Geert van Istendael, Wim Brands, Eric Walz, Georg Klein, Ernst Jünger, Yvan Goll, R. S. Thomas

De Vlaamse prozaschrijver, dichter en essayist Geert van Istendael werd geboren in Ukkel op 29 maart 1947. Zie ook alle tags voor Geert van Istendael op dit blog.

Kinderen zijn weke diertjes, zout

Kinderen zijn weke diertjes, zout
van snot en tranen, kinderen verduren
het grofste zand, het knarsen en het schuren:
met schuim en branding zijn zij vreemd vertrouwd.

Ze spartelen en komen aangedreven,
uit water losgewoeld, gegooid op land,
tot eb hen terugspoelt naar een overkant:
een onvoorspelbaar tij speelt met hun leven.

Bescherm de weerschijn van hun parelmoer,
het zijn geen schelpjes uit een oude zomer.
Dit zegt de dichter u, die ijle dromer:

zet als het moet de stad in rep en roer,
het gaat om nu, niet om een lief verleden.
Een kind heeft recht op diepe zekerheden.

 

In Memoriam Matris (Obiit 1.III.95)

Ze was al heel erg oud. Daar riep een meisje:
‘Kijk, oma, het is winter!’ En zij zei:
‘Ik zou zo graag gaan spelen, weer spelen
in de sneeuw.’ De lente kwam, een lente
later zou ze sterven. Maar ze zei:
‘Ik zou zo graag gaan lopen, lopen door
de regen, al die druppels op mijn gezicht.’

De zomer was voorbij, voorbij. Ze zei:
‘Die appeltjes rook ik zo graag, vooral
wat in het gras lag, in de grote tuin van
mijn pa. Dat rook zo goed, zo goed.’ Haar rimpels
betoveren haar glimlach, het verleden
staat op een kier. Heel even kijkt een meisje
naar een oud meisje in een hof van Eden.

Geert van Istendael (Ukkel, 29 maart 1947)

 

De Nederlandse dichter, journalist en presentator Wim Brands werd geboren in Brummen op 29 maart 1959. Zie ook alle tags voor Wim Brands op dit blog.

Te schrijven zoals mijn grootouders

Te schrijven zoals mijn grootouders
een telefoongesprek voerden.

Ze belden nooit, ze werden
een doodenkele keer gebeld

en konden tot aan het einde
van hun leven niet geloven

dat hun stemmen ook elders
klonken.

Hing de telefoon weer
op de plek van de koffiemolen,

zei mijn grootmoeder bijvoorbeeld
na lage tijd: ze zeggen dat ze komen

en mijn grootvader: wil je dat ik
erlangs rijd?

 

Als het heeft gesneeuwd

Als het heeft gesneeuwd schudt de stad haar ziel uit,

zoals een hond zichzelf verlost
van water na een duik in de late lente;

wie het schudden wil zien hoeft niet eens op te letten.
Je loopt op straat en zie:

op een hoek speelt een man
op een piano die aan het begin van de avond

bij het grofvuil is gezet.


Wim Brands (Brummen, 29 maart 1959)

 

De Duitse schrijver Eric Walz werd geboren op 29 maart 1966 in Königstein im Taunus. Zie ook alle tags voor Eric Walz op dit blog.

 

Uit: Die Sündenburg

“DER SCHREI WAR von erschreckender Schönheit wie aus einem Albtraum. Ich hätte nie gedacht, dass es eine Frau gibt, die so entsetzlich schön schreien kann. Ich wünschte, ich könnte es. Aber alles, was aus meinem zungenlosen Mund kommt, sind zermahlene Brocken von Wörtern, noch nicht einmal die Vokale treffe ich richtig. Sie verlaufen in meinem Mund ineinander und werden zu etwas Breiigem, das die Leute ekelt, und deswegen versuche ich erst gar nicht, zu sprechen, es sei denn, ich will jemanden ärgern. Elicias Schrei war ein klares, helles A. Ich erwachte erst davon, als Elicia nahe an meiner Kammer vorbeilief, und ich benötigte einen Moment, um ihren Schrei von dem Lärm der im Burghof feiernden Krieger unterscheiden zu können. Wie ein Wind fegten die junge Frau und ihr Schrei an mir vorüber. Ich öffnete die Tür und sah, wie Elicia in die Kammer ihrer drei Zofen stürmte, doch nur, um sogleich ihren verzweifelten Irrlauf durch die Burg fortzusetzen. Ihre Zofen folgten ihr wie ein Schweif. Das klare A wurde zu einem weichen, klagenden E, das stets von Neuem wiederholt wurde: ein E, Atemluft holen, wieder ein E, Atemluft holen … Zu diesem Zeitpunkt rannte Elicia bereits durch den großen Hof, bekleidet mit einem von der Hüfte abwärts nassen, leicht rötlichen Nachtgewand. Ratlos standen die Leute herum – Wachen, Gesinde -, und keiner durfte es wagen, Elicia, die Tochter des Grafen, aufzuhalten. Die Einzigen, denen das außer mir gestattet gewesen wäre, waren ihr Vater, ihre Mutter und ihr Gemahl, aber von denen war keiner zu sehen. Manche von den Wachen und vom Gesinde sprachen Elicia an und wollten ihr helfen, doch sie bahnte sich ihren Weg, ihr jammerndes E vor sich herschickend und hinter sich herziehend.”

 


Eric Walz (Königstein im Taunus, 29 maart 1966)

 

De Duitse schrijver Georg Klein werd geboren op 29 maart 1953 in Augsburg. Zie ook alle tags voor Georg Klein op dit blog.

 

Uit: Roman unserer Kindheit

Es regnet und regnet. Aber selbst, wenn es endlos regnen würde, könnte unsere weitherzige Mutter nicht alle Kinder lieben. Ein Dutzend mehr oder minder süßer Gören gibt es allein hier im dritten Aufgang. Jeweils zehn gehören in den zweiten und in den ersten des grünen Blocks. Und auch der vordere Wohnblock des Hofs bringt es auf dreißig Kinder. Wenn die Sonne scheint, drängeln sich im Betonquadrat des Sandkastens die wühlenden, die häufelnden, die Förmchen vollklopfenden Kleinen. Die Mädchen im Puppenalter haben dann ihre Decken unter der Robinie oder unter der Eberesche ausgebreitet, weil dies die größten Bäume des Hofs sind und durch ihr lichtes feinfingriges Laub den besten Schatten für die Trance des Mutter-Kind-Spiels spenden. Die Jungen und die wilderen Mädchen, die Bubenmädchen, turnen an den Wäschestangen oder unterwerfen sich den Regeln der sechs Ballspiele, die man in der Neuen Siedlung kennt. Elf große Bälle kommen zwischen dem gelben und dem grünen Block zum Einsatz. Acht sind aus Plastik, und jeder weiß, dass so ein leichtes, lausig dünnes Ding nur einmal gegen den Stacheldraht bei den Garagen fliegen muss, um kaputt zu sein. Zwei der größeren Knaben besitzen echte Fußbälle, die man mit gelbem Schuhfett einreibt und gegen deren Ledernähte eine verborgene Gummiblase drängt.“

 

Georg Klein (Augsburg, 29 maart 1953)

 

De Duitse schrijver Ernst Jünger werd geboren in Heidelberg op 29 maart 1895. Zie ook alle tags voor Ernst Jünger op dit blog.

 

Uit: Kriegstagebuch 1914-1918

2. I .15.

Am nächsten Morgen wurden wir eingeteilt. Ich kam zur 9. Kompanie. Wir legten uns dann etwas in die Schule des Ortes. Plötzlich krachte es [2 -3 Buchstaben gestrichen, unlesbar] ziemlich in unsrer Nähe. Aus allen Häusern liefen die Soldaten auf die Straße. Dann pfiff es 3 Mal dicht über uns hinweg. Alles lachte und niemand lief, aber jeder senkte den Kopf. Wenige Augenblicke später wurden die ersten Getroffenen auf Zeltbahnen herangetragen. Der erste, den ich sah, war blut überstromt und rief ein heiseres ersticktes zu Hilfe, zu Hilfe. Dem Zweitem hing das Bein lose am Schenkel. Es waren 9 Mann getötet, darunter der Musikdirektor Gebhardt. Es wurde von Spionage gesprochen, da unser Dorf erst seit gestern befeuert wurde. Wir standen längere Zeit hinter einer Böschung am Dorf und gingen dann wieder hinein. Ich kam nach her am Portal des Schlosses vorbei. Eine Granate war in die linke Ecke eingeschlagen. Einige große Blutlachen röteten die Straße und am Pfeiler klebte Hirn. Die schwere Eisentür war oben zerfetzt und von c. 50 Stücken durchschlagen. Ein durlöcherter Helm und Feldmütze lagen darunter. Oben hing lustig ein Schild: „Zur Granatecke .” Wir blieben tagsüber im Dorfe und am Abend marschierten wir in Feuerstellung. Unser Weg führte uns durch ein völlig zerschossenes Dorf dann kamen wir auf die sogenannte Fasanerie, ein Gehöft, das die Reserve für die Schützengräben beherbergt. Dort hieß es „Laden und Sichern” und dann ging es weiter vor. Mindestens 20 Minuten ging es durch lange Verbindungsgräben. Rechts und links wären wüste Granatfelder, ein Sprengtrichter neben dem andern. Endlich waren wir am äußerstem Schützengraben. Teils lagen wir die Nacht über in den engen Erdlöchern, teils wachten wir bei den Gewehren. Geschossen wurde wenig, aber unaufhörlich. Einmal pfiff eine Kugel über unsre Köpfe. Drei Stunden mußte ich wachen, eine Vorposten stehn . Priepke machte einen Patrouillengang bis an das Drahtverhau des Feindes, um dort eine Ermunterung an Überläufer anzuheften. Ich hatte 2 Stunden Vorposten und 2 Stunden Grabenwache.“

 

Ernst Jünger (29 maart 1895 – 17 februari 1998)

 

De Duits-Franse dichter en schrijver Yvan Goll (eig. Isaac Lang) werd geboren in Saint-Dié-des-Vosges op 29 maart 1891. Zie ook alle tags voor Yvan Goll op dit blog.

 

Ode an den Herbst

Zweite Fassung

Warum zerreißen die Ulmen
Schon ihr Gewand
Und schlagen um sich mit den Armen
In irrer Besorgnis?
Des Sommers goldene Ruhe
Hat sie verlassen.
Verloren sind die Schlüssel
Die Schlüsselblumen des Glücks
Im grauen Grase,
Und schon vergessen
Verklingen im Abgrund
Die Schwüre der Liebe.

Der große König
Der seltsam Wissende
Herrscher des Waldes
Er gibt den Kampf auf
Gegen die Wolken,
Er läßt sein rostiges
Szepter fallen,
Der Apfel der Weisheit
Und alle Kronjuwelen
Verfaulen.

Im brüchig rasselnden
Geißblattgeranke
Klopfet die Angst des Iltis
Und über dem Teiche
Zerbricht die Libelle
Wie tönendes Glas.

Nur die Zentauren
Im roten Barte
Sie rennen erfreut
Mit funkelnden Hufen
Die Hügel ab,
Und ihre Spuren
Verglimmen im Moose.

Es lösen die Blätter
Sich ab von den Stämmen
Wie wehe, wie wehende Hände;
Sie schichten unten
Ein kupfernes Grab
Den sterbenden Vögeln.

In den Ruinen
Der Vogelburg wohnt noch
Die nächtliche Eule
Mit großen Augen
Das Schicksal beleuchtend.

 

Yvan Goll (29 maart 1891 – 27 februari 1950)

 

De Welshe dichter Ronald Stuart Thomas werd geboren op 29 maart 1913 in Cardiff. Zie ook alle tags voor R. S. Thomas op dit blog.

The Village

Scarcely a street, too few houses
To merit the title; just a way between
The one tavern and the one shop
That leads nowhere and fails at the top
Of the short hill, eaten away
By long erosion of the green tide
Of grass creeping perpetually nearer
This last outpost of time past.

So little happens; the black dog
Cracking his fleas in the hot sun
Is history. Yet the girl who crosses
From door to door moves to a scale
Beyond the bland day’s two dimensions.

Stay, then, village, for round you spins
On a slow axis a world as vast
And meaningful as any posed
By great Plato’s solitary mind.

 

Death Of A Poet

Laid now on his smooth bed
For the last time, watching dully
Through heavy eyelids the day’s colour
Widow the sky, what can he say
Worthy of record, the books all open,
Pens ready, the faces, sad,
Waiting gravely for the tired lips
To move once — what can he say?

His tongue wrestles to force one word
Past the thick phlegm; no speech, no phrases
For the day’s news, just the one word ‘sorry’;
Sorry for the lies, for the long failure
In the poet’s war; that he preferred
The easier rhythms of the heart
To the mind’s scansion; that now he dies
Intestate, having nothing to leave
But a few songs, cold as stones
In the thin hands that asked for bread.

R. S. Thomas (29 maart 1913 – 25 september 2000)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 29e maart ook mijn vorige blog van vandaag.