Markus Werner, Malin Schwerdtfeger, Mariella Mehr, Mirza Ghalib, Carl Zuckmayer, Charles Olson

De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). Zie ook mijn blog van 27 december 2006 en ook mijn blog van 27 december 2007.

 

Uit: Froschnacht

 

Wir leben ein paar Augenblicke und tun so rasend wichtig. Der eine braucht den Ausdruck »Schwerpunktthema«, der andre spricht von »musikalischer Umrahmung«, der dritte sagt: »Anforderungsprofil«, und solche Wörter tönen so, als würden die, die sie verwenden, ewig leben, und ich kann nicht begreifen, warum der Mund kein Schamteil ist. Wir leben ein paar Augenblicke und achten doch auf Bügelfalten, und ist ein weiches Ei zu hart, macht man Theater. Hier fehlt ein Komma! sagen wir. Und der Hürlimann nicht endlich seine Büsche stutzt! Ich steh auf Kümmel. Nicht mein Typ. Naturschwamm oder Kunststoffschwamm? Sie werden mich noch kennen lernen. Ich ziehe Schritte in Erwägung, da man beim Schweizer Radio die vierte Strophe der Jodellieder meistens abklemmt. Du, ist der Meier schwul, er trägt ein selbst gestricktes Rosa-Westchen. Wir leben ein paar Augenblicke und sind so falsch, so schwatzhaft, so himmelschreiend oberflächlich und tun die ganze Zeit die Pflicht, die Pflicht und werden dabei schlecht und dumm und grölen in der Freizeit blöd herum und vögeln ruppig. Wir haben den Mut zu nichts und Angst vor allem, wir stehen zeitig auf und tun die Pflicht und schämen uns, wenn wir mal liegen bleiben, und wären froh um eine Grippe. Die Eskapadenfreudigkeit nimmt ab, man denkt schon vor der Sünde an den Katzenjammer, uns fehlt nicht nur die Lust, uns fehlt sogar die Lust zur Lust, schon sie gilt als obszön, nicht aber der Verzicht und nicht die Pflicht und nicht die pausenlose feige Füg- und Folgsamkeit und ihre Folge, die Verblödung. Wir sind so eingeschüchtert, so elend zahm, Umgänglichkeit hat Vorrang; weil alles so komplex ist und so erfreulich relativ, sind wir von vornherein entschuldigt, wenn wir nicht dies, nicht jenes sagen, die Selbstzensur nennt man die gedankliche Behutsamkeit, und Wahrheitsangst heißt Toleranz, und selbst der zitterigste Hampelmann hat noch die Chance, als kompromissbereiter Geist zu gelten. Ist unser Gang entspannt? Er ist es nicht. Wir gehen, wie wir leben, verkrümmt, gedrückt, geknickt und linkisch. Wie wird bei uns getanzt? Getanzt wird nicht bei uns, wir hopsen höchstens. Wo ist ein seliges Gesicht, frei von Verkniffenheit, frei von Verstellung, frei von der Furcht, nicht zu gefallen? Wo bleiben die Belege, die meine Hoffnung nähren könnten, dass alle meine Nachtgedanken nur alkohol- und froschbedingte Hirngespinste sind?

 

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Markus Werner (Eschlikon, 27 december 1944)

 

De Duitse schrijfster Malin Schwerdtfeger werd geboren op 27 december 1972 in Bremen. Vanaf 1992 studeerde zij judaïstiek en islamwetenschappen in Berlijn. Vanaf het midden van de jaren negentig publiceert zij al in bloemlezingen en tijdschriiften. Haar eerste boek was de verhalenbundel Leichte Mädchen uit 2000. deze werd zowel door publiek als kritiek goed ontvangen, evenals de daarop volgende roman Café Saratoga uit 2001. De schrijfster woont tegenwoordig in Berlijn.

 

Uit: Delphi (2004)

 

»Bis auf unser fünffaches Atmen war es still. Francis lag zwischen Linda und Robbie, auf dem Rücken, die rechte Hand immer noch in Lindas Hand, das Gesicht ihr zugewandt. Linda war sich nicht sicher, ob Francis wach war. Er atmete flacher als Robbie. Sein Gesicht war so nah, dass Linda seinen Atem an ihrer Stirn spüren konnte. Linda schob sich vorsichtig ein paar Millimeter nach oben. Plötzlich war Francis näher, als sie erwartet hatte, und als sich Lindas und Francis’ Lippen berührten, hörten beide auf zu atmen, und es war, wie Linda gewusst hatte, dass er sein würde, es war, wie Linda sich den Kuss des Antinoos vorgestellte hatte: still und kühl und unendlich.«

 

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Malin Schwerdtfeger (Bremen, 27 december 1972)

 

De Zwitserse schrijfster Mariella Mehr werd geboren op 27 december 1947 in Zürich. Zij behoort tot het rondtrekkende volk van de Jenische. Zij groeide, onvrijwillig van haar ouders gescheiden, op in zestien kindertehuizen en internaten. Viermaal verbleef zij in een psychiatrische kliniek en 19 maanden in een vrouwengevangenis. Zij publiceert sinds 1975 en zij zet zich in voor outsiders en onderdrukte minderheden. In 1998 kreeg zij een eredoctoraat van de universiteit van Basel. Zij woont tegenwoordig in Toscane.

 

Werk o.a.: Steinzeit. 1981, Zeus oder der Zwillingston, 1994,  Brandzauber., 1998, Im Sternbild des Wolfes. Gedichte, 2003

 

Uit: Angeklagt (2002)

 „Ich bin im Zustand der Gnade. Ich töte. Ich bin.
Auf diese kurze Formel gebracht, betrachte ich mein Leben als gelungen. Als vollendetes Kunstwerk, dem keine Farbschattierung fehlt und das an allen denkbaren Formen gewachsen ist. Sogar die Farben der Liebe sind darin enthalten, ob Sie es nun glauben oder nicht. Die Liebe spricht man meinesgleichen bekanntlich ab. Zu Unrecht, zu Recht, das hängt davon ab, wie Sie ein Leben betrachten.
Lassen Sie sich von meinem jugendlichen Aussehen nicht täuschen. Mein wahres Alter liegt in den Taten. Zählte man sie zusammen, und seien es auch nur die vom Gerichtsschreiber protokollierten, ergäbe das die stattliche Anzahl von einigen hundert Lebensjahren.
Als Malik verschwand, hatte ich den längsten Teil meines Lebens hinter mir, die frühen Kindheitsjahre abgerechnet, als ich noch nichts von ihrer Existenz wusste. Malik war der Zählrahmen, an dem ich meine Taten abzählte und die Jahre addierte, für die sie standen.
Malik wird wiederkommen.
Wird Malik wiederkommen?
Eine Glaubensfrage, wie fast alles, was unsereins vorwärts treibt.

Einlassen. Furchtlos. Sagen Sie.
Mein Vertrauen gewinnen. Nichts zu verlieren.
Wenn Sie wüssten, was ich zu verlieren habe. Eine Geschichte. Meine Geschichte. Mein ganzes Leben.
Malik.
Überhaupt. Spricht eine Beamtin so mit einer Delinquentin?
Malik würde es nicht gerne hören.
Also beeilen wir uns.
Bringen wir es hinter uns, für welche Variante ich mich auch entscheiden werde.
Ihre scheint klar zu sein.“

 

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Mariella Mehr (Zürich, 27 december 1947)

 

De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra.Zie ook mijn blog van 27 december 2006

 

It is not Love it is Madness

 

(You say) It is not love, it is madness

My madness may be the cause of your fame

Sever not my relationship with you

If nothing then be my enemy

What is the meaning of notoriety in meeting me

If not in public court meet me alone

I am not my own enemy

So what if the stranger is in love with you

Whatever you are, it is due to your own being

If this not known then it is ignorance

Life though fleets like a lightening flash

Yet it is abundant Time to be in love

I do not want debate on the sustenance of love

Be it not love but another dilemma

Give something O biased One

At least the sanction to cry and plea

I will perpetuate the rituals

Even if cruelty be your habit

Teasing and cajoling the beloved cannot leave ‘Asad’

Even if there is no union and only the desire remains

 

halib

Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 27 december 2006.

 

De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nacken
heim am Rhein.

 

De Amerikaanse dichter Charles Olson werd geboren op 27 december 1910 in Worcester, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 27 december 2007.