De Nederlandse schrijver, fysicus en voormalig politicus voor Democraten 66 Jan Terlouw werd geboren in Kamperveen op 15 november 1931. Zie ook alle tags voor Jan Terlouw op dit blog.
Uit: Briefgeheim
“”Eva en Jackie hadden het grootste deel van de zaterdag samen doorgebracht. Dat was niets ongewoons. Ze waren bezig aan de laatste paar maanden van de basisschool, en al vanaf de eerste klas waren ze hartsvriendinnen. Ze woonden in dezelfde laan, niet meer dan een paar huizen van elkaar.
Verschillend waren ze overigens wel, die twee. Eva tenger, magere schouders en armen, een beetje bangig ook. Jackie hoog op de benen, een hardloopster van jewelste, altijd te vinden voor een geintje. Ze durfde ongeveer alles, en volgens Eva was ze mateloos brutaal. Verder had ze een broer, terwijl Eva van Zuilen enig kind was. Tja, die broer, Thomas Smit van Zevenbergen. Hij was elf, een jaar jonger dan zijn zusje, maar veel respect voor haar toonde hij niet. Hij verbeeldde zich dat hij veel sterker was dan zij, maar dat was niet bewezen. Als ze ruzie hadden won degene die het kwaadst was, en dat wisselde nogal eens
Thomas kon enorm goed gooien met stenen. Hij kon bijvoorbeeld de wijzerplaat van de kerktoren raken met een steen, en deed dat dan ook geregeld. De wijzers raken, dat was even iets moeilijker, dat lukte niet zo vaak. Het was een keer gebeurd dat ze om vijf over halfnegen langs de toren kwamen, terwijl de school al om half begon. Toen had Thomas zijn meesterworp gedaan. Met een driehoekige kei had hij het vijf vóór halfnegen gemaakt en daarna waren ze hard naar school gehold. ‘Schoolblijven,’ had de meester gezegd, maar Jackie had op de torenklok gewezen, die je vanuit het lokaal kon zien, en ze had gezegd dat het nog niet eens half was. En toen zei de meester dat de klok achterliep, maar goed, schoolblijven hoefde dan niet. Dat was een grote dag voor Thomas. Om elf uur zat hij nog te glunderen, of was het tien over elf?”
Jan Terlouw (Kamperveen, 15 november 1931)
De Duitse zanger, dichter en schrijver Wolf Biermann werd geboren op 15 november 1936 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Wolf Biermann op dit blog.
Kinderhymne
1.
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
das ein gutes Deutschland blühe,
wie ein and’res gutes Lnd.
2.
Das die Völker nicht erbleichen
wie vor einer Räuberin
sondern ihre Hände reichen
uns, wie and’ren Völkern hin.
3.
Und nicht über und nicht unter
andreren Völkern woll’n wir sein.
Von der See bis zu den Alpen,
von der Oder bis zum Rhein.
4.
Und weil wir dies Land verbessern,
lieben und beschirmen wir’s,
und das libste mags uns scheinen;
so wie anderen Völkern ihr’s.
Bei Flut
Bei Flut
drückt die See
den Fluß in das Land
in Altona saß ich am Elbestrand
und sah, wie die Boje nach Osten hin zeigt
das Wasser läuft auf und steigt
verdrehte Welt!
das seh ich gerne
der Fluß, er fließt
zurück!
Die Wassermassen
der Elbe wollen
wieder nach Dresden
zurück
Das sah ich gern aber gelassen
und bleibe
Wolf Biermann (Hamburg, 15 november 1936)
De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Clemens J. Setz werd geboren op 15 november 1982 in Graz. Zie ook alle tags voor Clemens J. Setz op dit blog.
Warum ich kein grosser Liebhaber bin
Die Umstände.
Der Zeitgeist.
Die innere Unsicherheit.
Der fehlende Glaube
an etwas danach.
Die Literatur
Die falsche Musik
zum falschen Zeitpunkt.
Der knarrende Kronleuchter
im Nebenzimmer.
Das Geschrei von Betrunkenen
unten auf der Strasse.
Die Eisblumen am Fenster.
Das Gedicht von Rossetti.
Von John Donne.
Die Vorstellung von riesigen Kraken.
Von Nabelschnüren.
Von Brei.
Das Quietschen der Bettfedern.
Der bittere Geruch
nach heute Morgen verzehrten Orangen.
Die Tonnen von Seife, angesammelt im Lauf
eines ganzen Lebens.
Der dreibeinige Hund, gesehen
in einem Park vor fünfzehn Jahren.
Der Stromausfall im Jahr 98.
Die Atmosphäre in der Wohnung
im Winter gegen vier Uhr am Nachmittag.
Das kalte, insektengesprenkelte Licht
der Leuchtstoffröhren über uns.
Die Spielzeuge unter dem Bett in der Kiste.
Die Muskelschmerzen im Nacken.
Das Meer.
Auf einen Migräneanfall mit Flimmerskotom
Blaise Pascal sah an manchen Tagen
einen Abgrund neben sich.
Wenn er seinen Kopf bewegte,
bewegte sich der Abgrund mit.
Wenn er versuchte, hineinzuspringen,
fiel er auf den Boden.
Dann rappelte er sich mühsam auf
und schrieb unter dröhnendem Kopfschmerz
über die Angst und über das Schweigen
dieser unendlichen Räume.
Clemens J. Setz (Graz, 15 november 1982)
De Britse dichter en schrijver James Graham Ballard werd geboren in Shanghai op 15 november 1930. Zie ook alle tags voor J. G. Ballard op dit blog en ook mijn blog van 15 november 2010.
Uit: The Dying Fall
“The only figure on the ground who is aware of the imminent catastrophe is a man in a white jacket and panama hat who stands at the foot of the tower, both hands raised to the marble flank. His face is hidden, but his arms are braced against the shifting stone, his back arched above his straining legs. We can see that in his desperate way he is trying to hold upright the collapsing tower that is about to obliterate him.
Or so everyone assumes. The newspaper caption writers, the commentators on TV documentaries, all commend the bravery of this solitary figure. Surprisingly, he has never been identified, and neither his hat nor his white jacket were found in the mountain of rubble that was later removed, stone by stone, from the unhappy site.
But was he trying to support the tower or, rather, helping it on its way? I, of course, can answer the question, since I am the man in the panama hat, the husband at whom Elaine, in the last moments of her life, so triumphantly stares. »
J. G. Ballard (15 november 1930 – 19 april 2009)
De Duitse dichter en schrijver Gerhart Hauptmann werd geboren in Obersalzbrunn (Neder-Silezië) op 15 november 1862. Zie ook alle tags voor Gerhart Hauptmann op dit blog.
Abendstimmung
Hin durch den Forst schießt eine weiße Schlange,
spitz ist ihr Haupt, ihr Schweif verweht im Wind;
darunter braust auf stählernem Gewinde
der Erdenpuls in nimmermüdem Gange.
Verschwunden ist sie tief im Forste lang,
stumm ragt die Kiefer, um die rote Rinde
spielt schon der Nachthauch, schweifen Nebel linde,
und Uhuschrei tönt ferneher und bange
Ein Tümpel liegt in weltvergessenen Träumen,
vom Frühlingsregen angefüllt, am Raine;
es spiegeln drin sich einsam Ost und West
Tiefblau der Ost steht über schwarzen Bäumen
Die Stirn geziert mit einem Demantsteine;
Der Westen prahlt mit fahlen Sonnenresten.
Gesang der Engel
Auf jenen Hügeln die Sonne,
Sie hat dir ihr Gold nicht gegeben ;
Das wehende Grün in den Tälern,
es hat sich für dich nicht bereitet.
Das goldene Brot auf den Äckern,
Dir woolt`es den Hunger nicht stillen;
Die Milch der weidenden Rinder,
Dir schäumt sie nicht in den Krug.
Die Blumen und Blüten der Erde,
Gesogen voll Duft und voll Süße,
Voll purpur und himmlischer Bläue,
Dir säumten sie nicht deinen Weg.
Wir bringen ein erstes Grüßen
Durch finsternis getragen;
Wir haben auf unsern Feldern
Ein Hauchen von Glück.
Wir führen am Saum uns`rer Kleider
Ein erstes Duften des Frühlings;
es blühet von unsern Lippen
Die erste Röte des Tages
Es leuchtet von unsern Füßen
der grüne Schein uns`rer Heimat;
Es blitzen im Grund uns`rer Augen
Die Zinnen der ewigen Stadt.
Gerhart Hauptmann (15 november 1862 – 6 juni 1946)
Monument in Berlin-Wilmersdorf
De Duitse dichter en schrijver Heinz Piontek werd geboren op 15 november 1925 Kreuzburg (Opper-Silezië). Zie ook alle tags voor Heinz Piontek op dit blog en ook mijn blog van 15 november 2009 en en ook mijn blog van 15 november 2010.
Unablässiges Gedicht
Geschrieben, vergessen –
am Schuh reißt der Bast.
Nichts je besessen,
was du vergeudet hast.
Leuchtspur der Städte,
Orangen im Rock.
Zeit springt wie grüne Glätte
vom Rosenstock.
Vieles verschwiegen:
Wacholderhauch,
das graue Fell der Ziegen
schleift östlichen Rauch.
Da es ersonnen:
Was gilt es dir?
Die Welt bleibt begonnen
auf dünnem Papier.
Papier, schwarz im Feuer,
ein Buch dann von Leim,
aus Luft bald ein neuer
flüchtiger Reim.
Nichts je besessen –
das machte dich reich.
Schreiben, vergessen
gilt gleich.
TROST IM REGENSOMMER
Des Himmels Säure
Zerfrißt die Ähren,
Verschorfte Schwämme
Im Weidenholz schwären.
Heinz Piontek (15 november 1925 – 26 oktober 2003)
Zelfportret 1964, aquarel ca. 1999
De Duitse dichteres en schrijfster Liane Dirks werd geboren op 15 november 1965 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Liane Dirks op dit blog.
Uit: Und die liebe?frag ich sie
„Man fragte sie, wie sie so etwas Lustiges schreiben könne, und mich, wieso so etwas Ernstes, wir redeten ein wenig, bekamen Schnittchen und tranken Tee im Lehrerzimmer.
Danach gingen wir noch ein paar Schritte bis zur Bahn zusammen, sie bescheinigte mir Begabung und daß mein Text sie an einen anderen Text erinnere, den sie einmal gelesen habe, von einer Französin, glaube sie, sei er gewesen, so etwas Ähnliches, ein bißchen anders, aber er erinnere sie.
Woran ich arbeite, was ich mache, meine Telefonnummer wollte sie wissen, sie wünschte mir Erfolg, dann stieg sie etwas behäbig in die Linie 9 ein und ich in mein schmales Leben.
Ich wohnte damals hinter einem Durchgangszimmer am Ende eines langen Flures. An meinen Wänden hingen Poster, an eine hatte ich den Druck eines Tafelbildes von Diego Rivera geklebt. Ein Bild voll Geschichte: Hinrichtungen, Folter, Gemetzel, Indianer, Mexikaner, berühmte Persönlichkeiten, Hunde, Kinder und Luftballons. In der Mitte das Skelett einer Dame, die Calavera Catrina heißt, mit schrillem Hut, weißem Kleid und Klapperschlange um den Hals. Mit ihren Knochenfingern hält sie den Künstler fest, der klein ist wie ein Kind, Ringelsocken trägt und in der Jackentasche Frösche. »Traum eines Sonntagnachmittags im Alameda Park«. Auf meiner Reise durch Mexiko hatte ich sehr lange vor dem Original gesessen. Rivera hatte es in ein teures Hotel gemalt, dessen Foyer war von da an für jedermann offen.
Mein Rucksack stand noch an die Wand gelehnt, auf dem Boden lag mein Bett, dreigeteilt aus blauen kleinen Matratzen. Ich hatte Locken, Sehnsucht, Angst, einen abwesenden Freund und einen Job bei einer Versicherung. Insgesamt war ich ratlos.”
Liane Dirks (Hamburg, 15 november 1965)
De Amerikaanse dichteres Marianne Moore werd geboren op 15 november 1887 in Kirkwood, Missouri. Zie ook alle tags voor Marianne Moore op dit blog en ook mijn blog van 15 november 2009 en ook mijn blog van 15 november 2010.
Poetry
I, too, dislike it: there are things that are important beyond all
this fiddle.
Reading it, however, with a perfect contempt for it, one
discovers in
it after all, a place for the genuine.
Hands that can grasp, eyes
that can dilate, hair that can rise
if it must, these things are important not because a
high-sounding interpretation can be put upon them but because
they are
useful. When they become so derivative as to become
unintelligible,
the same thing may be said for all of us, that we
do not admire what
we cannot understand: the bat
holding on upside down or in quest of something to
eat, elephants pushing, a wild horse taking a roll, a tireless wolf
under
a tree, the immovable critic twitching his skin like a horse that
feels a
flea, the base-
ball fan, the statistician–
nor is it valid
to discriminate against ‘business documents and
school-books’; all these phenomena are important. One must
make a distinction
however: when dragged into prominence by half poets, the
result is not poetry,
nor till the poets among us can be
‘literalists of
the imagination’–above
insolence and triviality and can present
for inspection, ‘imaginary gardens with real toads in them’, shall
we have
it. In the meantime, if you demand on the one hand,
the raw material of poetry in
all its rawness and
that which is on the other hand
genuine, you are interested in poetry.
Marianne Moore (15 november 1887 – 5 februari 1972)
Voor nog meer schrijvers van de 15e november zie ook mijn vorige twee blog van vandaag.