De Hongaarse schrijver Graaf Péter Esterházy van Galántha werd geboren in Boedapest op 14 april 1950. Zie ook alle tags voor Péter Esterházy op dit blog.
Uit: Celestial Harmonies (Vertaald door Judy Sollosy)
“My father was one of the most generously endowed figures of seventeenth-century Hungarian culture and history. At the peak of his political career, he bore the title of Palatine and Prince of the Empire. He turned the palace of Kismarton into a magnificent residence, building several churches and keeping sculptors and painters in his employ at Court. Several members of the family learned to play musical instruments. My father “clapped out” his favorite pieces on the virginal, Prince Pál Antal had mastered several instruments (some say the violin, flute and lute, others the violin and the cello), while it is commonly accepted that Haydn composed his pieces expressly for Prince Miklós the Magnificent, who loved the baryton and magnificence in equal measure. My father wrote several volumes of poetry, most of which testify to the influence of the great baroque poet and military commander, Miklós Zrínyi. He also published works on religion, as well as prayer books. His collection of religious psalms, Celestial Harmonies, was published in Vienna in 1711. Furthermore, until recently, Hungarian musicologists have considered him a composer of some note. Latest findings, however, suggest that his contributions are somewhat limited, not only because a number of the melodies in the book can be shown not to have originated with him (most contemporary composers worked with borrowed melodies), but because, it seems, he did not compose the pieces, or adapt existing melodies, himself. His scores are not only rudimentary and tentative on the surface, they are incorrect, too. Judging by the extant documents, the schism between my father’s mental faculties and his erudition and Celestial Harmonies is so wide, especially its more intricate layers, that it would take a great leap of the imagination to span. (To mention only the most important types of suspension bridges pertaining hereof, there’s the plain, the specially anchored, the self-anchored, and also the cable bridge, the slant-cable harp-bridge, the slanted star-cable bridge, the slanted fan-shaped, and the single-pylon slanted harp-cable varieties. My father played on the harp as well as the star.)”
Péter Esterházy (14 april 1950 – 14 juli 2016)
De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook alle tags voor Alexandre Jardin op dit blog.
Uit: Des gens très bien
“Comment ai-je fait pour me dégager de la vérité officielle de nos ascendants si fidèles à Vichy? pour finir par accepter ma honte d’être de cette lignée-là de gens supposément “très bien” ? Et ma colère devant l’évidence que le pire pût être commis dans nos rangs sans qu’on y ait jamais vu à mal. Sans que la moindre gêne fût ouvertement exprimée. Même si, bien sûr, il ne m’a pas échappé que les vrais commanditaires de l’horreur furent avant tout des Allemands : Heinrich, Oberg, Dannecker, Knochen et d’autres.
Ce secret français tient en une scène, que j’ai mis vingt-cinq ans à voir avec la bonne focale.
Chacun des Jardin aurait pu la convoquer dans son esprit mais, préférant le refuge du flou à l’horreur de la netteté, nous ne savions pas comment regarder de face sans suffoquer une telle débâcle morale. Comme des millions de familles françaises, anxieuses d’ouvrir les placards moisis de la collaboration.
Sauf que chez nous, l’affaire était énorme ; comme souvent chez les Jardin habitués à l’improbable. Et aux épisodes où l’Histoire exagère. Cette fois, la vérité sombre était dissimulée sous des kilos de gaieté, des centaines de pages de littérature chatoyante, un vrac de souvenirs cocasses, une tornade d’anecdotes. Moi-même, j’y ai contribué en perpétuant la légende nourricière des Jardin ; farcie de galopades et de situations enjôleuses. En m’abritant systématiquement derrière un masque de légèreté, un optimisme de façade, une fausse identité frivole. Issu de la honte, j’ai choisi le rire ; un rire longtemps forcé.
Pour faire oublier ma double vie, plus mélancolique.
Une existence parallèle et ombreuse que j’ai toujours pris soin de dissimuler ; en m’affichant comme un auteur de romans ensoleillés. Et amoureux du rose. Cette vie-là fut celle d’un homme au front nuageux qui, depuis l’âge de seize ans, tourne autour d’une scène qui continue de lui couper les jarrets. Un épisode qui m’a éclairé sur les gens intelligents et très convenables qui commettent l’irréparable en se réfugiant dans les bras de leur bonne conscience. Un chapitre vichyssois qui m’a conduit dès la sortie de l’adolescence à mener une réflexion obsessionnelle – et quasi clandestine – sur les destructeurs des Juifs et leurs collaborateurs. Méditation directement issue de ma position particulière. Qui reste non pas une étoile jaune mais une croix. Et pas une croix de Lorraine.”
Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)
De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook alle tags voor Tjitse Hofman op dit blog.
Machine
Machine
machine zeg je
je zegt dat ik
machine heet
hete machine
maar wat weet jij
van draaien
maaiende bladen
zingende zagen
wielen schoepen raderen
ratelen razen
schrale gaten slijten
in mijn condenseringsvat
want ik weet
dat je het meent
en ik weet dat je neemt
van mijn paardenkracht
van mijn paardenkracht.
Lounge
Ein Mantel
von Frauenflaum
ein Hauch charmant
und Haare aus Regen
Ihre Ärmel
haben Hände
schwellen weiß der Abend
an eingefallenen Wangen
Kaminfeuer Klaviermusik
Champagner und Zigarren
Niederschlag der Tage
und Damenbeine
Sind es
schwarzgeschminkte Augen
saugende Blicke
und träumende Lippen
Lab ich mich
im blitzenden Licht
prickelt die Luft
mein Flimmern
Auster
wär ich doch
Auster.
Vertaald door Jan Klug
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)
Cover
De Duitse schrijver Landolf Scherzer werd geboren op 14 april 1941 in Dresden. Zie ook alle tags voor Landolf Scherzer op dit blog.
Uit: Der Rote
„Am nächsten Tag warte ich überpünktlich im Erfurter Friseursalon von David Liebmann auf den Ministerpräsidenten. Im The Barber sitzen ein junger Mann, dessen Haare eine Friseuse wäscht, und ein Herr, dessen schlohweiße Haare vom Chef geschnitten werden.
David Liebmann fragt mich freundlich, aber bestimmt, ob ich bestellt bin. Ich schüttele den Kopf, und der Chef bedauert, dass er im Moment nur bestellte Kunden bedienen
kann. Als ich erkläre, dass ich hier mit Bodo Ramelow verabredet bin, will er wissen, ob ich zu den Personenschützern gehöre, die im Voraus die Sicherheit kontrollieren müssen.
Ich denke: Wie könnte man hier bei all den scharfen Scheren und noch schärferen Messern die Sicherheit garantieren, und erzähle, dass ich den Ministerpräsidenten ab und an begleite, um über ihn zu schreiben. Darauf meint David Liebmann, dass in der DDR Friseure wahrscheinlich bedeutender gewesen sind als Ministerpräsidenten, denn über einen Ministerpräsidenten hat damals niemand ein Buch geschrieben, wohl aber über einen Friseur!
Mit dem Kopf deutet er auf das Fensterbrett. Dort liegt das DDR-Kultbuch »Friseur Kleinekorte in Venedig und anderswo
«. Das kennt auch der weißhaarige Herr und zitiert die immer wiederkehrende Begrüßung: »Nemse Platz, Herr Jeheimrat. Was gibsn Neues aufm Bau? Wieder Nachtschicht jehabt?« Seinerzeit seien Friseure »die Beichtväter der Atheisten « gewesen. Heute sei man beim Haareschneiden schweigsamer. Doch wie von Kleinekorte inspiriert, erzählt er, dass er seit 11 Jahren zu Herrn Liebmann kommt, dass ihm, wenn er als 83-Jähriger frisch frisiert durch Erfurt geht, die Frauen noch hinterherschauen, dass er ein Grundstück von 2000 Quadratmetern mit 6 reichlich tragenden Apfelbäumen sein Eigen nennt, dass er inzwischen wartet, bis die
Äpfel herunterfallen, und sie dann vergräbt. »Früher nahm man sie mir im Konsum ab. Heute will keine Verkaufsstelle Äpfel, die unterschiedlich groß sind.«
Draußen halten zwei Limousinen.
»Seit 5 Jahren ist Herr Ramelow immer pünktlich, sogar als Ministerpräsident«, schwärmt David Liebmann.
Bodo Ramelow kommt allein. Seine Personenschützer hat er trotz scharfer Scheren und noch schärferer Messer vor der Tür gelassen.“
Landolf Scherzer (Dresden, 14 april 1941)
De Zwitserse schrijver en draaiboekauteur Charles Lewinsky werd geboren op 14 april 1946 in Zürich. Zie ook alle tags voor Charles Lewinsky op dit blog.
Uit: Melnitz
„Immer, wenn er gestorben war, kam er wieder zurück.
Am letzten Tag der Trauerwoche, wenn der Verlust sich im Alltag verlaufen hatte, wenn man den Schmerz schon suchen musste, ein Mückenstich, der gestern noch gejuckt hat und heute kaum mehr zu ertasten ist, wenn die Rücken weh taten vom Sitzen auf den niedrigen Hockern, die der alte Brauch den Hinterbliebenen für die sieben Tage zuweist, dann war er ganz selbstverständlich wieder da, trat unauffällig mit den anderen Besuchern ins Zimmer, durch keine Äußerlichkeit von ihnen unterschieden. Nur Essen brachte er keines mit, auch wenn das der Brauch gewesen wäre. In der Küche warteten die Töpfe und die zugedeckten Schüsseln in Reih und Glied, eine Ehrenwache für den Verstorbenen; er kam mit leeren Händen, nahm sich einen Stuhl, wie man es tut, sagte kein Wort, wenn er von den Trauernden nicht angesprochen wurde, stand auf, wenn sie beteten, setzte sich, wenn sie sich hinsetzten. Und wenn dann die andern, ihren Trostspruch murmelnd, sich verabschiedeten, blieb er einfach sitzen, war wieder da, wie er immer da gewesen war. Seine Ausdünstung von feuchtem Staub mischte sich mit den anderen Gerüchen des Trauerhauses, Schweiß, Talgkerzen, Ungeduld; er gehörte wieder dazu, trauerte mit, nahm Abschied von sich selber, seufzte sein vertrautes Seufzen, das halb ein Stöhnen war und halb ein Schnarchen, schlief ein mit hängendem Kopf und offenem Mund und war wieder da.
Salomon Meijer stand von seinem Hocker auf, schob den Körper in die Höhe, stemmte ein schweres Gewicht, ein Kuhviertel oder einen Mühlensack Mehl, reckte sich, dass die Gelenke in den Schultern knackten, und sagte: »Nu. Lasst uns etwas essen.« Er war ein großer, breit gebauter Mann, der nur deshalb nicht kräftig wirkte, weil sein Kopf zu klein war für seine Statur, der Kopf eines Gelehrten auf dem Körper eines Bauern. Er hatte sich einen Backenbart wachsen lassen, der stellenweise – viel zu früh, meinte Salomon – schon weiß wurde. Darunter, vom Bart eingerahmt, bildete ein Geflecht aus geplatzten Äderchen zwei rote Flecken, die ihn immer wie angeschickert aussehen ließen, obwohl er nur zum feierlichen Kiddusch Wein trank, sonst höchstens mal, an ganz heißen Tagen, ein Bier oder zwei. Alles andere vernebelt den Kopf, und der Kopf ist der wichtigste Körperteil eines Viehhändlers.
Er war ganz schwarz gekleidet, nicht aus Trauer, sondern weil er sich eine andere Farbe nicht vorstellen konnte, trug einen altmodischen Gehrock aus schwerem Tuch, den er jetzt, wo keine Besucher mehr zu erwarten waren, aufknöpfte und hinter sich fallen ließ ohne sich umzusehen. Er ging davon aus, dass seine Golde den Gehrock schon auffangen und, wie es sich gehört, über eine Stuhllehne legen würde, und darin lag nichts Tyrannisches, nur die Selbstverständlichkeit klar aufgeteilter Bereiche.“
Charles Lewinsky (Zürich, 14 april 1946)
De Zwitserse dichter en schrijver Roman Graf werd geboren geboren op 14 april 1978 in Winterthur, Zwitserland. Zie ook alle tags voor Roman Graf op dit blog.
Großvater (Fragment)
Großvater
wieder Weihnachten
die Birken vor deinem Haus
seit Jahren gefällt
letzten Sommer ist nun doch
Gras über der Stelle gewachsen
du sitzt auf dem Sofa
es ist so alt wie die Birken
fünfzig Jahre / du schläfst
auf dem Sofa, daneben die Ablage
Bücher über den Zweiten
Weltkrieg und die Schweizer Armee
ein Radio für die Nachrichten im DRS1
und deine Tropfen für
Herz und Kreislauf
später sage ich
pflanz doch wieder einen Baum
am besten schon bald
im Frühling
einen kleinen nur
der wirft wenig Laub ab und gibt
nicht viel Arbeit
ich sage
eine Linde vielleicht
denn die Form der Krone
entspricht der Form eines Blattes
ein Herz umgedreht
es ist inzwischen dunkel geworden
die Kerzen brennen gleich
Großvater, du stöhnst
du sagst Bäume
setzt man im
Herbst
Roman Graf (Winterthur, 14 april 1978)
Winterthur
Zie voor nog meer schrijvers van de 14e april ook mijn vorige blog van vandaag.
Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en eveneens mijn blog van 14 april 2009.