De Duitstalige (Italiaanse) dichter en schrijver Joseph Zoderer werd geboren op 25 november 1925 in Meran in Zuid-Tirol. Zie ook alle tags voor Joseph Zoderer op dit blog.
Uit: Die Farben der Grausamkeit
“Ihre Arme lagen auf seinen Schultern, immer wenn sie auseinandergingen, hatte sie die Arme um seinen Nacken gelegt. Jetzt war er frei, um die Nachtluft alleine zu atmen.
Der erste Einsatzort war Paris. Sein Sender konnte sich ortsgebundene Korrespondenten nicht leisten, er wurde als springendes Pferd eingesetzt, entsprechend seinen Sprachkenntnissen. Er wohnte in der rue Balzac, suchte, wann immer die Zeit es erlaubte, wie jeder literarisch interessierte Tourist die Spuren, die Hemingway, Sartre oder Henry Miller in ihren Büchern gelegt hatten. Fast täglich saß er auch einmal im Museumscafé des Centre Pompidou, um den Rundblick zu genießen, die Dächer und Fassaden dieser von ihm angelesenen Stadt. Auf ihrer nachträglichen Hochzeitsreise hatte er mit Selma zwei Tage in Paris verbracht, mit fast keinem Geld in der Tasche. In einer der historisierten Wirtsbuden der verwinkelten Gäßchen auf Montmartre tranken sie eine Flasche Bordeaux und aßen eine Kleinigkeit. Das Lokal war lauschig, entsprach ihren romantischen Erwartungen. Aber am nächsten Morgen, nachdem sie die Hotelrechnung bezahlt hatten, blieb ihnen (die Zugbillets hatten sie) kaum noch genug Kleingeld, um mit der Metro zur Gare du Nord zu gelangen.
Dennoch wollten sie einmal vor dem Café Les Deux Magots in einem der Strohsessel sitzen und einen Kaffee trinken. Beim Bezahlen mußten sie ihre letzten französischen Münzen mit englischen ergänzen, mit Shillings und Pennies, die der Kellner mit einer Geste der Verachtung in den Rinnstein schleuderte. Das war am Vormittag, und ihr Zug ging erst am Abend.
Jetzt, ein halbes Jahrzehnt später, saß Richard (mit Kreditkarten und jeder Menge Kleingeld) gerne am Vormittag im Café Select und oft aß er Muscheln im Restaurant La Coupole auf der anderen Straßenseite und blickte dort auf die weißen Tischdecken, auf die Art-déco-Stühle, vielleicht saß er tatsächlich an irgendeinem Zweiertisch, an dem Sartre einmal mit seiner Simone gegessen, getrunken und gestritten hatte, hier vor oder hinter den großflächigen Vitrinen, inmitten oder im Hintergrund des Verkehrslärms und mit dem Blick auf den Boulevard und sein Menschen-gewimmel und die hochhackigen, schmalen Schuhe der Frauen. Ja, und die diese Schuhe trugen, bewegten sich, schien ihm, als ob sie sich auf ihr weiblich verwirrendes Geheimnis besinnen wollten. Richard hatte seine Augen offen und genoß die schillernden Farben des Lebens. Er bestellte ein Glas Champagner, jetzt war er doch am richtigen Ort, nie hatte er sich so nahe am Fluten des Weltmeeres gefühlt.”
Joseph Zoderer (Meran, 25 november 1935)
De Australische (Aboriginal) schrijfster Alexis Wright werd geboren op 25 November 1950 in de Gulf of Carpentaria. Zie ook alle tags voor Alexis Wright op dit blog.
Uit: Carpentaria
“The Pricklebush mob says that Normal Phantom could grab hold of the river in his mind and live with it as his father’s fathers did before him. His ancestors were the river people, who were living with the river from before time began. Normal was like ebbing water; he came and went on the flowing waters of the river right out to the sea. He stayed away on the water as long as he pleased. He knew fish, and was on friendly terms with gropers, the giant codfish of the Gulf sea that swam in schools of fifty or more, on the move right up the river following his boat in for company. The old people say the groper lives for hundreds of years and maybe Normal would too. When he talked about the stars, they said he knew as much about the sky as he did about water. The prickly bush mob said he had always chased the constellations: We watched him as a little boy running off into the night trying to catch stars. They were certain he knew the secret of getting there. They thought he must go right up to the stars in the company of groper fish when it stormed at sea, when the sea and the sky became one, because, otherwise, how could he have come back?
“How you do that?” was the question everyone asked.
“The water doesn’t worry me,” Normal Phantom answered simply, although he knew that when his mind went for a walk, his body followed.
Everyone in Desperance was used to the sight of Normal’s jeep driving north to meet the river’s edge. It was the only vehicle he had ever owned. Always, the small tinnie boat, full of dints, a stray bullet hole or two, strapped onto the roof. A vessel purchased with cross-country road transport in mind, much more than water safety.”
Alexis Wright (Gulf of Carpentaria, 25 November 1950)
Cover
De Engelse dichter Isaac Rosenberg werd geboren in Bristol op 25 november 1890. Zie ook alle tags voor Isaac Rosenberg op dit blog.
August 1914
What in our lives is burnt
In the fire of this?
The heart’s dear granary?
The much we shall miss?
Three lives hath one life –
Iron, honey, gold.
The gold, the honey gone –
Left is the hard and cold.
Iron are our lives
Molten right through our youth.
A burnt space through ripe fields
A fair mouth’s broken tooth.
Spring, 1916
Slow, rigid, is this masquerade
That passes as through a difficult air :
Heavily-heavily passes.
What has she fed on? Who her table laid
Through the three seasons ? What forbidden fare
Ruined her as a mortal lass is?
I played with her two years ago,
Who might be now her own sister in stone;
So altered from her May mien,
When round the pink a necklace of warm snow
Laughed to her throat where my mouth’s touch had gone.
How is this, ruined Queen?
Who lured her vivid beauty so
‘l’o be that strained chill thing that moves
So ghastly midst her young brood
Of pregnant shoots that she for men did grow?
Where are the strong men who made these their loves?
Spring ! God pity your mood!
Isaac Rosenberg (25 november 1890 – 1 april 1918)
De Portugese schrijver José Maria Eça de Queiroz werd geboren op 25 november 1845 in Póvoa de Varzim. Zie ook alle tags voor José Maria Eça de Queiroz op dit blog.
Uit: Stadt und Gebirg (Vertaald door Luise Ey)
“Mein Freund Jacintho kam in einem Palast zur Welt, mit 109 Contos Rente in Saatland, Weinland, Korkwaldungen und Olivenhainen.
Im Alentejo, über ganz Estremadura, quer durch die beiden Beira-Provinzen hindurch begrenzten dichte, sich über Berge und durch Täler windende Hecken, hohe Mauern aus gutem Gestein, Gewässer und Landstraßen die Ländereien dieser alten, ackerbautreibenden Familie, die schon zu Zeiten des Königs Diniz Korn aufspeicherte und Reben pflanzte. Ihr Landgut und der Herrensitz Tormes in Unter-Douro erstreckten sich über einen ganzen Gebirgszug. Zwischen dem Tua und dem Tinhela, fünf wohlgemessene Meilen weit, zahlte ihr die ganze Gegend Lehnszins, und ihr gehörende dichte Kieferwaldungen schatteten von Arga ab bis zur Bucht von Ancora. Der Palast jedoch, in dem Jacintho zur Welt gekommen war und den er immer bewohnt hatte, stand in Paris, auf den Champs-Elysees Nr. 202.
Sein Großvater, der sehr dicke und sehr reiche Jacintho, den man in Lissabon Dom Galiaon nannte, ging eines Nachmittags durch die Travessa da Trabuqueta, dicht an einer von einem Weingeländer überdachten Gartenmauer entlang, glitt auf einer Orangenschale aus und schlug auf das Pflaster hin. Aus der Gartenpforte trat in diesem Augenblick ein gebräunter, glattrasierter Mann in grobem, grünem Flausrock und hohen Reitstiefeln, der mit einem Scherz und leichter Mühe unserm ungeheuren Jacintho auf die Beine half und ihm sogar den Stock mit dem Goldknauf aufhob, der in den Schmutz gerollt war. Darauf heftete er die dichtbewimperten, schwarzen Augen auf ihn:
»Hallo, Jacintho Galiaon, was hast du dich denn um diese Stunde hier auf dem Pflaster herumzuwälzen?«
Und Jacintho erkannte betäubt und geblendet den Infanten Dom Miguel.
Von jenem Tage an widmete er dem guten Infanten einen Kultus, wie er ihn bei aller Gefräßigkeit nicht mit seinem Bauch und bei aller Frömmigkeit nicht mit seinem Gott getrieben hatte. Im Festsaal seines Hauses in Pampulha hing auf damastseidenen Teppichen das Porträt seines »Erretters«, wie ein Altarbild mit Palmzweigen geschmückt, zu Füßen der Stock, den die erlauchten Hände des königlichen Prinzen aus dem Schmutz aufgehoben hatten. Während der Infant in der Verbannung zu Wien schmachtete, stieß der dickleibige Dom Galiaon Sehnsuchtsseufzer nach seinem »Engelchen« aus und intrigierte für seine Rückkehr.“
José Maria Eça de Queiroz (25 november 1845 – 16 augustus 1900)
Borstbeeld in Neuilly-sur-Seine
De Spaanse dichter en schrijver Lope de Vega werd geboren op 25 november 1562 in Madrid. Zie ook alle tags voor Lope de Vega op dit blog.
When to consider my life’s state I pause
When to consider my life’s state I pause
and see the steps taken & given, walked, run,
crawled–I’m amazed that such a blind, lost man
could come to recognize his errors’ cause.
To think of all the years I’ve wasted on Song,
divine reason cast to forgetfulness,
it’s clear Heaven’s pity endressed
my not having plunged to some much deeper Wrong.
By such strange labyrinths I’ve come, until,
entrusting to life’s feeble thread
the late-realized deception’s roam–
–But by His splendor were my shadows lit,
by His Existence brought again to life,
and fallen reason thus risen again to home.
Without love Joy’s royal palms lament
Without love Joy’s royal palms lament
too well, and cast away their branches to the sea;
without love Daphne mourns her lonely tree
of laurel without fruit: and, over discontent,
Anaxart’s ghost grieves at its ponderous stone
because she never paid tribute to love’s delight,
Narcissus spins his soul out into petals white,
and the dry meadow bears but weeds alone.
Yet sand ans water’s love-affairs engender gold.
And from their affection with th’dew, sea shells
pregnant become with pearls crystal-fold:
Do not reject me, Lucinda: th’hells
of evening rise anon. Anon the last lilies do lose
their luster, and our must its youth.
Vertaald door S. D. Rodrian
Lope de Vega (25 november 1562 – 27 augustus 1635)
Monument in Madrid
Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 25 november 2008, mijn blog van 25 november 2007 en ook mijn blog van 25 november 2006.