Olga Tokarczuk, Germaine Greer, Mirjam Müntefering, Serap Çileli, Gert Hofmann

De Poolse schrijfster Olga Tokarczuk is in Sulechów, dichtbij Zielona Góra, geboren op 29 januari 1962. Zie ook mijn blog van 28 januari 2007 en ook mijn blog van 29 januari 2008 en ook mijn blog van 29 januari 2009 en ook mijn blog van 29 januari 2010.

 

Uit: Runners (Vertaald door Jennifer Croft)

 

“They’re standing next to each other in the kitchen. Kunicki is dicing up parsley. He doesn’t really want to get into it again, but he can’t restrain himself.  He can feel the words swelling up in his throat, and he can’t quite swallow them back down. Meaning the old “Well then what did happen?” yet again.

She says in a tired voice, pointing out in a tone of I’m-reciting-this-yet-again that he’s being boring, that he’s making things difficult, “Here you go, one more time: I didn’t feel well, I think I had food poisoning, I told you.”

But he doesn’t give up so easily. “You didn’t feel sick when you went off,” he says.

“Right, but then I got sick, I got sick,” she repeats, with pleasure. “And I guess I passed out for a minute, and then the baby started crying, and that brought me to again. He was scared, and I was scared, too. We started toward the car, but just because of everything we ended up going the wrong way.”

“Which way? Into town? Toward Vis?”

“Yes, toward Vis. No, I mean, I don’t know, whether toward Vis or not, how was I supposed to know, if I had known, I would have come back, I’ve told you this a thousand times.” She raises her voice. “When I figured out I had gotten us lost, we just sat down in this little grove, and the baby fell asleep. I was still feeling weak…”

Kunicki knows she’s lying. He dices the parsley up and says in a sepulchral voice, not raising his eyes from the cutting board, “There was no grove.”

She just about screams, “Of course there was!”

“No, there wasn’t. All there was were individual olive trees and vineyards. What grove?”

There’s a silence, and then she suddenly says with deadly seriousness, “Okay. You’ve cracked it. Good job. We were carried off by a flying saucer. They did experiments on us. They implanted chips in us, here,” and she lifts up her hair to reveal the nape of her neck. Her gaze is icy.”

 

 

Olga Tokarczuk (Sulechów, 29 januari 1962)

 

 

De Australische literatuurwetenschapper en publiciste Germaine Greer werd geboren in Melbourne op 29 januari 1939. Zie ook mijn blog van 28 januari 2007 en ook mijn blog van 29 januari 2008 en ook mijn blog van 29 januari 2009 en ook mijn blog van 29 januari 2010.

 

Uit: The Whole Woman

 

„For 30 years, I have done my best to champion all the styles of feminism that came to public attention. Though I disagreed with some of the strategies and was troubled by some of the more fundamental conflicts, it was not until feminists of my own generation began to assert with apparent seriousness that feminism had gone too far that the fire flared up in my belly.
When the lifestyle feminists chimed in that feminism had gone just far enough in giving them the right to “have it all”–i.e., money, sex and fashion–it would have been inexcusable to remain silent.
In 1970, the movement was called “women’s liberation” or, contemptuously, “Women’s Lib.” When the name “libbers” was dropped for “feminists,” we were all relieved. What none of us noticed was that the ideal of liberation was fading out with the word. We were settling for equality.
Liberation struggles are not about assimilation, but about asserting difference, endowing that difference with dignity and prestige, and insisting on it as a condition of self-definition and self-determination.
Women’s liberation did not see the female’s potential in terms of the male’s actual; the visionary feminists of the late sixties and early seventies knew that women could never find freedom by agreeing to live the lives of unfree men.
Seekers after equality clamoured to be admitted to smoke-filled male haunts. Liberationists sought the world over for clues to what women’s lives could be like if they were free to define their own values, order their own priorities and decide their own fate.“

 

 

Germaine Greer (Melbourne, 29 januari 1939)

 

 

 

De Duitse schrijfster Mirjam Müntefering werd geboren op 29 januari 1969 in Neheim. Zie ook mijn blog van 28 januari 2007 en ook mijn blog van 29 januari 2008 en ook mijn blog van 29 januari 2009 en ook mijn blog van 29 januari 2010.

 

Uit: Ein Stück meines Herzens

 

„Ich umarme ihn und heule in sein Fell, dass er ganz feucht wird am Hals. Oswald hält geduldig still. Er ist ein so wunderbarer Hund. Er merkt genau, dass ich ihn jetzt brauche, dass er auf keinen Fall weggehen darf. Deswegen sitzt er ganz brav neben mir, wartet meinen Heulausbruch ab und leckt mir über die Wange. Ich rappele mich vom kalten Boden auf und greife nach der Leine. „Komm, Oswald, zurück.“ Und schon ist er an meiner Seite und wir gehen den Weg entlang, auf die gelben Lichter der Jugendherberge zu. Da denke ich plötzlich: Wenn ich blind wäre … wenn ich wirklich blind wäre, dann hätte er nicht nur mein Portemonnaie gefunden, er würde mich nun auch sicher zur Herberge begleiten. Er wäre wie meine Augen und wie ein Stück meines Herzens. Wenn ich blind wäre, denke ich, wäre nichts wunderbarer als jemand, der für mich sieht.“

 


Mirjam Müntefering (Neheim, 29 januari 1969)

 

 

 

De Turks-Duitse dichteres en schrijfster Serap Çileli werd geboren op 29 januari 1966 in Mersin. Zie ook mijn blog van 28 januari 2007 en ook mijn blog van 29 januari 2008 en ook mijn blog van 29 januari 2009 en ook mijn blog van 29 januari 2010.

 

Uit: Wir sind eure Töchter, nicht eure Ehre

„Wenn ich auf mein vergangenes Leben zurückblicke, dann schaue ich auf Jahre der Einsamkeit, Erniedrigung, Fremdbestimmung und des Schweigens.
Das Schweigen hatte seinen Grund. Wenn ich nicht sprach, bedeutete das nicht, dass ich nichts zu sagen hatte.
Im Gegenteil: Es bedeutete vielmehr Unterlegenheit, Wehrlosigkeit und Angst vor Gewalt. Als Frau, als ein Mensch, fehlte mir, über Jahrzehnte hinweg, der Glaube an mich selbst. Damals wusste ich das nicht, dazu wurde ich weder ausgebildet noch erzogen.
Neben dem Glauben an mich selbst fehlten mir auch Kraft und Mut. Mut, um meine Vorstellungen zu verwirklichen, um mir meine eigene Welt zu gestalten.
Denn mir war der Weg der Anpassung gewiesen, eigene Wünsche waren nicht gestattet.
Als ich begonnen hatte, mich zur Welt zu bringen, mich als ein Individuum, als einen unabhängigen Menschen zu betrachten, wollte ich die verlorene Zeit einholen.
Ich hatte noch so viel zu lernen, so viel zu sehen, ich wollte alles kennen lernen.
Ich wollte selbst steuern, anstatt mich steuern zu lassen. In dieser Welt, die ich hinter mir gelassen hatte, habe ich sehr gelitten. Ich kenne den Kampf gegen Diskriminierung von klein auf, und diese Welt hat mein Leben entscheidend bestimmt. Jeden Morgen, wenn ich heute die Augen aufmache, spüre ich die Lebenslust. Ich hatte vorher nur eine Ahnung davon, wie viel Lebensfreude und Energie in mir steckt. Jetzt erfahre ich es jeden Tag neu, ich bin auf alles, was der Tag mit sich bringt, gespannt und neugierig. Und ich durfte das Wunder erleben, nach und nach aufzublühen, ich fühlte mich wie ein Schmetterling, der nach der Verpuppung langsam und behutsam seine Flügel entfaltet.“

 

 

Serap Çileli (Mersin, 29 januari 1966)

 

 

 

De Duitse schrijver Gert Hofmann werd geboren op 29 januari 1931 in Limbach in Sachsen. Zie ook mijn blog van 28 januari 2007 en ook mijn blog van 29 januari 2008 en ook mijn blog van 29 januari 2009 en ook mijn blog van 29 januari 2010.

 

 Uit: Zur Phänomenologie des Snobs

 

„Und trägt wieder seinen weißen Anzug und das hellblaue Hemd, das er, damit es so lange wie möglich hält, nie in die Wäscherei gab, sondern lieber selber wusch, unterm Wasserhahn in der Küche. Erst nach und nach wird ihr klar, daß sie sich täuscht und daß das nicht Kaspars Stimme, sondern die von dem Neuen ist… Weil Kaspar, wie ihr wieder einfällt, nun zum ersten Mal nicht mehr in seinem Zimmer, sondern auf dem Friedhof liegt. Da weint sie dann natürlich wieder. Komm, sage ich, sei nicht mehr traurig! Und streiche ihr, als ob ich ganz ruhig wäre, übers Haar, während ich denke: Was für ein Lärm! Und höre, daß sein Klavier, wie ich schon immer vermutet hatte, verstimmt ist und man nicht darauf spielen und dazu singen sollte. Was seine Stimme betrifft, so ist sie kräftig und roh. So kräftig, daß sie nicht nur sein Zimmer, sondern die ganze Wohnung, also auch unsere Zimmer, füllt. Selbst meine Frau, die, nachdem sie weiß, daß es nicht Kaspar ist, sich im Bett noch einmal umdreht und sich ein Kissen aufs Ohr legt, damit sie das Singen nicht hört, und noch etwas schlafen will, gibt es auf und springt, als ob wir es verabredet hätten, auf ihrer Seite zusammen mit mir aus dem Bett, gemeinsam setzen wir die Füße auf die Dielen. Was für ein Lärm, denke ich und stoße, damit er hinaus kann, sofort die Fenster auf. Sie geht an den Herd, kocht uns Kaffee, streicht uns die Frühstücksbrote. Beim Essen schauen wir aus dem Fenster hinaus zu unserem Gefängnis hinüber, wo es schön ruhig ist.“

 

 

Gert Hofmann (29 januari 1931 – 1 juli 1993)