De Duits – Oostenrijkse dichter en schrijver Jesse Thoor (eig. Peter Karl Höfler) werd op 23 januari 1905 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Jesse Thoor op dit blog.
Rede von der Anschauung
“Und es kommen die Vögel von den Bergen und aus jeder Richtung.
Und es kommen die Fische mit den hellen Kreuzen auf ihren Rücken.
Und die Sterne mit den verzweigten Augen und mit den weisen Händen.
Und die Monde mit den silbernen Geräten und den höchsten Reden.
Und du bleibst immer bei mir, und du verläßt mich nicht.
Und du wendest mühelos meinen Leib, und du begleitest mich.
Und du läuterst meine Wünsche, und du änderst meine Gedanken.
Und du richtest mich wieder auf, und du beendest meine Not.
Und ich erwäge den Lauf des Regens und den Rat der Sonne.
Und ich rufe deinen Namen laut und vor allen Leuten.
Und ich esse dein Brot, und ich trinke deinen Wein.
Und es kommen deine Wochentage zu mir mit großer Verheißung.
Und es kommen deine vier Boten mitsamt den sieben heiligen Zeichen.
Und dein Wille geschieht zur Zeit. Und geschieht in Ewigkeit.”
Jesse Thoor (23 januari 1905 – 15 augustus 1952)
De Oostenrijkse schrijfster en dichteres Hannelore Valencak werd geboren op 23 januari 1929 in Leoben-Donawitz. Zie ook alle tags voor Hannelore Valencak op dit blog.
Uit: Das Fenster zum Sommer
“Ich fühlte, wie viel Raum es in mir für die schönen Dinge des Lebens gab. Dieser Raum war schon einmal erfüllt und bewohnt gewesen. Es hatte in mir ein Beet voll Rosen geblüht, ein Birnbaum hatte Flocken abgeschüttet, und allerorten war der Grassamen aufgegangen, sogar auf dem frisch mit Kies bestreuten Weg. Jeden Abend war Joachim heimgekommen, und es gab immer Gründe genug, darüber froh zu sein. Und die vielen schönen Dinge, die wir erlebten, gingen durch offene Türen aus und ein, …”
(…)
“Jetzt sah ich von oben in die Gärten hinein. Sie hatten nichts herzuzeigen als den Schnee und die zusammengeflickten Hütten. Doch stand es mir frei, sie im Geist mit allerlei Grünem zu schmücken. Ich versagte dem vielen toten Weiß das Recht, sich gegen mich durchzusetzen, und stellte kühn einen Dahlienbusch hinein. Ich ließ Malven, Phlox und allerlei Rosensorten blühen und umspann die Bretterbuden mit wildem Wein. An die Gartenränder kamen Hirtentäschchen, Breitwegerich und Hundskamille. Schon flogen Bienen herbei, um Honig zu suchen. Dann teilte ich an die kleinen Gärten ihre Sonnenblumen aus, so daß jeder wenigstens eine bekam, eine ernste, freundliche Wächterin. Als ich sah, daß es gut war, trat ich vom Fenster zurück …”
(…)
“Ich hatte keine Angst mehr, den Weg zu verfehlen, jenen Weg, der aus dem Schnee in den Sommer führte. Im Spätwinternebel war ein Geruch nach Gras, nach Lindenhonig und blühenden Vorstadtgärten. Joachim hatte mich nicht im Stich gelassen. Er ging unbeirrt, wenn auch blind, auf unseren Treffpunkt zu, verläßlich und treu, wie er immer gewesen war.”
Hannelore Valencak (23 januari 1929 – 9 april 2004)
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De Oostenrijk-Israëlische schrijfster, journaliste en psychotherapeute Anna Maria Jokl werd geboren op 23 januari 1911 in Wenen. Zie ook alle tags voor Anna Maria Jokl op dit blog.
Uit: Die Perlmutterfarbe
„Die Gruber -Anhänger aber waren hochmütig und spielten Geheimverband. Sie wollten keine Neuen mit dabei haben.
Dafür aber bestürmten die den langen Gruber, daß sie als »Stolze As« irgend etwas unternehmen wollten. Irgend etwas. Wozu war das sonst alles gut? Sie wollten irgendein Ziel.
Der war ganz der Meinung. Endlich hörte man auf ihn. Endlich war der Maulwurf ausgebootet. Aber wenn weiter nichts geschah, konnte sich das wieder ändern. Einmal den Kampf begonnen, konnte man nicht stehenbleiben, sonst ging es abwärts. Die Macht für einen Tag genügte ihm nicht. Nein, der Maulwurf und die anderen mußten ganz tot gemacht werden. Nur auf seine Stimme sollte man mehr hören in der A.
(….)
„Josef hatte anscheinend gut zugehört in jenen gefährlichen Nachtstunden an der Grenze; und als er – vermutlich ein großer Mann auf dem Schmuggelgebiet – in Prag zu tun hatte, war er zur Französischen Botschaft gegangen, hatte dem Portier gesagt, er sei der Onkel von Anicka, der er herbeigerufen, ins Ohr flüsterte, er käme von mir, worauf sie sofort einging [sic!] und ihm das Manuskript übergab, das er bei nächster Gelegenheit mit über die Grenze schmuggelte. Er wußte, daß ich nichts besaß, um solch Unbelohnbares zu belohnen.”
Anna Maria Jokl (23 januari 1911 – 21 oktober 2001)
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De Oostenrijkse schrijver Franz Rieger werd geboren op 23 januari 1923 in Riedau. Zie ook alle tags voor Franz Rieger op dit blog.
Uit: Strohpferde
„Und sie hielt genau die Reihenfolge der Vorbereitungen ein als Kind -, und die Erregung war geblieben. Damals gab es zwei Rappen. In Breeches, in den eigens für sie angefertigten Stiefeln, winters im gefütterten Kapuzenmäntelchen, sommers in weißer Spitzenbluse, wartete sie oben in der Diele, neben dem großen Spiegel. War sie allein, drehte sie sich vor dem Spiegel, verrenkte die Hüfte, lockerte die Beine; was wußte Papa schon von Vortraining, das die Haltung im Sattel, die Führung der Trense beeinflußte! Hier oben war sie allein, horchte auf die Geräusche unten, Tritte lösten eine Stimme ab, Männerbaß, erstaunte Frauenrufe, Ausdrücke aus Geschäft und Küche, oder es handelte sich um Hunde und Pferde, oder Vater diktierte im Büro. Frau Marianne tippte, und es dauerte nicht lange, so grollte er unsachgemäß oder lachte breit, ein wenig in die Zigarre verliebt.
Sie konnte aus der Stimme wahrsagen, dem Gärtner oder Knecht voraussagen, was Vater in den nächsten Minuten genehm war und was nicht; nur für Frau Marianne konnte sie das nicht; ihr gegenüber war er unsicher, und das gab seiner Stimme einen zwiespältigen Ton. Deshalb mochte sie diese Marianne nicht, war ihr die Gewalt über den Vater leid; denn daß es Gewalt war, das erfaßte sie mit ihren zwölf oder dreizehn Jahren, und: eine schnöde Angelegenheit, versicherte sie ihrem Bild da im Spiegel, Männer beherrschen sei eine schnöde Angelegenheit, – man lacht höchstens über sie, wenn sie vor einem auftrumpfen, blasen wie Pfaue und im Geschoß der Blicke sich verirren.“
Franz Rieger (23 januari 1923 – 11 juni 2005)
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De Duitse schrijver Christian August Vulpius werd geboren op 23 januari 1762 in Weimar. Zie alle tags voor Christian Vulpius op dit blog.
Uit: Rinaldo Rinaldini der Räuberhauptmann
„Altaverde schlief wirklich gleich ein. Rinaldo ergriff seufzend seine Gitarre, spielte und sang:
Ach! wie war ich sonst so fröhlich
In der Unschuld Blumental!
Kannte keine bangen Sorgen,
Kannte weder Leid noch Qual.
Frohe Unschuld scherzte traulich,
Scherzte hold und sanft mit mir;
Und umgeben mit Verbrechen,
Sitz’ ich jetzo klagend hier.
Heiter blickt’ ich sonst zum Himmel,
Selbst, wie er, so klar und rein,
Konnte meine sanfte Seele
Seiner Reinheit Spiegel sein.
Und jetzt finster, wie die Nächte,
Die mein Unmut hier durchwacht,
Hat das Laster meine Seele
Dunkler als die Nacht gemacht.
Von mir floh mit bangem Beben,
Von mir wich mein guter Geist.
Ich empfinde, voll Verzweiflung,
Wie die Ruh sich von mir reißt.
Blumenketten sind zerrissen,
Und des Lasters Fessel drückt,
Ach! mit namenlosen Schmerzen
Nieder, was mich sonst beglückt.“
Christian Vulpius (23 januari 1762 – 26 juni 1827)
Scene uit de Duitse tv-serie „Rinaldo Rinaldini“ uit 1968