Franz Josef Degenhardt, F. Sionil José, France Prešeren, Jules Claretie, Ludvig Holberg

De Duitse dichter, folkzanger en jurist Franz Josef Degenhardt werd geboren op 3 december 1931 in Schwelm. Franz Josef Degenhardtoverleedop 14 november van dit jaar op 79-jarige leeftijd. Zie ook mijn blog van 3 december 2008 en ook mijn blog van 3 december 2010.

 

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
machs wie deine Brüder!

So sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor.
Er schlich aber immer wieder durch das Gartentor
und in die Kaninchenställe, wo sie Sechsundsechzig spielten
um Tabak und Rattenfelle –
Mädchen unter Röcke schielten –
wo auf alten Bretterkisten
Katzen in der Sonne dösten –
wo man, wenn der Regen rauschte,
Engelbert, dem Blöden, lauschte,
der auf einen Haarkamm biß,
Rattenfängerlieder blies.
Abends am Familientisch, nach dem Gebet zum Mahl,
hieß es dann: Du riechst schon wieder nach Kaninchenstall.
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach´s wie deine Brüder!

Sie trieben ihn in eine Schule in der Oberstadt,
kämmten ihm die Haare und die krause Sprache glatt.
Lernte Rumpf und Wörter beugen.
Und statt Rattenfängerweisen
mußte er das Largo geigen
und vor dürren Tantengreisen
unter roten Rattenwimpern
parcur Kinderszenen klimpern –
und, verklemmt in Viererreihen,
Knochen morsch und morscher schreien –
zwischen Fahnen aufgestellt
brüllen, daß man Freundschaft hält.
Schlich er manchmal abends zum Kaninchenstall davon,
hockten da die Schmuddelkinder, sangen voller Hohn
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern …

Aus Rache ist er reich geworden. In der Oberstadt
hat er sich ein Haus gebaut. Nahm jeden Tag ein Bad.
Roch, wie bessre Leuten riechen.
Lachte fett, wenn alle Ratten
ängstlich in die Gullys wichen,
weil sie ihn gerochen hatten.
Und Kaninchenställe riß er
ab. An ihre Stelle ließ er
Gärten für die Kinder bauen.
Liebte hochgestellte Frauen,
schnelle Wagen und Musik,
blond und laut und honigdick.
Kam sein Sohn, der Nägelbeißer, abends spät zum Mahl,
roch er an ihm, schlug ihn, schrie: Stinkst nach Kaninchenstall.
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern …

Und eines Tages hat er eine Kurve glatt verfehlt.
Man hat ihn aus einem Ei von Schrott herausgepellt.
Als er später durch die Straßen
hinkte, sah man ihn an Tagen
auf ´nem Haarkamm Lieder blasen,
Rattenfell am Kragen tragen.
Hinkte hüpfend hinter Kindern,
wollte sie am Schulgang hindern
und schlich um Kaninchenställe.
Eines Tags in aller Helle
hat er dann ein Kind betört
und in einen Stall gezerrt.
Seine Leiche fand man, die im Rattenteich rumschwamm.
Drumherum die Schmuddelkinder bliesen auf dem Kamm:
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern …

 


Franz Josef Degenhardt (3 december 1931 – 14 november 2011)

 

De Filipijnse schrijver F. Sionil José werd geboren op 3 december 1924 in Rosales, Pangasinan. Zie ook mijn blog van 3 december 2008 en ook mijn blog van 3 december 2010.

Uit: The Pretenders

“On the night her husband left her, Mrs. Antonio Samson could not sleep. It was not the first time she had committed an indiscretion. In the past few weeks she had lied to him and acted as if she had always been the faithful wife that he believed in, and she had easily gone to sleep feeling sure that, even if her husband found out, he would not be able to do anything about it except, perhaps, make a nasty little scene. She was sure of him and of his reactions, just as she had long grown accustomed to the taste of his mouth, his smell, and the contours of his body. It was a comforting knowledge, and it gave her a sense of power and security which grew out of an intimacy that transcended the clasping of bodies and the living together. She had always been very intuitive, and when she occasionally looked back, she knew that everything fell neatly into place-her meeting Antonio Samson in Washington, his diffidence, and her final acceptance of him springing not out of human necessity but out of curiosity and the need to be possessed by someone who did not care if she was Carmen Villa.
But tonight, alone in the big room that had been their real sanctum all their married life, for the first time she was nagged by a pang of regret and remorse so sharp and intense it actually hurt. All her life she had been pampered, had everything she desired. The things she valued were never those that could be bought, but those small tokens of truth and dogged fidelity that she, herself, could not give to anyone. It was not the first time that she would sleep alone; there were the times her husband had gone on business trips, and she had gotten used to such absences knowing that they werenot permanent, that he would be back. Tonight, however, she was not sure.”

 

F. Sionil José (Rosales, 3 december 1924)

 

 

De Sloveense dichter en schrijver France Prešeren werd geboren op 3 december 1800 in Vrba. Zie ook mijn blog van 3 december 2006. en ook mijn blog van 3 december 2008 en ook mijn blog van 3 december 2010.

Magistrale

Als dein Poet leg ich den Kranz dir nieder,
Nimm hier mein Weh, mit deinem Lob verschlungen;
Jedwedes Lied, im Herzen ists entsprungen,
Und feucht erblühn die Blumen meiner Lieder.

Licht scheint, wo sie gedeihn, kaum hie und wieder;
Ihr Land war nie von lindem Hauch durchdrungen,
Aus rauhem Fels ist rings ein Wall geschwungen,
Peinvollem Frost und Stürmen als Umfrieder.

Reich nährten Seufzer sie und bittre Zähren;
Indem sie wachsen, zag empor zu reichen,
Macht Finsternis sich auf, dem Trieb zu wehren.

Ihr krankes Blühen, sieh, es muss erbleichen!
Trost lass ihm deiner Augen Strahl gewähren,
Zur Blüte bringt dein Blick, was ohnegleichen.

 

DER SONETTENKRANZ (13/14)

Trost lass ihm deiner Augen Strahl gewähren,
Mich schauen deiner Wangen Morgenröte!
Nur ihr gehorcht mein finstres Reich der Nöte,
Nur sie kann meinen stärksten Stürmen wehren.

Der Sorge Ketten, die mich jetzt beschweren,
Sie fielen ab, wenn so dein Wort geböte;
Der Wunde, tief genug, dass sie mich töte,
Vermag dein Beistand Heilung zu bescheren.

Mein düstres Antlitz wird sich wieder lichten,
Die Nacht des Herzens heitrer Hoffnung weichen,
Der Mund mit süssem Wort davon berichten.

Des Herzens neu beseligten Bereichen
Entspriesst ein ganzer Garten von Gedichten,
Zur Blüte bringt dein Blick, was ohnegleichen.

 

Vertaald door Lili Novy

 

France Prešeren (3 december 1800 – 8 februari 1849)

Portret doorMarjan Belec

 

 


De Franse schrijver, criticus, theaterdirecteur en journalist Jules Claretie werd geboren op 3 december 1840 in Limoges. Zie ook mijn blog van 3 december 2008 en ook mijn blog van 3 december 2010.

 

Uit: La Divette

«Mon plus grand succès ça été le Coup du père François, une scène réaliste où je contrefais, en les parodiant, les appels désespérés d’un bourgeois attaqué par les rôdeurs de nuit. Elle fit tant d’effet, cette chanson-là, tant et tant qu’elle devint la chanson-type, qu’on la redemande partout, qu’on la refit sous toutes les formes, et que Clara-Gigolette, celle que je viens de chanter pour la princesse, cette Clara qui dit à Galurin : «Voilà le pante, apprête ton surin !» Clara-Gigolette, que tout Paris chante à m’en assourdir moi-même, est née du Coup du père François… Le pante, général, c’est la victime qu’on attend et le surin c’est le couteau du rôdeur…
– Je sais, je sais, dit le général C… Il faut aujourd’hui apprendre l’argot, comme autrefois le latin, pour ne pas être un ignorant !
– Ah ! j’en suis loin de Célimène, avec Clara-Gigolette ou avec Une soirée dans le monde:
Aïe ! Aïe ! Aïe !
Je vais dans le monde
Et je sens l’ail !
«Mais enfin, cela plaît. Chacun fait ce qu’il peut. Je ne peux pas débiter du Molière, je vends de la gigolette. En veux-tu ? En voilà ! Et à ce métier, je suis populaire. On se me dispute chez les banquiers, on m’offre le Potose en Amérique comme si j’étais Rachel, mieux que si j’étais Rachel ! Mademoiselle Mars ? Ah ! pauvre femme, avec son talent et sa robe de mousseline ! Marion Gervais lui dirait volontiers : «Va donc, ancêtre !» E je fais fortune. La petite Montmartraise souffreteuse va chanter chez des duchesses qui lui remettent le prix d’une chanson dans un portefeuille à son chiffre. Eh ! bien, tout cela, général, tout cela me fait l’effet d’un rêve. Je me dis : «Cela durera-t-il ? Est-ce que c’est toi, ma petite Marion, cette Marion Gervais dont la photographie est partout, à côté de celle de Bismarck et de M. Gladstone.”

 

Jules Claretie (3 december 1840 – 23 december 1913)

Portret door Emile Auguste Carolus-Duran, 1874

 

 

De Noorse schrijver Ludvig Holberg werd geboren in Bergen op 3 december 1684. Zie ook mijn blog van 3 december 2006. Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 3 december 2008 en ook mijn blog van 3 december 2010.

 

Uit: Niels Klim’s Journey Under The Ground (Vertaald door John Gierlow)

„Arrived at the top, near the fatal cave, we sat down to breakfast. Now, for the first time, my heart began to faint, as though it foreboded my coming misfortune; but, in a moment, my half extinguished courage blazed again. I fixed a rope around my body, stood on the edge of the cave, and commended my soul to God. Ordering the men to veer the rope steadily, and to hold when I cried out, I took a boat-hook in my right hand, and glided into the abyss. Aided by the pole, I was enabled to keep clear of the jutting points of rock that would have impeded my progress, as well as have wounded me. I was somewhat anxious about the rope, for it rubbed hard against the rocks at the top; and, in fact, I had scarcely descended twenty to thirty feet, when it gave way, and I tumbled with strange quickness down the abyss, armed like Pluto, with a boat-hook, however, in place of a sceptre.
Enveloped by thick darkness, I had been falling about a quarter of an hour, when I observed a faint light, and soon after a clear and bright-shining heaven. I thought, in my agitation, that some counter current of air had blown me back to earth. The sun, moon and stars, appeared so much smaller here than to people on the surface, that I was at a loss with regard to my where-a-bout.
I concluded that I must have died, and that my spirit was now about to be carried to the blessed dwellings. I immediately conceived the folly of this conclusion, however, when I found myself armed with a boat-hook, and dragging behind me a long strip of rope; well knowing that neither of these were needful to land me in Paradise, and that the celestial citizens would scarcely approve of these accessories, with which I appeared, in the manner of the giants of old, likely to attack heaven and eject the gods therefrom.
Finally, a new light glimmered in my brain. I must have got into the subterranean firmament. This conclusion decided the opinion of those, who insist that the earth is hollow, and that within its shell there is another, lesser world, with corresponding suns, planets, stars, &c., to be well-grounded. The result proved that I guessed right.“

 

Ludvig Holberg (3 december 1684 – 27 januari 1754)

Buste in museum Thorvaldsen, Kopenhagen