De Duitse schrijver Ulrich Becher werd geboren op 2 januari 1910 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Ulrich Becker op dit blog.
Uit: Murmeljagd
„Wissen Sie, Gnädige Frau, es hat wirklich gar keinen Sinn, sentimental zu sein.«
Der Spruch war nicht von mir. Nur eine Floskel aus dem Puppenspiel KASPERL UND DIE BÜRGERLICHE KRAPFENBÄCKERSWITWH. Floskel, die an sich witzlos, vom Kaspcrl gcquäkt und aus der besondren Situation heraus gebracht, stets ein Lacherfolg gewesen war im Wiener Prater-Kasperltheater des Professors Salambutschi: auf halbem Weg etabliert zwischen KOLARIK’S SCHWEIZERHAUS und der NEUEN GEISTERBAl-IN.
Wissen Sie, Gnädige Frau, es hat wirklich gar keinen Sinn, sentimental zu sein-, quäkte ich an diesem verfluchten Abend Ende Mai, was für ein Mai ? wieso nannte sich das Mai? Hatte mit meinem sehstarken Aug den Felsblock am Uferpfad erspäht, Klippe, deren Überhang wie ein Sprungbrett aufs fast unsichtbare Wasser hinauszackte, und die weißliche Erscheinung, das konnt ihr safrangclbes Trikotkleid sein, sie hatte noch ein hellblaues mit, aber heut abend das gelbe angehabt, als sie sich Auf Englisch von der Acla Silva verdrückt hatte. Ich war die Klippe angesprungen mit allen vieren und am kaltglitschigen Stein abgerutscht und hatte mir die rechte llandfläehe leicht geschranunt und das linke Knie leicht geprellt und mich in kaltsehwammiges Moos gekrallt und emporgezogen und war auf Knien zum >Sprungbrett< vorgerutscht, im geprellten Knie rauhen Schmerz, der nicht schmer7te, und hatte etwas Rund-Weich-Kaltes, etwas wie einen halberlrorenen Pfirsich, ertastct, die Wange der Frau, und mit beiden Armen die apathisch Kauernde umpackt und gekeucht. Und das kaltfeuchte Schauern aus dem lichtlosen Wasser und das maschinengewehrartige Tacktack fliegenden Pulses, das in meiner Stirnnarbenmulde klopfte, und der Schweiß, unter meinem Hemd niederkitzelnd, und die rauhe Quikstimme, die mir selber fremd klang, wie verstellt, wie die des Puppenspielers Prof. Salambutschi:
„Wissen Sie wirklich, Gnädige Frau, sentimental zu sein, das hat doch gar keinen Sinn. Weil die – weil d-i-e den Maxim Grabscheidt in Dachau umgebracht haben, deswegen wollen S-i-e ins eiskalte Wasser gehn wie eine geschwängerte Dienstmagd aus einem Dreigroschenroman von anno Schnee?“
Ulrich Becher (2 januari 1910 – 15 april 1990)
De Duitse, expressionistische beeldhouwer en schrijver Ernst Barlach werd geboren in Wedel, Pinneberg op 2 januari 1870. Zie ook alle tags voor Ernst Barlach op dit blog.
Uit: Ein selbsterzähltes Leben
„Ich blicke um mich.
Der Roland auf dem Markt in Wedel an der Unterelbe, wo meine Eltern ihren Haushalt angehen ließen, sieht sich nicht nach kleinen Buben um, seine Hintenübergebogenheit erlaubt ihm das nicht, und nackenlos sitzt der steinerne Stolz eines Übergewichts von Kopf zwischen seinen Schultern. Wenn das Bübchen, ich, aber über den Markt ging, hat es ihn wohl gesehen, aber das Bild war zu schwer für sein Bewußtsein, es ist ihm weggesunken, er hats vergessen.
Mein Vater ritt nach Hetlingen und Holm auf Praxis und schrieb den Marschbauern Rechnungen. Solch einer kam einst und mäkelte, während er die Taler aufzählte, über die Höhe der Leistung, und dem Doktor entfuhr im Zorn die Aufforderung, den »ganzen Schiet wedder mittonähmen«, was dem Bauern wohlgefiel zu hören. Er strich ein und meinte nur, das könne man ja beinahe nicht verlangen – oft wird sich mein Vater solche Ausübung ärztlicher Praxis nicht gestattet haben, denn es steht geschrieben, daß es im ersten Jahr des jungen Haushalts knapp herging. War Bruder Karl als Student zu Besuch, so half er wohl gutmütig aus und fuhr mit silbernen Hochzeitslöffeln ins Versatzamt nach Hamburg.
Ich wurde am 2. Januar 1870 geboren. Die Welt, die ich anzuschauen bekam, ließ es sich von meinem guten Platze aus gefallen, dem Eckhaus am Markt, wo ich vom Balkon herab einen Leichenzug mit herzlichem Hurra begrüßte, da ich den Unterschied von einem Schützenausmarsch noch nicht wahrnahm. Knöpfe, die man mir zum Spielen reichte, fraß ich auf, desgleichen Zigarrenstummel, die mein Vater wegwarf, und vom Mistberg mußte man mich gelegentlich wegbesorgen, weil ich mir da etwas an Üblem zugute tat; ich nahm eben die Welt in der Weise in mich auf, die ich am schnellsten begriff.“
Ernst Barlach (2 januari 1870 – 24 oktober 1938)
Portret door Leo von König, 1938
De Bulgaarsse dichteres Blaga Nikolova Dimitrova werd geboren op 2 januari 1922 in Byala Slatina. Zie ook alle tags voorBlaga Dimitrova op dit blog.
Soul Tied to a Stall
Night erases edges,
absolving all things
from themselves.
Forms break loose
from their predestinations–
perfect freedom, of a quiet kind.
I melt, I almost disappear–but then
one question yanks the rein
that ties me to the stall.
And in the morning
tree and rock recover
their own images at once, while I
am left to grope
for my identity. What happened
to the rope?
Vertaald door Niko Boris en Heather McHugh
Introduction to the beyond
Expiring fully conscious,
you mustered enormous strength
to die peacefully,
without any cry, or moan, or shiver-
so I’d have no fear.
Carefully, your hand
grew cold in my hand
and imperceptibly led me
into that beyond to death
just to introduce me.
In the past, and as carefully,
you used to hold my small hand
and lead me through the world,
show me life –
so I wouldn’t be afraid.
I’ll follow you
with the trust of a child
to that silent country
where you went first,
so I wouldn’t feel strange there.
And I won’t be afraid.
Vertaald door Brenda Walker
Blaga Dimitrova (2 januari 1922 – 2 mei 2003)
De Duitse schrijver Wilhelm Bölsche werd geboren op 2 januari 1861 in Keulen. Zie ook alle tags voor Wilhelm Bölsche op dit blog.
Uit: Eiszeit und Klimawechsel
„Der Wanderer im Riesengebirge, der auf einem früher fast ungangbaren, neuerlich etwas gebesserten Pfade von der sogenannten großen in die kleine Schneegrube klettert, sieht sich vor dem bedeutsamsten Landschaftsbild.
Tief herabschleifende und schattende Wolken, eine im Riß auftauchende unermeßliche Fernsicht sonnenbeglänzter Talweiten, das bezeichnende Knieholz (Legföhren), das sich wie ein tiefgrünes Riesenmoos zwischen die grauen Verwitterungsscherben des Gesteins schmiegt, erwecken den unzweideutigen Eindruck großer Höhe. Wo der zerfressene Granitgrat sich in die kleine Grube senkt, erscheint in dieser eine liebliche Alpental-Matte, je nach der Jahreszeit mit violettbraunem Türkenbund, rosig angehauchtem weißem Berghähnlein (Narzissenanemone) und den hohen Stauden tiefblauen Eisenhuts und Enzians in dichtem Pflanzenfilz über murmelnden Wassern. Unwillkürlich sucht der Blick im tiefsten Grunde der Matte den Gletscher, der aber fehlt.
Um so deutlicher prägen die Spuren sich aus, daß er einmal da war. Man glaubt noch zu erkennen, wo er zuletzt, den großen Grubenkessel ausräumend, geruht hat, – sieht niederschauend vor den ersten dickpelzigen Gebirgsfichten unten den gewaltigen Schuttring, den er schmelzend, ersterbend, zurückweichend als Seiten- und Stirnmoräne aus dem Gestein, das ursprünglich in sein kriechendes Eis eingebacken war, gehäuft. Ein kleiner Schneefleck zeigt sich öfter auch sommerlich noch am innersten Grubenhang erhalten, – offenbar mangelte sehr wenig, den Eisriesen selber wieder aufzuerwecken. Hier, wo die Volkssage Rübezahl umgehen läßt, scheint auch sein Gespenst noch greifbar zu spuken.“
Wilhelm Bölsche (2 januari 1861 – 31 augustus 1939)
De Franse schrijver, mysticus, Rozenkruiser en Martinist Paul Sédir (pseudoniem voor Yvon Le Loup) werd geboren op 2 januari 1871 in Dinan. Zie ook alle tags voor Paul Sédir op dit blog.
Uit: Méditations por chacque semaine
« XI. Les peines du cœur
« Demeurez dans mon amour. »
(Jean XV, 9)
L’amour devient le plus illusoire des mirages, si c’est moi que je cherche en lui. Si c’est moi que j’aime en l’être que je préfère, il devrait s’appeler seulement recherche de plaisir ou satisfaction d’égoïsme sentimental. L’amour devient la plus stable des réalités si j’en fais une ferveur de sacrifice.
La plupart des amours ne sont que des fascinations magnétiques. On ignore tout de ces forces mystérieuses; c’est pourquoi les passions déconcertent souvent le spectateur, et leur psychologie reste toujours spéculative. Incapables de nous donner les uns aux autres par devoir, la Nature nous verse un philtre; et cette ivresse fluidique, qui nous jette de l’exaltation à l’amertume et de la frénésie au dégoût, nous apprend au moins les gestes élémentaires de l’altruisme, ou plutôt nous entraîne à les accomplir. Il n’y a point d exemple, en effet, que deux amants, si bien assortis soient–ils, ne se trouvent bientôt dans l’obligation de se sacrifier l’un à l’autre quelques préférences ou quelques commodités. La somme de ces ennuis en vient d’ailleurs assez vite à dépasser la somme des joies.
Mais, plus que la débauche, plus que la passion, ce qui empoisonne en nous le pouvoir d’aimer, ce qui dessèche nos sources intérieures les plus profondes, c’est cette perversité du manque de parole, de la tromperie, dont quelques-uns tirent une gloire misérable.
Qu’un homme convoite une femme, c’est une faiblesse, un manque de tenue; mais qu’il ne s’inquiète pas de ravir le bien d’autrui, de briser un foyer, de rompre un contrat antérieur consenti librement, cela est grave; cela le condamne, cela l’enchaîne pour plusieurs peut-être de ces siècles d’outre-tombe dont la durée nous reste inconnue à jamais ici-bas.
Et puis, les mariages sont inscrits au Ciel, dès l’origine. Nul homme donc ne devrait désirer une femme, nulle femme ne devrait écouter un homme, sinon en vue du mariage.”
Paul Sédir (2 januari 1871 — 3 februari 1926)
De Amerikaanse dichter Philip Morin Freneau werd geboren op 2 januari 1752 in New York. Zie ook alle tags voor Philip Freneau op dit blog.
The Republican Genius Of Europe
Emporers and kings! in vain you strive
Your torments to conceal–
The age is come that shakes your thrones,
Tramples in dust despotic crowns,
And bids the sceptre fail.
In western worlds the flame began:
From thence to France it flew–
Through Europe, now, it takes its way,
Beams an insufferable day,
And lays all tyrants low.
Genius fo France! pursue the chace
Till Reason’s laws restore
Man to be Man, in every clime;–
That Being, active, great, sublime
Debas’d in dust no more.
In dreadful pomp he takes his way
O’er ruin’d crowns, demolish’d thrones–
Pale tyrants shrink before his blaze–
Round him terrific lightenings play–
With eyes of fire, he looks then through,
Crushes the vile despotic crew,
And Pride in ruin lays.
Philip Freneau (2 januari 1752 – 18 december 1832)