Claire Goll, Harald Hartung, Matthias Zschokke, Zbigniew Herbert, Mohsen Emadi, Dominick Dunne, Aleksandr Zinovjev, Georg Engel, Jean Giraudoux, André Chénier

De Duits – Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006 en ook mijn blog van 29 oktober 2007 en ook mijn blog van 29 oktober 2008.

 

Ich hab dich beten hören nebenan

Ich hab dich beten hören nebenan:
Es klang wie Orgel,
Wie Brunnenseufzer zur Nacht,
Wie Wind der über biblische
Städte und Meere gereist.

Auch Kinderglaube war in deinem Gebet,
Segen der Väter,
Hingabe an das fernste Leid,
Demut vor Verstorbenem,
So viel Liebe für alles was lebt…

Wie gern hätt ich deine Hand geküßt,
Die gefaltete, aber wo einer kniet
Ist immer ein Engel zugegen.
Ich hab dich beten hören nebenan:
Es klang wie ein neuer Psalm Davids,
Der den Goliath in sich erschlug

 

Klage um Ivan

 

Immer träum ich davon dir nachzusterben:
Aber eine künftige Rose
Bedarf vielleicht meiner Tränen
Um zu wachsen

 

Immer träum ich davon dir nachzusterben:
Aber ein leidenschaftlicher Reim
Bedarf vielleicht meiner Feder
Um dich zu singen

 

Immer träum ich davon dir nachzusterben:
Aber ein Takt von Bartok
Bedarf vielleicht meines Ohrs
um neu zu tönen

 

 

Angina

 

Über den Brunnen deiner Kehle gebeugt
Sah ich deine Mandeln rosiger
Als die Blüten des Mandelbaums
Sah das Instrument das hervorbringt
Das seltene Hochzeitsgedicht

 

Hier haben deine Küsse ihren Ursprung
Reichen verzweigt hinunter in dein Herz
Hier wird die Stimme geboren
Die ich der Harfe des Engels vorziehe
Hier entspringt der Quell deines Lachens

 

Der mich mehr berauscht als die Orgel
Der kirchlichen Feste
In diesem rosa wattierten Schrein
Liegen verstreut die kostbaren Namen
Mit denen zur Nacht du mich schmückst

 

Und von Schwindel ergriffen
Über dem Zauber-Brunnen
Sah ich ihn plötzlich vertrocknet
Seine Seufzer versteint
Durch die Zeit. Anstelle
Der purpurnen Lieder
Den allesvernichtenden Staub.

 

Goll-Clair

Claire Goll (29 oktober 1890 – 30 mei 1977)

 

 

 

De Duitse schrijver,dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932 in Heme. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006 en ook mijn blog van 29 oktober 2008.

 

Weißer Jahrgang

Ach die dicke Berta
Schwarm meines dritten Schuljahrs
ein schweres Geschütz
Die Mädchen kamen später
Vorher das Seitengewehr
die Blutrinne sah kein Blut
Mein Engel machte eine Aktennotiz

 

Die heiße Ofenplatte

Als Kind weil ich noch kein Geheimnis hatte
schrieb ich es auf mit Milch auf Briefpapier
und tat es auf die heiße Ofenplatte
bis Schrift erschien die bräunlich war wie Bier
Notrufe schrieb ich: SOS, die Emden
versinkt – das war symphonisches Gefühl
Ich zeigte meine Blätter keinem Fremden
das Fremde selbst, das Sterben kam zu mir

Es kam dann echt als fehlte der Beweis
Ein Landser (Bauchschuß) lag im Straßengraben
Ein Junge noch der nach der Mutter rief
Er sah mich an, er hielt den Kopf so schief
Die andern Landser trieb es fort sie haben
ihn da gelassen, und der Mai war heiß

 

Hartung

Harald Hartung (Herne, 29 oktober 1932)

 

De Zwitserse dichter, schrijver en filmmaker Matthias Zschokke werd geboren op 29 oktober 1954 in Bern. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008.

Uit: Auf Reisen

 

“WEIMAR. In der Berliner Bahnhofsbuchhandlung überblätterte ich ein paar Reiseführer. Alle waren sich in einem Punkt einig: Zu einem Ausflug in die deutsche Klassik gehört Lotte in Weimar von Thomas Mann. Also kaufte ich das Buch und setzte mich in den Zug.  Die Fahrt ist schön. Links und rechts endlos flaches Land – das untere Fünftel des Zugfensters einnehmend –, darüber riesig der Himmel. Manchmal ein knorriger Baum, ein Teich, ein Wildschwein, dunkle, dicke Vögel. Man schaut hinaus und wird ganz ruhig. Ab und zu dachte ich: Caspar David Friedrich. Dann begann ich zu lesen. Himmel und Gemüt verdunkelten sich; was für ein entsetzliches Buch. Ohne einmal Luft zu holen, dröhnt es einem den Kopf voll mit besessen zusammengehamstertem Wissensballast, verschmockt altertümelnd vorgetragen. Geblieben ist mir davon nur, daß Goethe Caspar David Fried­rich nicht mochte und fand, man könne dessen Bilder ebensogut verkehrt herum aufhängen. Dann kam ich in Weimar an. Es schneite, stürmte und blitzte (ein Schneegewitter, höchst selten, wie tags darauf in der „Thüringer Allgemeinen“ stand). Ein Taxi brachte mich zum Goethehaus am Frauenplan; ich nahm an, dort sei das Zentrum.

Die Stadt ist jedoch sehr klein. Die Sorge, ins Abseits zu geraten, ist überflüssig. Hundert Meter weiter, am Wielandplatz, steht das Christliche Hotel „Amalienhof“ mit seiner klassizistischen Fassade (wie ich erfuhr, das einzige Hotel, das alle Revolutionen und Renovationen überstanden hat und deshalb unter Denkmalschutz steht). Ich fragte nach einem Zimmer, einem großen, bitte, worauf die Frau an der Rezeption freundlich antwortete: „Wir haben nur große, aber die Suite ist auch frei, die können Sie zum normalen Zimmerpreis haben; riecht zwar ein wenig nach Farbe, es wurde frisch gestrichen, aber wenn Sie das nicht stört?“ Und sie führte mich in einen herrschaftlichen Salon mit Schlafzimmer und Bad.

Ganz Weimar wimmelte von freundlichen Leuten, sogar den Dialekt mochte ich gern hören. Kellner und Kellnerinnen erinnerten an Zöglinge aus hochgelegenen Internaten. Sie lachten vor Aufregung, wurden beim Bedienen rot aus Verlegenheit, vergaßen, von welcher Seite auf-, von welcher abgetragen wird, baten um Verzeihung – entzückend. Die Wärterinnen in den Museen und Wohnhäusern musterten mich mißtrauisch, wie freilaufende Katzen mit schlechten Erfahrungen, doch kaum fragte ich sie etwas, tauten sie auf und entpuppten sich als hervorragende Kennerinnen der Exponate, die sie beaufsichtigen. Aus Berlin bin ich Aufpasser gewohnt, die „Sssssurückbleim“ knurren, wenn ich zu nah an ein Bild trete. Den Rest der Zeit starren sie trotzig vor sich hin.

Nie würde ich dort wagen, jemanden um Erläuterungen zu bitten; er ist schließlich kein Auskunftsbüro, sondern zum Schutz der Objekte bestellt. Ebenso wie Kellner und Verkäuferinnen dort nicht dazu da sind, Gäste oder Kunden zu beglücken, sondern sie zu ernüchtern und gefügig, wenn nicht sogar niederzumachen.

In Weimar herrscht ein anderer Ton. Im Schillerhaus – dem anrührendsten der diversen Dichterwohnhäuser – stand ich vor einem Nähkästchen. Die Aufpasserin erklärte, das habe Schiller seinem Diener zu dessen Hochzeit anfertigen lassen, und die Tränen sind mir in die Augen geschossen, so rührend kam mir das Tischchen vor. Oben, im Arbeits- und Sterbezimmer, wurde ich wieder schier übermannt; da erzählte sie mir angesichts des schmalen Betts, unter was für entsetzlichen Qualen Schiller hier – man könne es nicht anders sagen – verreckt sei; sie habe gerade eine frühe Biographie gelesen, nichts Seriöses, aber das Herz sei ihr fast zerbrochen dabei. Und hier, nebenan, in der winzigen Mansarde, hier habe er gewöhnlich geschlafen, auf einer Matratze am Boden. Das Bett habe er sich erst zuletzt, wegen seiner Krankheit, ins Schreibzimmer stellen lassen. Und überall diese Tapeten aus Kassel – was für märchenhafte Tapeten!”

 

Zschokke

Matthias Zschokke (Bern, 29 oktober 1954)

 

De Poolse dichter, schrijver en essayist Zbigniew Herbert werd geboren op 29 oktober 1924 in Lemberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008.

Two Drops

No time to grieve for roses, when the forests are burning.
—Juliusz Słowacki

The forests were on fire—
they however
wreathed their necks with their hands
like bouquets of roses

People ran to the shelters—
he said his wife had hair
in whose depths one could hide

Covered by one blanket
they whispered shameless words
the litany of those who love

When it got very bad
they leapt into each other’s eyes
and shut them firmly

So firmly they did not feel the flames
when they came up to the eyelashes

To the end they were brave
To the end they were faithful
To the end they were similar
like two drops
stuck at the edge of a face

 

About Troy

 

1

 

Troy O Troy

an archeologist

will sift your ashes through his fingers

yet a fire occurred greater than that of the Iliad

for seven strings–

 

too few strings

one needs a chorus

a sea of laments

and thunder
of mountains

rain of stone

 

–how to lead

people away from the ruins

how to lead

the chorus from poems–

 

thinks the faultless poet

respectably mute

as a pillar of salt

–The song will escape unharmed

It escaped

with flaming wing

into a pure sky

 

The moon rises over the ruins

Troy O Troy

The city is silent

 

The poet struggles with his own shadow

The poet cries like a bird in the void

 

The moon repeats its landscape

gentle metal in smoldering ash

 

 

2

 

They walked along ravines of former streets

as if on a red sea of cinders

 

and wind lifted the red dust

faithfully painted the sunset of the city

 

They walked along ravines of former streets

they breathed on the frozen dawn in vain

 

they said: long years will pass

before the first house stands here

 

they walked along ravines of former streets

they thought they would find some traces

 

a cripple plays

on a harmonica

about the braids of a willow

about a girl

 

the poet is silent

rain falls

 

ZbigniewHerbert

Zbigniew Herbert (29 oktober 1924 – 28 juli 1998)

 

De Iraanse dichter en vertaler Mohsen Emadi werd geboren op 29 oktober 1976 in Teheran. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008.

 

Despair

We were throwing out our despair form the rooms and
were shouting  : Get Lost!
It was enought a door stayed opened carelessly,
to she creeps in and dazzles us with her only safe eye
and the wound of her blind eye
open up it’s mouth and devour us.
we were closing  the doors and at last our despair
was going out to play with children.

One night, we came back to our rooms
and locked up all the doors
We’d seen the children and
her who was running out toward us inflames.

early morning, on all fours
we were walkning in the alley,
the passangers were escaping,
the people were locking up the doors
and we were saying entreatyly : Mew!Mew!

 

Death

 

Didn’t I leave my hat in your voice, Madam?
-Yes, but the wind carried it with herself.
-And my shoes?
-They are here, two sparrows had made their home in.

I run,
Get naked,
The lavas of your voice twist in me,
I have no time to breath.
I trurn to stone,
In the gate of apogee and abyss.
next centuries,
It will be published a photo of me
The stony remained of Pompei’s volcaism
barefoot,
With no hat.

 

mohsen

Mohsen Emadi (Teheran, 29 oktober 1976)

 

De Amerikaanse schrijver Dominick Dunne werd geboren op 29 oktober 1925 in Hartford, Connecticut. Dominick Dunne overleed op 26 augustus van dit jaar. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2008.

 

Uit: Nightmare on Elm Drive

 

Seven months later, after the boys were arrested, I visited the house on Elm Drive. It is deceptive in size, far larger than one would imagine from the outside. You enter a spacious hallway with a white marble floor and a skylight above. Off the hallway on one side is an immense drawing room, forty feet in length. The lone piece of sheet music on the grand piano was “American Pie” by Don McLean. On the other side are a small paneled sitting room and a large dining room. At the far end of the hallway, in full view of the front door, is the television room, where Kitty and Jose spent their last evening together. On the back wall is a floor-to-ceiling bookcase, filled with books, many of them paperbacks, including the American-history novels of Gore Vidal, Jose’s favorite author. On the top shelf of the bookcase were sixty tennis trophies — all first place — that had been won over the years by Lyle and Erik.
Like a lot of houses of the movie nouveaux riches still in their social and business ris
e, the grand exterior is not matched by a grand interior. When the Menendez family bought the house, it was handsomely furnished, and they could have bought the furniture from the former owner for an extra $350,000, but they declined. With the exception of some reproduction Chippendale chairs in the dining room, the house is appallingly furnished with second-rate pieces; either the purchase price left nothing for interior decoration or there was just a lack of interest. In any case, your attention, once you are in the house, is not on the furniture. You are drawn, like a magnet, to the television room.”

 

dunne

Dominick Dunne (29 oktober 1925 – 26 augustus 2009)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 29 oktober 2008.

 

De Russische schrijver en wetenschapsfilosoof Aleksandr Aleksandrovitsj Zinovjev  werd geboren in Pachtino op 29 oktober 1922. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

De Duitse schrijver Georg Julius Leopold Engel werd geboren op 29 oktober 1866 in Greifswald.

 

De Franse schrijver, toneelauteur en beroepsdiplomaat Jean Giraudoux werd geboren op 29 oktober 1882 in Bellac/Haute-Vienne. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

De Franse dichter André Chénier (eigentlich André Marie Chénier ofde Chénier) werd geboren op 29 oktober 1762 in Galata bij Constantinopel.

Claire Goll, Harald Hartung, Aleksandr Zinovjev, Matthias Zschokke, Zbigniew Herbert, Georg Engel, Mohsen Emadi, Dominick Dunne, Jean Giraudoux, André Chénier

De Duits – Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006 en ook mijn blog van 29 oktober 2007.

 

 

Alle Süßwasser

 

Alle Süßwasser fließen dir zu:

Die Wolken fallen vor dir in die Knie

Die Flüsse suchen dich durch die ganze Welt

Die Springbrunnen stellen sich auf die Zehenspitzen

Um dich besser zu sehen

Brunnen flüstern deine Lieder in allen Sprachen

Teiche erfinden neue Fische um dich zu nähren

Die Seen sind die zerbrochenen Spiegel deiner Träume

Ein Springquell steigt aus meinem Herzen:

Höher als die Säule des Trajan.

 

 

 

Zehn Jahre schon

 

 Zehn Jahre schon daß du mich liebst

Zehn Jahre zehn Minuten gleich

Und immer seh ich dich zum ersten Mal:

 

Die Taschen voller Rosen

Künftige Tränen hinter der Brille

Wie Diamanten in Vitrinen

In deiner Brust eine Lerche

Und unter den schüchternen Handschuhn

die Zärtlichkeiten der Zukunft

 

Zehn Jahre schon daß du mich liebst

Daß auf allen Uhren

Die Zeit auf immer stillstand

 

 

 

Und wenn dein letzter Vers

 

Und wenn dein letzter Vers verklungen ist

Werden die Klagerosen kommen

In ihren durchnäßten Schals

Die Jungfrauen unter den Rosen

Mit den wächsernen Wangen

Immer in Weiß

Die Moosrosen, Dorfkinder mit Sommersprossen

Die die Baumschule schwänzen

Die fröstelnden Waisen

Mit ihrem Vormund aus Bambus

Und die alten Rosen krankend

Am Aussatz des Rosenstocks

 

Es werden die Rosen aller Maimonate kommen

Die Heckenrosen, Rosen des Volks

Und die mondänen Rosen der Schlösser

Die billigen Bastardrosen

An Straßenecken sich hingebend

Die Prinzessinnen aus Bengalien

Die Töchter des Hafis

Und du erste Rose aus der Hand des Geliebten

Konkurrentin der Himmelsrose!

 

Mit Tränen unter den Lidern

Werden sie zweimal blühen

Wie die Rose von Pästum

Oder immer aufs neue

Wie die von Jericho

 

Alle Rosen der Welt werden unsre Träume

In andern Gärten weiterträumen

 

golls_10000_dawns

Claire Goll (29 oktober 1890 – 30 mei 1977)
Boekomslag Clair en Yvan Goll

 

 

De Duitse schrijver,dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932 in Heme. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

 

Er wäre gerne böse gewesen

 

Ihr Vater (Konrad) war wie Adenauer

Molly die Mutter ja! wie Molly Bloom

Er (Charlie) träumte schon vom kleinen Ruhm

als er sie küßte auf der Gartenmauer

 

Sie trug ein Fähnchen aus Lavabel

Sie schaukelten im Stadtpark mit dem Kahn

und in dem Wäldchen an der Autobahn

erforschte er die Gegend
um den Nabel

 

Sie fragte Gibt es einen Gott? Er lachte

Sie weinte und er sagte Ja Marie!

und fühlte sich wie Mackie Messer, wie

 

der lächelte und wie ers schließlich machte

Gisela W. aus Recklinghausen-Süd

seit wieviel Jahren bist du schon verblüht

 

 

 

Noch einmal Robinson


Daß er nicht sterben muß begreift er spät
nach Freitags Tod und in den großen Kalmen
die folgen. Älter als die meisten Palmen
ist er schon lange, doch aus Pietät

 

verzichtet er auf eine Nulldiät
läßt sein Gebiß gewissenhafter malmen
und murmelt zum Verdauen seine Psalmen
auch Selbstgereimtes denn Identität

 

ist etwas das auf Dauer sich verbraucht
Am Abend wenn er in die Ecke kraucht
singt sein Geschnarche davon noch ein Lied

 

Im Frühling (den es hier nicht gibt): zum Hut
trägt er die Feder rot vom eignen Blut
und träumt ein Auge das dies alles sieht

 

Hartung

Harald Hartung (Herne, 29 oktober 1932)

 

De Russische schrijver en wetenschapsfilosoof Aleksandr Aleksandrovitsj Zinovjev  werd geboren in Pachtino op 29 oktober 1922. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

Uit: The Madhouse

 

„Including mine. I cannot do anything without engaging in a hard-fought polemical battle with myself. It’s bloody exhausting. That’s why I try not to do anything. But a decision not to do anything often requires its own justification as well, so that I still have to engage in these internal polemics. I’m damned if I do and I’m damned if I don’t. For example:

‘It’s about time I had a woman,’ I say to myself.

‘Good idea,’ I agree, not without a certain innuendo.

‘Well, who would it be best with today? One of the “regulars”, or one from the “waiting-list” or should I try the street?’

‘Regulars’ are women with whom I’ve been ‘associating’ regularly for some months. The ‘waiting-list’ consists of those
with whom I’ve not yet ‘associated’ but for whom the ground, as it were, has been prepared and who are ready either to come to my place or to admit me to theirs (!)

‘Trying the street’, of course, is self-explanatory. Actually, this term does require comment, because it takes a fair amount of experience and a grounding in some quite rigorous theory to tempt your Russian whore, no matter how unlovely and clapped out she might be. Even after five years a friend of mine had still not learned how to take a woman in the street, although he must have collected about two hundred slaps in the face.

‘Not the street! The weather’s lousy. And anyway, it’s risky. The most obvious effect of increasing cultural ties with the West has been the spread of venereal disease.’

‘You don’t call negroes and Arabs the “West”, do you?’ ‘Listen, even the Chinese are Western, as far as we are concerned.’ ‘In that case, choose someone from the “waiting-list”.’ ‘It’s not quite as simple as that. First you have to “sweet-talk” them into it, you need to lay out for drink, and “zakuski”. You have to go and meet them. And take them home again.

Maybe you even have to pay for a taxi. And they don’t surrender first time. They play hard to get. They of course, are not like all the others!

And they put on airs, sometimes. And they know absolutely nothing about making love. You have to teach them everything from square one.

And you’re no great shakes as a teacher yourself.’

‘OK. One of the “regulars”, then? Where’s my “book-for-bedtime”?

Who’ll I choose?’

‘You surely haven’t forgotten that one of your “regulars” tore it up? At first she threatened to take it to the local Party authorities and she tried to blackmail you into marrying her.'”

 

alexander_zinoviev

Aleksandr Zinovjev  (29 oktober 1922 – 10 mei 2006)

 

De Zwitserse dichter, schrijver en filmmaker Matthias Zschokke werd geboren op 29 oktober 1954 in Bern. Na het bezoek van de toneelschool in Zürich kreeg hij een aanstelling aan het Schauspielhaus Bochum. Sinds 1980 leeft hij als zelfstandig schrijver en filmmaker in Berlijn.Op zijn naam staan o.a. acht toneelstukken, drie films en verschillende romans en verhalenbundels.

 

Werk o.a: ErSieEs, 1986, Piraten, 1991, Der dicke Dichter, 1995, Das lose Glück, 1999,  Ein neuer Nachbar, 2002

 

Uit: Maurice mit Huhn (2006)

 

Wir reden, wie man in unserem Alter, unserer Region, unserem Milieu halt so redet. Denken und fühlen tun wir womöglich anderes, aber es gelingt uns nicht, unser Denken und Fühlen in eigene Worte zu fassen. Diejenigen, die sich bemühen, in eigene Worte zu fassen, was sie denken und fühlen, halten wir für ausgemachte Einfaltspinsel. Manchmal steigt das gärende Gemenge aus meinem Innern hoch und würgt mich im Hals. Ich möchte dann blöken wie ein Schaf, muhen wie ein Rind, winseln wie ein Hund, um dem Empfinden, das mich plagt, Ausdruck zu verleihen. Aber ich tue es nicht. Und wenn ich Flavian in die Augen schaue – was man nicht tun sollte, einem guten Bekannten oder gar einem Freund in die Augen schauen, weil man dabei oft furchtbar erschrickt –
, sehe ich, daß auch er schier an sich erstickt und nicht weiß, wie sich ausdrücken. Er sehnt sich wie wir alle nach einem Zustand, in dem sein Inneres mit seinem Äußeren im Einklang ruht. Er denkt, vielleicht sei so ein Zustand woanders zu finden, in Burma beispielsweise. Er weiß nichts von Burma. Gegen Mitternacht wird er fragen: Trinken wir noch ein Glas zum Abschluß? Und ich werde sagen ja, gern.

In orientalischen Dampfbädern, in denen man dem Vernehmen nach von Bademeistern eingeseift, geschrubbt, geknetet und gewalkt wird, soll sich, wie ich gelesen habe, der Türsteher am Ausgang vom frisch Gereinigten mit der Redewendung verabschieden: Werde gesund schmutzig. So irgendwo verabschiedet zu werden würde mir gefallen. Ich mag öffentliche Badehäuser. Einmal habe ich mich in der Adresse vertan und geriet in eine Art dämmriges Schlachthaus, wo etwa fünfzig nackte ältere Herren, zum Teil übereinander, in verschieden warmen Bottichen lagen und gemeinsam irgendein Firmenjubiläum zu feiern schienen. In der kleinsten, heißesten Wanne sah es geradezu aus, als steckten die Kollegen vor lauter Platzmangel ineinander drin. Ich wußte kaum, wohin mit mir, und blieb, erstarrt wie ein verschämtes Schulmädchen, am Eingang stehen. In der Hoffnung, in der Dampfstube etwas mehr Raum für mich zu finden, suchte ich die auf. Doch dort, im dichten Dunst, war das Gedränge noch größer, so daß einem nichts anderes übrigblieb, als sich beherzt zwischen der vielen schlüpfrigen Haut durchzuzwängen, um von der einen Ecke in die andere zu flutschen und in die Sauna zu gelangen, wo es den meisten offenbar zu trocken und zu heiß war. Da setzte ich mich auf eine Pritsche und tropfte verwirrt vor mich hin. Neben mir saß ein bejahrter Einzelgänger, wohl der Prokurist der Firma, der kurz vor seiner Pensionierung zu stehen schien, und musterte traurig unsere beiden Bäuche, während ihm die Hitze mehr und mehr zu Kopf stieg. Als er blau anzulaufen drohte, wurde mir unheimlich zumute, und ich machte mich, um nicht fremdem Sterben beiwohnen zu müssen, aus dem Staub. Seither frage ich mich, ob das möglicherweise einer dieser berüchtigten Sexclubs gewesen war, von denen man manchmal liest, und ob ich wohl die einmalige Gelegenheit verpaßt habe, an einer sodomitischen Orgie teilzunehmen. Falls ja, muß ich gestehen, daß ich mir diese immer irgendwie prickelnder vorgestellt habe. Das fiel mir eben ein zum »Werde gesund schmutzig «, erzählt Maurice seinem langjährigen Freund zum Abschied, nachdem sie beide müde, ja zu Tode erschöpft sind von der Erkenntnis, leer und nichtssagend zu sein. Flavian nimmt ihn in seine Arme und sagt gerührt, du auch, mein Lieber, mein Allerliebster, du auch, werde gesund schmutzig.“

 

Zschokke

Matthias Zschokke (Bern, 29 oktober 1954)

 

De Poolse dichter, schrijver en essayist Zbigniew Herbert werd geboren op 29 oktober 1924 in Lemberg. Herbert studeerde rechten, economie, filosofie en kunstgeschiedenis in Krakow, Thorn en Warschau. Hij werkte aanvankelijk als bankemployé en redacteur van een handelstijdschrift. In 1956 publiceerde hij zijn eerste gedichtenbundel en in 1962 zijn eerste essaybundel. In 1964 ontving hij een stipendium van de Ford Foundation en in 1970 werd hij hoogleraar moderne Europese literatuur aan de California State University in Los Angeles. In 1981 keerde hij terug naar Polen. In 1983 verscheen Rapport uit een belegerde stad en andere gedichten. Achttien gedichten uit deze cyclus verschenen in Polen bij een ondergrondse uitgeverij.

 

 

KLAPPER

Es gibt leute die im kopf
gärten züchten
und ihre haare sind pfade
zu sonnigen weißen städten

sie schreiben leicht
schließen die augen
und schon fließen von ihren
stirnen
bilderlawinen

meine vorstellungskraft
ist ein stück brett
mein instrument
ein kurzes hölzchen

ich klopfe ans brett
und es antwortet mir
ja – ja
nein – nein

 

 

Nothing Special

  

nothing special

boards paint

nails paste

paper string

 

mr artist

builds a world

not from atoms

but from remnants

 

forest of arden

from umbrella

ionian sea

from parkers quink

 

just as long as

his look is wise

just as long as

his hand is sure –

 

and presto the world –

 

hooks of flowers

on needles of grass

clouds of wire

drawn out by the wind

 

 

 

Home

  

A home above the year’s seasons

home of children animals and apples

a square of empty space

under an absent star

 

home was the telescope of childhood

the skin of emotion

a sister’s cheek

branch of a tree

 

the cheek was extinguished by flame

the branch crossed out by a shell

over the powdery ash of the nest

a song of homeless infantry

 

home is the die of emotion

home is the cube of childhood

 

the wing of a burned sister

 

leaf of a dead tree

 

herbert

Zbigniew Herbert (29 oktober 1924 – 28 juli 1998)

 

De Duitse schrijver Georg Julius Leopold Engel werd geboren op 29 oktober 1866 in Greifswald. Zijn jeugd bracht hij door in Breslau. Na een studie filosofie en geschiedenis werkte hij in Berlijn als theatercriticus.Vanaf 1891 werkte hij als zelfstandig schrijver. In zijn roman Hann Klüth (1905) en in zijn verhalen schildert hij typisch Noordduitse karakers. Zijn toneelwerk is in de vergetelheid geraakt. Ten tijde van het nazi-bewind gold hij als „niet-arisch“.

 

Uit: Hann Klüth

 

»Mudding,« sagte der Kranke, »ich seh sie ganz deutlich. Es sind zwölf schwarze Käfer, die da auf dem Zifferblatt von der alten Uhr im Kreis laufen.«

»Ne, ne,« entgegnete die kleine Frau, und in ihre Stimme kam ein Stocken und Zittern, während sie nichtsdestoweniger unablässig an dem großen, grauen Strumpf, der schon fast bis auf die Erde herabhing, weiterstrickte. »Das is man dein Fieber. Und wenn das Fieber wiederkommt, sagte heut der Doktor, dann steht es schlimm.«

»Das kann sein,« meinte der Lotse Krischan Klüth, und das Reißen krümmte ihn in den rot und weiß gewürfelten Kissen noch etwas mehr zusammen. »Aber ich hab’ die Käfers gezählt – hör’, und nu brummt einer.«

An der schmalen Kastenuhr in der Ecke sank ein Gewicht. Es rollte dumpf.

»Sechs,« zählte die kleine Frau Klüth. Dann seufzte sie tief auf. »Ich soll wohl nun Licht anmachen?«

»Ja, ja, Mudding, es muß doch hell sein, wenn er kommt.«

»Ja, wenn er es tut,« meinte Frau Klüth bedenklich. »Denn sobald man ihn nich höflich einladet, dann kommt er nich.«

Von der roten Birkenkommode flackerte ein Talglicht auf. Der Kranke rückte sich in dem trüben Schein etwas höher im Bett zurecht und warf zuvörderst einen mißtrauischen Blick auf das Zifferblatt. Dann strich er beruhigter über die Decke. »Ja, ja – nu kriechen die verfluchtigen Biester nich mehr. Es is doch gut, wenn es hell is. – Mudding, halt mir das Licht dicht an die Finger. Mir is kalt. – So – sieh eins, wie dünn sie geworden sünd.« Er wurde wieder ungeduldig und schlug auf den Bettrand.

»Siehst du das Boot noch immer nicht?«

Die Frau trat an das kleine quadratförmige Fenster, das auf den Bodden hinausging, und schüttelte den Kopf.

Da draußen war nichts als leere, graue Fläche. Hinter ihr schrie der Lotse plötzlich auf. Die tollen Schmerzen würgten ihn bereits im Halse.

»Mudding,« gellte der Kranke.

»Lieber Gott – lieber Gott,« murmelte die hilflose Frau, ohne sich umzuwenden, und faltete die Hände. »Was soll man da tun?«

Dann wurde es wieder still. Die Uhr knarrte laut und deutlich ihren Schlag.

Inzwischen hatte der alte Klüth nach dem Stuhl gelangt, auf dem ein Stück gedrehten schwarzen Priems und ein Taschenmesser lagen. Rasch und heimlich schnitt er ein großes Stück ab und schob es in den Mund.

Doch die Frau, obwohl sie noch immer abgekehrt über die See spähte, hatte es gemerkt, als wenn sie auch im Rücken Augen besäße. »Das darfst du nicht,« verwies sie matt.“

 

Engel_Boekomslag

Georg Engel (29 oktober 1866 – 19 oktober 1931)
Boekomslag, geen portret beschikbaar

 

 De Iraanse dichter en vertaler Mohsen Emadi werd geboren op 29 oktober 1976 in Teheran. Hij publiceerde al in diverse tijdschriften, maar wilde, rebels als hij is, zijn gedichten niet bundelen. De eerste bundel van hem werd in het Spaans uitgegeven door Clara Janès in 2003 onder de titel La flor de los renglones. Emadi studeerde computerwetenschappen en heeft intussen wel op verschillende internationale poëzie festivals opgetreden.

 

Utopia

 

sited

face to face

no voice is comming out from our throats

over everything,  the snow

sited

face to face

stopped eye-lids    without shuddering

I shake the snow from my hairs

you shake the snow from your hairs

I lighten a match

and one by one I burn the words

which are floating their posibilites in the air.

 

sited face to face

footsteps on the snow

the snow on the street

and the light air of ruin

and the light air of impossible.

 

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Mohsen Emadi (Teheran, 29 oktober 1976)

 

De Amerikaanse schrijver Dominick Dunne werd geboren op 29 oktober 1925 in Hartford, Connecticut.  Hij is van Iers katholieke afkomst. In 1979 verliet hij Hollywood, waar hij werkte als regisseur en als vice president van Four Star Pictures, vanwege problemen met alcohol. Hij trok naar Oregon en begon te schrijven aan zijn eerste boek: The Winners. Toen zijn dochter, de actrice  Dominique Dunne in november was vermoord schreef hij over het proces A Father’s Account of the Trial of his Daughter’s Killer voor Vanity Fair. Hij bleef voor dat blad schrijven en werkte verschillende ware gebeurtenissen om tot fictie.

Uit: Another City, Not My Own

“Yes, yes, it’s true. The conscientious reporter sets aside his personal views when reporting events and tries to emulate the detachment of a camera lens, all opinions held in harness, but the man with whom this narrative deals did not adhere to this dictum, at least when it came to the subject of murder, a subject with which he had had a personal involvement in the past. Consequently, his reportage was rebuked in certain quarters of both the journalistic and the legal professions, which was a matter of indifference to him. He never hesitated to speak up and point out, in print or on television, that his reportage on matters of murder was cheered by much larger numbers in other quarters. “Walk down Madison Avenue with me and see for yourself how often I am stopped by total strangers,” he said in reply to a hate letter he received from an enraged man who wrote that he had vilified O.J. Simpson “through the pages of your pretentious magazine for two and a half years.”

His name, as it appeared in print or when he was introduced on television, was Augustus Bailey, but he was known to his friends, and even to those who disliked him intensely, because of the way he had written about them, as Gus, or Gus Bailey. His name appeared frequently in the newspapers. His lectures were sold out. He was asked to deliver eulogies at important funerals or to introduce speakers at public events in hotel ballrooms. He knew the kind of people who said “We’ll send our plane” when they invited him for weekends in distant places.

 

From the beginning, you have to understand this about Gus Bailey: He knew what was going to happen before it happened. His premonitions had far less to do with fact than with his inner feelings, on which he had learned to rely greatly in the last half dozen years of his life. He said over the telephone to his younger son, Zander, the son who was lost in a mountain-climbing mishap during the double murder trial of Orenthal James Simpson, “I don’t know why, but I keep having this feeling that something untoward is going to happen to me.”

 

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Dominick Dunne (Hartford, 29 oktober 1925)

 

 

De Franse schrijver, toneelauteur en beroepsdiplomaat Jean Giraudoux werd geboren op 29 oktober 1882 in Bellac/Haute-Vienne. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

Uit: Prière sur la tour Eiffel

 

« C’est le premier mai. Chaque mal infligé à Paris est guéri aujourd’hui par le grand spécialiste. Quand un plomb saute dans un ministère, c’est le fondateur même de l’Ecole supérieure d’électricité qui accourt. Quand un tramway déraille, c’est l’équipe des dix premiers polytechniciens qui vient le remettre dans sa voie. Chaque bourgeois vers midi, après ces cures merveilleuses, a le sentiment que si son bouton de pardessus sautait on alarmerait la rue de la Paix, et l’Observatoire si sa montre s’arrête. (…)
– Et voici la tour Eiffel ! Mon Dieu, quelle confiance il possédait en la gravitation universelle, son ingénieur ! Sainte Vierge, si un quart de seconde l’hypothèse de la loi de la pesanteur était controuvée, quel magnifique décombre ! Voilà ce qu’on élève avec des hypothèses ! Voilà réalisée en fer la corde que lance au ciel le fakir et à laquelle il invite ses amis à grimper… J’ai connu Eiffel, je grimpe… Mon Dieu qu’elle est belle, vue de la cage du départ, avec sa large baguette cousue jusqu’au deuxième, comme à une superbe chaussette ! Mais elle n’est pas un édifice, elle est une voiture, un navire. Elle est vieille et réparée comme un bateau de son âge, de mon âge aussi, car je suis né le mois où elle est sortie de terre. Elle a l’âge où l’on aime sentir grimper sur soi des enfants et des Américaines. Elle a l’âge où le cœur aime se munir de T.S.F. et de concerts à son sommet. Tout ce que j’aime dans les transatlantiques je l’y retrouve. Des parfums incompréhensibles, déposés dans un losange d’acier par un seul passant, et aussi fixes dans leur altitude qu’un cercueil dans la mer tenu par son boulet ; mais surtout des noms de Syriens, de Colombiens, d’Australiens, gravés non sur les bastingages, mais sur toutes les vitres, car la matière la plus sensible de cette tour et la plus malléable est le verre. Pas un visiteur étranger qui ne soit monté là avec un diamant… On nous change à chaque instant d’ascenseur pour dérouter je ne sais quelle poursuite, et certains voyageurs, débarrassés de leurs noms et prénoms dès le second étage, errent au troisième les yeux vagues, à la recherche d’un pseudonyme ou d’un parrain idéal. »

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Jean Giraudoux (29 oktober 1882 –  31 januari 1944)

 

 

De Franse dichter André Chénier (eigentlich André Marie Chénier ofde Chénier) werd geboren op 29 oktober 1762 in Galata bij Constantinopel. Tijdens zijn leven was hij slechts kort wegens zijn geschriften en pamfletten bekend. Zijn literaire werk bleef grotendeels ongedrukt en veel was bij zijn vroege dood nog fragment. Hoewel hij in de achttiende eeuw leefde is hij meer een negentiende eeuwse schrijver geworden. Zijn gedichten verschenen voor het eerst in 1819 en hij heeft grote invloed gehad op het werk van de Romantici en na 1850 op de Parnassiens.

 

 

Tout homme a ses douleurs. Mais aux yeux de ses frères

 

Tout homme a ses douleurs. Mais aux yeux de ses frères

Chacun d’un front serein déguise ses misères.

Chacun ne plaint que soi. Chacun dans son ennui

Envie un autre humain qui se plaint comme lui.

Nul des autres mortels ne mesure les peines,

Qu’ils savent tous cacher comme il cache les siennes ;

Et chacun, l’oeil en pleurs, en son coeur douloureux

Se dit : ” Excepté moi, tout le monde est heureux. ”

Ils sont tous malheureux. Leur prière importune

Crie et demande au ciel de changer leur fortune.

Ils changent ; et bientôt, versant de nouveaux pleurs,

Ils trouvent qu’ils n’ont fait que changer de malheurs.

 

 

 

L’amour endormi

 

Là reposait l’Amour, et sur sa joue en fleur

D’une pomme brillante éclatait la couleur.

Je vis, dès que j’entrai sous cet épais bocage,

Son arc et son carquois suspendus an feuillage.

Sur des monceaux de rose au calice embaumé

Il dormait. Un souris sur sa bouche formé

L’entr’ouvrait mollement, et de jeunes abeilles

Venaient cueillir le miel de ses lèvres vermeilles.

 

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André Chénier (29 oktober 1762 – 25 juli 1794)

Claire Goll, Harald Hartung, Aleksandr Zinovjev, Jean Giraudoux

De Duits – Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

 

Einst griffst du meinen Namen

Einst griffst du meinen Namen
Auf deiner Feuerharfe
Wo wir auch hintraten
Wuchs vierblättriger Klee

Wir schwiegen wie zwei Gärten zur Nacht
Vorm Flüstern der Quellen unsrer Herzen
Es gab nur Festtage in deinen Blicken
Unsre Hände waren voller Gebete

 

Die Vögel sangen nichts als Hymnen
So sehr liebten wir uns
Heute wein ich allein
Die heimatlosen Tiere

 

Schlafen im Sägmehl meiner Haare
Der Spiegel des Sees zersprang
Deine tausend nährenden Lächeln
Liegen auf seinem Grund

 

Umsonst such ich dich:
Du bist abgereist
Nach dem sechsten Kontinent
Und nahmst unsre Sonntage mit

 

 

 

Wie du schläfst!

 

Wie du schläfst!
Für wen in diesem Augenblick
Schlägt dein Herz seine Synkopen?
Für wen dies Lächeln,
Einem Veilchentraum entsprungen,
Oder dem Gespräch mit einem Engel?

 

Wie du mich verlassen hast!
Ich fürchte mich, dich zu wecken:
Vielleicht kehrst du zurück aus dem Schlaf
Mit einem Blick
Wie eine Kugel in der Mauer verloren,
Und auf den Lippen ein Gebet
An jene fremde Göttin, die dich lockte
In den Hinterhalt der Sterne.

 

Einst, wenn du bei mir schliefst

Einst, wenn du bei mir schliefst
Lernten die Engel
Deine Lieder auswendig
Für den Sonntagsgottesdienst im Himmel
Und wo wir auch hintraten auf Erden
Wuchs vierblättriger Klee
Und alle Grammophone spielten nur Psalmen
So sehr liebten wir uns.

Warum ist jetzt der Himmel so fern
Und der Asphalt so hart?
Warum riechen alle Blumen nach Grab
Und schmücken sich Andre
Mit deiner Tränen Aquamarine?
Warum trocknet in deiner Brusttasche
Fremder Klee nah deinem Herzen?
Warum hüllst du mich nicht mehr in deinen Schatten
Wie in ein Abendcape,
Ewiger Troubadour?

 

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Claire Goll (29 oktober 1890 – 30 mei 1977)

 

Voor onderstaande schrijvers zie ook mijn blog van 29 oktober 2006.

 

De Duitse schrijver,dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932.

 

De Russische schrijver en wetenschapsfilosoof Aleksandr Aleksandrovitsj Zinovjev  werd geboren in Pachtino op 29 oktober 1922 .

 

De Franse schrijver, toneelauteur en beroepsdiplomaat Jean Giraudoux werd geboren op 29 oktober 1882 in Bellac/Haute-Vienne.

 

 

Claire Goll, Harald Hartung, Aleksandr Zinovjev, Jean Giraudoux

De Duits – Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. In 1911 trouwde zij met de latere uitgever Heinrich Struder. Zij woonden in Leipzig, waar in 1912 haar dochter Dorothea Elisabeth geboren werd. In 1916 emigreerde zij uit protest tegen WO I naar Zwitserland. Zij studeerde er aan de universiteit van Genève, sloot zich aan bij de vredesbeweging en begon als journaliste te werken. In 1917 leerde zij de dichter Yvan Goll kennen waarmee zij zich verloofde. Eind 1918 had zij ook een affaire met de dichter Rainer Maria Rilke. Met hem bleef ze tot aan haar dood bevriend. Zij debuteerde in 1918 met de dichtbundel Mitwel en met de verhalenbundel Die Frauen erwachen. Met Yvan Goll trok zij in 1919 naar Parijs waar zij in 1921 trouwden. Golls verhalen, gedichten en romans verschenen ook in het Frans. De bundels Poèmes d’amour (1925), Poèmes de la jalousie (1926) en Poèmes de la vie et de la mort schreef zij samen met haar man als „wisselzang van de liefde“.

 

Wo soll man weinen

Wo soll man weinen in dieser Stadt
Mit dem asphaltierten Himmel,
Immer irrend unter den Passanten,
Einsam wie die Linden der Boulevards,
Die von ihrem Aprilwald träumen.

Sehr fern vom Leben möchte ich sein,
An den Ufern deiner Augen,
Diesen zwei Bergseen,
Unter dem Kaukasus deiner Stirn
Mich verbergen, unter deinen Wimpern,
Meinen Trauerweiden,
Und im krausen Farn deiner Haare,
Wo wir uns oft selbstmordeten,
Die Hasen, das Sinnkraut und ich,
In der Angst vor November.

 

Wenn dein Schritt verweht

Wenn dein Schritt verweht im Unendlichen
Bin ich eifersüchtig auf jeden Zug
Der dich allein in die Zukunft trägt
Mit jeder Meile wächst meine Angst
Dein Herz könnte verunglücken
Und unter die Räder des großen Wagens
Am Himmel geraten

Schon sehe ich dein Haupt zu Erde werden
Dein Auge zu Stern
Deine Liebe zu Thymian
Der bei den Gräbern wächst

Immer wenn du fort bist
Erwarte ich bebend den radelnden Engel
Mit der Depesche deines Todes.

CLAIREGOLL

Claire Goll (29 oktober 1890 – 30 mei 1977)

 

De Duitse schrijver,dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932. Hij stamt uit een mijnwerkersfamilie, Zijn jeugd bracht hij door in Herne, Mülheim/Ruhr en in Praag. Na zijn gymnasiumopleiding studeerde hij vanaf 1954 Duits en filosofie in Münster en München.  Hij werkte als docent in het Ruhrgebied. In 1966 ging hij naar Berlijn waar hij later een aanstelling kreeg als hoogleraar Duitse Taal en Literatuur aan de Technische Hochschule. Daarnaast schreef hij gedichten , essays en literaire kritieken en was hij werkzaam als uitgever. Hij ontving diverse prijzen, waaronder in 1979 de Förderpreis des Theodor-Fontane-Preises, in 1987de Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis en in 2002 de Preis der Frankfurter Anthologie .

Langsamer träumen

Im Frühlicht sehe ich die zwei Maschinen
die eine plump die andere schlanker
pathetisch steigen: richtig feierlich
Da wären Bomben ordinär und gegen
die Abmachung des Traums

Doch fallen schon
die Eier aus der Legehenne während
die andere (durchaus kein Tier)
etwas verliert wie ein Torpedo
und den obszönen Gegenstand
(ganz Dame) übersieht und ihren Kurs hält
Fragen des Stils die Sache von Sekunden
zu kurz um das Geschehen zu verbessern

Langsamer träumen ! denke ich und sehe
mich nach Deckung um

 

Ghasel

Er ist nicht in Saigon und nicht im Hadramaut gewesen
noch wo man Opium raucht und wo man Betel kaut
gewesen

Umsteiger war er meist wär lieber gradeaus gefahren
und was er sonst erfuhr ist nicht auf seiner Haut zu lesen

Er war korrekt rasiert trug Ober- und auch Unterhemden
Er zischte Bier doch gab beim Fußball keinen Laut am
Tresen

Er las die Zeitung doch er hätte gern die Zeit gelesen
Er hat es nie gelernt in dem was man verdaut zu lesen

Er trank und speiste gern auch Bilder waren seine Speise
In Licht und Wasser schien gelöst und auferbaut: das
Wesen

Er kommt mir oft im Traum als wolle er bald Abschied
nehmen
Er schaut mich lange an als wär ich ihm vertraut gewesen

Uit: Aktennotiz meines Engels. Gedichte 1957-2004. Wallstein Verlag, Göttingen 2005)

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Harald Hartung (Herne, 29 oktober 1932)

 

Aleksandr Aleksandrovitsj Zinovjev  werd geboren in Pachtino op 29 oktober 1922 . Hij was een Russische schrijver en wetenschapsfilosoof. In zijn laatste hoedanigheid was hij slechts in beperkte kring bekend. Grote bekendheid kreeg hij door zijn kritische roman Gapende Hoogten. Als student raakte Zinovjev al in conflict met de autoriteiten door zijn openlijke kritiek op Jozef Stalin. Hij vluchtte in eerste instantie naar Siberië maar besloot na het uitbreken van de oorlog met Duitsland in 1941 zich aan te sluiten bij het Rode Leger. Hij diende in de oorlog als gevechtsvlieger. Later maakte hij carrière binnen het Filosofisch Instituut als wetenschapsfilosoof. Zijn kritische houding leverde echter steeds meer conflicten op. Toen Gapende Hoogten in 1976 in Zwitserland in het Frans en in het Russisch verscheen, leidde dat tot zijn ontslag. In 1978 vertrok hij naar het Westen en werd hem zijn staatsburgerschap van de Sovjet-Unie ontnomen. Hij vestigde zich in de Duitse stad München waar hij tot zijn terugkeer naar Rusland in 1999 zou verblijven. In deze plaats ging hij voort met het publiceren van wetenschapsfilosofische geschriften en kritische boeken over de Sovjet-Unie. Ook de Sovjet-Russische hervormer Michail Gorbatsjov bespaarde hij zijn kritiek niet. Bij de Russische presidentsverkiezingen van 1996 steunde hij Gennadi Zjoeganov, de communistische tegenkandidaat van Boris Jeltsin. Aleksandr Zinovjev overleed na een lang ziekbed (hij had kanker) op 83-jarige leeftijd.

UitÜber die Eierschale und den Untergang des Westens

 

„ Der Westen ist bekanntlich zum Untergang verurteilt. Diese Idee vom drohenden Untergang des Westens ist nicht bei uns erfunden worden, sondern im Westen selbst. Schon vor langer Zeit. Man hat sich hier im Westen allmählich so an den Gedanken gewöhnt, dass man gar nicht mehr ohne diesen Untergang leben kann. Man ist hier sogar stolz auf ihn. Ganz ähnlich wie wir Sowjetmenschen stolz sind auf unsere saumäßigen Lebensbedingungen.

Die Ähnlichkeit ist tatsächlich verblüffend. Da treffen sich zum Beispiel Sowjetbürger in einer stinkenden schmutzigen Kneipe oder in einer jämmerlich engen Wohnung. Sie betrinken sich mit einem Wodka, der einem den Magen umdreht, und essen dazu irgendein für einen Westler unvorstellbares Zeug, und dann nicken sie einander verständnisinnig zu und sagen mit so einem miesen kleinen Lachen: „Ja, Freunde, wir leben schlimmer als die Schweine!“ Und der Stolz auf ihren Sauladen leuchtet ihnen dabei aus den Augen.

Und genauso hier im Westen: Da treffen sich ein paar Westler in einem Restaurant oder in einer Wohnung, wie sie sich der Sowjetbürger nicht träumen lassen würde. Sie essen sich satt an Dingen und betrinken sich mit Weinen, deren Existenz der Sowjetbürger nicht einmal vermutet, und dann nicken sie einander verständnissinnig zu und sagen mit so einem nachsichtig spöttischen Lächeln: „Ja, Herrschaften, da kann man nichts machen, der Westen geht unter.“ Und der Stolz auf ihren Untergang leuchtet ihnen dabei aus den Augen.

Bei mir persönlich ist die Überzeugung, dass der Westen zum Untergang verurteilt ist, ganz unabhängig von solchen westlichen Geisteshaltungen entstanden. Zum ersten Mal tauchte sie auf, als ich noch in der Sowjetunion lebte, und zwar unter folgenden Umständen: Ein Bekannter von uns, der erst gerade im Westen gewesen war, zeigte uns einen raffinierten kleinen Apparat, den er von dort mitgebracht hatte, und fragte uns, was das wohl wäre.

Wir zerbrachen uns lange den Kopf, äußerten alle möglichen Vermutungen, konnten es aber nicht erraten. „Das ist eine Vorrichtung zum Durchstechen von Eierschalen!“ verkündete unser Bekannter triumphierend. Als wir das gehört hatten, gerieten wir in einen Zustand, wie er wohl unsere Großväter befallen haben muss, als sie von der Existenz des Toilettenpapiers hörten. Wir waren einfach gelähmt vor Überraschung. „Die Schufte! Was die da wieder ausgeheckt haben!“ flüsterte einer der Anwesenden. Damals habe ich mir gedacht: „Wenn eine Gesellschaft anfängt, ihre Intelligenz und ihre materiellen Mittel auf spezielle Apparate zum Durchstechen von Eierschalen zu verschwenden, anstatt sie für Panzer, Flugzeuge und Raketen zu benützen, dann ist sie zum Untergang verurteilt.“

 

ZINOVJEV

Aleksandr Zinovjev  (29 oktober 1922 – 10 mei 2006)

 

De Franse schrijver, toneelauteur en beroepsdiplomaat Jean Giraudoux werd geboren op 29 oktober 1882 in Bellac/Haute-Vienne. Hij was vooral van veel betekenis voor de ontwikkeling van het Franse theater in het interbellum. Toen hij in 1907 terugkeerde uit de VS, waar hij lector voor de Franse taal-en literatuur geweest was aan Harvard gaf hij een loopbaan in het onderwijs definitief op en ging hij in Parijs zo goed en zo kwaad als kon van de pen leven. Hij schreef toen voornamelijk verhalen die, verzameld in de bundel Provinciales hem zijn eerste succes opleverden. Na zijn terugkeer uit WO I publiceerde hij zijn eerste roman Simon le pathétique. In de daaropvolgende jaren leidde hij een dubbelleven als diplomaat en schrijver. (van romans die nu grotendeels vergeten zijn). In 1928 werkte hij zijn in Duitsland spelende roman Siegfried et le Limousin uit 1922 om tot een toneelstuk, Siegfried, dat geregisseerd werd door Louis Jouvet en dat als een signaal van verzoening tussen de Duitsers en de Fransen een groot succes had. De als regisseur beroemde Jouvet spoorde Giraudoux aan om meer voor het toneel te schrijven. Dat leverde inderdaad zijn belangrijkste werken op: In 1929 Amphitryon 38, 1931 Judith; 1933 Intermezzo; 1935 La Guerre de Troie n’aura pas lieu, 1937 Électre, 1939 Ondine.

Citaten

“Il est des vérités qui peuvent tuer un peuple.”

*

“Les femmes ont toujours aimé le navire mieux que le pilote.”

*

O Dieu, si veux que jamais plus femme n’élève la voix, crée enfin un homme adulte !

GIRAUDOUX

Jean Giraudoux (29 oktober 1882 – 31 januari 1944)