De Zwitserse (Duitstalige) schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook mijn blog van 2 juli 2010 en eveneens alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.
Uit: Das Glasperlenspiel
„Es ist unsere Absicht, in diesem Buch das Wenige festzuhalten, was wir an biographischem Material über Josef Knecht aufzufinden vermochten, den Ludi Magister Josefphus III., wie er in den Archiven des Glasperlenspiels genannt wird. Wir sind nicht blind gegen die Tatsache, daß dieser Versuch einigermaßen im Widerspruch zu den herrschenden Gesetzen und Bräuchen des geistigen Lebens steht oder doch zu stehen scheint. Ist doch gerade das Auslöschen des Individuellen, das möglichst vollkommene Einordnen der Einzelperson in die Hierarchie der Erziehungsbehörde und der Wissenschaften eines der obersten Prinzipien unsres geistigen Lebens. Und dieses Prinzip ist denn auch in langer Tradition so weit verwirklicht worden, daß es heute ungemein schwierig, ja in vielen Fällen vollkommen unmöglich ist, über einzelne Personen, welche dieser Hierarchie in hervorragender Weise gedient haben, biographische und psychologische Einzelheiten aufzufinden; in sehr vielen Fällen lassen sich nicht einmal mehr die Personennamen feststellen. Es gehört nun einmal zu den Merkmalen des Geisteslebens unsrer Provinz, daß seine hierarchische Organisation das Ideal der Anonymität hat und der Verwirklichung dieses Ideals sehr nahe kommt.
Wenn wir trotzdem auf unsrem Versuche bestanden haben, einiges über das Leben des Ludi Magister Josefphus III. festzustellen und uns das Bild seiner Persönlichkeit andeutend zu skizzieren, so taten wir es nicht aus Personenkult und aus Ungehorsam gegen die Sitten, wie wir glauben, sondern im Gegenteil nur im Sinne eines Dienstes an der Wahrheit und Wissenschaft. Es ist ein alter Gedanke: je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren, desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.“
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Portret door Ernst Würtenberger, 1905
De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren in 1923 in Bnin. Zie ook mijn blog van 2 juli 2007 en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009 en ook mijn blog van 2 juli 2010
Unschuld
Gezeugt auf einer Matratze aus Menschenhaar.
Gerda. Erika. Vielleicht Margarete.
Sie weiß, wirklich, sie weiß davon nichts.
Diese Art von Information taugt
weder erteilt noch hingenommen zu werden.
Griechische Erinnyen sind allzu gerecht.
Reizen würde uns heute ihre vogelgestaltige Übertreibung.
Irma. Brigitte. Vielleicht Friederike.
Sie ist zweiundzwanzig oder auch nicht viel älter.
Sie beherrscht drei Fremdsprachen unentbehrlich auf Reisen.
Die Firma, in der sie arbeitet, empfiehlt für den Export
die besten Matratzen nur aus Kunstfasern.
Der Export verbindet die Völker.
Berta. Ulrike. Vielleicht Hildegard.
Keine Schönheit, jedoch groß und schlank.
Wangen, Hals, Brüste, Oberschenkel, Bauch
in voller Blüte und dem Glanz des Neuen.
Freudig und barfuss auf den Stränden Europas
löst sie ihr helles Haar auf, lang bis zu den Knien.
Ich rate davon ab, es abzuschneiden – sagte ihr Friseur
Einmal abgeschnitten, wächst es so üppig nie nach.
Sie können es mir glauben.
Das ist eine Tatsache, bewiesen
tausend- und tausendmal.
Vertaald door Urszula Usakowska-Wolff en Manfred Wolff
Some Like Poetry
Some –
thus not all. Not even the majority of all but the minority.
Not counting schools, where one has to,
and the poets themselves,
there might be two people per thousand.
Like –
but one also likes chicken soup with noodles,
one likes compliments and the color blue,
one likes an old scarf,
one likes having the upper hand,
one likes stroking a dog.
Poetry –
but what is poetry.
Many shaky answers
have been given to this question.
But I don’t know and don’t know and hold on to it
like to a sustaining railing.
Vertaald door Regina Grol
Wislawa Szymborska (Bnin, 2 juli 1923)
De Nederlandse dichter, prozaschrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917. Zie ook mijn blog van 2 juli 2007en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009 en ook mijn blog van 2 juli 2010
Uit: Marcellus Emants
„Hij werd Marcellus genoemd naar zijn grootvader en zijn betovergrootvader, beiden, evenals zijn vader en zijn overgrootvader, juristen en magistraten met voorname functies. Dat ook hij een opleiding zou krijgen als jurist lag bij een zo sterke familiale traditie voor de hand. Maar ondanks de snelheid en het succes van zijn studie staakte hij zijn opleiding enkele maanden voor het behalen van zijn meestertitel, omdat hij voor het vak niets voelde en alleen voldaan had aan de wens van zijn vader. Maar deze overleed in maart 1871, toen Marcellus 22 jaar was, en zijn moeder schijnt geen aandrang op hem te hebben uitgeoefend om, zo dicht bij de eindstreep, de studie te voltooien. Zijn enige werkelijke interesse was de artistieke expressie en, hoewel hij ook schilderde en musiceerde, was de literatuur het middel waaraan hij de voorkeur gaf en waarvoor hij het meeste talent bezat.
Marcellus Emants werd schrijver, de belangrijkste van zijn generatie en een der belangrijkste van de halve eeuw rondom de eeuwwisseling. Hij werd opgevoed in een hervormd milieu, maar de godsdienst heeft hem nooit een oplossing geboden voor het probleem van het bestaan, en in zijn eerste omvangrijk essay, Bergkristal, verschenen in het tijdschrift Spar en Hulst in 1872, schreef hij: ‘Het was een goede geest, die mij toen scepticus maakte, want had ik geloofd, onvoorwaardelijk geloofd, de reactie had niet kunnen uitblijven en ik zou heden de grootste godloochenaar zijn, die op Neerland’s bodem rondliep’. Hij liet zich dan ook als lid van de Hervormde Gemeente schrappen.
Hij was net dertig jaar, toen hij deze consequentie trok, en uit wat hij op dat moment reeds had geschreven blijkt dat het tot dromen en peinzen geneigde kind dat hij was geweest, zich inmiddels bewust was geworden van een andere werkelijkheid. De idealistische die hem in zijn jeugd was voorgehouden in een familieverband dat ‘gezellig, zorgeloos, zachtzinnnig en huiselijk’ was – zoals dat van Karel Satis, tot op zekere hoogte een alter ego van Emants, uit Op zee – was spoorloos verdwenen.“
Pierre H. Dubois (2 juli 1917 – 24 maart 1999)
De Duitse schrijver en filmmaker Axel Brauns werd op 2 juli 1963 geboren in Hamburg. Zie ook mijn blog van 2 juli 2007en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009 en ook mijn blog van 2 juli 2010
Uit: Buntschatten und Fledermäuse
„III
Wie lernt man es, Menschen wahrzunehmen, wenn man sie nicht wahrnimmt? Wie flattert man als Fledermaus durch die Welt, wenn man keine Fledermaus ist? Wenn ich in Gesprächen mit vermeintlich vollständigen Menschen diesen Grundriss meines Lebens erwähne, ernte ich immer ein überraschtes Gesicht und im gleichen Atemzug sagen alle, dass ich gar nicht wie ein Autist aussähe. Ich antworte dann, da hätten sie Recht. Ich gehöre zu den leichten Fällen und habe großes Glück gehabt.
Seit ich 21 bin, lebe ich in einer eigenen Wohnung und verdiene meinen Lebensunterhalt selbst. Da ich mich, im Gegensatz zu vielen Autisten, nicht mit Begleitbehinderungen herumplagen muss, kann ich im Alltag meine Unauffälligkeit genießen. Diese Unauffälligkeit habe ich mir hart erarbeiten müssen. Noch vor ein paar Jahren hat mir an Ausdruck all das gefehlt, was vermeintlich vollständige Menschen auszeichnet. Heute ist das zum Glück anders: Meine Stimme klingt lebendig, mein Gesicht zeigt deutlich Gefühle, die Hände verweigern sich nicht mehr den Gebärden und mit meinen Blicken suche ich gerne nach den Fledermausaugen.
Geblieben ist meine Art Humor, die mich oft schmunzeln lässt, wo Nichtautisten kein Korn Komik erblicken. Kaum ein Leser dürfte, falls er über das Wort Näpfchen gestolpert ist, ermessen haben, wie glücklich ich mich schätze, ein so niedliches Wort gleich zu Beginn in meinem Buch begrüßen zu können.“
Axel Brauns (Hamburg, 2 juli 1963)
De Duitse schrijver Friedrich Gottlieb Klopstock werd geboren in Quedlinburg op 2 juli 1723. Zie ook mijn blog van 2 juli 2007en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009 en ook mijn blog van 2 juli 2010
Die frühen Gräber
Willkommen, o silberner Mond,
Schöner, stiller Gefährt der Nacht!
Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.
Des Mayes Erwachen ist nur
Schöner noch, wie die Sommernacht,
Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,
Und zu dem Hügel herauf röthlich er kömt.
Ihr Edleren, ach es bewächst
Eure Maale schon ernstes Moos!
O wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sahe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht.
Aus der Vorzeit
In dem Maye war ihr eben das swölfte Jahr
Mit dem Morgen dahin geflohn.
Dreyzehn Jahre, nun sie fehlten den siebzigen,
Die den Frühling er wiedersah.
Schön war die Laube, der Baum neben der Laube schön;
Blüthe duftete gegen sie.
Kont′ er es ahnden? Er sass glühend vor Fröhlichkeit,
Bey dem Reh in der Laube Duft,
Zittert′, ahndete nichts, Hell war ihr schwarzes Aug′,
Als zuvor er es niemals sah;
Bald verstumt′ er nicht mehr, stammelte, redete,
Kosete, blickte begeisterter.
“Diesen Finger, nur ihn … Schlank ist dein Wuchs, und leicht
Senket der Tritt sich der gehenden.
Ach den kleinen, nur ihn … Röthlich die Wang, und doch
Ist die Lippe noch lieblicher!
Diesen schönsten, nur ihn gieb mir!” Sie gab zuletzt
Alle Finger dem flehenden,
Zögerte länger nicht mehr, wandte sich, sagt′: Ich bin
Ganz dein! leise dem glücklichen.
Ida′s Stimme war Luft, Ida, du athmetest
Leichte Töne, die zauberten.
Küsse kant′ er noch nicht; aber er küsst′ ihr doch
Schnell die lebenden Blicke weg.
Und nun bleiben sie stehn, schweigen. Die Schwester ruft
In den kühleren Sohattengang.
Friedrich Gottlieb Klopstock (2 juli 1723 — 14 maart 1803)
Portret door Anton Hickel, rond 1789