Friedrich Wilhelm Weber, Gerhard Holtz-Baumert, Dorothy Wordsworth, Carlos Castaneda, William Collins, Alfred Kerr, Christian Geissler, Ute Erb

De Duitse schrijver Friedrich Wilhelm Weber werd geboren op 25 december 1813 in Althausen. Zie ook alle tags voor Friedrich Wilhelm Weber op dit blog.

Maria, Mittlerin (Fragment)

Es gibt so bittre Stunden
Im wirren Lebenslauf,
Da brechen alte Wunden
Mit neuen Schmerzen auf.
Der Frühling ist verdorben,
Der Sonnenschein erstorben,
Und trüb‘ und schwer der Mut:
Dann denk‘ ich Dein, Maria,
Und gleich ist alles gut.

In schlummerlosen Nächten,
Wie scheint das Leben schwer,
Ein Kampf mit finstren Mächten,
Trostlos und liebeleer.
Doch flieht, sobald ich wende
Zum Himmel Herz und Hände,
Des Argen böse Brut:
Und denk‘ ich Dein, Maria,
So ist schon alles gut.

Und wenn mich niederzwingen
Unmut und Überdruss,
Weil gar nichts will gelingen
Von allem, was ich muss:
Wag‘ ich vor Gott zu treten
Und recht um Rat zu beten
In rechter Andachtsglut,
Und denke Dein, Maria,
Dann ist schon alles gut.

 
Friedrich Wilhelm Weber (25 december 1813 – 5 april 1894)
Althausen, markt met stadsslot

 

De (Oost) Duitse schrijver Gerhard Holtz-Baumert werd geboren op 25 december 1927 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Gerhard Holz-Baumert op dit blog.

Uit: Alfons Zitterbacke

„Ich freute mich und sagte, ganz wie mir Mama immer gesagt hat, ich soll mich bei fremden Leuten vorstellen:
„Ich heiße Alfons Zitterbacke.”
Die Kollegin war so nett und sagte: „Und ich heiße Zweu.”
Die Dame Zweu (Mama sagt, fremde Frauen sind immer Damen) wollte laufen. Ich sah aber, dass ein Fahrstuhl da war. Ich wollte lieber fahren.
„Gut”, sagte die Dame Zweu, fahren wir Fahrstuhl, und du kannst ihn steuern.”
Ich machte die Tür zu und drückte auf ein paar Knöpfe. Es ging aufwärts.
„Viel schöner als auf dem Rummel”, sagte ich, „ich bin noch nie in so einem prima Fahrstuhl gefahren”.Dabei drückte ich aus Versehen noch auf einen Knopf. Da gab es einen Knall und der Fahrstuhl stand. Die Dame Zweu war ganz blass geworden. Ich bekam auch Angst, weil es so dunkel war im Fahrstuhl.
Ich fragte: „Stürzen wir jetzt vielleicht ab?”
Die Dame Zweu hörte gar nicht auf mich, sie drückte immerzu an den Knöpfen herum, doch der Fahrstuhl stand fest.
„Aus! Jetzt können wir lange hier sitzen”, sagte sie endlich ganz traurig.
Ich hatte mich schon beruhigt. Vielleicht musste die Feuerwehr kommen und uns mit einer Leiter retten, ich wollte nämlich gern mal auf einer Feuerwehrleiter sein, das hatte noch keiner in meiner Klasse geschafft. Hauptsache, wir stürzen nicht ab.”

 
Gerhard Holtz-Baumert (25 december 1927 – 17 oktober 1996)
Berlijn in de Kersttijd

 

De Engelse dichteres en dagboekschrijfster Dorothy Mae Ann Wordsworth werd geboren in Cockermouth, Cumberland, 25 december 1771. Zie ook alle tags voor Dorothy Wordsworth op dit blog.

Address to A Child During A Boisterous Winter Evening (Fragment)

As soon as ’tis daylight tomorrow, with me
You shall go to the orchard, and then you will see
That he has been there, and made a great rout,
And cracked the branches, and strewn them about;
Heaven grant that he spare but that one upright twig
That looked up at the sky so proud and big
All last summer, as well you know,
Studded with apples, a beautiful show!

Hark! over the roof he makes a pause,
And growls as if he would fix his claws
Right in the slates, and with a huge rattle
Drive them down, like men in a battle:
– But let him range round; he does us no harm,
We build up the fire, we’re snug and warm;
Untouched by his breath see the candle shines bright,
And burns with a clear and steady light.

Books have we to read, but that half-stifled knell,
Alas! ’tis the sound of the eight o’clock bell.
– Come, now we’ll to bed! and when we are there
He may work his own will, and what shall be care?
He may knock at the door – we’ll not let him in;
May drive at the windows – we’ll laugh at his din;
Let him seek his own home wherever it be;
Here’s a cozie warm house for Edward and me.

 
Dorothy Wordsworth (25 december 1771 – 25 januari 1855)
Cumberland, Cockermouth, 1832. Gravure door R. Sands

 

De Amerikaans-Peruviaanse schrijver Carlos Castaneda werd geboren op 25 december 1925 in São Paulo, Brazilië (volgens hem zelf) of op 25 december 1919 in Cajamarca, Peru (volgens zijn immigratiepapieren). Zie ook alle tags voor Carlos Castaneda op dit blog.

Uit: Tales Of Power

“You are a lot stronger now than you were the first time we talked about this diagram,” he said. “But you are not yet strong enough to know all the eight points. Genaro will someday show you the other two.”
“Does everybody have those eight points or only sorcerers?”
“We may say that every one of us brings to the world eight points. Two of them- ‘reason’ and ’talking’- are known by everyone. ‘Feeling’ is always vague but somehow familiar. But only in the world of sorcerers does one get fully acquainted with ‘dreaming’, ‘seeing’, and ‘will’.
“And finally, at the outer edge of that world one encounters the other two. The eight points make the totality of oneself.”
He showed me in the diagram that in essence all the points could be made to connect with one another indirectly.
I asked him again about the two mysterious remaining points. He showed me that they were connected only to ‘will’ and that they were removed from ‘feeling’, ‘dreaming’ and ‘seeing’; and much more distant from ’talking’ and ‘reason’. He pointed with his finger to show that they were isolated from the rest and from each other.”

 
Carlos Castaneda (25 december 1925 – 27 april 1998)
São Paulo in de Kersttijd, Ibirapuera ’s Park

 

De Engelse dichter William Collins werd geboren in Chichester op 25 december 1721. Zie ook alle tags voor William Collins op dit blog.

Ode on the Poetical Character (Fragment)

II
The band, as fairy legends say,
Was wove on that creating day,
When He, who called with thought to birth
Yon tented sky, this laughing earth,
And dressed with springs, and forests tall,
And poured the main engirting all,
Long by the loved enthusiast wooed,
Himself in some diviner mood,
Retiring, sate with her alone,
And placed her on his sapphire throne;
The whiles, the vaulted shrine around,
Seraphic wires were heard to sound;
Now sublimest triumph swelling,
Now on love and mercy dwelling;
And she, from out the veiling cloud,
Breathed her magic notes aloud:
And thou, thou rich-haired youth of morn,
And all thy subject life was born!
The dang’rous Passions kept aloof,
Far from the sainted growing woof;
But near it sate ecstatic Wonder,
List’ning the deep applauding thunder;
And Truth, in sunny vest arrayed,
By whose the tarsel’s eyes were made;
All the shad’wy tribes of Mind,
In braided dance their murmurs joined;
And all the bright uncounted powers
Who feed on Heav’n’s ambrosial flowers.
Where is the bard, whose soul can now
Its high presuming hopes avow?
Where he who thinks, with rapture blind,
This hallowed work for him designed?

 
William Collins (25 december 1721 – 12 juni 1759)
Chichester, de kathedraal in de Kersttijd

 

De Duitse schrijver, journalist en theatercriticus Alfred Kerr werd op 25 december 1867 in Breslau geboren. Zie ook alle tags voor Alfred Kerr op dit blog.

Uit:Berliner Plauderbriefe

„Harte Zeiten, in denen unsereins lebt. Jetzt ist eine neue Verfügung ergangen. Katzen und Hunde, so frei umherlaufen (und sich kriegen lassen), werden sofort nach der Einlieferung amtlich getötet!
Die Verordnung mag dem Vorteil der Menschen dienlich sein – darum will ich nichts gegen sie einwenden. Wir sind wichtiger als die bedräuten Mitbewohner, die ihre Vorderbeine noch nicht zu Armen entwickelt haben. Mit Recht hütet man uns vor den Gefahren der Tollwut. Aber schlimm bleibt es doch zu denken: eines Tages könnte der kleine schneeweiße Kater, der meinen Haushalt verschönt und heiter macht, nach einem Spaziergang in der Dachrinne hinunter in die Straße gelangen, von einem herumstreifenden Vogt aufgegriffen werden und früh ein unedles Ende finden. … Wenn ich ihn anblicke, entsteht bei dieser Vorstellung ein kleiner Schauder. Durch nichts in der Welt wär’ es möglich, ihm auseinanderzusetzen, daß über seinem jungen, intelligenten Haupte eine ganze Waffensammlung des bekannten Versammlungsredners Damokles schwebt. Aber kann man die Fenster immer schließen? Ich will es gar nicht – denn ein Teil seiner Lebensfreude ruht im Genusse frischer Luft. Wenn er die Nacht auf seinem Kissen, mit ulkig gekniffenen Augen, die Ohren steif, zusammengekrümmt, in tiefen und nicht immer geräuschlosen Atemzügen durchpennt hat; wenn er dann beim Aufwachen sich wie ein Kind gereckt, wie ein Erwachsener gegähnt, endlich die Vorderpfoten hoch an mein Knie gelegt hat… dann will er auch mal sehen, was draußen los ist. Wer kann ihm das verdenken? (…)
Herrlich ist für mein Empfinden diese Tiergattung. Die Kluft zwischen ihr und Hunden ist riesengroß. (…) Der Hund ist anhänglich um der Anhänglichkeit willen, treu um der Treue willen. (….) Und so ein weißer, kleiner, himmlischer Kerl, das koketteste Balg unter Gottes Sonne, läuft nun Gefahr, kurzerhand erdrosselt zu werden? Harte Zeiten, – harte Zeiten.”

 
Alfred Kerr (25 december 1867 – 12 oktober 1948)
Cover

 

De Duitse dichter en schrijver Christian Geissler werd geboren op 25 december 1928 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Christian Geissler op dit blog.

Uit: Ein Kind essen

„Wenn Du aus einer langen Geschichte stets von der gleichen Seite den Druck hast, die Faust, das Eisen, den Hauch aus Haß stets aus der gleichen Bedingung, sage ich mal: aus der Macht der Interessen der Diebe, dann entwickelt der Baum, oder es bricht Dich um, einseitige Strukturen der Härte. Er schafft sich gewiß verlaufende Fasern, Faserverknüpfungen. Widerständig beständig organisiert das Holz sich im Holz. Aber nach einer einzigen Seite. Gegen den Feind. Der uns bekannt ist. Ich sage mal: West. Und plötzlich jetzt, in diesen Tagen, mit Böen um elf aus Ost, lässt der Feind von der anderen Seite, der freien, unserer, seine Kraft gegen Dich los. Aus einem offenen Lachen der Stoß in ein offenes Lachen. Sagen wir, der Verrat fünfundachtzig, unterm Stirnhaar der rinnende Fleck. Da trifft die nun anrennende Gewalt den Baum wie aus Traum. Nun gut. Nicht ganz. Phantasten waren wir nie. Aber doch. Auch im Untergrund ist nach dort hin, von dort her, nichts vorbereitet, die Verwurzelungen in der sturmstoßentwöhnten Region sind zart. Ach Bruderschuß ach Luderkuß! Es ist dem Baum, als schösse der Wind gegen ihn aus einem Raum weit hinter der Front.“

 
Christian Geissler (25 december 1928 – 26 augustus 2008)

De Duitse schrijfster en dichteres Ute Erb werd geboren op 25 december 1940 in Scherbach, nu Rheinbach, in de Voreifel. Zie ook alle tags voor Ute Erb op dit blog.

Uit:Auch im Osten bekannt (Artikel door Horst in Die Zeit, 1967)

„Diese Landgendarmen, sie lesen keine Zeitung, entschuldigte sich der Vorgesetzte eines Polizeioffiziers und tat Abbitte bei Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans und der Schriftstellerin Ute Erb für erlittenes Unrecht, das unwissende Gesetzeshüter auf Geheiß ihres Offiziers den Kommunarden zugefügt hatten. Dann wurde sein Blick ernst: „Genossen, die Partei verfolgt euren mutigen Kampf, ich gratuliere.“ Ort der Handlung: ein Polizeirevier in Ostberlin.
Wenn es stimmt, was die Kommunarden erzählen, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, hat sich am letzten Freitag, in der auch für Kommunarden weniger populären Weltstadthälfte, folgendes zugetragen.
Zwei Monate waren um, der obligatorische Besuch bei der chinesischen Botschaft in Ostberlin fällig. Nicht die Sorge um neue Mao-Bibeln – 5000 Fibeln liegen noch auf Abruf im Kommunedomizil –, sondern der Wunsch nach permanenter Diskussion trieb die unerschrockenen vier nach Karlshorst, einem Ziel, für dessen Erreichung auch von maoistischen Lebensgemeinschaftlern umfangreiche Reisevorbereitungen vonnöten sind, die in diesem Fall bis an die Grenze der Selbstverleugnung gehen.“

 
Ute Erb (Scherbach, 25 december 1940)
Pfarrkirche St. Martin in Rheinbach