Johannes Mario Simmel, Jens Peter Jacobsen, Gustav Landauer, Hervé Bazin

De Oostenrijkse schrijver Johannes Mario Simmel werd op 7 april 1924 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Johannes Mario Simmel op dit blog.

 

Uit: Es muss nicht immer Kaviar sein

»Wir Deutschen, liebe Kitty, können ein Wirtschaftswundermachen, aber keinen Salat«, sagte Thomas Lieven zu dem schwarzhaarigen Mädchen mit den angenehmen Formen.»Jawohl, gnädiger Herr«, sagte Kitty. Sie sagte es ein wenig atemlos, denn sie war fürchterlich verliebt in ihren charmanten Arbeitgeber. Und mit verliebten Augen sah sie Thomas Lieven an, der bei ihr in der Küche stand.Über seinem Smoking – nachtblau, mit schmalen Revers – trugThomas Lieven eine Küchenschürze. In der Hand hielt er eine Serviette. In der Serviette befanden sich die zarten Blätter vonzwei bildschönen Salatköpfen

Was für ein Mann, dachte das Mädchen Kitty, und ihre Augenglänzten

Kittys Verliebtheit rührte nicht zuletzt daher, daß ihr Arbeitgeber, Herr über eine Villa mit vielen Zimmern, sich so selbstverständlich in ihrem Reich, der Küche, zu bewegen verstand.»Salat richtig anzurichten, ist eine fast schon verlorene Kunst«, sagte Thomas Lieven. »In Mitteldeutschland wird e rsüß zubereitet und schmeckt wie verdorbener Kuchen, in Süddeutschland sauer wie Kaninchenfutter und in Norddeutschland benutzen die Hausfrauen sogar Salatöl. O heiliger Lukullus! Türschlösser sollte man behandeln mit diesem Öl, aber nicht Salat!«»Jawohl, gnädiger Herr«, sagte Kitty, immer noch atemlos. In der Ferne begannen Kirchenglocken zu läuten. Es war 19 Uhr am 11. April 195.7

Der 11. April 1957 schien ein Tag zu sein wie jeder andere. Nicht so für Thomas Lieven! Denn an diesem Tag wähnte er, mit einer wüsten, gesetzesfeindlichen Vergangenheit abschließen zu können. An diesem 11 April 1957 bewohnte Thomas Lieven, kurzvorher 48 Jahre alt geworden, eine gemietete Villa im vornehmsten Teil der Cecilien-Allee zu Düsseldorf.”

 

Johannes Mario Simmel (7 april 1924 – 1 januari 2009)

 

De Deense dichter en schrijver Jens Peter Jacobsen werd geboren op 7 april 1847 in Thisted. Zie ook alle tags voor Jens Peter Jacobsen op dit blog.

 

Uit: Niels Lyhne (Vertaald door M. Mann)

„In Versen lebte sie, in ihnen träumte sie, an Verse glaubte sie wie an nichts mehr auf der ganzen Welt.

Die Eltern und Geschwister, die Nachbarn und Bekannten sagten selten ein Wort, das sie tiefer berührte, denn ihre Gedanken schwangen sich fast nie von der Erde auf oder von den Geschäften, die sie gerade unter den Händen hatten, ebensowenig wie ihre Blicke jemals von den Verhältnissen und Ereignissen, die vor ihren Augen lagen, fortschweiften. Dagegen die Verse! Die waren für sie voll neuer Gedanken und tiefsinniger Lehren über das Leben da draußen in der Welt, wo die Sorge schwarz ist und die Freude rot; sie strahlten von Bildern, sie perlten und schäumten in Rhythmen und Reimen; alle handelten sie von jungen Mädchen, und die jungen Mädchen waren so edel und schön, sie wußten selber nicht wie sehr; ihre Herzen und ihre Liebe waren mehr als aller Reichtum der Welt, und die Männer trugen sie auf den Händen, hoben sie hoch empor, empor zu dem Sonnenglanze des Glücks, ehrten sie und beteten sie an, waren glücklich, ihre Gedanken und Pläne, ihre Siege, ihren Ruhm mit ihnen teilen zu können.

Und warum sollte man nicht selber solch ein Mädchen sein? Sie sind so – sie sind so – und sie wissen es nicht; weiß ich denn vielleicht, wie ich bin? Und die Dichter sagten doch ausdrücklich, das heiße leben! Darin bestehe das Leben nicht, daß man nähe, stricke, die Wirtschaft besorge und langweilige Besuche mache. Bei Licht betrachtet waren die Selbstgespräche Bartholinens nichts anderes als der etwas krankhafte Drang, sich selber zu fühlen, das Sehnen, sich selber zu finden, das so häufig bei einem mehr als durchschnittlich begabten jungen Mädchen erwacht; das Schlimme dabei war nur, daß sich in ihrem ganzen Umgangskreise auch nicht eine einzige überlegene Natur fand, an der ihre Begabung sich hätte messen können; da war ja nicht einmal eine verwandte Natur, und so kam Bartholine dazu, sich als etwas Merkwürdiges, einzig Dastehendes zu betrachten, als eine Art tropischen Gewächses, das, unter rauhem Himmel entsprossen, seine Blätter nur kümmerlich entfalten könne, während es in einer wärmeren Luft, unter einer glutvolleren Sonne schlanke Stengel mit wunderbarem Blütenschmuck würde treiben können.“

 

Jens Peter Jacobsen (7 april 1847 – 30 april 1885)

Portret door E. Josephson, 1879

 

De Duitse schrijver, vertaler, anarchistisch politicus en joods denker Gustav Landauer werd geboren in Karlsruhe op 7 april 1870. Zie ook alle tags voor Gustav Landauer op dit blog.

 

Uit: Arnold Himmelheber

Er schaute ihr langsam in die Augen, die in dunklem Glanze unter ihrer weißen Stirne lagen.

»Fräulein Suse, ich kenne Sie nicht. Ich weiß es nicht. Es liegt etwas in Ihnen, das Sie mir nicht zeigen. Ich muß mich bescheiden, nicht zu urteilen.«

Das Mädchen war aufgestanden und preßte die linke Hand an die Schläfe. Dann warf sie den Kopf wie mit plötzlichem Entschluß zurück.

»Herr Prinz,« fing sie mit veränderter Stimme an; es war eine seltsame Klarheit in sie gekommen. »Sind Sie noch wie früher? Sind Sie wie mein Vater? Sie verstehen nicht. Ich meine – sind Sie anders als diese – andern? Kann man mit Ihnen sprechen, wie man mit sich selber spricht? Das heißt, manche sprechen ja auch mit sich nur ebenso wie mit der Welt oder wohl gar nicht. Nun verstehen Sie. Kann man aus sich herausgehen? So ist Vater. Und so waren Sie früher. Aber nun – vielleicht haben Sie sich geändert, seit Sie von ihm fort sind. Bitte – sagen Sie mir das. Dann können wir uns vielleicht verstehen.«

Was er sagen sollte, wußte er. Aber was sollte er denken? Dumm – nein wirklich, dumm schien sie doch nicht. Was war das?

»Fräulein Suse,« entgegnete er, »ich bin, der ich war. Was Ihr Vater, unser Vater aus mir gemacht hat, das kann keine Welt mehr ändern.«

Sie besann sich, dann lächelte sie ihn an.

»Nun denn – so will ich Ihnen mir die Hand geben, die wir vorhin vergessen haben. So. Und was ich also sagen wollte – ich hoffe, Sie lachen mich aus, aber ich muß es doch sagen – also… bitte, bitte, ver… ver… verlieben Sie sich nicht in mich. Ja, ja, wenn man von Anfang an nicht will, dann kann man’s ganz schön lassen.

Bitte, nehmen Sie sich’s vor. Dann – auf gute Freundschaft!«

 

Gustav Landauer (7 april 1870 – 2 mei 1919)

 

De Franse schrijver Hervé Bazin werd geboren in Angers op 7 april 1911. Zie ook alle tags voor Hervé Bazin op dit blog.

 

Uit: La mort du petit cheval

Fort heureusement, Melle Arbin attendait à peine mes réponses pour me poser une autre question, sautillait du grave au sérieux. le mot “forain lui sembla louche, fit défiler sans doute devant sa presbytie, l’image d’une tribu de romanichels colportant leur vannerie. mais quand cette calvitie eut, à bout de bras, déchiffré le mot “commerçant” inscrit en lettres majuscules sur ma carte syndicale, les paupières cillèrent trois fois pour m’exprimer leur considération. je fus plus inquiet (et Monique aussi : ça se voyait) lorsque Catherine Arbin s’enquit poliment de la santé de M. et Mme Rezeau, puis de leur avis. je m’en tirai par des commentaires navrés sur leur état déplorables et la vieille demoiselle enchaîna, me plaignit de tout son coeur d’avoir de précieux parents si menacés dans leur précieuse vie, leur souhaita miracle et s’enfonça dans une double série de digressions sur les maladies de foie qui ne l’épargnaient point, et sur les maladies de vessie, dont était atteint sa meilleure amie et voisine.
Enfin, de petits propos en petits potins, elle revint avec autorité au sujet, cligna de l’oeil dans la direction de Monique -statufiée dans son silence- et roucoula:
– Vous venez me la demander, n’est-ce pas?
Mon menton en convint. En fait, tel n’était pas le but de ma visite. je ne venais même pas annoncer à Monique la bonne nouvelle de mon entrée dans le commerce “non sédentaire”.
Depuis dix jours, bien que mon temps et été^dévoré par les formalités, l’acaht de mon matériel et mes premiers essais sur les marchés de banlieue, je ne parvenais pas à rester seul. J’avais besoin de voir Monique ou de me voir auprès d’elle. je n’étais pas fier. Esseulé, moi? Quel scandale! Ne m’étais-je pas suffisant. Où s’en allait cette solitaire vitalité de ma jeunesse?“

 

Hervé Bazin (7 april 1911 – 17 februari 1996)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 7e april ook mijn blog van 7 april 2011.