Jean-Claude Carrière, Stefanie Zweig, Curt Meyer-Clason, Mika Waltari, Hartley Coleridge

De Franse romanschrijver, regisseur, acteur, toneel- en scenarioschrijver Jean-Claude Carrière werd geboren op 19 september 1931 in Colombières-sur-Orb, Hérault. Zie ook mijn blog van 19 september 2009 en ook mijn blog van 19 september 2010.

Uit: Trente ans à peine

„Josiane – Cela dit, nous avons trente ans de plus.
Estelle
– Tous ceux qui ont plus de trente ans peuvent en dire autant.
Philippe
– Ca console un peu.
Josiane
– Mais à peine.
Estelle
– Et ceux qui n’ont pas encore trente ans les auront un jour.
Josiane
– Ca ne fait aucun doute. Il n’empêche que nous avons trente ans de plus.
Alain
– Ou trente ans de moins.
Josiane
– Qu’est-ce que tu veux dire ?
Alain
– Trente ans de moins à vivre.
Josiane
– C’est à peine plus gai.
Alain
– Et c’est trente ans qui ont passé vite.
Josiane
– Très vite.
Estelle
– Plus vite que pour les autres, vous croyez ?
Philippe
– Non, pas plus vite que pour les autres. Il ne manquerait plus que ça.
Josiane
– Ils sont rares, les gens qui trouvent que leur vie a passé lentement.
Alain – Surtout leur jeunesse.“

 

Jean-Claude Carrière (Colombières-sur-Orb, 19 september 1931)

 

De Duitse schrijfster Stefanie Zweig werd geboren in Leobschütz, Oberschlesien, op 19 september 1938. Zie ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009 en ook mijn blog van 19 september 2010.

Uit: Die Kinder der Rothschildallee

“Herbst 1933 Für Fräulein Josepha Krause, die allenfalls Weihnachten Post erhielt und dann ausschließlich Karten mit brennenden Kerzen und Harfe spielenden Engeln, lag Ende Juli 1933 ein Schreiben vom Frankfurter Arbeitsamt im Hausbriefkasten. Die »Antragstellerin« wurde aufgefordert, umgehend »in der Abteilung für Dienstpersonal und unter Vorlage sämtlicher Personalpapiere vorstellig zu werden«. Allerdings war das Wort »Antragstellerin« ersatzlos gestrichen worden, ein Hinweis auf den Umstand, dass das Arbeitsamt noch keine hinreichende Erfahrung mit derartigen Briefen hatte. Johann Isidor verschob seinen Mittagsschlaf, um seiner aufgeregten Köchin das Schreiben zu erklären. »Sie sollen auf das Arbeitsamt kommen, Josepha.
Dort wird man Ihnen sagen, dass es sich für eine deutsche Frau nicht mehr schickt, den Juden ihre Suppe zu kochen. Und sobald Sie bei uns gekündigt haben, wird man Ihnen eine Stelle verschaffen, auf der Sie Ihr täglich Brot auf ehrenvolle Weise verdienen.« »Was Sie da sagen, verstehe ich auch nicht, Herr Sternberg. Von einer neuen Stelle steht nichts drin.« »Wie kommst du bloß auf solche Einfälle?«, redete sich Betsy in Zorn. »Das kann doch eine reine Routineangelegenheit sein.
Die Nazis stehen halt überall unter dem Zwang, zu zeigen, dass sie die Sache im Griff haben. Es führt doch zu nichts, wenn man immer sofort das Schlechteste annimmt.« »Meine Liebe, heutzutage führt es auf direktem Weg zur Wahrheit, wenn man das Schlechteste annimmt. Erkundige dich bei Frau Meyerbeer. Ihre Hanna haben sie auch aufs Arbeitsamt bestellt. Sie ist seit vierzig Jahren im Haus und hat’s in den Beinen.”

 


Stefanie Zweig (Leobschütz, 19 september 1932)

 

De Duitse schrijver en vertaler Curt Meyer-Clason werd geboren op 19 september 1910 in Ludwigsburg. Zieook mijn blog van 19 september 2009 en ook mijn blog van 19 september 2010.

 

Uit: Canto ergo sum

“Als ich vor Jahren, wenige Jahre nach dem Krieg, in Rio de Janeiro mit Dichter-Freunden zusammensass, wollte Gerardo Mello Mourão, der seit langem eine Wanderung durch Deutschland, “von Provinz zu Provinz”, plante, mit meiner Hilfe Rilkes Duineser Elegien nachdichten und schlug die erste Seite auf: “Wer wenn ich schriee hörte mich denn aus der Engel Ordnung?”, und ich versuchte, die Zeilen ins Portugiesische zu übertragen: “Quem se eu clamasse me ouviria dentro dos coros dos anjos?”

“Nein, nein,”unterbrach mich Gerardo, “so geht das im Brasilianischen nicht. Du kannst unserem Sprachgebrauch gemäss keine Gedichtzeile mit einem Konsonanten beginnen.”

Ich war überrascht, wollte auf Rilkes sich selbst gestellte Forderung,”idiomatischer Äquivalenz”, somit sprachliche Gleichwertigkeit zu erzielen, anspielen, aber schon entschied Gerardo: “Das Gedicht kann nur so anstimmen: “E quem se eu clamasse….” -: “Und wer wenn ich schriee…”

Dieses Erlebnis, und zahllose nachfolgende Erfahrungen, die ich im Lauf der Jahre mit erwachten fünf Sinnen verzeichnete, brachten mich zu der Erkenntnis, was Brasiliens Leben ausmacht: Gesang auf tausend Arten. Eine Wellenbewegung in allen Ausdrucksformen des täglichen Lebens, das sich in diesem Kontinentland aus der Urwelt speisen und dem erahnten Künftigen entgegenzuträumen scheint. Was nichts mit daseinsfremder Romantik zu tun hat, viel eher mit einer vertieften Leidenschaft, Leben und Welt zu erfassen, zu erneuern.“

 


Curt Meyer-Clason (Ludwigsburg. 19 september 1910)

Boekomslag

 

De Finse schrijver Mika Toimi Waltari werd geboren in Helsinki op 19 september 1908. Zie ook mijn blog van 19 september 2009 en ook mijn blog van 19 september 2010.

 

Uit: Sinuhe der Ägypter (Vertaald door Charlotte Lilius)

“Im Dunkel des Zelte fragte ich: ‚Aziru, König der Amoriter, willst du in der Nacht vor deinem Tod einen Freund empfangen?‘ Aziru stieß in der Finsternis einen tiefen Seufzer aus, seine Ketten klirrten, und er sprach: ‚Ich bin kein König und besitze keine Freunde mehr! Bist du es, Sinuhe, dessen Stimme ich im Dunkel zu erkennen glaube?‘ Ich antwortete: ‚Ich bin’s, Sinuhe.‘ Da sagte er: ‚ Bei Marduk und allen unterirdischen Teufeln, wenn du wirklich Sinuhe bist, so sorge für Licht! Ich habe es satt, hier im Dunkel zu liegen; denn bald werde ich in die ewige Finsternis eingehen. Zwar haben mir die verfluchten Hethiter die Kleider zerrissen und die Glieder auf der Folter zerbrochen, so dass ich keinen schönen Anblick biete, aber als Arzt wirst du an noch schlimmere Dinge gewöhnt sein! Ich schäme mich auch nicht; denn angesichts des Todes braucht sich der Mensch seines Elends nicht mehr zu schämen. Sinuhe, hole ein Licht, damit ich dein Gesicht sehe und meine Hand in die deinige lege! Denn meine Leber schmerzt mich, und aus meinen Augen fließt Wasser um meiner Gemahlin und meiner Söhne willen. Wenn du mir außerdem starkes Bier um Befeuchten meiner Kehle verschaffen kannst, Sinuhe, will ich morgen im Totenreich den Göttern von deinen guten Taten erzählen. (…)‘“

 


Mika Waltari (19 september 1908 – 26 augustus 1979)

 

De Engelse dichter en schrijver Hartley Coleridge werd geboren in Clevedon, Somerset, op 19 september 1796. Zie ook mijn blog van 19 september 2009 en ook mijn blog van 19 september 2010.

Sonnet VII

Is love a fancy, or a feeling? No.

It is immortal as immaculate Truth,

‘Tis not a blossom shed as soon as youth,

Drops from the stem of life–for it will grow,

In barren regions, where no waters flow,

Nor rays of promise cheats the pensive gloom.

A darkling fire, faint hovering o’er a tomb,

That but itself and darkness nought doth show,

It is my love’s being yet it cannot die,

Nor will it change, though all be changed beside;

Though fairest beauty be no longer fair,

Though vows be false, and faith itself deny,

Though sharp enjoyment be a suicide,

And hope a spectre in a ruin bare.

 


Hartley Coleridge (19 september 1796 – 6 januari 1849)

Clevedon, pier and tollhouse