De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.
Spruch
So mußt du allen Dingen
Bruder und Schwester sein,
Daß sie dich ganz durchdringen,
Daß du nicht scheidest Dein und Mein.
Kein Stern, kein Laub soll fallen –
Du mußt mit ihm vergehn!
So wirst du auch mit allen
Allstündlich auferstehn.
Abendgespräch
Was blickst du träumend ins verwölkte Land?
Ich gab mein Herz in deine schöne Hand.
Es ist so voll von ungesagtem Glück,
So heiß – hast du es nicht gefühlt?
Mit fremdem Lächeln gibst du mir’s zurück.
Ein sanfter Schmerz… Es schweigt. Es ist gekühlt.
Traum
Aus einem argen Traum aufgewacht
Sitz ich im Bett und starre in die Nacht
Mir graut vor meiner eigenen Seele tief,
Die solche Bilder aus dem Dunklen rief.
Die Sünden, die ich da im Traum getan,
Sind sie mein eigen Werk? Sind sie nur Wahn?
Ach, was der schlimme Traum mir offenbart,
Ist bitter wahr, ist meine eigene Art.
Aus eines unbestochenen Richters Mund
Ward mir ein Flecken meines Wesens kund.
Zum Fenster atmet kühl die Nacht herein
Und schimmert nebelhaft in grauem Schein.
O süßer, Lichter Tag, komm du heran
Und heile, was die Nacht mir angetan!
Durchleuchte mich mit deiner Sonne, Tag,
Daß wieder ich vor dir bestehen mag!
Und mach mich, ob’s auch in Schmerzen sei,
Vom Grauen dieser bösen Stunde frei!
De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren op 2 juli 1923 in Bnin. Zie ook alle tags voor Wislawa Szymborska op dit blog.
Clouds
I’d have to be really quick
to describe clouds –
a split second’s enough
for them to start being something else.
Their trademark:
they don’t repeat a single
shape, shade, pose, arrangement.
Unburdened by memory of any kind,
they float easily over the facts.
What on earth could they bear witness to?
They scatter whenever something happens.
Compared to clouds,
life rests on solid ground,
practically permanent, almost eternal.
Next to clouds
even a stone seems like a brother,
someone you can trust,
while they’re just distant, flighty cousins.
Let people exist if they want,
and then die, one after another:
clouds simply don’t care
what they’re up to
down there.
And so their haughty fleet
cruises smoothly over your whole life
and mine, still incomplete.
They aren’t obliged to vanish when we’re gone.
They don’t have to be seen while sailing on.
Vertaald door Stanislaw Baranczak en Clare Cavanagh
Children of This Age
We are the children of this age,
this age is political.
All your, his, ourday
and night-time affairs
are political affairs.
Whether you like it or not
your genes have a political future
the colour of your skin is political
your eyes have a political dimension.
Whatever you say has its echo
whatever you keep quiet about
is political regardless.
Apolitical poems are political too
the moon in the sky does not look like the moon.
To be or not to be, that is the question.
What question, tell me, my darling?
The political question.
You need not even be a human being
to acquire political importance.
It is enough just to be oil
fodder or recyclable material
or a conference table, the shape of which
can be on an agenda for months.
All this time people have been dying
animals have been starving
houses have been burning
fields have been turning fallow
just as in far off distant
less political ages.
Vertaald door Susann Bassnett en Piotr Kuhiwczak
De Nederlandse dichter, schrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917. Zie ook alle tags voor Pierre H. Dubois op dit blog.
Berlijn
In de hoeken der hotelkamers
nestelt verveling
(een roerloos spinrag van tijd)
alle ochtenden onrust
alle avonden onlust en spijt
Op de balkons onverstoorbaar
druppelt de regen
tijdloze seconden van tijd
marionetten schuiven langs de ramen
spelen overal het drama
der hopeloze onverlosbaarheid
Rode geraniums walmen
hun walgelijke muskusgeur
langs de leprozenhuid der muren
de oude vloer kreunt
(nadrukkelijk en verdrietig)
herein bitte
Het gaat voorbij
stilte sluit zich dicht –
buiten de ramen
leeft het leven
onbereikbaar en
zonder gezicht.
Moment
Adem van morgenmist
stolt glinsterend om gewassen
kreten verritselen tot iets droefs
de wiekslag van een vogel
poogt vergeefs
zich eertijds heimwee te herinneren
het uur verbleekt tot roerloosheid
het hangt nog sidderend
om ’t onbeweeglijk luisterende
springgewisse hert
angst en blijdschap worden
één seconde één
De Duitse schrijver en filmmaker Axel Brauns werd op 2 juli 1963 geboren in Hamburg. Zie ook alle tags voor Axel Brauns op dit blog.
Uit: Buntschatten und Fledermäuse
“IV
Die ersten zwei Jahre meines Lebens war ich in dem Hamburger Stadtteil Eimsbüttel zu Hause. Meine Eltern wohnten dort in der Eduardstraße. Schon Mitte der fünfziger Jahre hatte mein Vater sein Biologiestudium zugunsten seines Brotberufes aufgegeben. Als sich der höchst seltene Brotberuf zu einem einträglichen Geldberuf mauserte, richtete meine Mutter ein Nest her und meine Eltern erfüllten sich ihren Kinderwunsch. Mein Bruder wurde 1962 geboren. Meine Mutter kündigte ihre Stelle als Sekretärin und ein Jahr später kam ich zur Welt.
Mitte der sechziger Jahre zog Wohlstand bei meinen Eltern ein. Sie wussten nicht, wie lange er bei ihnen zu Gast bliebe. Sie hofften natürlich, dass er nicht gleich wieder abreisen würde. Von morgens bis abends setzten sie all ihren Fleiß und all ihre Findigkeit ein, damit er sich auf Dauer bei ihnen wohl fühlte.
Ein neuer Auftrag kam herein. Im Spätsommer 1965 wagten meine Eltern den Sprung von Eimsbüttel in die Elbvororte nach Groß Flottbek, von einer Mietwohnung in ein eigenes Haus.
Zehn Viererreihen von Hofhäusern bildeten auf der östlichen Seite des Vorbeckweges hübsch ordentlich eine Siedlung. Die elfte Reihe fehlte, was zwei Dutzend Kinder freudig begrüßten. Ein Spielplatz hatte es sich in der Mitte der Siedlung gemütlich gemacht.”
Axel Brauns (Hamburg, 2 juli 1963)
De Griekse dichter en verzetstrijder Alekos Panagoulis werd geboren op 2 juli 1939 in Glyfada. Zie ook alle tags voor Alekos Panagoulis op dit blog.
Ein Mann
Ihr wandelnden Gräber,
ihr Schmähungen des Lebens,
ihr Mörder eurer Gedanken,
Marionetten in Menschengewand,
die ihr die Tiere beneidet,
den Sinn der Schöpfung beleidigt,
und bei der Dummheit Zuflucht sucht,
euch von der Angst leiten laßt.
Die ihr die Vergangenheit vergaßt,
mit trübem Auge die Gegenwart seht,
keinen Sinn für die Zukunft habt,
nur atmet, um zu sterben,
nur die Hände rührt, um Beifall zu klatschen,
und morgen noch kräftiger
als gestern und heute klatschen werdet.
So wisset denn, daß ihr alle
die lebendige Rechtfertigung seid für jede Tyrannei,
und daß ich alle Tyranneien hasse,
so sehr wie ich mich vor euch und euren Dreckautos ekle
De Duitse schrijver Friedrich Gottlieb Klopstock werd geboren in Quedlinburg op 2 juli 1723. Zie ook alle tags voor Friedrich Klopstock op dit blog.
Der Lehrling der Griechen
Wen des Genius Blick, als er gebohren ward,
Mit einweihendem Lächeln sah,
Wen, als Knaben, ihr einst Smintheus Anakreons
Fabelhafte Gespielinnen,
Dichtrische Tauben umflogt, und sein mäonisch Ohr
Vor dem Lerme der Scholien
Sanft zugirrtet, und ihm, daß er das Alterthum
Ihrer faltigen Stirn nicht säh,
Eure Fittige lieht, und ihn umschattetet,
Den ruft, stolz auf den Lorberkranz,
Welcher vom Fluche des Volks welkt, der Eroberer
In das eiserne Feld umsonst,
Wo kein mütterlich Ach bang bey dem Scheidekuß,
Und aus blutender Brust geseufzt,
Ihren sterbenden Sohn dir, unerbittlicher,
Hundertarmiger Tod, entreißt!
Wenn das Schicksal ihn ja Königen zugesellt,
Umgewöhnt zu dem Waffenklang,
Sieht er, von richtendem Ernst schauernd, die Leichname
Stumm und seelenlos ausgestreckt,
Segnet dem fliehenden Geist in die Gefilde nach,
Wo kein tödtender Held mehr siegt.
Ihn läßt gütiges Lob, oder Unsterblichkeit
Deß, der Ehre vergeudet, kalt!
Kalt der wartende Thor, der, des Bewunderns voll,
Ihn großäugichten Freunden zeigt,
Und der lächelnde Blick einer nur schönen Frau,
Der zu dunkel die Singer ist.
Thränen nach besserem Ruhm werden Unsterblichen,
Jenen alten Unsterblichen,
Deren daurender Werth, wachsenden Strömen gleich,
Jedes lange Jahrhundert füllt,
Ihn gesellen, und ihn jenen Belohnungen,
Die der Stolze nur träumte, weihn!
Ihm ist, wenn ihm das Glück, was es so selten that,
Eine denkende Freundin giebt,
Jede Zähre von ihr, die ihr sein Lied entlockt,
Künftiger Zähren Verkünderin!
Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juli ook mijn blog van 2 juli 2011 deel 2.