De Nederlandse schrijver Mano Bouzamour werd geboren op 19 maart 1991 in Amsterdam. Zie ook alle tags voor Mano Bouzamour op dit blog.
Uit: Samir, genannt Sam (Vertaald door Bettina Bach)
„Mann, Maria voller Gnade, ich darf aufs Gymnasium, verdammt noch mal. Mein Bruder und ich liefen gut gelaunt zwischen rauchenden Jugendlichen die Eingangstreppe der Schule hinunter, wo ich gerade mein Kennenlerngespräch geführt hatte. Weil meine bescheuerte Grundschullehrerin mir nur eine Hauptschulempfehlung gegeben hat, obwohl ich laut Abschlusstest fürs Gymnasium geeignet bin, sollte ich mit einem Elternteil zum Gespräch kommen. Dann wollten sie entscheiden, ob ich aufs Gymnasium durfte oder nicht. Wie immer bei Schulgesprächen war mein Bruder dabei.
Eine Niederländischlehrerin nahm mich ins Kreuzverhör. Hätte nur noch gefehlt, dass sie mich an den Stuhl fesselt. Eine Dreiviertelstunde später schloss sie mit der Frage: »Versprichst du mir, dir wirklich Mühe zu geben, wenn du hier bei uns einen Platz bekommst?«
»Aber selbstverständlich.«
Sie hatte zu meinem Bruder geschaut, der neben mir saß.
»Sie haben das auch gehört? Sehr schön. Dann habe ich ja einen Zeugen. Sorgen Sie dafür, dass er Wort hält?«
»Wie ein Gefängniswärter, da können Sie ganz beruhigt sein. Die nächsten sechs Jahre gehört er mir.«
Mein Bruder legte mir seine warme Hand in den Nacken. Wir überquerten die Straße und gingen zu Soussi, dem engsten Freund meines Bruders, der auf dem Bürgersteig auf uns wartete. Er saß auf seiner eigenen Vespa, die Füße aber hatte er auf den Roller meines Bruders gestellt. Mein Bruder flüsterte: »Tu so, als wärst du ganz geknickt«, und dann rief er Soussi zu: »Nimm die Flossen von meinem Roller!«
Soussi sprang auf, als er uns sah. Er sprach platteren Amsterdamer Dialekt als der Schlagersänger André Hazes. »Hier an der Schule laufen echt klasse Weiber rum, Alter. Und? Was hat se gesagt? Wie lief’s? Haste nen Platz gekriegt?«
Ich spielte mit dem Schirm meiner verkehrt herum aufgesetzten roten Lacoste-Kappe, aus der meine Tolle wie eine hohe Welle aufragte, seufzte tief und sagte: »Nee, Mann.«
Mano Bouzamour (Amsterdam, 19 maart 1991)
De Duitse literatuurwetenschapper, schrijver, criticus, jurist en socioloog Hans Mayer werd geboren op 19 maart 1907 in Keulen. Zie ook alle tags voor Hans Mayer op dit blog.
Uit: Du störst mich nicht (Über Thomas und Heinrich Mann: Briefwechsel 1900-1949)
„Allein, die Rechnung geht so einfach nicht auf. Bei dem Manuskript nämlich, dessen Schicksale so sentimental wie kokett referiert werden, handelt es sich um die “Buddenbrooks”. Dadurch werden die Briefe des jungen Thomas Mann zwar nicht erfreulicher oder “seriöser”. Der Kontrast zwischen dem Schriftsteller Thomas Mann und seinem Werk wird fast überdeutlich. Paradoxer· Zustand: Kaum ein Schriftsteller unseres Jahrhunderts hat sein Werk so stark mit allem gespeist, was ihn das Leben erfahren ließ, wie Thomas Mann. Die in jenem Brief vom Jahre 1901 angedeutete Krise wurde sogleich für den “Tonio Kröger” genutzt, mehr als vierzig Jahre später auch noch für die Geschichte des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn.
Andererseits ist es nahezu unmöglich, eines der wichtigeren Werke Thomas Manns vom Biographischen her zu erschließen. Man ist immer wieder verwundert darüber, daß der reale Mensch, den man nach seinen Briefen und jeweiligen Selbstaussagen beurteilen muß, ein Oeuvre produziert hat, das weit über die privaten Dimensionen hinausragt,
Wer es nicht wüßte, aus diesen Jugendbriefen Thomas Manns könnte ein unkundiger Leser kaum erraten, daß er es mit dem Verfasser der “Buddenbrooks” zu tun hat.
Der Fall des jungen Thomas Mann wird immer sonderbarer. Da ist nicht bloß die Diskrepanz zwischen der privaten und der literarisch-öffentlichen Dimension. Ein junger Mann von 25 Jahren hat diesen enormen Roman zu Ende gebracht: ein in der Literaturgeschichte wohl vergleichsloser Vorgang. Geniale Partituren, geschrieben von Halbwüchsigen: das ist nicht ungewöhnlich. Auch nicht die inkommensurable Jugendlyrik eines Goethe, Keats oder Rimbaud.
Die frühen und bitter-süßen Erzählungen Thomas Manns in französischer und russischer Tradition: sie waren adäquat dem seelischen und literarischen Habitus dieses jugendlichen Briefschreibers. Aber ein Werk von der Erfahrungsfülle, epischen Architektur und kulturkritischen Reflexion dieses deutschen Bürgerromans? Die Briefe geben dafür keine Erklärung.”
Hans Mayer (19 maart 1907 – 19 mei 2001)
Heinrich en Thomas Mann in de jaren 1930
De Amerikaanse schrijver Philip Roth werd geboren op 19 maart 1933 in Newark. Zie ook alle tags voor Philip Roth op dit blog.
Uit: American Pastoral
“It was a cheer that consisted of eight syllables, three of them his name, and it went, Bah bah-bah! Bah bah bah . . . bah-bah! and the tempo, at football games particularly, accelerated with each repetition until, at the peak of frenzied adoration, an explosion of skirt-billowing cartwheels was ecstatically discharged and the orange gym bloomers of ten sturdy little cheerleaders flickered like fireworks before our marveling eyes . . . and not for love of you or me but of the wonderful Swede. “Swede Levov! It rhymes with . . . ‘The Love’! . . . Swede Levov! It rhymes with . . . ‘The Love’! . . . Swede Levov! It rhymes with . . . ‘The Love’!”
Yes, everywhere he looked, people were in love with him. The candy store owners we boys pestered called the rest of us “Hey-you-no!” or “Kid-cut-it-out!”; him they called, respectfully, “Swede. Parents smiled and benignly addressed him as “Seymour. The chattering girls he passed on the street would ostentatiously swoon, and the bravest would holler after him, “Come back, come back, Levov of my life!” And he let it happen, walked about the neighborhood in possession of all that love, looking as though he didn’t feel a thing. Contrary to whatever daydreams the rest of us may have had about the enhancing effect on ourselves of total, uncritical, idolatrous adulation, the love thrust upon the Swede seemed actually to deprive him of feeling. In this boy embraced as a symbol of hope by so many-as the embodiment of the strength, the resolve, the emboldened valor that would prevail to return our high school’s servicemen home unscathed from Midway, Salerno, Cherbourg, the Solomons, the Aleutians, Tarawa-there appeared to be not a drop of wit or irony to interfere with his golden gift for responsibility.”
Philip Roth (Newark, 19 maart 1933)
De Duitse schrijfster Kirsten Boie werd geboren op 19 maart 1950 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Kirsten Boie op dit blog.
Uit: Nicht Chicago. Nicht hier
Sie haben den Garten abgesucht, gebeugt, mit kleinen Schritten. Svenja hat Taschenlampen aus dem Keller ge-holt. Inzwischen sind sie auf der Straße, laufen, rufen, leuch-ten ins Gebüsch, in jeden Schatten, hinter die geparkten Autos. »Rex!«, ruft Niklas. »Rexo!« Karin bringt ihnen lacken, hängt sie dem unwilligen Niklas über die Schultern. »Ihr müsst euch doch nicht auch noch erkälten!«, sagt sie. »Wenn Rex weg ist, ist das natürlich nicht schön, aber ihr müsst euch doch nicht auch noch …« »Karin!«, sagt Svenja. »Sei jetzt endlich mal still!« Und Karin protestiert nicht. Sagt nicht, sie verbitte sich diesen Ton. Sie geht auf die andere Straßenseite, selber ohne Jacke, und sucht mit.
»Vielleicht finden wir ihn morgen noch«, sagt Thomas tröstend. Die Helligkeit im Wohnzimmer blendet sie fast. »Wir kleben überall Zettel an die Bäume. Rex ist doch zahm! Wenn den jemand findet, kann er ihn ganz leicht einfangen. Bestimmt kriegst du ihn doch noch zurück, Niklas.«
Niklas sitzt jetzt ganz still. Er hat aufgehört zu heulen und er hat aufgehört zu schluchzen. jetzt braucht er Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. »Das ist doch Mist, Thomas!«, sagt Svenja böse. »Und das weißt du auch ganz genau! Du willst Niklas nur trösten!« Thomas zuckt die Achseln. Alle vier da im hellen Wohn-zimmer sehen jetzt, jeder für sich, die Straßen, Autos, sehen ein kleines weißes Kaninchen, sehen weg; sehen Katzen, geduckt, die Augen zu Schlitzen verengt, lau-ernd, sehen ein kleines weißes Kaninchen. Sehen weg.”
Kirsten Boie (Hamburg, 19 maart 1950)
De Amerikaanse schrijfster Lynne Sharon Schwartz werd geboren op 19 maart 1939 in New York. Zie ook alle tags voor Lynne Sharon Schwartz op dit blog.
Uit: Ruined By Reading: A Life in Books
“Among some tossed-out books of my daughter’s which I rescued…was one too awful to live. I returned it to the trash, resisting the urge to say a few parting words. All day long the thought of its mingling with chicken bones and olive pits nagged at me. Half a dozen times I removed it and replaced it, like an executioner with scruples about capital punishment. Finally I put it on a high shelf where I wouldn’t have to see it. Life imprisonment.”
(…)
“I have managed not to finish certain books. With barely a twinge of conscience, I hurl down what bores me or doesn’t give what I crave: ecstasy, transcendence, a thrill of mysterious connection. For, more than anything else, readers are thrill-seekers, though I don’t read thrillers, not the kind sold under that label, anyway. They don’t thrill; only language thrills.”
(…)
“Reading was the stable backdrop against which my life was played. It was what I used to do through long evenings. Never mornings even to one so self-indulgent, it seems slightly sinful to wake up and immediately sit down with a book and afternoons only now and then. In daylight I would pay what I owed the world. Reading was the reward, a solitary, obscure, nocturnal reward. It was what I got everything else (living) out of the way in order to do. Now the lack was taking its toll. I was having withdrawal symptoms.”
Lynne Sharon Schwartz (New York, 19 maart 1939)
De Oekraïense schrijfster en dichteres Lina Kostenko werd op 19 maart 1930 geboren in Rzhyshchiv. Zie ook alle tags voor Lina Kostenko op dit blog.
Oh, stop me, come to senses…
Oh, stop me, come to senses, halt my dreams!
Such love descends from heaven once in never.
Over my broken life like a typhoon it screams
And leaves behind horizons in its fervor.
It tears our serenity to bits,
Its fiery lips are scorching words to ashes!
Oh, stop me, stop — and help me find my wits
Before my sanity forever crashes!
While reason holds… but no, the hope is lost.
At last my hour has come to see the dawn:
For next to you my soul will turn to frost
Or next to you I will enflame and burn.
Vertaald door Slava Galperin en Alex Zeyliger
Beware the Censor in Yourself
Beware the censor that inside you dwells,
Look out for the unshaven, rustic being
That by his homely, tricky elfish spells
Your conscience seeks to strip of any meaning
Little by little, softly, day by day
Will rob you of your inner self attempt he
Your heirlooms nip and icons pick away
And leave behind a carcass heaving empty
Vertaald doorArtyom Timeyev
Lina Kostenko (Rzhyshchiv, 19 maart 1930)
De Kroatische dichter en schrijver Petar Preradović werd geboren op 19 maart 1818 in het dorp Grabrovnica bij Virovitica. Zie ook alle tags voor Petar Preradović op dit blog.
Traveller (Putnik, fragment)
My answer to her: “Look the dawn,
Is near, see how the rooster crows;
Until God heats the day for us,
Start up a little fire, no fuss,
So I can thaw these frozen veins!”
She thus replied: “The fire’s gone out,
Firewood here I don’t have any.
What little that there is inside
Is for my children who reside
So that tomorrow we can be”
I cry out: “So for me nothing?
Foreign mother I do beg you,
I know that I am not your own!”….
Suddenly the tears are flowing
Down my cheeks and falling …
She speaks: “Where are your mother’s palms,
Collecting up her sons tears?
Where are the knees on which to rest,
To unload burdens from your breast.
Where is your home – where is your country?”
Vertaald door Barry Hajdinjak en Gordon Biok
Petar Preradović (19 maart 1818 – 18 augustus 1872)
Standbeeld in Zagreb
Zie voor nog meer schrijvers van de 19e maart ook mijn vorige blog van vandaag.