De Duitse schrijver en journalist Thomas von Steinaecker werd geboren op 6 februari 1977 in Traunstein. Zie ook mijn blog van 6 februari 2009.
Uit: Schutzgebiet
“Die Eingeborene hebt ihre Hängebrust mit der Hand an, damit das Baby auf ihrem Arm leichter daran saugen kann. Ab und zu kratzt sich die Frau. Bei jeder Bewegung klirren die Reife – aus Gold? -, die ihr wie ein Mühlsteinkragen vom Hals abstehen. Sie schaut teilnahmslos, als ob sie Henry nicht wahrnehmen würde. Auf der weißen Tafel vor dem Zaun ihres Geheges liest er: Négresse avec petit (Tola).
Auf der Wiese daneben haben sich die Schwarzen in einer Reihe vor einem Lagerfeuer aufgestellt, über dem ein Tier brät, machen zwei Schritte vor, beugen den Oberkörper, treten zurück, eine menschliche Welle, dazu singen sie etwas. Sie tragen schwere Holzschilder und Lanzen, ihre nackten Oberkörper sind vollständig tätowiert. Der Rauch des Feuers weht so dicht, dass der Eiffelturm, der die ganze Zeit über mächtig im Hintergrund in den Himmel ragte, verschwunden ist. Fast scheint es Henry in diesem Moment, als ob er sich tatsächlich im afrikanischen Busch befände.
Was die Tätowierungen wohl darstellen?, fragt Henrys Cousine, Mlle. Villiers, die ihr Taschentuch wieder vom Mund genommen hat, so dass ihre schmalen Lippen zum Vorschein kommen.
Ob er etwas erkennen könne.
Sie beugt sich über den hüfthohen Holzzaun, hält dabei ihren weißen Hut am Hinterkopf mit der einen Hand fest, in der anderen ihr zusammengebundenes Spitzensonnenschirmchen. Eine brünette Strähne hängt ihr ins Gesicht.
Henry ist unklar, ob das eine weitere Probe ist, das Stichwort für etwas, das von ihm erwartet wird. Kurzentschlossen ruft er nach dem Wärter mit dem gelben Tropenhelm. Einer der Eingeborenen im Gehege solle an den Zaun treten. Der harsche Befehlston aus seinem Mund überrascht ihn selbst – und freut ihn zugleich, weil er seine eigene Stimme sicher und, wie er meint, nahezu akzentfrei in der fremden Sprache reden hört. Als seine Cousine entrüstet sagt, sie verlasse unverzüglich das Gelände, weiß er, dass er richtig gehandelt hat. Mehrmals dreht sie sich um und zeigt ihm ihr schnell aufgespanntes Schirmchen, woraufhin er sie lächelnd bitten muss, zu bleiben. Schließlich lässt sie sich mit gespielt beleidigter Miene und erhobener Stupsnase dazu bewegen.
Wortlos, mittels eines Stocks, einer Art Zeigestab, hebt der Wärter den tätowierten Arm des schwarzen Mannes an, etwa so wie man ein Stück Fleisch in der Pfanne wendet, um zu überprüfen, ob es schon gar ist. Mlle. Villiers wirft zunächst nur einen kurzen angewiderten Blick darauf. Dann, nachdem Henry über die bunten Spiralen, Kreise und Rechtecke auf der Haut des Wilden streicht – ganz glatt ist sie, wie die eines Kindes -, berührt auch seine Cousine den Arm vorsichtig mit den Fingerkuppen.“
Thomas von Steinaecker (Traunstein, 6 februari 1977)
De Vlaamse schrijfster Annelies Verbeke werd geboren op 6 februari 1976 in Dendermonde. Zie ook mijn blog van 6 februari 2009.
Uit: Groener Gras
„Op een frisse lentemiddag ontmoette ze een man bij het prikkeldraad. Hij heette Bert en was een jaar of tien ouder dan zij.
`Je lijkt nogal van koeien te houden’, zei Bert.
Ze haalde haar schouders op en bleef strak voor zich uit kijken. Hij stond nogal dichtbij, vond ze. Met haar nagel verwijderde ze wat mos van een houten paaltje dat de elektrisch geladen afrastering op zijn plaats hielp te houden.
`Ken je de gebroeders Heck?’ vroeg Bert.
Lola schudde haar hoofd. Ze kende niet zo veel mensen.
`Die hebben het Heckrund ontworpen. Tot op de dag van vandaag is dat de beste poging om de oeros na te maken. Die is sinds de Middeleeuwen uitgestorven.’
Hij leek indruk op haar te willen maken.“
Annelies Verbeke (Dendermonde, 6 februari 1976)
De Ierse schrijver en uitgever Dermot Bolger werd geboren op 6 februari 1959 in Dublin. Zie ook mijn blog van 6 februari 2009.
Uit: In High Germany
„You are eleven now, Son. All you think of every day is football, football and more football. Upsetting the old man in the flat below us by kicking ball on the grass, in the car-park spaces. Anywhere you can find room in this apartment block.
How very un-German of you not to obey the house rule about making noise.The afternoon hours when one is not allowed to use the Hoover or play the radio too loud.Their neat German laws. It was never like that at home in Dublin, with kids shouting night and day. But Dublin will never be your home and it is no longer mine.
I am Irish in Germany.You are half- Irish in Germany and half-German in Ireland.Maybe it is even harder for you than for me, in no man’s land. Your German accent and your Irish looks. When you grow up, perhaps you will play football for some big German team. But if you ever become a star, I will make sure that the football shirt you wear will be the green one of Ireland.
That was the shirt I was wearing twelve years ago, when I first heard, in a phone call, that you were going to be born. Sometimes now you ask me about that. About the last time I saw Ireland play. Not in Dublin, but here in Germany, when I followed them around in Euro 1988. I saw them play England and Russia and Holland.
That was the last week of my youth or at least of my old life.The last time I stood among lots of Irish voices. The last day I woke without thinking of myself in a new way – as a father. Some nights still, when I am getting a train in the main station, I remember that night back in 1988. Holland had just beaten Ireland. I came back here to Hamburg without phoning your mother to tell her I was coming.”
Dermot Bolger (Dublin, 6 februari 1959)
De Indonesische schrijver Pramoedya Ananta Toer werd geboren in Blora op Midden-Java op 6 februari 1925. Zie ook mijn blog van 6 februari 2007 en ook mijn blog van 6 februari 2008 en ook mijn blog van 6 februari 2009.
Uit: Footsteps
“Within just a few weeks something wondrous happened. All the Chinese merchants in Surabaya — followed later by those in other towns — refused to patronize the European merchant houses. The big European trading house where the initial incident had taken place went bankrupt. Soon afterward several others also had to close up. These bankruptcies were followed by chaos among the banks. The business world was thrown into turmoil and confusion. The impact was felt right down to the lanes and alleys of the villages.
“It’s a boycott,” said Frischboten. He explained the Irish actions against Captain Boycott proving that it’s not just the strong who have power, but also the weak, providing they organize. “And only through organizing can the weak show their true strength. The boycott is the concrete form of the power of the weak.”
His words burned through me. I was sent aflame. Everything could be won merely by organizing the weak. So simple! I could do that, I thought, tomorrow, the next day, even now.”
Pramoedya Ananta Toer (6 februari 1925 — 30 april 2006)
De Duitse dichter en schrijver Heinz Kahlau werd op 6 februari 1931 geboren in het dorpje Drewitz. Zie ook mijn blog van 6 februari 2007 en ook mijn blog van 6 februari 2008 en ook mijn blog van 6 februari 2009.
Doppelter Regenbogen
Du lenktest unsre rasende Maschine.
Plötzlich vor uns ein Regenbogen.
Ein Regenbogen, riefst du,
ein doppelter Regenbogen!
So lange habe ich schon keinen Regenbogen gesehn
und nun ein doppelter!
Ob er richtig rund ist?
Ich kann mich doch nicht umdrehn!
Ich drehte mich um und sagte:
Ich kann das andere Ende sehn,
aber dort ist er nur einfach.
Kannst du sehn,
ob er über den ganzen Himmel geht?
fragtest du aufgeregt.
Über den ganzen Himmel, richtig rund,
wäre das schön!
Nein, das kann auch ich nicht sehen,
war meine Antwort –
aber bestimmt ist er rund.
Bestimmt!
sagtest du noch
und dann nichts mehr.
Warum hielten wir nicht an?
Eine Biographie
Als er klein war, sagten ihm die Großen:
Du musst warten, wachsen und gedeihn.
Und sie haben ihn zurückgestoßen,
als er wagte, groß und kühn zu sein.
Als er jung war, sagten ihm die Alten:
Du musst älter werden und gescheiter sein.
Und sie schafften es, ihn aufzuhalten,
und sie sperrten seine Einfalt ein.
Als er groß war, war er für die Taten
schon zu alt geworden und ihm fehlte Schwung.
Und er ging, die Jungen zu verraten,
denn sie waren ihm zu kühn und viel zu jung.
Heinz Kahlau (Drewitz, 6 februari 1931)
De Oostenrijkse schrijver (toneel, hoorspelen en draaiboeken) Felix Mitterer werd geboren op 6 februari 1948 in Achenkirch, Tirol. Zie ook mijn blog van 6 februari 2008 en ook mijn blog van 6 februari 2009.
Uit: In der Löwengrube
„KIRSCH: Guat, probier ma des Stückl – furchtbar, furchtbar, sag i enk! Koaner hats derspielt, herum gruadert mit die Arm, alle wia die Holzpflöck! Jetzt, derentwegen, mit meiner Begabung, nit, bin i wia der Judas, wia der echte Judas gwesen, hun mi direkt verwandelt in den Judas! Brennrote Haar, brennroten Bart, so an Zinken im Gfrieß, bugglert, hatschert, der ewige Jud halt, nit? So, und was is gschechen? Die Leut, die Zuaschauer, ham geglabt, i bin der echte Judas und ham mi nach der ersten Vorstellung derartig, aber schun derartig verdroschen, daß i ins Spital müassen hun. Aber an Stolz hun i ghabt, des kunn i enk sagen. An sakkrischen Stolz. So, nachand sozuagen der zwoate Wendepunkt, fünf Jahr spater. Geh i unten in Oetz beim Lehrerhaus vorbei, dee alte Lehrer is grad gstorben gwesen, und was siech i da? Die Frau vom Lehrer steht vor an Haufen Büacher und will sie anzünden. I hupf glei eini übern Zaun und blas ihr des Zündhölzl aus und schmier ihr oane. Büacher tuast ma du koane anzünden, sag i, so a Frevel. I moan, daß Ös mi recht verstehts: Judenbüachel is freilich koans dabei gwesen, des hab i nachand schon gsechen, weil die Judenbüacheln, de ghörn freilich verbrennt. I kenn zwar koa Judenbüachel, aber da sollen furchtbare Sachen drinstehn, hun i in der Zeitung glesen. Was steht denn da drin in so an Judenbüachel, wißts Ös des?
STRASSKY: (grinsend) Dekadente Schweinereien, Herr Höllrigl! „
De Duitse dichter, schrijver en anarchist John Henry Mackay werd geboren in Greenock op 6 februari 1864. Zie ook mijn blog van 6 februari 2007 en ook mijn blog van 6 februari 2009.
Heimliche Aufforderung
Auf, hebe die funkelnde Schale
Empor zum Mund,
Und trinke beim Freudenmahle
Dein Herz gesund!
Und wenn du sie hebst, so winke
Mir heimlich zu –
Dann lächle ich, und dann trinke
Ich still wie du…
Und still gleich mir betrachte
Um uns das Heer
Der trunkenen Schwätzer – verachte
Sie nicht zu sehr:
Nein, hebe die blinkende Schale,
Gefüllt mit Wein,
Und laß beim lärmenden Mahle
Sie glücklich sein.
– Doch hast du das Mahl genossen,
Den Durst gestillt,
Dann verlasse der lauten Genossen
Festfreudiges Bild
Und wandle hinaus in den Garten
Zum Rosenstrauch –
Dort will ich dich dann erwarten
Nach altem Brauch…
Und will an die Brust dir sinken,
Eh du’s erhoffst,
Und deine Küsse trinken,
Wie ehmals oft,
Und flechten in deine Haare
Der Rose Pracht –
O komme, du wunderbare,
Ersehnte Nacht!
John Henry Mackay (6 februari 1864 – 16 mei 1933)
Mackay’s gedichten op cd
Zie voor nog meer schrijvers van de 6e februari ook mijn vorige blog van vandaag.