Geert van Istendael, Wim Brands, Eric Walz, Georg Klein, Ernst Jünger, Yvan Goll

De Vlaamse prozaschrijver, dichter en essayist Geert van Istendael werd geboren in Ukkel op 29 maart 1947. Zie ook alle tags voor Geert van Istendael op dit blog.

Water

Wij worstelden met elkaar in eenzaam water,
een poel, verloren in een zandverstuiving.
Wij zonken samen, het andere lichaam hatend,
niet loslatend. Wij beten in het vocht,
op wakke treden trappend in verdronken land.

Toen is een dijk gebroken. Wij lagen in het slijk,
Twee padden sleepten zich nog parend, weg,
buiten bereik van het koudvuur in onze handen.
Wij zochten elkaars halsslagader, maar onze beet
was bot. De nacht komt nader.

 

Bruine Theepot

Een veldspaat erodeert tot kaolien,
een wit begin. Pas onlangs kwamen mensen
met wielen en met ovens. En sindsdien
heeft thee het woonvertrek dat steeds zijn zelfde
glazuur van schuwe donkerte laat zien.

Dit aarden werk heeft bolvorm. Ornamenten
zijn onbekenden. Ware aard schenkt en hoedt.
De werken van de aarde zijn steengoed.

  

De huizen houden zich

De huizen houden zich op hoge krukken
meer dood dan levend overeind.
De warmte
der laatste kamers klampt zich vast aan kliffen,
de morsigheid van hun geheimenissen
wordt de voorbijgangers ten hoon getoond.
Hulp zoekend zwerft
de vuilnis door de straten.

 
Geert van Istendael (Ukkel, 29 maart 1947)

 

De Nederlandse dichter, journalist en presentator Wim Brands werd geboren in Brummen op 29 maart 1959. Zie ook alle tags voor Wim Brands op dit blog.

Mijn broer vraagt naar een herinnering

Mijn broer vraagt naar een herinnering,
hij kan hem steeds slechter zien.
Wacht tot het voorjaar, zeg ik,

sluit je ogen, tel tot tien en haal dan
onverschrokken de jonge vogels
uit de goot, hun nesten.
In de berm. En kijk en luister naar
het geluid van rook
in een zwerm.

 

Zij is ’s zomers een bewaarplaats

Zij is ’s zomers een bewaarplaats
van oud zonlicht en een plek waar

vrijgezellen samenscholen. Meestal
leeg en onverlicht is zij de rest

van het jaar een verticale doodskist
die slechten-ter-been- droog houdt

en af en toe schreeuwt iemand in
haar binnenste een monoloog omdat

hij de verbinding niet vertrouwt.
Maar meestal leeg en altijd onverlicht

kent zij dan toch haar moment van
vrolijkheid.

Soms gaat de telefoon maar
onbekommerd over:

er wordt getoverd
in die onbemande cel.

 
Wim Brands (Brummen, 29 maart 1959)

 

De Duitse schrijver Ernst Jünger werd geboren in Heidelberg op 29 maart 1895. Zie ook alle tags voor Ernst Jünger op dit blog.

Uit: Kriegstagebuch 1914-1918

„4. I. 15.
Dieses schreibe ich in einem weit vorgeschobenen Erdloch, das ungefähr 150 m vom feindlichen Graben. Ab und zu saust ein feindliches oder freundliches Geschoß dicht an uns vorbei. Leider sehen wir hier keinen Franzmann, sonst könnten wir auch mal knallen. Die Fortgeschütze schießen nach Oranville und unsere Artillerie in ein Dorf an der Höhe, aus dem schon ein schwarzer Dampf aufsteigt. Höchstens 80 m vor uns liegen ca. 6–8 tote Franzosen, die ungefähr schon 2 Monate alt sind. Die gestreckten Glieder in der roten Hose und in den blauen Mänteln sehen seltsam aus; durch mein Glas bemerke ich die aschfahle, fast schwarze Verwesungsfarbe im Gesichte des einen. Nun richtet sich die franz Batterie gegen die deutsche, welche verstummt; dann aber wieder feuert. Dann kracht es wieder an 4, 5 verschiedenen Orten. Nachher rauche ich mit Priepke meine Cigarette und wir glauben, hinten auf dem Felde einen Franzosen zu sehen. Ich schieße erst mit Visier 1200, dann mit 1600, und Priepke mit noch einem andern. Dann müssen wir das Feuer einstellen, da wir sonst von den Forts eiserne Portion bekommen. Ich bin sehr neugierig, wie sich eine Shrapnellbeschießung ausmacht. Im allgemeinen ist mir der Krieg schrecklicher vorgekommen, wie er wirklich ist. Der Anblick der von Granaten zerrissenen hat mich vollkommen kalt gelassen, ebenso die ganze Knallerei, trotzdem ich einige Male die Kugeln sehr nah habe singen hören. Im allgemeinen sind mir die Kälte und die Nässe in unser Erdlöchern das unangenehmste. Währenddessen ich dieses schreibe, liege ich unter einem Unterstand mit etwas feuchtem Stroh, es regnet und der Graben hält schon einige cm Wasser. Gleich geht es wieder auf Wache. So ist man tagelang durchnäßt und nicht im geschlossenem Raume. Ich bin neugierig wann sich der unvermeidliche [Rheu]matismus einstellt. Hoffentlich wird es nichts Schlimmeres. Am Abend gingen wir zur Reservestellung, dem Faisanderie zurück. Die Faisanderie ist ein Gehöft, das hinter dem Wäldchen auf dem Berge liegt. Trotzdem sie unmittelbar in der Nähe des Granatwäldchens liegt, ist sie noch vollkommen unbeschädigt. Das soll daher kommen, daß sie [1 Wort gestrichen, unlesbar] dem franz. Oberst gehört, der mit den Batterieen uns gegenüberliegt. Nachts mußten wir hunde [Anfang der Zeile abgestoßen, vermutlich: müde] zum Schanzen von 11–4 vertieften wir einen Laufgraben. [1 Wort gestrichen, unlesbar] Dann pennten wir in etwas feudaleren Löchern, wie im Graben, die sich durch großen Gestank auszeichneten.“

 
Ernst Jünger (29 maart 1895 – 17 februari 1998)
In 1914 

 

De Duitse schrijver Eric Walz werd geboren op 29 maart 1966 in Königstein im Taunus. Zie ook alle tags voor Eric Walz op dit blog.

Uit: Schwule Schurken (Kaiser Heliogabal)

“Von allen Rauschmitteln, die der Mensch sich je erdacht hat, ist die Macht das gefährlichste. Überreich dargeboten, nagt sie der menschlichen Seele jedes Maß und jede Hemmung weg. Wer, egal was er tut, keinerlei Ablehnung mehr spürt, wen die Umwelt unbegrenzt verehrt und hofiert, dem kann rasch die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit verloren gehen, und so bedeutet Widerstand der Umwelt zwar stets Reibung und Auseinandersetzung, aber immer auch Kontrolle und Orientierung.
Je größer die Macht, desto länger ist ihr Schatten. Die Macht des römischen Kaisers ist nahezu unbegrenzt. Von den nebligen Küsten Schottlands bis zu den sagenumwobenen Katarakten des Nils, von der glühenden maurischen Wüste bis zu den verschneiten Gipfeln des Balkans regiert er ein Reich, so groß, wie es keines davor und keines danach in Europa gegeben hat. Und doch ist es nicht nur die Größe des Imperiums, die das Kaiserdiadem so allgewaltig macht, so verführerisch für seinen Träger. Die Kaiser Roms sind nicht wie die Präsidenten unserer Tage an ein Recht gebunden, sind nicht wie die barocken Könige einem religiösen Sittenkodex unterworfen und unterstehen nicht wie die Fürsten des Mittelalters einer päpstlichen Aufsicht. Wie in Ägypten das Wort der Pharaonen, so ist auch bei den Römern das Wort des Imperators Gesetz, jeder Befehl ein Dogma. Wer schwach ist, leicht verführbar, erliegt diesen Möglichkeiten. Wie ein zorniger Golem greift sich der Cäsarenwahn aus der Reihe der hundert Kaiser ein Dutzend heraus und formt sie zu Ungeheuern: Caligula, Nero, der im Hollywood-Streifen “Der Gladiator” zu neuer Bekanntheit gelangte Commodus, um nur einige zu nennen. Aus dieser Gruppe finsterer Gestalten leuchtet Heliogabal heraus wie ein phosphoreszierendes Pop-Art-Gemälde, bunt, schrill, überspannt, eher Figuren aus einer modernen Schwulensatire ähnelnd denn einem mörderischen Tyrannen.”

 
Eric Walz (Königstein im Taunus, 29 maart 1966)

 

De Duitse schrijver Georg Klein werd geboren op 29 maart 1953 in Augsburg. Zie ook alle tags voor Georg Klein op dit blog.

Uit: Die Zukunft des Mars

„Alle mussten sterben. Bis auf den heutigen Tag ist noch ein jeder von Euch gestorben, kaum dass er bei uns eintraf. Fast allen, die Ihr geschickt habt, erlosch das Dasein gleich nach der Auffindung, als bliese ihnen unser freudig erregter Atem das Lebenslicht aus. So hat es Smosmo mir, den er zum Nothelfer gemacht hat, gefragt und ungefragt, wieder und wieder erzählt. Smosmo, mein verehrter Lehrer und Vorleser, war das letzte Mal, voll Sehnsucht, voller Sorge, erfüllt vom Weh der aufflammenden Hoffnung, am Ort des Geschehens. Keuchend inhalierte er die damals noch schmerzhaft arme Luft des freien Geländes. Smosmos bloße Hände lagen auf den knittrigen Schulterpolstern des Raumanzugs. Der Helm fehlte. Jener Helm, hinter dessen bläulich getöntem Sichtfenster dem vorletzten Angekommenen, Smosmos ältester Kollege hatte es mitangesehen, der in unseren Himmel gerichtete, noch ein knappes Weilchen kindlich staunende Blick zerbrochen war.
Allein das letzte Mal gelang es dem herbeigeeilten Bergungstrupp, den aus den Wolken Gefallenen lebend bis ins Sonnenhaus zu schaffen. Von der Transportkarre hob man ihn auf den Altar. Angeleitet von der damaligen Barmherzigen Schwester begannen die Nothelfer, Euren Abgesandten aus seinen irdischen Hüllen zu schälen. Zwei unserer Allesmacher hatten ihn nahe der Grabungsstelle für orangen Warmstein im Sand gefunden. Auf dem Kopf trug er eine enge Haube aus einem unserem Mockmockgummi ähnlichen, allerdings silbrig hellen Material. Als sie ihm vorsichtig vom Schädel geschnitten wurde, überraschte Smosmo die geringe Länge des grauen Haars.

 
Georg Klein (Augsburg, 29 maart 1953)

 

De Duits-Franse dichter en schrijver Yvan Goll (eig. Isaac Lang) werd geboren in Saint-Dié-des-Vosges op 29 maart 1891. Zie ook alle tags voor Yvan Goll op dit blog.

Uit: Sodom Berlin (Vertaald door Hans Thill)

„Berlin, Stadt des Nordens, Todesstadt, wo vereiste Fenster starren wie der Tod – kranke Augen, wo rissige Steine sich häufen, wo der Boden klafft wie der Wöchnerinnen Schoß. Stadt eisigen Wahns, … Zementener Kopf, … Rekrutenkopf, der bartlos und schwindsüchtig einen Attilaschnurrbart in sein Milchgesicht klebte. Tiefe Stirne, dreifach gezeichnet von des Hungers Egge und gekrönt mit aus Kartoffelblüten geflochtenem Kranz!… Land, … wo die Blauen Blumen stinkende Gase in ihren Stempeln produzieren. Land der Ulanen und Denker! Land des göttlichen Hölderlin, der sich im Wahn die Adern öffnete, um einen Rosenstock zu begießen, Land des Schlächters Haarmann, der das Blut seiner blonden Liebesjünglinge trank, dort wo der Hals am zartesten ist.“
(…)

„Berlin, bleiche Stadt… In Angstnächten plagt sie eine Vision: Rosa Luxemburg, ihr weißes Gesicht blüht auf dem Eis des Landwehrkanals, eine tragische Seerose. Der Schatten Liebknechts flieht, auf ewig gejagt, hinter des Tiergartens schwarzes Gebüsch, wo die wilden Augen seiner Mörder leuchten.“
(…)

„Was bleibt übrig? Die Zeit lächerlich machen. Die salzige, harte, böse Ironie. Die Peitsche. Die Unerbitterlichkeit… Die Hosen runtergerissen. Die Schande offen ausgelacht. Die gesunde Rache der Kinder, die mit Steinen nachwerfen. A bas le bourgeois! Zerfetzt seinen Regenschirm! Das ist bei Gott nicht dramatisch. Aber man lacht sich selbst ein bissel tot, und der Tod ist der letzte Kitzel, der unsere Langeweile noch etwas bemeistern kann.“

 
 Yvan Goll (29 maart 1891 – 27 februari 1950)
Cover 

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 29e maart ook mijn vorige blog van vandaag.