom Ich als Bedingungen der eigenen wechselnden Zustände gefühlt werden; er schildert sie nur um durch ihr Bild den gleichen Eindruck auf die Hörer zu machen und so in ihnen die Bebungen des eigenen Innern fortzittern zu lassen.“

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Moritz Carrière (5 maart 1817 – 19 januari 1895)
Buste bij zijn graf in München