Ingeborg Bachmann en George Orwell

De Oostenrijkse dichteres en schrijfster Ingeborg Bachmann, de dochter van een onderwijzer,  was een vooraanstaande exponent van de Duitstalige literatuur na de Tweede Wereldoorlog. Geboren werd ze in Klagenfurt (Oostenrijk) op 25 juni 1926. Zij studeerde in Innsbruck, Graz en Wenen tussen 1945 en 1950, waar ze zich vooral op de filosofie en psychologie toelegde. Zij doctoreerde met een proefschrift over Martin Heidegger, en ging vervolgens voor de radio werken. In 1952 las ze haar eigen gedichten voor op een bijeenkomst van de Gruppe 47: dit luidde een snelle opmars van haar carrière in. Reeds een jaar later ontving ze de prijs van de Gruppe, voor haar dichtbundel Die gestundete Zeit, een grimmig, pessimistisch werk, met de beroemd geworden frase: „es kommen härtere Zeiten“ (hardere tijden komen eraan).

Die gestundete Zeit

Es kommen härtere Tage.
Die auf Widerruf gestundete Zeit
wird sichtbar am Horizont.
Bald musst du den Schuh schnüren
und die Hunde zurückjagen in die Marschhöfe.
Denn die Eingeweide der Fische
sind kalt geworden im Wind.
Ärmlich brennt das Licht der Lupinen.
Dein Blick spurt im Nebel:
die auf Widerruf gestundete Zeit
wird sichtbar am Horizont.

Drüben versinkt dir die Geliebte im Sand,
er steigt um ihr wehendes Haar,
er fällt ihr ins Wort,
er befiehlt ihr zu schweigen,
er findet sie sterblich
und willig dem Abschied
nach jeder Umarmung.

Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!

Es kommen härtere Tage.   

 

Herbstmanöver

Ich sage nicht: das war gestern. Mit wertlosem
Sommergeld in den Taschen liegen wir wieder
auf der Spreu des Hohns, im Herbstmanöver der Zeit.
Und der Fluchtweg nach Süden kommt uns nicht,
wie den Vögeln, zustatten. Vorüber, am Abend,
ziehen Fischkutter und Gondeln, und manchmal
trifft mich ein Splitter traumsatten Marmors,
wo ich verwundbar bin, durch Schönheit, im Aug.

In den Zeitungen lese ich viel von der Kälte
und ihren Folgen, von Törichten und Toten,
von Vertriebenen, Mördern und Myriaden
von Eisschollen, aber wenig, was mir behagt.
Warum auch? Vor dem Bettler, der mittags kommt,
schlag ich die Tür zu, denn es ist Frieden
und man kann sich den Anblick ersparen, aber nicht
im Regen das freudlose Sterben der Blätter.

Laßt uns eine Reise tun! Laßt uns unter Zypressen
oder auch unter Palmen oder in den Orangenhainen
zu verbilligten Preisen Sonnenuntergänge sehen,
die nicht ihresgleichen haben! Laßt uns die
unbeantworteten Briefe an das Gestern vergessen!
Die Zeit tut Wunder. Kommt sie uns aber unrecht,
mit dem Pochen der Schuld: wir sind nicht zu Hause.
Im Keller des Herzens, schlaflos, finde ich mich wieder
auf der Spreu des Hohns, im Herbstmanöver der Zeit.

 

Alle Tage

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
sondern fortgesetzt. Das Unerhörte
ist alltäglich geworden. Der Held
bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache
ist in die Feuerzonen gerückt.
Die Uniform des Tages ist die Geduld,
die Auszeichnung der armselige Stern
der Hoffnung über dem Herzen.

Er wird verliehen,
wenn nichts mehr geschieht,
wenn das Trommelfeuer verstummt,
wenn der Feind unsichtbar geworden ist
und der Schatten ewiger Rüstung
den Himmel bedeckt.

Ingeborg Bachmann (25 juni 1926 – 17 oktober 1973)

 

George Orwell (pseudoniem van Eric Arthur Blair) werd op 25 juni 1903 geboren in India. Als auteur van fictie had hij aanvankelijk niet veel succes, maar vanaf 1939 kreeg hij meer bekendheid. De dierensatire Animal Farm
wordt als zijn beste boek beschouwd. Het is een parabel over de Russische revolutie en hoe ze totaal gedegenereerd geraakt onder invloed van Stalin.

De meeste bekendheid kreeg hij echter met zijn toekomstroman 1984 (Nineteen-eighty-four) waarin hij in 1949 een somber beeld schetste van hoe de samenleving er in zijn ogen 35 jaar later uit zou zien: een totalitaire wereld waarin de menselijke vrijheid geheel aan banden gelegd zou zijn, gecontroleerd door het alziende oog van Big Brother.

Citaten:

” Serious sport has nothing to do with fair play. It is bound up with hatred, jealousy, boastfulness, disregard of all rules and sadistic pleasure in witnessing violence. In other words: it is war minus the shooting. “

” Speaking the Truth in times of universal deceit is a revolutionary act. “

” Political language. . . is designed to make lies sound truthful and murder respectable, and to give an appearance of solidity to pure wind. “

George Orwell (25 juni 1903 – 21 januari 1950)