Kathrin Schmidt, Henrike Heiland, M. A. Numminen, Gabriele d’Annunzio, Irving Layton, Helga Goetze, Françoise d’Eaubonne, Antony Deschamps, Sergej Michalkov

De Duitse dichteres en schrijfster Kathrin Schmidt werd geboren op 12 maart 1958 in Gotha. Zie ook alle tags voor Kathrin Schmidt op dit blog.

Uit: Du stirbst nicht

„Wenigstens lächelt der Mann. Je länger sie ihn anschaut, umso seltsamer findet sie sein Lächeln. Angepflockt hängt es zwischen den Wangenknochen wie eine Salzgurke. Salt cucumber, sagt sie. Gibt es das überhaupt auf Englisch?
Geboren am 3. 12. 1972, wohnt in Hückelhoven … Halt! Das ist sie aber nicht! Warum kann sie das nicht so laut ausrufen, wie sie möchte? Verdammt, das muss doch gehen! Nun regen Sie sich aber mal schön ab, wir kommen ja gleichzu Ihnen! Wer hat das gesagt? Der junge Mann da? Sie kann, glaubt sie, beide Augen gleichzeitig öffnen. Es geht ein bisschen schwer, irgendetwas scheint auf den Lidern zu liegen. Der junge Mann lächelt, aber das beruhigt sie kaum. Das ist sie doch nicht! Sie ist vierzehn Jahre älter und wohnt doch nicht in Hückelhoven!
I don´nt … I don´t …
Warum kommt sie nicht weiter mit dem Satz? Jetzt sagt der junge Mann den anderen Männern in blauen Kitteln, dass es beinahe so klinge, als ob sie englisch zu sprechen versuche, seit sie hin und wieder wach werde. Die Männer lachen. Sie sucht nach einer Frau. Hinter den Männern steht eine, aber die scheint mit irgendetwas beschäftigt zu sein. Einer der Männer beugt sich über sie. Können Sie mich hören? Sie wird dem doch nicht sagen, ob sie ihn hören kann. Soll er ruhig weiter so brüllen. Augen zu.“

 

 
Kathrin Schmidt (Gotha, 12 maart 1958)

 

De Duitse schrijfster Henrike Heiland werd geboren op 12 maart 1975 in Solms. Zie ook alle tags voor Henrike Heiland op dit blog.

Uit: Späte Rache

„Er warf nur einen kurzen Blick in sein Büro auf dem Weg nach draußen. Dazu blieb er nicht einmal stehen. Er ging auch nicht langsamer. Nur ein kurzer Blick, und selbst den hätte er sich gerne verkniffen. Noch im Herausgehen hörte er, wie ihm sein Kollege Gerd Köveling, der gerade aus der Kantine kam, hinterherrief.
»Erik, hast du schon die neue Kollegin gesehen?«
Erik Kemper verließ ohne ein Wort das Gebäude der Polizeidirektion, in dem auch die Kriminalpolizeiinspektion, kurz KPI genannt, untergebracht war, wandte sich nach rechts und stapfte die Straße hinunter in Richtung Steintor.
Als er am »Alex« vorbeikam, blieb er stehen. Er überlegte nicht lange, suchte und fand Kleingeld in den Taschen seiner ausgebeulten Jeans, betrat das Lokal und steuerte zielsicher den Zigarettenautomaten an. Nach immerhin einem Monat als Nichtraucher.
Als er zurück ins Sonnenlicht trat, eine Zigarette zwischen den Lippen, tastete er sich nach einem Feuerzeug ab. Nichts. Erst der fünfte Passant, den er fragte, konnte ihm Feuer geben. Vor dem Sommerurlaub hatte er es sich abgewöhnt. In Savonlinna war es auch kein Problem gewesen. Weitab vom täglichen Wahnsinn hatte er nicht ein einziges Mal eine Zigarette oder seinen Kaffee vermisst. Vier Wochen Urlaub in Finnland, vier Wochen selbst auferlegte Nachrichtensperre, kein Telefon, nichts. Nur er und seine Hütte am See.
Und nun war es, als sei er keinen Tag weg gewesen. Oder als sei er viel zu lange weg gewesen. Er hatte noch nicht ganz verstanden, was er in den letzten zwei Stunden gehört hatte.
Früher am Morgen als gewöhnlich und mit verhältnismäßig guter Laune war Erik zur Arbeit gegangen. Die Sonne schien freundlich, die Luft war angenehm. Ebenfalls gegen seine Gewohnheit hatte er sein Auto zu Hause stehen lassen. Er hatte sein Fahrrad aus dem Keller geholt, war von seiner Wohnung in der Landreiterstraße die wenigen Meter zum Anleger gerollt und hatte auf die Fähre gewartet. Er genoss die Wartezeit. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser und beschien die Silhouette Rostocks auf der anderen Seite des Ufers. Die Ruhe war fantastisch, der Blick einmalig. Entspannt sog er die frische Luft ein.“

 

 
Henrike Heiland (Solms, 12 maart 1975)

 

De Finse schrijver, dichter, zanger, componist, entertainer en filmmaker Mauri Antero Numminen werd geboren op 12 maart 1940 in Somero. Zie ook alle tags voor M. A. Numminen op dit blog.

Uit: Tango ist meine Leidenschaft (Vertaald door Eike Fuhrmann)

„„Ran-tän-tan-tan, rata tan-tan tan-tän-tan-tan!
Die ersten Tangotakte meines Lebens. La Cumparsita von Matos Rodrigues grub sich in mein Bewußtsein ein, bevor ich noch sprechen gelernt hatte. Stillte die Mutter mich vor dem Radio, um >lhre Lieblingsplatten am Samstag< zu hören, nukkelte ich an ihrer Brust zum gleichen Rhythmus: RAN-TÄN-TAN-TAN. Für mich wars eine finnische Melodie. Möglich, daß schon der Großvater in den zwanziger Jahren Tango getanzt hatte. Für den Großvater gabs keine Fremdkultur.
Auf die vielgestellte Frage nach dem Sinn des Lebens ist meine Antwort: Tango.
Tango lernte ich als Dreizehnjähriger. Damals passierte einiges in meinem Leben. Ich lernte Lipeäkala, getrockneten und in Lauge eingelegten Dorsch, essen. Und mochte ihn. Meine Altersgenossen mochten ihn nicht. Ich hatte begriffen, daß man sich von Frauen fernhalten muß, und bastelte mir eine eigene Partnerin. Ich faßte einen Besen am Schaft und hob ihn mit dem Quast in Hüfthöhe. Einen zweiten abgebrochenen Schaft steckte ich durch den Quast des ersten Besens: Fertig war die berockte Partnerin. Am oberen Teil des längeren Schaftes befestigte ich mit einem Stück Schnur einen krummen Wacholderzweig als Kopf.
Ran-tän-tan-tan! La Cumpars/ta war viel zu schwer. Im Kino hatte ich gesehen, wie die Argentinier Tango tanzen. Schauderhaft schwierig. Ich finde, Toivo Kärki tat im zweiten finnisch- russischen Krieg das Richtige, als er während einer Feuerpause in der Phase des Stellungskrieges die russische Romanze und den deutschen Marsch zum finnischen Tango vereinte. Rhythmisches Gehen auf dem Tanzboden, das wars doch. Gehen!“

 

 
M. A. Numminen (Somero, 12 maart 1940)

 

De Italiaans schrijver, dichter en politicus Gabriele d’Annunzio werd geboren in Pescara op 12 maart 1863. Zie ook alle tags voor Gabriele d’Annunzio op dit blog.

Uit: The Triumph of Death (The drowned boy, vertaald door Thomas Walsh)

« The inert little body was revealed, extended upon the unyielding sand. It was a lad, eight or nine years old, fair and frail, with slender limbs. His head was supported on his few humble garments, rolled up in place of pillow,—the shirt, the blue trousers, the red sash, the cap of limp felt. His face was but slightly livid, with flat nose, prominent forehead, and long, long lashes; the mouth was half open, with thick lips which were turning blue, between which the widely spaced teeth gleamed white. His neck was slender, flaccid as a wilted stem, and seamed with tiny creases. The jointure of the arms at the shoulder looked feeble. The arms themselves were fragile, and covered with a down similar to the fine plumage which clothes the bodies of newly hatched birds. The whole outline of the ribs was distinctly visible; down the middle of the breast the skin was divided by a darker line; the navel stood out, like a knot. The feet, slightly bloated, had assumed the same sallow color as the little hands, which were callous and strewn with warts, with white nails beginning to turn livid. On the left arm, on the thighs near the groin, and further down, on the knees and along the legs, appeared reddish blotches of scurf. Every detail of this wretched little body assumed, in the eyes of Giorgio, an extraordinary significance, immobile as it was and fixed forever in the rigidity of death.
“How was he drowned? Where?” he questioned, lowering his voice.
The man dressed in linen gave, with some show of impatience, the account which he had probably had to repeat too many times already. He had a brutal countenance, square-cut, with bushy brows, and a large mouth, harsh and savage. Only a little while after leading the sheep back to their stalls, the lad, taking his breakfast along with him, had gone down, together with a comrade, to bathe.
He had hardly set foot in the water, when he had fallen and was drowned. At the cries of his comrade, some one from the house overhead on the bluff had hurried down, and wading in up to the knees, had dragged him from the water half dead; they had turned him upside down to make him throw up the water, they had shaken him, but to no purpose. To indicate just how far the poor little fellow had gone in, the man picked up a pebble and threw it into the sea.
“There, only to there; at three yards from the shore!”

 

 
Gabriele d’Annunzio (12 maart 1863 – 1 maart 1938)
Cover

 

De Canadese dichter en schrijver Irving Layton werd geboren als Israel Pincu Lazarovici op 12 maart 1912 in Tîrgu Neamt, Roemenië. Zie ook alle tags voor Irving Layton op dit blog.

 

Divinity

Were I a clumsy poet
I’d compare you to Helen;
Ransack the mythologies
Greek, Chinese and Persian

For a goddess vehement
And slim: one with form as fair.
Yet find none. O,love, you are
Lithe as a Jew peddler

And full of grace. Such lightness
Is in your step, instruments
I keep for the beholder
To prove you walk, not dance.

Merely to touch you is fire
In my head; my hair becomes
A burning bush. When you speak,
Like Moses I am dumb

With marvelling, or like him
I stutter with pride and fear:
I hold, Love, divinity
In my changed face and hair.

 

 
Irving Layton 12 maart 1912 – 4 janauri 2006)

 

De Duitse dichteres, kunstenares en politiek activiste Helga Goetze werd geboren op 12 maart 1922 in Magdeburg. Zie ook alle tags voor Helga Goetze op dit blog.

 

Der Alte ist ein Spinner (Fragment)

“Der Alte ist ein Spinner!”
sagt ein Sohn zu einem Mann.
“Er ist ein Schreibtischheini,
seht ihn euch doch nur an!”

Der Vater schreit und schnauft,
die Sätze trafen tief.
Sie sitzen im Gehirn,
sein Image liegt jetzt schief.

“Wie kommt ein kleiner Schnösel,
wie der eigene blöde Sohn,
mit dem Vater so zu sprechen –
ich verbitte mir den Ton!”

Und doch, die beiden Sätze,
die füllen sein Gehirn,
er kann kaum andres denken
mit seiner Denkerstirn.

 

 
Helga Goetze (12 maart 1922 – 29 januari 2008)

 

De Franse schrijfster en feministe Françoise d’Eaubonne werd geboren op 12 maart 1920 in Parijs. Zie ook alle tags voor Françoise d’Eaubonne op dit blog.

 Uit: Ecologie et féminisme : révolution ou mutation

“La femme, mère et agricultrice, travaillait au sein de petites communautés familiales, dans une économie de type communiste primitif. Il s’agissait d’une agriculture à la houe, sèche, sans irrigation, nécessitant des déplacements fréquents le long des grandes voies de migration pré-romaines.
Le grand renversement s’est opéré avec la découverte de la charrue et de l’irrigation. L’agriculture est devenue sédentaire, avec appropriation du sol qu’il fallait défendre face aux tiers…
Dès le début du pastoralisme, les hommes ont observé les animaux qu’ils domestiquaient et c’est ainsi qu’ils ont découvert la paternité.
C’est ainsi que les hommes se sont appropriés les des deux ressources qui appartenaient aux femmes : l’agriculture et la fécondité.
Tous les problèmes actuels, qu’ils s’agisse de l’épuisement des ressources ou de l’explosion démographique, en découlent…
Nous vivons dans un paradoxe mortel : une population croissante doit vivre de ressources qui vont en diminuant. Ceci est la conséquence directe des deux révolutions fondatrices du patriarcat…
Les femmes doivent impérativement reprendre en mains la propriété de leurs corps qui leur a été volée par le patriarcat. Il est par ailleurs urgent de relier la lutte pour les droits des femmes à celle pour la défense de la nature, violée par le patriarcat. »

 

 
Françoise d’Eaubonne (12 maart 1920 – 3 augustus 2005)

 

De Franse dichter en vertaler Antony Deschamps (eig. Antoine-François-Marie Deschamps de Saint-Amand) werd geboren op 12 maart 1800 in Parijs. Zie ook alle tags voor Antony Deschamps op dit blog.

Uit: L‘Amour d’aujour‘dui

J’AIME avec passion la terre d’Italie,
Et j’en parle toujours, et c’est là ma folie!
C’est la terre du vrai, du beau‘, du naturel…
Or, aujourd’hui je veux élever sur l’autel

Ces femmes qui, sans prendre un petit air malingre,
Regarde… comme fait cette odali5que d’Íngre
Ne grimacent jamais sous un front emprunté
Et marchent librement belles de leur beauté
Aimant ce qu’elles font, le font avec franchiæ
Se mettent à genoux, par terre, dans l’église,
Et le soir, sans penser à ce qu’on en dira,
Battent naïvement des mains à l’Opéra;
Portent dans leur poitrine et l‘amour et la haine
Et ne rejettent rien de la nature humaine
Gardant à leur fldèlc‘un cœur chaud de désir
Et le stylet romain à qui veut les trahir.
Mais, au nord, quelquefois on voit de ces poupées;
De linge et de chiffons sans cesse enveloppécs,
Que l’on pourrait sonder à toute profondeur
Sans rencontrer jamais ce qu’on appelle cœur;

 

 
Antony Deschamps (12 maart 1800 – 29 oktober 1869)

 

De Russische dichter Sergej Michalkov werd geboren op 12 maart 1913 in Moskou. Zie ook alle tags voor Sergej Michalkov op dit blog.

 

All Year Round

Winter comes accidentally,
All taking their toll.
She should really be on time,
But, astonishing, not her!

And suddenly, one day, early in the morning
Looked in the window glass
And see “tablecloth-back” –
Everywhere around, white…

Spring comes slowly:
In the fields silently the snow melts,
Escape from ice captivity
Prepare secretly rivers.

So at night it’s not the cold,
And now flies Starling
In his house on the trunk of a birch…
Spring Came. Winter end!

And Spring comes Summer,
For Summer, Autumn , in turn,
And it’s Winter again. And again somewhere
Spring hurry to hike.

 

 
Sergej Michalkov (12 maart 1913 – 27 augustus 2009)