Jim Knipfel, Marcel Reich-Ranicki, Sibylle Berg, Carol Shields, Jean Nelissen, Thomas Hardy, Markies De Sade, Dorothy West, Max Aub

De Amerikaanse schrijver Jim Knipfel werd geboren op 2 juni 1965 in Green Bay, Wisconsin. Zie ook alle tags voor Jim Knipfel op dit blog.

Uit: These Children Who Come at You with Knives

“As if that wasn’t bad enough, the entire sidewalk in both directions had become a river of bodily fluids. Snot and puke and pus and bile and piss all flowed together in a thick noxious stream dotted with islands of shit. Great clouds of fat blackflies hung low over the flood, and even in the chill autumn air the unimaginable stench made Milton’s own gorge rise. Confronted with such a nightmarish landscape, most men would have screamed or called the police or written a strong let-ter of complaint to the EPA. Not Milton, who had almost ex-pected this. He didn’t simply want to identify the culprit anymore. He wanted revenge. This was a malicious premeditated attack aimed at him personally. He knew that. And whoever was responsible would pay. That night, instead of waiting by the window, Milton stepped outside, crossed the street, and hid in a darkened, recessed door-way. From that vantage point he could see a good stretch of side-walk in either direction. He would hide in that doorway as long as it took. The streets were silent. Even the cars were asleep. At the stroke of four, as Milton’s eyelids began to grow quite heavy, he caught a quick movement across the street to his left. A shadow dashed beneath a streetlamp. He strained his eyes but could see nothing. There was another dark flash to his right. In the pool of light he definitely saw a small leg. Another figure came dancing around the corner, fully visible, and Milton nearly let loose with a yelp of surprise. It was a tiny man, no more than three feet tall. He looked human, apart from the pointed ears, the stupid haircut, the peaked red cap, and a pair of strange curly-toed boots. Aside from the hat and the boots, the little man was naked as a jaybird. Not just naked, Milton noted with revulsion, but pissing as well. Dancing in circles and pissing. In his hands he held a crystal bucket. Milton couldn’t tell what was contained in the bucket, but whatever it was the little man was splashing it on the sidewalk as he danced and pissed. The bucket, though tiny, seemed to hold a bottomless supply of something thick and green. A second little man, equally naked apart from the hat and boots, came dancing down the block, snorting and spitting an endless stream of phlegm in every direction. Soon there was a third and a fourth and a fifth.

 

 
Jim Knipfel (Green Bay, 2 juni 1965)

 

De Duitse schrijver en literatuurcriticus Marcel Reich-Ranicki werd geboren op 2 juni 1920 in Włocławek, Polen. Zie ook alle tags voor Marcel Reich-Ranicki op dit blog.

Uit: Deutschlands Glück in Deutschlands Unglück (Rede bij Thomas Manns 50e sterfdag)

„Das Faszinosum geht von einem anderen Umstand aus: Gab es je einen großen deutschen Schriftsteller, der ein Leben lang so viel getan hätte, um der Öffentlichkeit das von ihm gewünschte Bild seiner Existenz zu vermitteln, wenn nicht aufzuzwingen? Ein Meister der Selbststilisierung und der Selbstinszenierung, ein bürgerlicher Dichterfürst, der stets förmlich und etwas feierlich auftrat, der sich mit einer Schicht aus Würde und Ironie umgab, ein Schriftsteller, der schon in den zwanziger Jahren ein König im Reich der Literatur war, der später als inoffizielles, doch unumstrittenes Oberhaupt der deutschen Emigration galt und für die gesittete Welt mitten im Krieg das andere Deutschland verkörperte, er, der Deutschlands Glück in Deutschlands Unglück war – er entschloß sich, das feierliche und pathetische Bild seiner Persönlichkeit, das er jahrzehntelang aufgebaut hatte, endgültig aufzugeben, ja systematisch zu zerstören.
Nur ihr, der Persönlichkeit, gilt der für die Nachwelt bestimmte Revisionsprozeß, nicht aber seinem Werk. Zum Vorschein kommt ein ganz anderes Bild Thomas Manns – das Selbstporträt eines von Unsicherheit und Furcht gequälten Neurotikers und Hypochonders, der, leidend und Mitleid erweckend, der Welt nichts, absolut nichts mehr vormachen will. Was das überlieferte Bild an Pathos, Feierlichkeit und Klassizität verlor, gewann es an Wahrhaftigkeit und barer Menschlichkeit.
Ursprünglich war sein Tagebuch ein Monolog ohne Zuhörer, ein Schlupfwinkel, in dem er ohne Zeugen sein konnte. Und weil diese Aufzeichnungen lediglich für ihn selber bestimmt waren, ist hier von der Diktion seiner Epik, von seiner stilistischen Bravour und Virtuosität nichts zu merken. In seinem ganzen Leben hat Thomas Mann keinen einzigen Brief so nachlässig geschrieben wie diese Tagebücher. Einen hier notierten Satz oder gar Absatz zu überprüfen, dazu fehlte ihm die Zeit und die Lust. Irgendwann in seinen späteren Jahren hat er beschlossen, die Tagebücher unredigiert und unkorrigiert zu belassen. Die von ihm festgelegte Schutzfrist von fünfundzwanzig Jahren nach seinem Tod hat er eigenhändig auf zwanzig Jahre reduziert. Diese Genehmigung kam natürlich einer Aufforderung gleich: Es kann kein Zweifel sein, Thomas Mann wollte, daß diese Tagebücher gedruckt werden.“

 

 
Marcel Reich-Ranicki (2 juni 1920 – 18 september 2013)
Hier met echtgenote Teofila in het Buddenbrookhaus in Lübeck

 

De Duitse schrijfster Sibylle Berg werd geboren in Weimar op 2 juni 1962. Zie ook alle tags voor Sibylle Berg op dit blog.

Uit: Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot

„Es ist wirklich unangenehm langweilig.

Als ich jünger war, dachte ich, wenn ich viel daran denke, wie es ist, alt zu sein, dann kann mich nichts mehr überraschen. Ich dachte mir, es wäre wahrscheinlich ganz gut, alt zu sein. Ich habe mir vorgestellt, ich wäre so eine coole Alte, mit viel Schmuck und lila gefärbtem Haar. Und ich würde in einem Haus wohnen, in Nizza vielleicht, und das schwankte immer, die Idee, wo das Haus sein würde. Auf jeden Fall wäre das Haus imme voll mit wirklich verrückten Menschen, die echt verrückte Sachen machen würden. Auf Tischen tanzen und so was. Und ich könnte über alles lachen, weil ich weise wäre und es besser wüßte. Was auch immer. Und so richtig klasse wäre es, dachte ich immer, daß mir im Alter die meisten Geschichten egal wären. Liebeskummer, Cellulite und so was.
Ich dachte mir, es müsse wirklich ganz nett sein, alt zu werden. Und jetzt bin ich alt und weiß gar nicht, wie es so schnell dazu kommen konnte. Ich bin nicht reich, ich dachte immer, das käme schon noch, aber es kam halt nicht. Es kam auch kein reicher Mann. Oder sagen wir mal, überhaupt ein Mann, der blieb. Immer dachte ich, es käme da noch ein besserer, weil ich ja auch immer besser würde. Aber das stimmte auch nicht.
Es kamen eher immer weniger und schlechtere. Und auf einmal war ich alt. Ohne mich irgendwie weise oder eben alt zu fühlen.
Ich fühle mich nur gelangweilt. Ich wohne also nicht in einem Haus in Nizza, sondern in einem verfluchten Altersheim. Die anderen hier, die sind wirklich alt. Ich nicht. Wenn eines noch an Wunder glaubt, ist es nicht alt.
Ich glaube, das kann wirklich nicht alles gewesen sein. Es wird noch etwas ganz Großes passieren.
Irgendwas, das mir klarmacht, wozu das alles gut ist. Das weiß ich nämlich beim Stand der Dinge nicht wirklich. Ich am Fenster und seh den totkultivierten Garten an. In meinem Haus in
Nizza wäre mein Garten ganz verwildert gewesen. Ich hätte da jetzt draußen gesessen, mit ein paar Freunden, einige würden grad wieder auf dem Tisch tanzen, und ich würde mich vielleicht langweilen, egen dieserpermanenten Tischtanzerei.“

 

 
Sibylle Berg (Weimar, 2 juni 1962)
Cover

 

De Canadese schrijfster Carol Shields werd op 2 juni 1935 in Oak Park, Chicago, geboren als Carol Warner. Zie ook alle tags voor Carol Shields op dit blog.

Uit: The Stone Diaries

« A cool place, the recipe says: ‟Set the mould in a cool place.” (The book is an old one, printed in England more than thirty years ago, its pages limp, but the author’s tone vigorous and pungent.) Yet where on a day like today is Mercy Goodwill to find a cool place? Even the dark stone floor under the cellar steps where she stores her milk and butter and lard has warmed up, giving off this last fortnight a queer sour smell. The Flett family, next door, has recently purchased a Labrador Ice Chest, zinc-lined, and Mrs. Flett has spoken shyly of this acquisition to Mercy, mentioning its features, its ventilating flues, the shining tin provision shelves, how a block of ice is able to last through two warm days or more.
Some sharp thought, the worry over how to keep the pudding cool, or perhaps envy for the Fletts’ new ice chest, brings on my mother’s first spasm of pain. She gives a little cry. Her eyes pull tight at the corners, as though someone has taken hold of her hair and yanked it upward so that her scalp sings. A witness, had there been a witness present in the little back kitchen, might have feared a fainting spell coming on, even though my mother is not much given to faintness. What she feels is more like a shift in the floor of her chest, rising at first, and then an abrupt drop, a squeezing like an accordion held sideways.
She looks down and observes with wonder how the blue and white stripes of her apron are breaking into colored flakes. Her hands fly straight out in the air, a reflex meant to hold back the crushing pressure, and she steadies herself by settling her shoulders and placing her palms flat on the table, leaning forward and letting go a long, soft whimper. The sound that comes from her lips is formless, loose, a wavy line of bewilderment. (Later, these words, more than any others, will attach themselves to my image of my mother: looseness, bewilderment.) For a heavy woman she perspires little, even during the height of summer, and she takes, if the truth were known, a shy pride in her bodily dryness—only now a broad band of dampness is spreading beneath her apron and down the channel of her back. She breathes rapidly, blinking as the pain wraps a series of heavy bands around her abdomen. Down there, buried in the lapped folds of flesh, she feels herself invaded. A tidal wave, a flood.”

 

 
Carol Shields (2 juni 1935 – 16 juli 2003)

 

De Nederlandse sportjournalist en schrijver Jean Nelissen werd geboren in Geleen op 2 juni 1936. Zie ook alle tags voor Jean Nelissen op dit blog.

Uit: Een bewogen dag in 1968: ‘Papa heeft de Tour gewonnen’

“Aan tafel in Fouquets worden in het algemeen door mijn collega’s de kansen van Janssen niet hoog ingeschat. Hij staat 16 seconden achter op de doorgaans betere tijdrijder Herman van Springel. Kan hij in de afsluitende tijdrit door de verraderlijke straatjes van de Parijse voorsteden met steenslag en valse bochten de tijdrit én de Tour winnen? Het is 40 jaar geleden. Maar ik weet nog als de dag van gisteren dat ik in Fouquets tegen mijn collega’s zei: ‘Jongens, onderschat Jan niet.’
Want wie werd wereldkampioen in Sallanches, wie versloeg de elite van de sprinters onder wie Rik van Looy, Rudi Altig en Eddy Merckx op de baan van Roubaix en wie won de monsterklassieker Bordeaux-Parijs en wie zegevierde in de Ronde van Spanje? Niemand in het peloton kan zo intens diep in het rood rijden, zichzelf twee keer of meer overwinnen, zich half bewusteloos rijden. En een tijdrit over 54,5 km op de laatste dag van een slopende ronde van drie weken is anders dan de Grand Prix des Nations waarin Van Springel excelleerde.
Ik besluit rechtstreeks naar het Bois de Vincennes te rijden, voor het eerst het eindpunt nu het beroemde Parc des Princes ten prooi is gevallen aan projectontwikkelaars. De lucht boven Parijs is onberispelijk blauw. Slechts een enkel wit wolkje tekent zich af. Ik rijd het laatste gedeelte van het parcours. Aan de kant van de weg verdringen zich dan al de mensen, soms tien rijen dik, geheel volgens de Franse traditie dat je de hele dag van de Tour moet genieten.
De piste municipale in Vincennes, die plaats biedt aan 5.000 toeschouwers, loopt al vol. Er heerst een opgewonden sfeer.”

 

 
Jean Nelissen (2 juni 1936 – 1 september 2010)
De Jean Nelissen Award, een prijs voor sportjournalisten

 

De Engels romanschrijver en dichter Thomas Hardy werd op 2 juni 1840 geboren in Higher Bockhampton, bij Dorchester. Zie ook alle tags voor Thomas Hardy op dit blog

Uit: Far from the Madding Crowd

“The stopping peculiarity of his watch Oak remedied by thumps and shakes, and he escaped any evil consequences from the other two defects by constant comparisons with and observations of the sun and stars, and by pressing his face close to the glass of his neighbours’ windows, till he could discern the hour marked by the green-faced timekeepers within. It may be mentioned that Oak’s fob being difficult of access, by reason of its somewhat high situation in the waistband of his trousers (which also lay at a remote height under his waistcoat), the watch was as a necessity pulled out by throwing the body to one side, compressing the mouth and face to a mere mass of ruddy flesh on account of the exertion required, and drawing up the watch by its chain, like a bucket from a well.
But some thoughtful persons, who had seen him walking across one of his fields on a certain December morning–sunny and exceedingly mild–might have regarded Gabriel Oak in other aspects than these. In his face one might notice that many of the hues and curves of youth had tarried on to manhood: there even remained in his remoter crannies some relics of the boy. His height and breadth would have been sufficient to make his presence imposing, had they been exhibited with due consideration. But there is a way some men have, rural and urban alike, for which the mind is more responsible than flesh and sinew: it is a way of curtailing their dimensions by their manner of showing them. And from a quiet modesty that would have become a vestal, which seemed continually to impress upon him that he had no great claim on the world’s room, Oak walked unassumingly and with a faintly perceptible bend, yet distinct from a bowing of the shoulders. This may be said to be a defect in an individual if he depends for his valuation more upon his appearance than upon his capacity to wear well, which Oak did not.
He had just reached the time of life at which “young” is ceasing to be the prefix of “man” in speaking of one. He was at the brightest period of masculine growth, for his intellect and his emotions were clearly separated: he had passed the time during which the influence of youth indiscriminately mingles them in the character of impulse, and he had not yet arrived at the stage wherein they become united again, in the character of prejudice, by the influence of a wife and family. In short, he was twenty-eight, and a bachelor.”

 

 
Thomas Hardy (2 juni 1840 – 11 januari 1928)
Cover

 

De Franse schrijver Donatien Alphonse François, Markies de Sade werd geboren op 2 juni 1740 in Parijs. Zie ook alle tags voor Markies de Sade op dit blog.

Uit: The 120 Days of Sodom and Other Writings (Inleiding door Simone de Beauvoire vertaald door Austryn Wainhouse en Richard Seaver)

“Imperious, choleric, irascible, extreme in everything, with a dissolute imagination the like of which has never been seen, atheistic to the point of fanaticism, there you have me in a nutshell, and kill me again or take me as I am, for I shall not change.”
They chose to kill him, first by slow degrees in the boredom of the dungeon and then by calumny and oblivion. This latter death he had himself desired. “The ditch once covered over, above it acorns shall be strewn in order that, the spot become green again and the copse grown back thick over it, the traces of my grave may disappear from the face of the earth as I trust the memory of me shall fade out of the minds of all men. . . .”1 This was the only one of his last wishes to be respected, though most carefully so. The memory of Sade has been disfigured by preposterous legends,2 his very name has buckled under the weight of such words as “sadism” and “sadistic.” His private journals have been lost, his manuscripts burned—the ten volumes of Les Journées de Florbelle at the instigation of his own son—his books banned. Though in the latter part of the nineteenth century Swinburne and a few other curious spirits became interested in his case, it was not until Apollinaire that he assumed his place in French literature. However, he is still a long way from having won it officially. One may glance through heavy, detailed works on “The Ideas of the Eighteenth Century,” or even on “The Sensibility of the Eighteenth Century,” without once coming upon his name. It is understandable that as a reaction against this scandalous silence Sade’s enthusiasts have hailed him as a prophetic genius; they claim that his work heralds Nietzsche, Stirner, Freud, and surrealism. But this cult, founded, like all cults, on a misconception, by deifying the “divine marquis” only betrays him. The critics who make of Sade neither villain nor idol, but a man and a writer, can be counted upon the fingers of one hand. Thanks to them, Sade has come back at last to earth, among us.”

 

 
Markies De Sade (2 juni 1740 – 2 december 1814)
Cover

 

De Amerikaanse schrijfster Dorothy West werd geboren op 2 juni 1907 in Boston. Zie ook alle tags voor Dorothy West op dit blog.

Uit: Skippy

« Skippy was the least important occupant of the house. He was loved, but he was never consulted. It was taken for granted that the family’s will was his will, and that he would follow blindly. He was their dog.
When the family decided to move, Skippy was not invited to voice his views. They decided quite suddenly, on a day when everything seemed to go wrong. Mrs. Adams watched the first prize go to Mrs. Cranston at the flower show. Mr. Adams came home from the publishing house with a book to read and report on, and Mrs. Adams followed him up to their bedroom, where he had retired to escape the sounds of banging doors, telephones,and dinner preparations.
Buzz Adams stormed in cross as sticks because Sally, who lived next door, had given him back his class ring. Chottie Adams drifted in dreamily from her first meeting with a tall, dark and handsome young man. When the Adamses sat down to dinner, they began a round of grievances.
Mrs. Adams said, with her mouth beginning to waver again, “It isn’t that Lila Cranston has a better growing hand than I have. It’s because she has a bigger garden. She doesn’t have to crowd things and let them run riot. I don’t know what I wouldn’t give to move to a house with extensive grounds.”
Mr. Adams said vehemently, “I’d like to move, too. I’d like a house big enough to allow me the luxury of a room of my own.”
“I wish we lived in a stately house,” said Chottie wistfully. “Every corner in this house is crammed with Daddy’s old books. We live so informally.”
“If I may put my two cents in,” Buzz offered miserably, “I hate this whole neighborhood.”
“That’s it!” said Mr. Adams excitedly. “We will move tomorrow, not get out actually, but tomorrow I’ll see the agent for the Thayer place. It’s quite an estate, but I can swing it and the peace is worth the price.”..

 

 
Dorothy West (2 juni 1907 – 16 augustus 1998)
Cover biografie

 

De Spaanse schrijver Max Aub werd geboren op 2 juni 1903 in Parijs. Zie ook alle tags voor Max Aube op dit blog.

Uit: Nichts geht mehr (Viver de las Aguas, vertaald door Albrecht Buschmann en Stefanie Gerhold)

„Einige versuchen, die Stiere zu reizen, hinterher haben sie einen zerrissenen Hosenboden, werden verhöhnt und verspottet. Staub, Bier, Bänderwettläufe, und dazu spielt die Kapelle einen Pasodoble nach dem anderen.
Der Feuerstier aber kommt erst in der Nacht und steht allein am Ufer des Flusses, keiner wagt sich an ihn heran. Seit den frühen Morgenstunden kommen alt und jung über Trampelpfade oder an den Bewässerungsgräben entlang, um die Jungstiere einem prüfenden Blick zu unterziehen. Halb verdeckt von Schilfrohr weiden die Tiere in einem trockenen und steinigen Bachbett am Rande des Wildwassers. Man sucht Deckung hinter Oliven- und Feigenbäumen. Das aufgeregte Jiepern der Mädchen schürt die Stimmung. Die Pärchen schlagen sich nach rechts und links in die Büsche, »um besser sehen zu können«, wie sie versichern, und so geschützt, schürzen sie ihre Kleider. Hier und dort packt jemand sein Essen aus. Etwas weiter unten gehen drei Feldarbeiter vorbei, die Hacke geschultert, sie sind auf dem Heimweg ins Dorf und haben kein Auge für die weidenden Jungstiere, die Kippe schräg im Mund spucken sie schnalzend aus:
»Mein Gott, die ham’ wohl noch nie’n Vieh gesehn!«
Ein Maultier stapft stumpfsinnig einen kreisförmigen Graben um eine steinalte Bewässerungspumpe und schlägt mit seinen Hufen dem lärmenden Vergnügen blind den Takt; spärlich rinnt das Wasser. Rafael Serrador steckt seinen rechten kleinen Finger zuerst ins rechte, dann ins linke Nasenloch, bückt sich nach einem Kieselstein und versucht, ihn bis zum Fluß zu werfen, aber er kommt nicht so weit. Andere, die ein klein wenig älter sind, schleudern ungestüm Steinbrocken auf die Rücken der Jungstiere. Nur ein paar heben den Kopf und glotzen ungerührt, andere tun allenfalls einen Schritt nach vorn, während sie mit hängendem Maul zwischen den vielen Wassergräben nach mageren Stengeln suchen.
Der Fluß durchzieht eine ocker- bis maulbeerfarbene Klamm, die sich von den Grüntönen des gegenüberliegenden Ufers abhebt. Hinter dem Röhricht kann man den Wasserlauf erahnen; am toten Ende des Einschnitts sind Wasserstrudel zu sehen. Der Himmel tiefblau, krächzend durchziehen ihn einige Raben. Schon kommen die Leute von der Messe, kümmern sich nicht um die Wege, nehmen die Abkürzung über die gefurchten und geharkten Beete, zertreten Luzernepflänzchen, gewundene Kürbistriebe, Zwiebeln. Sie stehlen Trauben und Melonen.”

 

 
Max Aub (2 juni 1903 – 22 juli 1972)
Cover

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juni ook mijn blog van 2 juni 2013 deel 2.