Bernard-Marie Koltès, Arnold Stadler, Julius Hart, Lev Kopelev, Carl Amery, Leonard Wibberley

De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook alle tags voor Bernard-Marie Koltès op dit blog.

Uit: Le retour au désert (suivi de) Cent ans d’histoire de la famille Serpenoise

« MAAME QUEULEU. – Aziz, entre, dépêche-toi. Il y a beaucoup de travail aujourd’hui, car Mathilde, la soeur de Monsieur, revient d’Algérie avec ses enfants. Il faut tout préparer et seule, je n’y arriverais pas.
AZIZ. – J’arrive, Maame Queuleu. Mais j’avais cru entendre des pas et des bruits de voix : et, à cette heure-ci, dans cette rue, cela m’a paru étrange.
MAAME QUEULEU. – Les rues sont dangereuses. Entre vite. Je n’aime pas laisser cette porte ouverte.
AZIZ. – Cela s’annonce comme une sale journée.

 

 
Scene uit een opvoering in Parijs, 2016

Entre Mathilde.
MATHILDE. – Et pourquoi ce serait une sale journée?
AZIZ. – Parce que, si la soeur est aussi conne que le frère, cela promet.
MATHILDE. – La soeur n’est pas aussi conne que le frère.
AZIZ. – Et comment le sais-tu, toi?
MATHILDE. – Parce que la soeur, c’est moi.”

 

 
Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)

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De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook alle tags voor Bernard-Marie Koltès op dit blog.

Uit: Les amertumes (programme du spectacle, Strasbourg, 1970)

« Le théâtre est un jeu. Si l’on veut y participer, il faut en connaître les règles, les accepter, s’y conformer, faute de quoi on se trouve inévitablement dans la position stupide d’un adulte jeté dans le filet compliqué des jeux d’enfants dont il ignore la trame, et auquel il ne pourra jamais se mêler ni rien comprendre.
Il s’agit avant toute chose de décanter de se purifier au maximum des encombrements de l’intelligence à fleur de peau, décentralisée jusqu’à l’extrême. Il s’agit de retrouver les facultés de perception premières, et d’autant plus profondes qu’elles sont premières. Il s’agit de chercher la compréhension parfaite, c’est-à-dire celle qui ignore l’exégèse et la justification.
Compte tenu de cela, la portée de ce spectacle se situe dans l’immédiat, dans l’expérience immédiate et, de ce fait, devrait interdire, je crois, toute espèce d’appréciation, en ce sens que l’expérience aura eu lieu ou n’aura pas eu lieu. En dehors de cela, rien en vaut la peine d’être envisagé.
Démonteur du mécanisme, explorateur des règles du jeu, origine et aboutissement du jeu lui-même, le personnage d’Alexis se situe hors de l’action, puisque l’action n’existe qu’en opposition à lui. Mais c’est par lui que le spectateur peut entrer dans les limites de l’expérience, découvrant avec lui et au fur et à mesure de son “ grandissement ” autant l’essence du jeu que la fragilité des conventions sur lesquels il est établi. Comme l’acide sur le métal, comme la lumière dans une chambre noire, les amertumes se sont écrasées sur Alexis Pechkov.
Elles l’ont agressé avec la violence et la rapidité de la grêle et du vent, sans qu’un trait de son visage n’ait frémi.
Arraché, brûlé, debout enfin, il a arrêté les éléments comme on souffle une bougie.
Et sa voix a cloué le silence.”

 
Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)

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De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook alle tags voor Arnold Stadler op dit blog.

 

Uit: Salvatore

„Um seinen exhibitionistischen Übermut zu krönen, sagte er zum Abschluss einer solchen Volte, dass

er seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr wählen gewesen war. Und da er doch sehen konnte und einen Blick hatte für den Blick und die Mienen der anderen, hatte er ganz schnell widerrufen und seine Verlautbarungen und alles, was er gesagt hatte, als Scherz ausgegeben. Das war glatt eine Notlüge, um sich von der Welt zu distanzieren, wie sie war.

Und außerdem: Er wollte nicht auch noch für die Politik der vergangenen fünfundzwanzig Jahre mit zur Verantwortung gezogen werden. Aber er hatte auch Mitleid, besonders mit jenen, die ihm die ganze Arbeit, den Regierungsdreck, abnahmen und so zu leben verstanden, als hätten sie trotz allem

die Hoffnung niemals aufgegeben, mit den Frauen mehr als mit den Männern. Dafür bewunderte er sie.

Meist war es für Salvatore zu spät, die eigenen Dummheiten als Missverständnis oder Scherz auszugeben. Salvatore hatte es einfach nicht geschafft, sich rechtzeitig die Political Correctness wie ein zweites Hemd anzueignen und überzustreifen und so ein Doppelleben zu führen. Er trank ja nur,

weil er Angst hatte vor ihnen. Er fl üchtete in den Alkohol ja nur aus Furcht, dass ihm die richtigen Wörter nicht kämen.“

 


Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)

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De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook mijn blog van 9 april 2007  en ook mijn blog van 9 april 2008 en ookmijn blog van 9 april 2009 en ook mijn blog van 9 april 2010.

 

Uit: Ein hinreissender Schrotthändler

 

„Eines Morgens Anfang Mai stand ein junger Mann in einer Adidas-Hose mit schwarz-rot-goldenen Seitenstreifen und Fitneß-Equipmenttasche vor mir und fragte, ob ich ein Auto zum Ausschlachten hätte. Wo sollte ich so schnell einen alten Wagen herbekommen? Ich hatte doch gerade meinen Mercedes gegen einen der neuesten Generation der E-Klasse in Zahlung gegeben. Ich sah, der junge Mann war unrasiert, bei einem kräftigen Haaransatz, einer, der sich zweimal am Tag rasieren muß. Bis auf einen fehlenden Frontzahn der oberen Reihe, der aber, wie er mir später sagte, bald durch ein Implantat bzw. einen Goldzahn ersetzt werden sollte, waren diese Zähne tadellos. Dann fragte er, ob er mal ins Bad dürfe, was ich ihm bei meiner christlichen Erziehung nicht verwehren konnte. Und an meiner Mutter geschult, die damals jedem Hausierer ein Vesper anbot, fragte ich ihn, ob er Hunger habe, bevor er verschwand. Und als er wieder herauskam, sah er aus, wie der Barberinische Faun ausgesehen hätte, wäre er aus seinem Schlaf erwacht und aufgestanden. Adrian hat von jenem Tag an bei uns gewohnt. Meine Frau, die mich noch von ihrer Praxis aus für verrückt erklärt hatte, als ich sie anrief, um ihr zu sagen, es sei ein fremder Mann da, der heute bei uns übernachte, griff meinen Gedanken dankbar auf und bestätigte, daß unser geräumiges Gästeappartement ohnehin nur leerstünde und leergestanden hätte. Es war unser Privileg, über soviel Platz zu verfügen und solche Einladungen auszusprechen, die nicht weh taten. Oder doch?
Meine Frau arbeitet als Handchirurgin, während ich, eben 42 Jahre alt geworden, aufgrund einer nicht behebbaren und kaum zu erklärenden vegetativen Dystonie vorläufig krankgeschrieben bin.“

 


Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)

 

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Uit: Salvatore

 

»Daraus könnte ein ganzes Buch werden!«, sagte Bernadette immer dann, wenn sie nicht mehr weiterwusste. Und Salvatore? Immer noch wartete er, wenn er auch schon lange nicht mehr genau wusste, worauf.

Aber das war es ja gerade, was sein Warten ausmachte. Das hatte Salvatore mit der Zeit herausgefunden. Er wartete auf alles, als wäre es auf nichts. Als wäre es nicht nichts,

sondern etwas. Und dieses Etwas wäre nicht nichts, sondern alles. Worauf er wartete. Je mehr er wartete, desto mehr wartete er. Jeder Tag konnte der erste sein. So wartete Salvatore immer noch, wenn er seine Tage hatte. Und doch mit einer Ungeduld: Noch bei der einen Zigarette, dachte er schon wieder an die nächste. Und so ein Tag war wieder einmal heute.

Wie jeden Morgen, wenn er nicht zu Hause war, rief er Bernadette an, um sich mit einem schönen Gedanken von ihr in den Tag hinein zu verabschieden – und auch, um ihr und sich Mut zu machen, als wäre das Leben etwas, das nur mit Mut und einer richtigen Verhaltenstherapie bewältigt werden könnte. Und das richtige Verhalten benötigte die richtige Einstellung: das positive Denken. Heute Morgen hatte er ihr gesagt: »Ich sehe auf einen blühenden Kirschbaum!

«, und sie hatte geantwortet: »Und ich sehe auf ein schmutziges Fenster. Ich werde heute ranmüssen!« So war sie. Und so war er. Linkshändig und ein Träumer, schon am Morgen. So einer wie er liebte so eine wie sie. Auch das war ihm wieder eingefallen. Zunächst war noch gar nichts gewesen.

Zeit des inneren Auges, voller Nachtgespenster. Es war noch stockfi nster gewesen in seinem Zimmer, und auch in ihm, als er beschloss, aufzustehen, damit es mit dem Sichhin-und-her-Wälzen ein Ende hätte. Oftmals war er ganz schnell eingeschlafen, und dann aber, besonders wenn es ein

Alkoholabend gewesen war, den Bernadette, die sich mit dem Trinken zurückhalten konnte, »schön« nannte, schon nach einer Stunde aufgeschreckt, und ihm war alles eingefallen, wer alles dabeigesessen hatte, wie mit ihm wieder einmal die Pferde durchgegangen waren, wie er sich um Kopf und Kragen geredet hatte, ja, er kam sich immer sehr ausgelauscht vor, die anderen sagten nichts, er sagte alles, je weniger die anderen überhaupt etwas sagten, desto mehr sagte er alles,

gab er alles bekannt, bis hin zur Höhe seiner Schulden bei der Sparkasse und bis hin zu der Partei, die er gewählt hatte, nämlich: gar keine.“

 

ArnoldStadler

Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)

 

De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook mijn blog van 9 april 2007  en ook mijn blog van 9 april 2009.

 

Uit: Sallinger

 

Al : Mais je suis Al tout de même, ancien soldat de l’armée américaine, et si vous n’en croyez rien, si mon allure vous égare, moi, je m’y reconnais très bien. Ne vous y trompez pas : il est des généraux, même, qui dans le civil ont des allures curieuses, un genre à la française, des allures de poules ; eh bien, voyez les dieux qu’ils sont sur un champ de bataille. Or moi, deux mots à la radio m’ont brusquement remis dans le nez cette odeur familière, nocturne, si lointaine déjà, des campements de guerre – l’odeur d’homme et de forêt – et dans mes oreilles, les bruits profonds et inquiets de la jungle piégée et des hommes en éveil ; et, au fond de mes yeux, l’infini dessin des cercles des avions qui tournent en silence, et vous tiennent debout ; oh, le goût de la guerre, le vrai goût de l’Amérique, que j’ai bien reconnu. Il faut s’être trouvé, un matin, après l’affrontement, seul, égaré, épuisé, sur un terrain inconnu et hostile, tout fumant encore et couvert de cadavres, et se réveiller là d’un évanouissement ; il faut avoir voulu mourir, un jour, dans l’enfer étranger ; alors soudain, c’est là que votre oreille frémit, que votre cœur se réchauffe ; tout à coup, dans cette plaine ennemie chaude encore de sang, quand vous vous croyiez seul et appeliez la mort, il résonne près de vous quelques mots dits tout bas, un juron de chez nous, quelque chose comme “What a mess !” ou “Where are my boots ?”, n’importe quoi, mais soudain cet accent familier, le goût de notre Amérique au fin fond de l’enfer, qui vous ramène à la vie, et que j’ai reconnu, ce soir.“

 

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Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)

 

De Russische schrijver Lev Zinovevitsj Kopelev werd op 9 april 1912 in Kiev geboren. Zie ook mijn blog van 9 april 2007 en ook mijn blog van 9 april 2009.

 

Uit: Aufbewahren für alle Zeit (Vertaald door Heddy Pross-Weerth)

 

“Grausame Feiglinge – das ist ein ganz besonders übler Menschenschlag. Feigheit gebiert viele Laster. Ein gutmütiger Feigling wird niemals niederträchtige Handlungen anstiften, wird niemanden absichtlich dem Henker zutreiben. Der gute Feigling fürchtet nicht nur den eigenen Schmerz, den eigenen Tod, er fürchtet auch für andere. Der grausame Feigling ist von Grund auf schlecht, er rächt sich für ausgestandene eigene Angst, sobald er sicher ist, dass er ungestraft quälen, erniederigen, töten kann.

Es sind archaische Instinkte, die Kinder zu Tierquälereien veranlassen, grausame Instinkte – bei Knaben häufiger als bei Mädchen -, vormenschliches, animalisches Erbe aus der allerfrühesten Beziehung zur Welt. In ihrer vollsten Ausprägung treten diese Instinkte beim grausamen Feigling in Erscheinung. Und am schändlichsten , am gemeinsten ist jene Feigheit, die nicht nur grausam, sondern auch ehrgeizig ist, die sich prunkvoll ideologisch verbrämt. Sie erzeugt lebensfrohe Mörder und wollüstige Henker, die nicht nur schamlos und skrupellos zu Werke gehen, sondern sich dessen auch noch stolz-bescheiden rühmen, mit ihrer eigenen Grausamkeit prahlen in der Überzeugung, dem Staat, dem Vaterland, dem Gesetz oder sonst einem hohen abstrakten Begriff zu dienen.”

  

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Lev Kopelev (9 april 1912 – 18 juni 1997)

 

 

De Duitse schrijver en milieu-acrivist Carl Amery werd als Christian Anton Mayer op 9 april 1922 in München geboren. Zie ook mijn blog van 9 april 2009.

Uit: Global Exit

“Unsere Lebenswelt könnte untergehen. Dies wäre die Folge unserer Fortschritte in der Naturbeherrschung und unserer Unfähigkeit (oder Unwilligkeit), diese Fortschritte lebensgerecht zu ordnen und zu überwachen.
Daß es dazu kommen kann, ist nicht unlogisch. Aber daß es dazu kommen muß, ist nicht zwingend.
Homo sapiens sapiens, erst vor kurzem in die Lebenswelt entbunden, begriff diese als Gefahr und Beute. Was er zum Überleben benötigte, fand er zur Not in seinem Kopf und in den Sinnen vor, und er folgte (was blieb ihm anderes übrig?) zunächst dem Programm alles Lebendigen, gespeichert im limbischen Reptiliengehirn: Nähre dich redlich oder unredlich, hol dir, was du schnappen kannst, multipliziere dich, mach’s dir so bequem, wie’s dir die Welt erlaubt, mit den dir erreichbaren Ressourcen. (So weiß es schon und so handelt, viel tiefer unten auf der Skala des Lebendigen, das Programm der Bierhefe: Sein folgerichtiger Endpunkt, kulturell vom Brauer herbeigeführt, ist der Erstickungstod in den eigenen Exkrementen. Causa finalis, Endziel: Das könnten wir durchaus erleben.)

Homo sapiens – homo demens
Daneben aber, vielmehr darüber, das eigentliche Humane -und das ist nicht die Einbrecher- und Diebesgeschicklichkeit des homo oeconomicus: Kisten aufeinanderstapeln, um an die Bananen zu kommen, dergleichen schafft Vetter Schimpanse allemal. Das spezielle Humanum, die wirkliche Differenz zur Zoologie, das ist die Reflexion der eigenen Lust und Pein, der Blick auf die Schatten an der Höhlenwand – und der Versuch, dies alles (das Fressen, das Gefressenwerden, den Auf- und Untergang der Sonne, das Traumgespräch mit dem verstorbenen Vater, die Angst vor den tausend Augen von den nahen Hügeln, den unentrinnbaren Tod) zum verständlich-verständigen Muster zu ordnen – to establish order out of noise. So entstehen Epen und Kathedralen, so entstehen aber auch Wahnsinnssysteme und Wahnsinnstaten der verschiedensten Art und Schattierung, der homo sapiens ist unvermeidlich und von Anfang an auch der homo demens, der Verrückte in Zeit und Raum.“

 

Amery

Carl Amery (9 april 1922 – 24 mei 2005)

 

Zie voor onderstaande schrijver ook mijn blog van 9 april 2009.

 De Iers-Amerikaanse schrijver Leonard Wibberley werd geboren op 9 april 1915 in Dublin.

Charles Baudelaire, Julius Hart, Joolz Denby, Johannes Bobrowski, Arnold Stadler, Bernard-Marie Koltès, Lev Kopelev, Carl Amery, Leonard Wibberley

De Franse dichter Charles Baudelaire werd geboren in Parijs op 9 april 1821. Zie ook mijn blog van 9 april 2007 ,mijn blog van 25 juli 2006 en ook mijn blog van 9 april 2008.

 

Harmonie du soir

 

Voici venir les temps ou vibrant sur sa tige

Chaque fleur s’évapore ainsi qu’un encensoir

Les sons et les parfums tournent dans l’air du soir

Valse mélancolique et langoureux vertige

 

Chaque fleur s’évapore ainsi qu’un encensoir

Le violon frémit comme un coeur qu’on afflige

Valse mélancolique et langoureux vertige

Le ciel est triste et beau comme un grand reposoir

 

Le violon frémit comme un coeur qu’on afflige

Un coeur tendre qui hait le néant vaste et noir

Le ciel est triste et beau comme un grand reposoir

Le soleil s’est noyé dans son sang qui se fige

 

Un coeur tendre qui hait le néant vaste et noir

Du passé lumineux recueille tout vestige

Le soleil s’est noyé dans son sang qui se fige

Ton souvenir en moi luit comme un ostensoir

 

 

Spleen

 

Je suis comme le roi d’un pays pluvieux,

Riche, mais impuissant, jeune et pourtant très-vieux,

Qui, de ses précepteurs méprisant les courbettes,

S’ennuie avec ses chiens comme avec d’autres bêtes.

Rien ne peut l’égayer, ni gibier, ni faucon,

Ni son peuple mourant en face du balcon.

Du bouffon favori la grotesque ballade

Ne distrait p
lus le front de ce cruel malade ;

Son lit fleurdelisé se transforme en tombeau,

Et les dames d’atour, pour qui tout prince est beau,

Ne savent plus trouver d’impudique toilette

Pour tirer un souris de ce jeune squelette.

Le savant qui lui fait de l’or n’a jamais pu

De son être extirper l’élément corrompu,

Et dans ces bains de sang qui des Romains nous viennent,

Et dont sur leurs vieux jours les puissants se souviennent,

Il n’a su réchauffer ce cadavre hébété

Où coule au lieu de sang l’eau verte du Léthé.

 

 

 

L’homme et la mer

 

Homme libre, toujours tu chériras la mer!

La mer est ton miroir, tu contemples ton âme

Dans le déroulement infini de sa lame

Et ton esprit n’est pas un gouffre moins amer.

 

Tu te plais a plonger au sein de ton image;

Tu l’embrasses des yeux et des bras, et ton coeur

Se distrait quelquefois de sa propre rumeur

Au bruit de cette plainte indomptable et sauvage.

 

Vous êtes tous les deux ténébreux et discrets;

Homme, nul n’a sondé le fond de tes abîmes;

O mer, nul ne connaît tes richesses intimes,

Tant vous êtes jaloux de garder vos secrets!

 

Et cependant voilà des siècles innombrables

Que vous vous combattez sans pitié ni remords,

Tellement vous aimez le carnage et la mort,

O lutteurs éternels, O frères implacables!

 

Baudelaire

Charles Baudelaire (9 april 1821 – 31 augustus 1867)
Geschilderd door Gustave Courbet, 1847

 

De Duitse dichter en schrijver Julius Hart werd geboren op 9 april 1859 in Münster, waar hij ook het gymnasium bezocht. Samen met Albert Giese en Peter Hille gaf hij in 1877 in Münster de Zeitschrift Deutsche Dichtung uit. In 1879 begon hij met zijn broer Heinrich de Deutsche Literaturkalender, die later, na wisseling van uitgeverij als Der Kürschner beroemd zou worden. In 1881 trokken de broers naar Berlijn, waar zij opniieuw tijdschriften uitgaven. Als dichter was Julius Hart minder succesvol dan als organisator van literaire verenigingen of als uitgever en criticus uit de tijd van het naturalisme.

 

In der Osternacht

 

Süß duftet und leise athmet

Draußen die Osternacht,

Ruhig träumen die Gassen,

Vom blauen Monde bewacht.

 

Die dürren Zweige der Linde

Wiegen und schwanken im Wind,

Und durch die schauernden Lüfte

Das Blut des Frühlings rinnt.

 

Die Glocken tönen und läuten

Leise ins stille Gemach,

Sie läuten und rufen den Frühling

Im klopfenden Busen wach.

 

Und von den Blättern der Bibel

Hebe ich träumend mein Haupt, –

Und schaue des Heilands Augen,

Den längst ich gestorben geglaubt.

 

Ich sehe die rothen Wunden

Und den bleichen, friedlichen Mund,

Und um die Schläfe geflochten

Der Dornen blutigen Bund.

 

Ich trinke von seinen Augen

Der Thränen schmerzliche Glut, …

Und fühle, wie sanft seine Rechte

Auf meinem Haupte ruht …

 

Unnahbar unendliche Gottheit,

Sind’s wilde Schmerzen allein,

Die von dir reden und zeugen

Und deinem göttlichen Sein?

 

Sind’s nur die Schauer des Todes,

Aus denen dein Mund uns spricht,

Und strahlt nicht auch leuchtend im Frühling

Dein himmlisches Angesicht?

 

Die Glocken tönen und läuten,

Es webt und quillt in der Luft,

Rings flüstert ein süßer Zauber,

Und strömt ein Rosenduft.

 

Durch meine Seele ergießt sich’s

Wie lodernder Rosenschein …

Du süße, du schöne, du hohe

Geliebte, da dachte ich dein!

 

Julius_Hart

Julius Hart (9 april 1859 – 7 juli 1930)

 

De Engelse dichteres, schrijfster en “spoken-word artist” Joolz Denby werd geboren op 9 april 1955 in Colchester. Zie ook mijn blog van 9 april 2007  en ook mijn blog van 9 april 2008.

 

Venice ?

 

The old boat clatters through the Grand Canal;

it’s  near midnight and cold; the water we plough

through is like ink, the rotting, ruined palaces 

haunted by money and dead countesses

are whiter than paper; crumpled, spoiled paper

folded into these sinking facades.

 

The great dome of the Salute is a dead pearl

festooned with charnel statues paler than bones,

dirty and sightless, a slipped wreath

of twisted saints and straining prelates

reaching towards heaven from their precarious

perches, feet frozen, slipping, stone mouths yawing.

 

When day comes in a vapour of mist

we walk the tight-bound, teetering streets

with no room to pass, no space to turn in,

no milky flawed opal sky visible,

just round and round, past the cafes empty

of summer tourists and vain churches empty of voices.

 

On one old wall, the Holy Mother spreads

her carved cloak wide to protect the tiny people

clustered at her feet; Magna Mater, her face eaten

by age and pollution, blunt and blind;

would She give me, if I asked Her,

a blue Venetian glass heart, like the ones they

 

sell in every shop we pass; a small thing,

like a child’s jewel, a dressing-up necklace

that you could lose in the salt crash of the sea

and not regret, that would catch the sun like a drop of sky . . .

Would She give me, do you think, a blue glass heart

to replace my broken one?

 

Denby

Joolz Denby (Colchester, 9 april 1955)

 

De Duitse schrijver, dichter en essayist Johannes Bobrowski werd geboren op 9 april 1917 in Tilsit. Zie ook mijn blog van 9 april 2007  en ook mijn blog van 9 april 2008.

 

An Nelly Sachs

 

                                 Die Tiere haben Höhlen und die Vögel

                                  unter dem Himmel haben Nester

 

Höhlen, das Waldgetier

fährt hinab,

und der versengt und geschwemmt

war, der Holzpfahl Perun,

in die Erde auch

ist er gegangen, unter

den Dnjepr, so schreit noch aus

der Strom seine Rede: Kommt

von zerbrochnen Gehölzen, Tiere

kommt, das Getier hat Höhlen.

 

Der die Himmel trägt,

über Türmen

steht er des Lichts, für ihn

ist der Baum, seine Brut

unter den Flügeln, Schatten

nährt ihn und Regen, die Vögel,

die eiligen Herzen,

haben ein Nest.

 

(Hoch, ein Aufschein, der Adler

zog, in den Fängen

die schreiende Nachtigall, über

der Brandstatt riefen die Schwalben –

der Bewohner der Höhle

fiel auf die Erdwand, Sand

um die Schläfe strich er,

die Wurzeln fraßen

Gesicht und Gehör.)

 

Wer hat, dass er sein Haupt

lege, der wird

schlafen, hören aus Träumen

in einen Schrei, der die Ebenen

abfliegt, über Gewässern

fliegt – ein Licht kam, zwei Hügel

bogs auseinander, erkennbar

der Pfad, die Steine, Ufer,

grün vor Glanz – der Schrei

lautlos, „Löwenzahns Samen,

 

nur beflügelt mit Gebeten.”

 

 

 

Erfahrung

 

Zeichen,

Kreuz und Fisch,

an die Steinwand geschrieben der Höhle.

 

Die Prozession der Männer

taucht hinab in die Erde.

Der Boden wölbt sich herauf,

Kraut, grünlich, gewachsen

durch ein Gesträuch.

 

Gegen die Brust

steht mir der Strom auf,

die Stimme aus Sand:

 

öffne dich

ich kann nicht hindurch

deine toten

treiben in mir

 

Johannes-Bobrowski4

Johannes Bobrowski (9 april 1917 – 2 september 1965)

 

De Duitse schrijver Arnold Stadler werd geboren op 9 april 1954 in Meßkirch. Zie ook mijn blog van 9 april 2007  en ook mijn blog van 9 april 2008.

Uit: Mein Stifter

“Es war einmal einer, der unglaublich dick war, als hätte er alles verfressen. Er kam in einem Treppenhaus sehr schwerfällig von oben herunter und hatte eine Frau dabei. Sie schauten ganz appetitlos in die Welt und waren trotzdem unterwegs zu einem Festessen.
Von unten kam ein von weither angereister Verehrer des Dichters Adalbert Stifter und stieß auf die beiden. Können Sie mir sagen, wo es zu Stifter geht? fragte der Mann, der nicht weiter stören wollte.
Stifter? – C’est moi! Hätte der sagen können oder müssen: Das bin ich!
Angesichts dieser zwei Menschen, wegen des einen noch etwas mehr als wegen der anderen, verschlug es dem von weither angereisten Verehrer die Sprache, als wäre er gerade auf den Betrug seines Lebens gestoßen. Ich habe keine Zeit – kommen Sie morgen. Doch der Mann reiste ab und hat diesen Anblick bis heute nicht verwunden. Mein Stifter!
Wahrscheinlich wurde auch in dieser Zeit dieses Photo aufgenommen.
Beginnen wir nicht gleich mit dem letzten Photo, das es ja auch gibt und einen zerstörten Menschen zeigt. Nehmen wir dieses, aus der Zeit seiner großen schriftstellerischen Erfolge. Das ist ein Mensch, der erscheint in einer Fülle, als hätte er zu gut gelebt. Welches der schlimmste Vorwurf beim Blick eines Arztes auf die Blutwerte ist.”

Stadler

Arnold Stadler (Meßkirch, 9 april 1954)

 

De Franse toneelschrijver Bernard-Marie Koltès werd geboren in Metz op 9 april 1948. Zie ook mijn blog van 9 april 2007. 

 

Uit: Combat de nègre et de chiens

 

Le vent soulève une poussière rouge ; Léone voit quelqu’un sous le bougainvillée.

Dans des chuchotements et des souffles, dans des claquements d’ailes qui la contournent, elle reconnaît son nom, puis elle sent la douleur d’une marque tribale gravée dans ses joues.

L’harmattan, vent de sable, la porte au pied de l’arbre.

 

LEONE (s’approchant d’Alboury). — Je cherche de l’eau. Wasser, bitte. (Elle rit) Vous comprenez l’allemand ? Moi, c’est la seule langue étrangère que je connaisse un peu. Vous savez, ma mère était allemande, véritablement allemande, de pure origine ; et mon père alsacien ; alors moi, avec tout cela… (Elle s’approche de l’arbre.) Ils doivent me chercher. (Elle regarde Alboury.) Il m’avait pourtant dit que… (Doucement 🙂 Dich erkenne ich, sicher. (Elle regarde autour d’elle.) C’est quand j’ai vu les fleurs que j’ai tout reconnu ; j’ai reconnu ces fleurs dont je ne sais pas le nom ; mais elles pendaient comme cela aux branches dans ma tête, et toutes les couleurs, je les avais déjà dans ma tête. Vous croyez aux vies antérieures, vous ? (Elle le regarde.) Pourquoi m’a-t-il dit qu’il n’y avait personne sauf eux ? (Agitée 🙂 J’y crois moi, j’y crois. Des moments si heureux, très heureux, qui me reviennent de si loin ; très doux. Tout cela doit être très vieux. Moi, j’y crois. Je connais un lac au bord duquel j’ai passé une vie, déjà, et cela me revient souvent, dans la tête.

(Lui montrant une fleur de bougainvillée 🙂 Cela, on ne le trouve pas ailleurs que dans les pays chauds, n’est-ce pas ? Or je les ai reconnues, venant de très loin, et je cherche le reste, l’eau tiède du lac, les moments heureux. (Très agitée 🙂 J’ai déjà été enterrée sous une petite pierre jaune, quelque part, sous des fleurs semblables. (Elle se penche vers lui.) Il m’avait dit qu’il n‘y avait personne (Elle rit.) Je suis tellement contente que vous ne soyez pas français ni rien comme cela ; ça évitera que vous me preniez pour une conne.”

 

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Bernard-Marie Koltès (9 april 1948 – 15 april 1989)

 

De Russische schrijver Lev Zinovevitsj Kopelev werd op 9 april 1912 in Kiev geboren. Zie ook mijn blog van 9 april 2007. 

 

Uit: Und schuf mir einen Götzen

 

„… Eines Abends ging Tscherednitschenko mit einigen Akti­visten zu dem Priester. Sie drängten ins Haus, ohne sich die Schuhe abzustreifen und die Mützen abzunehmen, polterten direkt ins Eßzimmer. Der Hausherr trat ihnen ruhig, sogar freundlich entgegen.

»Treten Sie ein, meine unerwarteten, aber hochgeehrten Gä­ste. Setzen Sie sich bitte. Verschmähen Sie nicht ein Gläschen Tee mit Konfitüre.«

»Wir sind nicht hergekommen, um mit dir Tee zu süffeln.«

Tscherednitschenko klappte einen Zipfel seines Uniformmantels hoch, zog aus seiner Reithose eine Pistole und warf sie von der einen Hand zur anderen. »Weißt du, was das ist?«

Die Pfarrersfrau, die wie angewurzelt beim Samowar stand, stöhnte leise. Der Priester blieb ungerührt.

»In Waffen kenne ich mich nicht aus. Aber es ist scheinbar ein Browning.«

»Richtig geraten. Sieben Schuß drin. Und alle sieben kriegst du in deinen Wanst, wenn du nicht morgen noch vor Tag aus dem Dorf verschwindest. Ich hab’ nur ein Auge, aber ich sehe weit. Also, verschwinde, daß es im ganzen Kreis nicht mehr nach dir stinkt!« …

Am Morgen fuhr der Priester ab. Fast bis zum Bahnhof gelei­teten ihn weinende Frauen.

Nach Stalins Artikel „Schwindligwerden vor Erfolgen“ begann man in den Nachbardörfern, die in Gemeineigentum übernom­menen Kühe den Eigentümern zurückzugeben. Mancherorts traten ganze Familien wieder aus dem Kolchos aus – Moskau hatte es erlaubt! – und forderten ihre Pferde, ihre Pflüge, Eggen und das Saatgetreide zurück.“

 

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Lev Kopelev (9 april 1912 – 18 juni 1997)

 

De Duitse schrijver en milieu-acrivist Carl Amery werd als Christian Anton Mayer op 9 april 1922 in München geboren. Daar studeerde hij moderne filologie. Toen hij 21 was werd hij Amerikaans krijgsgevangene. In 1946 keerde hij terug naar München. In 1954 publiceerde hij zijn eerste roman “Der Wettbewerb”. Hij was lid van de Gruppe 47 en werkte lange tijd als directeur van de Städtische Bibliotheken München.

 

Uit: Arbeit an der Zukunft

 

Meine erste »ordentliche« Story schrieb ich im Winter 1945/46 in Arkansas, wo ich als kriegsgefangener Baumwollpflücker, später Dolmetscher tätig war. Sie wurde in einem der interessanten jugendlichen Blätter jener Zeit veröffentlicht, machte einen Lektor der Nymphenburger

Verlagshandlung auf mich aufmerksam und führte so zum ersten Romanvertrag. (Die Veröffentlichung erfolgte 1953 und war mittelbar für meinen Zugang zur Gruppe 47 verantwortlich.) Seit 1950 verheiratet, mußte ich mich allerdings auf die Lebensweise eines ›freien‹, d. h. zu ständiger

Produktion gezwungenen Schriftstellers einrichten, was hauptsächlich durch Mitarbeit beim Rundfunk gelang.

Meinen Prosastil hätte ich nicht ohne die langjährige Bekanntschaft mit angelsächsischer und französischer Literatur entwickeln können – und (damit im Zusammenhang) nicht ohne die mit den Jahren wachsende Überzeugung, daß der komische Weltzugang leichter und eher die Tragödie

enthält und aus sich entläßt als umgekehrt. Wie erwähnt, habe ich dabei immer angenommen, daß ich von westlichen Vorbildern und Kategorien ausging und ausgehe; doch hat mich vor einem Jahr, bei einer Lesung in Prag, die Frage eines Tschechen nachdenklich gemacht, ob ich nicht eine

starke Affinität zum tschechisch-mährischen literarischen Humor verspüre. Da könnte, wie man sagt, was dran sein – zumindest in
den letzten Jahren.“

 

Amery

Carl Amery (9 april 1922 – 24 mei 2005)

 

 

De Iers-Amerikaanse schrijver Leonard Wibberley werd geboren op 9 april 1915 in Dublin. Hij bezocht scholen in Engeland en werkte in de jaren derig als journalist in Londen. In 1943 vertrok hij naar de Vs, waar hij al snel ook weer als journalist werkte, o.a. bij de Los Angeles Times. Daarnaast schreef hij meer dan 100 boeken, waaronder 50 jeugdboeken. Het grootste succes bij het volwassen publiek had hij met de satirische romans rond het fictieve hertogdom Grand Fenwick.

 Uit: The Mouse That Roared

 

“I hope”, said Gloriana warily, “that you are not going to suggest that I marry the American minister, because I won’t do it. I’ve been reading about the Americans in a women’s magazine and they’re all cruel to their wives.”
“Cruel to their wives?” echoed the count.
“Precisely. They treat them as equals. They refuse to make any decisions without consulting them. They load them up with worries they should keep to themselves. And when there isn’t enough money, they send them out to work instead of earning more by their own efforts.
Some of them even make their wives work so they can go to college. They are not men at all. They are men-women. And their wives are women-men. If I am to marry, I want a husband who will be a man and let me be a woman. I’ll be able to handle him better that way.”

 

Leonard_Wibberley_with_friend

Leonard Wibberley (9 april 1915 – 22 november 1983)