De Vlaamse dichter en schrijver Willy Roggeman werd geboren in Ninove op 9 juni 1934. Zie ook alle tags voor Willy Roggeman op dit blog.
Bewegingen / Sätze
Karstpegels aan het hart, rekt de tijd
seizoenen voorbij hun hoopfiguur.
Hoe zoekt de kanskubus zijn vrijheid?
Roestvlek op het oog, beet van herfstzuur.
Zwaarte der breeknoot, haar bolster sluit
de denkkwab. Echo in de droomkeel
verschuift in het tijdglas elk geluid
van zandgruis. Weg naar het tegendeel.
Doorzichtig wordt de kramp der glasklok,
het lichaam strekt zich, heesterbedding
van pijn langs, stilte in de treurvlok
liedsneeuw. Op twijfel sluit de tongring.
Willy Roggeman (Ninove, 9 juni 1934)
Cover
De Sorbische schrijver Jurij Brězan werd geboren in Räckelwitz op 9 juni 1916. Zie ook alle tags voor Jurij Brězan op dit blog.
Uit: Der alte Mann und das enge Weite
„Manchmal wenn die ersten Nebel aus dem Wald kriechen, fällt wohl ein ganzes Regiment Stare mit grellem Gelärm und nervösem Geflatter hier ein, manchmal auch eine Horde von zehn oder zwölf Jungraben, die sich im krächzenden Durcheinander offenbar gegenseitig die Landschaft erklären. Die beiden Alten mögen solche Gesellschaft nicht, sie meiden dann den Baum.
Jetzt haben sie genug geredet, über das Wetter vielleicht oder wo und wie sie den Rest des Tages verbringen könnten, gemeinsam wie immer, seit sie sich kennen, zwanzig oder sechsunddreißig Jahre, sie fliegen ab.
Der Mann sieht ihnen nach, nimmt den Stock wieder in die rechte Hand, die Knie haben ihre Schmerzpause gehabt, jetzt schafft er den Anstieg ohne weiteren Aufenthalt. Er ist zufrieden, mit den Knien, dem ruhigen Atmen nach dem ungewohnten Ausflug, und überhaupt mit sich, dass er leichten Fußes den Hügel hinab zum Teich gegangen ist. Es war eine schöne kleine Freude zu erleben, wie die Schwanenfamilie sich auf sein Rufen hin am jenseitigen Ufer in Formation versammelte und – der Alte voran, die Küken in der Mitte und achtsam die Schwänin im Wortsinne als Nachhut – hergeschwommen kamen, obwohl er sie doch sehr selten noch besuchte: mit dem Auto unterwegs auf dem Teichdamm nur kurz anhaltend, und meistens hatte er das Brot vergessen. Heute hat er es ihnen ins Wasser gebröckelt, die Küken haben aufgeregt gefischt, der Alte einige größere Brocken geschnappt und die Schwänin das Ufer im Auge behalten – man kann nie wissen, ob sich der Fuchs nicht anschleicht. Sie ist dann auch als Erste abgedreht, die Küken sind ihr zögernd gefolgt und der Alte hat zum Mann am Ufer hin ein Dankeschön geknarrt. Nun auf dem Wege die kurze Steigung hinauf, die Augen vor sich auf dem unebenen Boden unter seinen Füßen, geht der Mann an der Eiche vorbei, streift mit einem Blick den knorrigen Fuß des nachbarlichen Riesen und denkt – oder murmelt vielleicht – »Alt möcht’ ich werden wie ein Baum …«, Verszeile eines Dichters, den er gekannt hat damals, als er gelegentlich mit der Frau noch wanderte, einen Tag lang, dreißig oder vierzig Kilometer, und war danach, mit einem Glas Wein unter dem Hausdach oder vor dem Kamin, stolz auf die Leistung seiner zierlichen Frau und einverstanden mit sich gewesen.“
Jurij Brězan (9 juni 1916 – 12 maart 2006)
De Venezolaanse dichter, schrijver en geleerde José Antonio Ramos Sucre werd geboren op 9 juni 1890 in Cumaná. Zie ook alle tags voor José Antonio Ramos Sucre op dit blog.
Life of the Damned (Fragment, vertaald door Cedar Sigo en Sara Bilandzija)
Curiosity misled me into an unfortunate marriage. I married a young woman whose body mirrored mine, save for one unique improvement. I treated her with scorn, loved her as I would a collapsible doll. I soon became bored with the childish, often bothersome creature & decided to just kill her in order to learn more.
I directed her towards an empty ditch in the yard of our home. I carried an iron block in my hand & used it to club her once above the ear. The girl fell upon her knees in the hole, shrieking weakly, such an idiot. I covered her with dirt & that night sat alone at the table toasting her absence.
That night and many others that followed a sudden brilliance illuminated my bedroom, banishing any thought of sleep. I began to lose my strength, became thin & pale. To distract myself I rode away on horseback towards the outskirts of the city through blank countryside. I would rest beneath the same ancient tree, the right sort of place to meet with your mistress. During these rests I could hear scattered & confused murmurs, incapable of true articulation. For days I stayed beneath the tree, my reason became blinded – a nervous breakdown. I awoke nailed to this round chair in the care of my loyal servant who defended me when I was young.
I pass the time in anxious silence, the bottom half of my body covered in a wide blanket. I wish to die & seek dark suggestions, next to me a candelabra (from the attic) is burning.
It is there that the spectre of my woman returns to visit. She walks toward me, vengeful hands in the air, my servant is cornered in fear. But I will not abandon this mansion until I succumb to the bitter ghost. I want to escape mankind even after death & have ordered this mansion destroyed the day after I die, in a tornado of fire together with my body.
José Antonio Ramos Sucre (9 juni 1890 – 13 juni 1930)
De Georgische dichter, schrijver en politicus Akaki Zereteli werd geboren op 9 juni 1840 in Schwitori. Zie ook alle tags voor Akaki Zereteli op dit blog.
Gamzrdeli (Fragment)
A tiny hut that seems to be
From far away a swallows nest
Stands high upon a mountain steep;
And nestles closely to its breast.
Though frosts may bite and sunbeams scorch,
And thunders roar or lightning flash,
The hut stands sheltered midst the clouds
Above the tempests’ rage and crash.
But when the moon sheds all her silver,
Or morning stains the skies in rose,
The hut looks down on fields and valleys
That lie below in sweet repose.
The little hut was made of twigs,
That hand and love has rudely tied;
Though simple was its modest guise,
With palaces of gold it vied.
Before the rustic little bower
A steep and winding pathway lay;
And only one who knows no fear
Would dare to tread that narrow way;
Or one who rides a sprightly horse,
A well-breathed one of mountain breed,
As hot as fire, as light as wind,
Akaki Zereteli (9 juni 1840 – 26 januari 1915)
De Brits-Amerikaanse dichter en piloot John Gillespie Magee jr. werd geboren op 9 juni 1922 in Shanghai. Zie ook alle tags voor John Gillespie Magee jr. op dit blog.
High Flight
Je me suis libéré des emprises de la terre, pour danser dans le ciel,
sur des ailes argentées d’un grand ris.
Je suis allé vers le soleil,
j’ai rejoint les cascades chaotiques de nuages tranchés de lumière.
Et là, j’ai vécu des moments dont vous n’avez jamais rêvé !
Voler, Planer, Balancer si haut dans le Silence solaire…
Suspendu, j’ai pourchassé le vent hurlant,
et lancé mon vaisseau au travers de fabuleuses cavernes,
pleines d’un air raffiné.
Haut, plus haut, au long d’un délire de Bleu brûlant,
j’ai survolé les sommets balayés de vent,
dans une sérénité que nul aigle,
nulles alouettes, n’ont jamais vécu.
Puis, alors que mon esprit silencieux s’élevait,
au travers du sanctuaire inviolé de l’Espace…
j’ai sorti une main…
et caressé le visage de Dieu.
John Gillespie Magee jr. (9 juni 1922 – 11 december 1941)
De Oostenrijkse schrijfster en pacifiste Bertha Sophie Felicitas Barones von Suttner werd geboren op 9 juni 1843 in Praag. Zie ook alle tags voor Bertha von Suttner op dit blog.
Uit: Memoiren
„Wenn ich vorhin sagte, von jenem Typus leben noch einzelne Exemplare, so habe ich mich wahrscheinlich geirrt. Es ist einfach unmöglich, daß heute noch in irgendeinem Kopfe die Welt sich so spiegelt, wie sie sich in den Köpfen derer spiegelte, die noch im achtzehnten Jahrhundert geboren wurden, die die erste Einführung der Eisenbahn erlebten, die das erste Photographieblatt in Händen hielten, die mit einigem Widerwillen die Oelbeleuchtung durch das Petroleum verdrängt sahen. Zu jenem altösterreichischem Typus (mit den altenglischen oder sonstigen altnationalen Typen geht es ebenso) gehört eine gewisse Beschränkung der Erfahrungen und des Wissens, welche heute auch in den konservativsten Kreisen nicht mehr bestehen kann.
Daß sich die Typen von Geschlechtsfolge zu Geschlechtsfolge ändern, daß die Anschauungen, Ansichten, Gefühle wechseln, das kann man am besten an sich selber beurteilen, wenn man in die Vergangenheit zurückblickt. Jeder Mensch, obwohl er zumeist den Wahn hegt, ein gleiches, fortgesetztes Ich mit bestimmten Charaktereigenschaften zu sein, ist ja selber eine Kette der verschiedensten Typen. Jede neue Erfahrung – ganz abgesehen von den körperlichen Veränderungen des Aufblühens und Abwelkens, des Gesund- oder Krankseins – modifiziert das geistige Wesen. Wieviel man sieht, ob als Landschaftsbild mit dem körperlichen Auge oder als Weltanschauung mit dem geistigen, ist nicht Sache des mehr oder minder kräftigen Sehvermögens, sondern besonders Sache des Horizonts.
Wenn ich in meine Kindheit und Jugend zurückblicke, so sehe ich mich nicht als Dieselbe, Geänderte, sondern sehe nebeneinander stehend die verschiedensten Mädchengestalten, jede mit einem anderen Horizont von Ideen und von anderen Hoffnungen, Interessen und Empfindungen erfüllt. Und wenn ich die Gestalten aus meinem reiferen Frauenalter oder gar meinem jetzigen danebenhalte, was habe ich (außer der bloßen Erinnerung, so blaß wie die Erinnerung an längst gesehene Gemälde oder längst gelesene Bücher) mit jenen Schemen gemein und was sie mit mir? Zerfließende Nebel, flatternde Schatten, verwehender Hauch: das ist das Leben …“
Bertha von Suttner (9 juni 1843 – 21 juni 1914)
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